American Airlines Business Class A330: London-Philadelphia
Nachdem ich bereits mit American Airlines von New York nach London in einer Boeing 777 unterwegs war, wollte ich dieses Mal nach Philadelphia fliegen. Geplant war der Flug mit einem Airbus 330, der zuvor zu US Airways gehörte.
Nach meinem Flug von Berlin nach London mit British Airways, muss ich von Terminal 5 nach Terminal 3 wechseln. Da ich nicht sehr viel Zeit habe, laufe ich zügig zur Haltestelle der Busse, die die Terminals in London-Heathrow miteinander verbinden. Zuerst muss ich hier noch die üblichen Fragen von USA Flügen beantworten, dann stehe ich in der Schlange für den Bus. Der kommt aber ewig lange nicht. Die Zeit hingegen rinnt und mein Abflug rückt immer näher.
Endlich erscheint doch ein Shuttle und es geht recht zügig zum Terminal 3. Hier stehen Massen von Menschen an der Security an, doch zum Glück schaffe ich es zur Fast Lane zu gelangen und die Kontrolle so relativ schnell zu passieren. Nun laufe ich schnell zu meinem Gate. Für die tollen Lounges bleibt heute keine Zeit. Am Gate drängen sich die Passagiere schon dicht an dicht und einen Sitzplatz zu finden ist illusorisch.
Während es in dem abgeschlossen Gatebereich immer stickiger wird, passiert erst einmal gar nichts. Ich frage mich schon, warum ich mich so beeilt habe. Irgendwann kommt dann endlich die Crew und einige Zeit später beginnt das Boarding.
American Airlines 737
London-Heathrow (LHR) – Philadelphia (PHL)
Abflug: 09:55 Uhr
Ankunft: 13:35 Uhr (-5 Std.)
Dauer: 08:40 Stunden
Flugzeug: Airbus 330
Sitz: 1A (Business Class)
Als Passagier der Business Class kann ich dann recht bald einsteigen. Ich betrete den Airbus 330 durch die zweite Tür und gehe nach links in die Business Class. Diese besteht aus 28 Sitzen in einer 1–2‑1 Anordnung und befindet sich zwischen Tür 1 und Tür 2.
Mein Sitz 1A macht schon einen etwas älteren Eindruck. Da haben andere Maschinen von American Airlines viel schönere Sitze. Das ist aber auch kein Wunder, denn bei diesem Airbus handelt es sich um ein Flugzeug, das ursprünglich zur Flotte von US Airways gehörte. Immerhin lässt sich der Sitz in ein flaches Bett verwandeln.
Am Platz liegen Kopfhörer sowie das Amenity Kit bereit.
Außerdem gibt es ein Kissen sowie eine Decke aus dem Hause Casper. Das Bettzeug ist in Ordnung, aber kein Vergleich zu Airlines wie Qatar oder auch British Airways, seitdem man hier mit der White Company zusammenarbeitet.
Der Fußraum des Sitzes ist in Ordnung und bot zumindest mir ausreichend Platz.
Auch am Monitor sieht man, dass die Sitze schon einige Jahre alt sind. Der Bildschirm ist recht klein und die Auflösung nur mittelmäßig.
Neben der Lehne befinden sich ein Leselicht, die Fernbedienung für das Entertainmentsystem, der Kopfhöreranschluss sowie eine Steckdose und eine USB Dose.
Darunter sind die Bedienelemente für den Sitz zu finden, die recht einfach ausfallen.
Der Tisch wird aus der Armlehne gezogen und besteht aus einer großen, stabilen Fläche. Er ist jedoch sehr schwer und es bedarf etwas Kraft ihn herauszuziehen oder zu verstauen.
Die Kopfhörer auf diesem Flug stammen von Bose und sind ausgezeichnet.
Das Amenity Kit von Cole Haan ist dagegen sehr spärlich bestückt. In einem Säckchen befinden sich Socken, Zahnputzzeug, Augenklappe, ein Kugelschreiber sowie Crème und Lippenbalsam.
Kurze Zeit später kommt zum ersten Mal ein Flugbegleiter vorbei, der allerdings recht kurz angebunden ist. Mir wird Champagner oder Wasser angeboten und dann ist man schon wieder verschwunden.
Mit leichter Verspätung verlassen wir schließlich das Gate und ich kann schön die verschiedenen Flugzeuge beobachten, die auf dem Flughafen unterwegs sind.
Da die Rollzeit in Heathrow wieder einmal lang ist, schaue ich mir zwischen schon mal das Entertainmentsystem an. Es gibt eine gute Auswahl an Filmen und Serien, doch lässt der Monitor aufgrund seines Alters schon etwas zu wünschen übrig.
