Ava Gardner Museum, Smithfield, North Carolina

Smit­h­field, oder genau­er gesagt der klei­ne Vor­ort Grab­town, ist der Geburts­ort einer der bekann­te­sten Hol­ly­wood­schau­spie­le­rin­nen der 1940er und 1950er Jah­re, Ava Gard­ner. Ihr zu Ehren gibt es hier ein klei­nes Museum.

Eigent­lich ist Smit­h­town ein ver­schla­fe­nes Nest, das mehr oder weni­ger vom Inter­sta­te lebt. Doch mit Ava Gard­ner hat die klei­ne Stadt einen wah­ren Super­star her­aus­ge­bracht und so kommt man hier an der Schau­spie­le­rin auch kaum vor­bei. Direkt an der Main Street liegt das Muse­um, das ganz der Film­di­va gewid­met ist.

Am Hei­li­gen Abend 1922 wur­de Ava Lavina Gard­ner als jüng­stes von sie­ben Kin­dern im länd­li­chen Vor­ort Grab­town gebo­ren. Als Ava zwei Jah­re alt war, brann­te ein Teil der Farm ihrer Eltern ab und die Fami­lie zog in eine Woh­nung in Smit­h­field. Hier leb­ten sie bis 1935 als die Fami­lie nach New­port News in Vir­gi­nia umzog. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1938, zogen Mut­ter und Toch­ter nach Rock Ridge in North Caro­li­na, wo Ava die High­school been­de­te. Ihr Diplom ist heu­te im Muse­um zu sehen.

Der Beginn ihrer Kar­rie­re war dann auch so etwas wie ein moder­nes Mär­chen. Ava besuch­te ihre 19 Jah­re älte­re Schwe­ster Bea­tri­ce Gard­ner in New York, die dort mit dem Foto­gra­fen Lar­ry Tarr ver­hei­ra­tet war. Die­ser mach­te Fotos von der 18-​jährigen Ava und häng­te eines davon in sein Schau­fen­ster. Ein Boten­jun­ge sah das Bild und da er Ava gern ken­nen­ler­nen woll­te, behaup­te­te er, Kon­tak­te zum Film­stu­dio MGM zu haben. Lar­ry Tarr pro­du­zier­te dar­auf­hin vie­le Abzü­ge des Fotos und schick­te sie an MGM. Dar­auf­hin wur­de Ava zu einem Scre­en­test ein­ge­la­den und unter­schrieb 1941 schließ­lich einen 7‑Jahresvertrag für 50 Dol­lar die Woche bei MGM.

Zuerst wur­de Ava in Hol­ly­wood aller­dings nur für Foto­shoo­tings ein­ge­setzt. Ihren Durch­bruch hat­te sie 1946 mit dem Film „The Kil­lers”. Von da an ging ihre Kar­rie­re steil berg­auf. Sie spiel­te mit den ganz gro­ßen in Hol­ly­wood, dazu zähl­ten Clark Gab­le und Grace Kel­ly in „Mogam­bo” und im berühm­ten John Hou­ston Film „The Night of the Igua­na” mit Richard Bur­ton, der sei­ne Ver­lob­te Eliza­beth Tay­lor dabei hat­te, sowie Debo­rah Kerr.

Im Muse­um zu sehen sind viel Kostü­me aus ihren berühm­te­sten Fil­men. Eine beson­ders net­te Geschich­te ist mir im Gedächt­nis geblie­ben. Die Jacke links im Bild hat Ava im Film Mogam­bo getra­gen. Der Film war ein Remake des 1932 erschie­ne­nen Strei­fens Red Dust mit Clark Gab­le und Jean Har­low in den Haupt­rol­len. Damals ging Ava mit ihrer Mut­ter ins Kino, um den Film zu sehen, da die­se ein ganz gro­ßer Clark Gab­le Fan war. Nur gut zwan­zig Jah­re spä­ter soll­te Ava selbst anstel­le von Jean Har­low auf der Lein­wand zu sehen sein, neben Clark Gab­le, der die Rol­le ein zwei­tes Mal über­nahm. Ihre Mut­ter soll­te das aller­dings nicht mehr erle­ben, denn sie starb bereits 1943.

