Arundel Castle, West Sussex
Arundel Castle setzt sich aus dem Namen des Flusses Arun und dem altenglischen Wort del zusammen und ist wohl eine der beeindruckendsten Burgen des Vereinigten Königreiches. Gegründet wurde das mittelalterliche Gemäuer am Weihnachtstag 1067 von Richard de Montgomery. Roger wurde zum ersten Earl of Arudel durch William den Eroberer ernannt. Schon aus der Ferne sehe ich die gewaltige Burg am Horizont. Toll sieht das aus, fast wie im Märchen.
Das Tor, durch das ich das Schlossgelände betrete, ist jedoch neueren Datums, genauso wie viele der heutigen Anbauten. Aber auch ein Teil der ursprünglichen Burg ist heute noch zu sehen – für mich immer wieder ein besonderes Erlebnis. Wenn diese Mauern sprechen könnten, was hätten sie alles zu erzählen.
Doch erst einmal geht es ganz neuzeitlich weiter, denn ich muss an einem Kiosk meinen Eintritt bezahlen. Es gibt verschiedene Optionen. Entscheiden kann ich zwischen Bronze, Silber, Gold und Gold Plus. Zwischen 9 und 18 Pfund kosten die Tickets, ich entscheide mit für Gold Plus, denn wenn ich schon mal hier bin, will ich auch alles sehen.
Und der erste Blick auf die Burg entschädigt dann auch gleich – einfach umwerfend, das können Bilder gar nicht wiedergeben. Schon jetzt hat sich die Fahrt hierher gelohnt.
Da die Burg selbst erst etwas später öffnet, wende ich mich zuerst dem Garten und der Kapelle zu. Die Fitzalan Chapel wurde bereits 1390 vom 4. Earl of Arundel gegründet und ist bis heute der Ort, an dem alle Schlossherren zu Grabe getragen werden.
Gleich hinter der Kapelle beginnen die beeindruckenden Gärten. Im Mai kann man hier übrigens noch tausende Tulpen bewundern, die jedes Jahr im Frühling auf dem ganzen Schlossgelände blühen.
Auch am Haupttor komme ich vorbei. Hier dürfen Besucher aber nicht hindurch.
Dann betrete ich den sogenannten „The Collector Earl’s Garden”, das Herzstück der Anlage. Er wurde zu Ehren von Thomas Howard, dem 14. Earl of Arundel, auch „The Collector” genannt, angelegt. Eigentlich lag hier einst der viktorianische sowie der Küchengarten. Beide waren jedoch lange Zeit nicht gepflegt und so letztlich neu angelegt worden.
Im Hintergrund zu sehen, ist übrigens die Kathedrale von Arundel. Sie gehört nicht zum Anwesen, sondern ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Arundel und Brighton. Das beeindruckende Gebäude wurde erst zwischen 1868 und 1873 erbaut. Allerdings verdankt sie ihre Existenz dem Herzog von Norfolk, denn die Herzöge gehören traditionell dem katholischen Glauben an.
Und dann entdecke ich diese Krone. Das ist wirklich faszinierend, denn die Krone wird nur von dem Wasserstrahl in der Luft gehalten.
„Bettys Vacation nutzt WP YouTube Lyte um YouTube Video’s einzubetten. Die Thumbnails werden von YouTube Servern geladen aber nicht von YouTube getrackt (es werden keine Cookies gesetzt). Wenn Sie auf “Play” klicken, kann und wird YouTube Informationen über Sie sammeln.”
Gleich nebenan liegt die 2013 neu angelegte Stumpery. Solche Gärten, deren Grundgerüst aus alten Baumstümpfen bestand, waren besonders in der viktorianischen Zeit beliebt.
Auch ein Teil des Küchengartens wurde wiederbelebt, ebenso wie die schönen Gewächshäuser.
Schließlich gehe ich zurück zur Burg und stehe erst einmal vor einem anderen Eingang. Hier darf ich nicht hindurch, denn das ist die private Zufahrt der Familie in den Innenhof.
Als ich schließlich wieder am Besuchereingang der Burganlage lande, sind die Tore geöffnet. Also nichts wie rein, bevor das zu viele der schon reichlich angereisten anderen Besucher mitbekommen.
Zuerst will ich hier hinauf, auf den höchsten Punkt der Anlage, die Motte. Das ist auch der älteste Teil der Burg.
Dazu heißt es eine Menge Treppen steigen, erst drinnen, dann draußen.
Oben angekommen sehe ich erst einmal noch gar nichts. Noch eine weitere, ziemlich enge Wendeltreppe wartet auf mich, bevor ich endlich die Aussicht genießen kann. Die ist schon schön, nur leider nicht in alle Richtungen. In eine Richtung ist alles mit Brettern vernagelt. Okay, das muss ich mir dann wohl nochmal genauer anschauen. Aber erst einmal schaue ich dorthin, wo freie Sicht ist.
Dazu gehört auch der großzügige Innenhof der Anlage. Hier erfasst man erst einmal die wirkliche Größe des heutigen Palastes. Zutritt haben die Besucher zu diesem Teil übrigens nicht. Das ist immer noch der Privatzugang des Dukes of Norfolk und seiner Familie. Der Titel des Duke of Norfolk besteht übrigens seit 1483 durchgängig und ist damit der älteste Titel, der noch in ganz Großbritannien verliehen wird. Er ist auch der höchstrangige Adlige im ganzen Königreich gleich nach der königlichen Familie.
Da ich nun mal von Geburt aus neugierig bin, will ich dann doch unbedingt wissen, was man sehen würde, wären dort nicht die Bretter vor der Aussicht. Ich gehe also zur Seite, halte die Kamera so weit es geht über die Brüstung und drücke ab. Und siehe da, hier zeigt sich mir doch ein interessantes Bild. Das ist der private Garten des Duke of Norfolk inklusive kleinem Park, Tennisplatz und Pool.
Zurück im Haupthaus beginne ich meinen Rundgang durch die Räume. Fotografieren ist hier leider streng untersagt. Schade, das ist schon sehr beeindruckend. Um die Anlage zu sehen, gibt es verschiedene Ticketkategorien. Ich habe mir die höchste gekauft und somit Zutritt zu wirklich allen Räumen, die zu besichtigen sind.
Wieder draußen drehe ich noch eine kurze Runde um die Burg sowie durch den Rosengarten, der aber leider noch nicht blüht, bevor ich mich in Richtung Ausgang begebe.
Statt der Rosen blühen allerdings unzählige Tulpen rechts und links des Weges, was ebenso schön aussieht.
Arundel Castle
Arundel, BN18 9AB
1. April – 29. Oktober täglich 10–17 Uhr
Schloss: 12–17 Uhr
Eintritt zwischen 11 und 20 Pfund
© 2016 – 2020, Betty. All rights reserved.