Biscayne National Park, Florida
Nahe dem Städtchen Homestead in Florida befindet sich der Key Biscayne National Park. Der größte Teil des Parks liegt eigentlich unter Wasser, denn hier befindet sich ein riesiges Korallenriff. Doch auch einige Inseln gehören zum Park.
Nach meiner Ankunft im Park führt mich mein erster Weg, wie fast immer, ins Visitor Center, wo ich einige Informationen sammle. Dann melde ich mich beim Veranstalter der Bootstour und erfahre, dass ich noch ungefähr eine halbe Stunde Zeit habe, bevor ich am Anleger sein muss. Diese verbringe ich auf einem hübschen Nature Trail gleich neben dem Visitor Center.
Die Mangroven, die auf dem Bild im Hintergrund zu sehen sind, stehen übrigens in Florida unter besonders strengem Schutz. Es ist nicht gestattet Blätter abzureißen oder gar Äste abzubrechen und das hat auch einen besonderen Grund. Viele Jahre lang wurden die Mangroven in Florida großflächig gerodet, doch dann kam 1992 Hurrikan Andrew. Dieser Hurrikan veränderte Florida wie kaum ein anderer und noch heute erzählen alteingesessene Floridians ihre Lebensgeschichte vor und nach Andrew. Hurrikan Andrew traf mit voller Wucht hier über der Biscayne Bay auf Land und nur den Wellenbrechenden Mangroven ist es zu verdanken, dass er das Städtchen Homestead nicht gänzlich ausgelöscht hat.
Und dann erblicke ich doch tatsächlich das zweite Manatee dieser Reise. Es überwintert hier im geschützten Hafenbecken, wo das Wasser wärmer ist, als im offenen Ozean. Da Manatees so gut wie kein Körperfett besitzen, müssen sie sich im Winter in wärmere Gewässer zurückziehen. Das ist dann auch die beste Jahreszeit, um sie zu beobachten. Alle 15 bis 20 Minuten taucht der graue Koloss auf, um Luft zu holen – immer wieder ein wunderschönes Erlebnis.
Mehr als 2x sehe ich das Manatee jedoch nicht auftauchen, da bereits das Boot für den Ausflug über die Biscayne Bay bereitsteht. Zuerst fahren wir ganz langsam durch einen Kanal, um eventuell dort lebende Manatees nicht zu verletzten. Draußen auf der Bay gibt unser Kapitän dann aber Gas und rät uns, nach Delphinen Ausschau zu halten. Die sehen wir aber leider heute nicht. Dafür aber jede Menge Vögel und einige Fische. Nach ca. 45 Minuten Fahrt erreichen wir dann unser Ziel – Boca Chita Key.
Boca Cita Key gehörte einst dem Industriellen Mark Honeywell, dem Gründer von Honeywell Int., einer Firma, die auch heute noch über 100.000 Menschen weltweit beschäftigt. Er kaufte die Insel 1937 und baute hier mehrere Gebäude aus Korallengestein. Nach dem Tod seiner Frau Olive stoppte er die weitere Entwicklung der Insel und verkaufte diese schließlich 1945. 40 Jahre später wurde Boca Chita Key Teil des Biscayne National Park.
Eines der Gebäude, die Honeywell errichtete, war dieser Leuchtturm. Sein einziger Zweck war es, Honeywells Gästen den Weg auf seine Insel zu erleichtern. Heute kann man den Turm während eines Besuchs erklimmen und hat von dort einen wunderschönen Blick auf die Biscayne Bay.
Während der Tour habe ich etwa 2 Stunden Zeit, um die Insel nach Herzenslust zu erkunden. Das Haus der Honeywells steht leider nicht mehr, denn es fiel einem Feuer zum Opfer. Noch erhalten ist aber diese kleine Kapelle, in der die Honeywells auch heirateten.
Übersät von Muscheln ist der kleine Strand der Insel. Ein wahres Paradies für Muschelliebhaber.
Gegen 17 Uhr sind wir schließlich wieder zurück am Visitor Center. Es war ein schöner Ausflug, den ich absolut empfehlen kann.
9700 SW 328th St, Homestead, FL 33033
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