Ausflug zum Ammersee und Starnberger See
In Oberbayern bin ich regelmäßig, meistens um Familie oder um Freunde zu besuchen. Doch ein bisschen Zeit bleibt auch immer für einen Ausflug. Und der hat mich dieses Mal in das bayrische Fünfseenland geführt.
Ausflug zum Ammersee und Starnberger See – Kurparkschlösschen Herrsching und Ammersee
Mit dem Auto geht es für mich zunächst von München nach Herrsching am Ammersee. Die kleine Gemeinde liegt direkt am Ostufer des Sees und ist ein guter Ausgangspunkt, um ein wenig Seeluft zu schnuppern.
Direkt am Seeweg sitzt seit 2005 eine kleine Seejungfrau auf ihrem Waller. Geschaffen hat das Werk die Bildhauerin Hilde Grotewahl aus Wörthsee und der Gemeinde Herrsching zum Geschenk gemacht.
Der Ammersee ist der nördlichste und drittgrößte der Voralpenseen in Bayern. Entstanden ist der See durch das Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher und ist fünfzehn Kilometer lang sowie bis zu fünf Kilometer breit. Heute ist der Ammersee sowohl bei Touristen als auch bei Münchnern und Augsburgern als Naherholungsgebiet beliebt.
Kaum zu übersehen ist am Ufer auch das Kurparkschlösschen, das 1888 für den Kunstmaler Ludwig Scheuermann als Landsitz erbaut wurde. Rund um das Herrenhaus im Stil italienischer Adelspaläste gab es einst eine große Parkanlage mit Garten, Gewächshaus und Bootssteg. Bis der Künstler 1911 verstarb, wurden hier viele Feste gefeiert. Sein Sohn Erich verkaufte das Haus an die Gemeinde Herrsching, die es heute als Kulturzentrum betreibt. Auch Hochzeiten können hier gefeiert werden. Ansonsten ist das Haus aber leider nicht zugänglich.
Direkt am Ufer gibt es hier in Herrsching einen schönen Weg, dem ich eine ganze Weile folge und die herbstliche Stimmung am See genieße. Am Weg laden auch Cafés und Restaurants zu einer kleinen Verschnaufpause ein.
Ausflug zum Ammersee und Starnberger See – Kloster Andechs
Vom Ammersee führt mich die Fahrt weiter nach Andechs, das wegen seines gleichnamigen Benediktinerklosters berühmt ist. Das Kloster steht auf dem sogenannten „Heiligen Berg Bayerns” und ist einer der ältesten Wallfahrtsorte im Freistaat.
Das Kloster entstand am früheren Standort der Burg Andechs, dem Stammsitz der Grafen von Andechs, die bereits 1248 ausstarben. Anstelle dessen wurde von 1423 bis 1427 eine Wallfahrtskirche errichtet, um einen 1388 hier gefundenen Reliquienschatz aufzunehmen, der sich unter dem Altar der einstigen Burgkapelle befand.
Die Kirche damals hatte mit der heutigen Kircher allerdings noch nicht viel gemein, denn erst ab 1751 wurde das Gotteshaus durch Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil umgestaltet.
Im Rahmen der Säkularisation wurde 1803 auch das Kloster Andechs aufgelöst und die Kirche kam in den Besitz des Freistaates Bayern, der noch heute Eigentümer ist.
Neben der Besichtigung der Kirche kann man hier auch auf den Kirchturm steigen. Der Turm der Klosterkirche ist allerdings nicht gerade groß und der Weg so teilweise ziemlich eng. Zunächst geht es einige Treppen nach oben, um dann im hölzernen Zwiebelturm zu landen. Interessant, wie dieser von innen aussieht, das sieht man doch eher selten.
Anschließend führen noch einige weitere enge und unebene Treppen nach oben in das Turmzimmer. Teilweise muss man hier auch seitwärts gehen, da die Stufen sehr schmal sind.
Belohnt wird der anstrengende Aufstieg schließlich mit einer schönen Aussicht auf die Umgebung von Andechs und dem heiligen Berg.