So schaue ich dann doch lieber noch ein wenig dem Treiben auf dem Flughafen zu, wo wir gerade den Terminal 2 passieren, wo vor allem Maschinen der Star Alliance beheimatet sind.
Dann erreichen wir die Startbahn, an der schon einige Maschinen auf die Starterlaubnis warten und wir reihen uns in die Schlange ein.
Kurz vor dem Start kann ich wieder einmal die hier abgestellte Concorde entdecken.
Dann verlassen wir London und machen uns auf den Weg nach Philadelphia. Während die Anschnallzeichen recht bald ausgeschaltet werden, ist von der Crew erst einmal nicht viel zu sehen. Nach einer Weile beginnt der Service, jedoch nur im rechten Gang. Im linken Gang, an dem ich sitze, zeigt sich zunächst niemand.
Irgendwann werden dann doch mal die heißen Tücher verteilt und kurz danach eine Tischdecke auf den Tisch gelegt.
Dann passiert erst einmal wieder eine ganze Weile nichts, bevor ich endlich ein erstes Getränk bestellen kann, das dann mit Nüssen serviert wird.
Schließlich werden die Speisekarten verteilt. Da es bereits Mittag ist, wird ein Mittagessen serviert. Auswahl gibt es allerdings nur beim Hauptgericht.
Kurze Zeit später wird dann ein Tablett mit den Vorspeisen gebracht. Während die Huhn und Aprikosen Terrine noch recht schmackhaft ist, lasse ich den Salat fast komplett zurückgehen.
Als Hauptgericht habe ich mich für das Rindfleisch auf koreanische Art entschieden. Das Essen schmeckt jedoch überhaupt nicht. Ich habe selten ein so verkochtes Mahl bekommen.
Das einzige Highlight ist der Eiscreme Sundae, den ich mir als Dessert zusammenstelle.
Nach dem Essen, das über zwei Stunden gedauert hat, da die Crew ständig für längere Zeit einfach verschwunden ist, mache ich ein Nickerchen. In der Schlafposition ist der Sitz ganz in Ordnung. Ansonsten stört aber, dass man die Beine nicht richtig hochlegen kann, da die Fußablage zu weit weg ist und die Beinstütze nicht separat von der Rückenlehne verstellt werden kann.
Ich muss dann doch eine Weile geschlafen haben, denn als ich wieder aufwache, sind wir bereits südlich von Grönland.
Und da passiert mir ein Missgeschick, das eine weitere Unzulänglichkeit des Sitzes preisgibt. Mir rutscht mein Amenity Kit in einen Spalt zwischen Sitz und Flugzeugwand. Die herbeigerufene Crew kennt da schon, kann aber auch nicht helfen und gibt mir lediglich ein neues Täschchen. Blöd nur, wenn einem persönliche Gegenstände dahinter rutschen.
Nach der Aktion mit dem Amenity Kit versuche ich noch ein bisschen zu entspannen und schaue mir den Film „Crazy Rich Asians” an. Als ich nach dem Film die Karte wieder einschalte, haben wir bereits Kanada erreicht.
Schließlich überqueren wir die Grenze zu den USA und ich kann trotz Gegenlicht die Küste von Maine erkennen, an der ich schon mehrmals unterwegs war.
Rund neunzig Minuten vor der Landung wird dann noch die zweite Mahlzeit serviert. Der thailändische Nudelsalat schmeckt allerdings auch überhaupt nicht, sodass ich nur das Obst esse. Das Schokoladendessert ist mir dann doch etwas zu schokoladig.
Schließlich kann ich auch noch Cape Cod sowie die Insel Martha’s Vineyard unter uns entdecken.
Rund eine halbe Stunde vor Ankunft bereitet die Crew die Kabine zur Landung vor. Kurze Zeit später sehe ich schon Pennsylvania aus dem Fenster.
Ganz in der Ferne kann ich sogar die Wolkenkratzer von Downtown Philadelphia entdecken.
Pünktlich landen wir auf dem internationalen Flughafen von Philadelphia und sind recht schnell am Gate.
Fazit: Abschließend muss ich sagen, dass dies einer der schlechtesten Business Flüge war, den ich je unternommen habe. Die Kabine war schon recht alt, der Sitz in Ordnung, aber nicht sonderlich bequem. Das Essen war Durchschnitt, aber ganz enttäuschend war die Crew. Das war eine der schlechtesten Crews, die ich jemals hatte. Es wurde nur das nötigste gemacht, es fiel nicht ein freundliches Wort und Getränke wurden auch so gut wie nie nachgefüllt. Wohl fühlen konnte man sich hier an Bord nicht, was einfach schade war. Ich kann seit diesem Flug richtig nachvollziehen, wie viel eine gute Crew zu einem tollen Flug beiträgt.
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