Ava Gard­ner war jedoch nicht nur als Hol­ly­wood­schau­spie­le­rin berühmt, auch ihre Män­ner­ge­schich­ten waren legen­där. Schon kurz nach ihrer Ankunft in Hol­ly­wood traf Ava den Schau­spie­ler Mickey Roo­ney, den sie kurz dar­auf hei­ra­te­te. Die Ehe hielt jedoch nicht lang und wur­de bereits 1943 wie­der geschie­den. Roo­ney hat­te aber immer ein gutes Ver­hält­nis zu Ava und es sind Inter­views mit ihm im Muse­um zu sehen. Ihr näch­ster Ehe­mann wur­de Band­lea­der Artie Shaw, doch auch die­se Ehe hielt nur ein gutes Jahr.

Die Lie­be ihres Lebens aber war ein ande­rer, ihr drit­ter Ehe­mann, Frank Sina­tra. Das Peo­p­le Maga­zi­ne titel­te einst: „Romance of a Cen­tu­ry” und Freun­de beschrie­ben das Paar als zwei, die nicht mit, aber auch nicht ohne ein­an­der konn­ten. Im Jahr 1957 wur­de auch die­se Ehe geschie­den, doch die zwei blie­ben bis zu Avas Tod Freun­de und die Gard­ner hei­ra­te­te auch nie wieder.

Ava Gard­ner wur­de schon in jun­gen Jah­ren ein Star und die Pres­se foto­gra­fier­te sie, wo auch immer es ging. So ent­schied sie sich, mit nur 33 Jah­ren nach Madrid zu zie­hen. Doch lan­ge blieb sie nicht in Spa­ni­en. Schon 1968 zog sie nach Lon­don, das sie innig lieb­te. Dort leb­te sie bis zu ihrem Tod in einer Eigen­tums­woh­nung. Von dort haben es auch eini­ge Stücke in das Muse­um geschafft, denn nach­dem die Gard­ner 1990 ver­stor­ben war, wur­de fast alles verkauft.

Der gel­be Ted­dy hat übri­gens eine ganz beson­de­re Bedeu­tung. Er stammt aus Avas Apart­ment. Als Ava Gard­ner ein­mal im Kran­ken­haus lag, bekam sie ihn geschenkt. Es wird gemun­kelt, dass er von Frank Sina­tra stammt, bewie­sen ist das aber nicht. Aller­dings behielt ihn die Schau­spie­le­rin bis kurz vor ihrem Tod in ihrer Woh­nung, bevor sie ihn ihrer Nich­te schenk­te. Die­se über­gab ihn spä­ter dem Museum.

Eine ganz beson­de­re Bezie­hung hat­te Ava Gard­ner zu ihren Cor­gies. Sie waren für die Schau­spie­le­rin stän­di­ger Beglei­ter und so etwas wie ein Kin­de­r­er­satz, denn Nach­wuchs hat­te die Diva trotz ihrer drei Ehen keinen.

Nach einer guten Stun­de ver­las­se ich das Muse­um wie­der. Mein Besuch hat mir gut gefal­len. Das klei­ne Muse­um wird wirk­lich sehr lie­be­voll und mit viel Herz geführt.

Jetzt führt mich der Weg noch zum Fried­hof von Smit­h­field, denn nach ihrem Tod ist Ava Gard­ner wie­der in ihre Hei­mat zurück­ge­kehrt und hier bei­gesetzt wor­den. Ein recht unschein­ba­res Grab auf dem klei­nen Fried­hof, der an einer Stra­ßen­kreu­zung liegt, ist die letz­te Ruhe­stät­te der Hol­ly­wood Diva.

Im Muse­um sag­te man mir, es wäre nicht schwer, das Grab im Sun­set Memo­ri­al Park zu fin­den. So fah­re ich, wie in den USA üblich, erst ein­mal mit dem Auto auf den Fried­hof. Schon bald ent­decke ich ein Hin­weis­schild und par­ke am Stra­ßen­rand. Auch von hier ist der Weg gut ausgeschildert.

Ich fol­ge dem Weg und errei­che schließ­lich das Fami­li­en­grab der Gard­ners. Eine recht unschein­ba­re Plat­te im Boden mar­kiert dann die letz­te Ruhe­stät­te der gro­ßen Hol­ly­wood­schau­spie­le­rin Ava Gardner.

Ava Gard­ner Museum 
325 E Mar­ket St., Smit­h­field, NC 27577
Mo-​Fr 9:30–16:30 Uhr, Sa 9–17 Uhr, So 14–17 Uhr
Ein­tritt: $10

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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