Zum Kloster Andechs gehören auch viele weitere Gebäude, die einst die Benediktinermönche beherbergten. Während die Kirche nach der Säkularisation in den Besitz des Freistaates Bayern kam, hatten die Klostergebäude zunächst wechselnde Eigentümer. Schließlich kaufte König Ludwig I. von Bayern die Gebäude und stiftete sie 1850 der von ihm gegründeten Benediktiner-Abtei St. Bonifaz in München.
Ein Modell zeigt schön die verschiedenen Gebäude auf dem heiligen Berg, die rund um die Kirche zu finden sind. Die meisten sind, im Gegensatz zur Kirche, nicht öffentlich zugänglich.
Berühmt ist Andechs aber nicht nur für das Kloster, sondern auch für sein Bier. Hier befindet sich eine der wenigen konzernunabhängigen Klosterbrauereien Deutschlands und ein Teil des gebrauten Gerstensaftes wird auch gleich vor Ort ausgeschenkt. Ich allerdings lasse mir lieber eine Ausgezogene schmecken, ein Gebäck, das ebenfalls typisch für Bayern ist.
Ausflug zum Ammersee und Starnberger See – Pähl
Von Andechs fahre ich nun weiter durch das Fünfseenland und komme dabei durch den kleinen Ort Pähl, in dem mir besonders die schönen Blumenkästen an den Häusern gefallen.
Ein weiteres Gebäude, das ich mir zumindest aus der Ferne anschaue, ist das Hochschloss Pähl. Der altbayrische Adelssitz wurde von 1883 bis 1885 im Stil einer Burg erbaut und 1904 von Graf Bernhard von Spreti gekauft, dessen Nachfahren hier noch heute leben. Deshalb ist das Schloss auch nicht öffentlich zugänglich.
Ausflug zum Ammersee und Starnberger See – Ilkahöhe
Und weiter geht die Fahrt zu einem Aussichtspunkt, der einen schönen Blick auf die Alpen und den Starnberger See verspricht, die Ilkahöhe. Rund 728 Meter hoch ist die Erhebung, die ebenfalls in der Eiszeit entstand, und heute ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Fernblick ist.
Ausflug zum Ammersee und Starnberger See – Bäckerei Rattlinger aus Hubert und/ ohne Staller
Auf dem Weg zu meinem letzten Ziel mache ich noch einen kurzen Abstecher nach Ammerland, einem Ortsteil von Münsing am Ostufer des Starnberger Sees. Hier befindet sich die Bäckerei Graf, die in der beliebten ARD-Serie Hubert und/ ohne Staller als Bäckerei Rattlinger dient.
Ausflug zum Ammersee und Starnberger See – Bismarckturm Assenhausen
Ich fahre jetzt um die Südspitze des Starnberger Sees herum. Bei dem schönen Wetter bin ich leider nicht allein unterwegs, sodass Parkplätze teilweise Mangelware sind. Nicht aber am Bismarckturm Assenhausen, einem der wenigen erhaltenen Bismarcktürme in Bayern. Vom Parkplatz führt ein gepflasterter Weg direkt bis zum Turm, sodass der Weg nicht weiter beschwerlich ist.
Die Planung für den Bismarckturm mit seinem ungewöhnlichen Aussehen begann noch zu Lebzeiten des Reichskanzlers. Fertiggestellt wurde der dreißig Meter hohe Turm jedoch erst 1899 als einer von dreizehn Bismarcktürmen in Bayern.
Der eigentliche Turm steht auf einem quadratischen Unterbau, der auf jeder Seite Treppen besitzt, die zu den Arkaden hinaufführen.
An den Wänden des Arkadenganges sind verschiedene Reliefs sowie Inschriften zu finden, die sowohl an Bismarck selbst, als auch an die Bundesstaaten und freien Städte Deutschlands erinnern. Geschaffen wurden sie vom Bildhauer Josef Flossmann.
Am nördlichen Aufgang erinnert zudem eine Tafel an die feierliche Einweihung des Bismarckturms am 1. Juli 1899.
Der Bismarckturm war übrigens auch schon einmal im Fernsehen zu sehen. Ebenso wie das Hochschloss Pähl wurde er als Kulisse in der ZDF-Serie „Der Alte” genutzt.
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