AIDAbella, Aida Cruises
Der rote Kussmund ist ihr Markenzeichen, das blaue Auge unverkennbar – die AIDA Schiffe sind weltweit schon allein an ihrer einzigartigen Bemalung zu erkennen.
Doch seit den Anfängen mit AIDA aura, vita und cara hat sich einiges getan. Die neuen Schiffe sind größer geworden und auch moderner. Doch heißt das, dass sie auch besser sind?
Die alten Schiffe haben mich nämlich nie so richtig überzeugen können. Zweimal war ich mit der AIDAvita in der Karibik unterwegs und bin dann für immer zu anderen Gesellschaften gewechselt – bis jetzt. Na ja, nicht ganz, denn soweit eine Reise auf einer AIDA zu buchen, bin ich dann doch nicht gegangen.
Neugierig war ich aber schon, ob man denn etwas verändert hat, an Bord der ehemaligen Clubschiffe. Und so nahm ich ein Angebot der Reederei wahr, die AIDAbella zu besichtigen.
Die AIDAbella gehört zu Sphinx Klasse und wurde am 14. April 2008 in Dienst gestellt. Taufpatin des Schiffes ist das Model Eva Padberg. In der Sommersaison ist das Schiff auf der Ostsee im Einsatz und nennt den Cruise Port Warnemünde seinen Heimathafen.
Meine Schiffsbesichtigung auf der AIDAbella beginnt im Cruise Center, wo ich mich der üblichen Sicherheitskontrolle unterziehen muss. Hier treffe ich auf Janette, die uns heute durch das Schiff führen soll. Allein bewegen darf man sich auf der AIDA nämlich so gut wie nicht. Und so gehe ich mit einer Gruppe aus rund zwanzig Leuten an Bord.
Das Einchecken geht, wie auf der richtigen Kreuzfahrt, nur mit Karte. Extra zu diesem Zweck bekommt jeder Gast eine Visitor Card. Die ist auch während der ganzen Tour offen zu tragen.
An Bord geht es auf Deck 3 und dann gleich mit dem Fahrstuhl nach oben. Erster Halt ist das Deck 10.
Hier schauen wir uns zuerst das Herzstück des Schiffes, das Theatrium an. Das erstreckt sich über drei Decks und an den Seiten sowie durch ein Oberlicht hat man schöne Ausblicke. Die Sitze sehen allerdings nicht sehr bequem aus und auch ein erster Sitztest überzeugt mich nicht. Von der Bühne sieht man schon aus Reihe drei nur noch wenig.
Ganz vorn befindet sich dann die AIDA Lounge. Durch große Fenster hat man von hier einen fabelhaften Ausblick. Hier gefällt es mir sehr gut und ich kann mir lebhaft vorstellen, hier einige Zeit während einer Kreuzfahrt zu verbringen.
Auch eine Sushi Bar sowie eine Vinothek findet man an Bord.
Ein Deck höher befindet sich der riesige Spa Bereich der AIDAbella. Hinein kommt man hier aber nur gegen Gebühr. Alles sieht sehr einladend, aber doch etwas beengt aus. Am besten gefällt mir der freie Blick nach oben.
In der Mitte des Spas Bereich befindet sich ein Whirlpool, der exklusiv von den Spa Gästen benutzt werden kann.
Ein paar Stufen höher gibt es noch ein kleines, sonnendurchflutetes Atrium zum entspannen.
Auch ein großes Fitnesscenter gehört zur Ausstattung des Schiffes. Hier gibt es überdurchschnittlich viel Platz, um sich sportlich zu betätigen.
Zurück auf Deck wird uns ein kurzer Blick ins Casino sowie die AIDA Bar gewährt. Mir kommt hier alles sehr klein und etwas spartanisch vor. Auf anderen Schiffen sind diese Bereiche viel einladender gestaltet.
Etwas, was nicht jedes Kreuzfahrtschiff hat, ist ein voll funktionstüchtiges kleines Fernsehstudio. Hier ist die Ausstattung der AIDA sehr gut. Kein Wunder, produzieren sie doch auch tägliches Bordfernsehen.
Dann geht es weiter auf das Außendeck. Schon ein erster Blick bestätigt mir, was ich auch auf den kleineren Schiffen bereits bemängelt habe, der Pool ist fast nicht existent. Warum man ein Schiff dieser Größe mit einem solchen Minipool baut, ist mir ein absolutes Rätsel. Andere Schiffe dieser Größe haben sogar zwei Pools.
Der Pool ist so winzig, dass er ja bei zwanzig Leuten schon überzulaufen scheint. Und richtig Schwimmen kann man hier auch nicht. Dafür gibt es gar keinen Platz.
Der Blick vom Außendeck nach vorn ist grandios und unverstellt. Das mag ich sehr gerne, denn so ist das Fotografieren unterwegs leichter.
Auch am Heck kann man auf mehreren Terrassen draußen sitzen und sogar speisen.
Von hier bieten sich auch schöne Blicke auf das Hafengebiet. Ganz klein wirkt alles, wenn man so aus dem zwölften Stock hinunterschaut.
Zur AIDAbella gehören mehrere Buffetrestaurants. Hier können alle Mahlzeiten ohne Aufpreis eingenommen werden. Das ist übrigens einer meiner Hauptkritikpunkte an den Schiffen. Es gibt kein Restaurant wo man bedient wird ohne Aufpreis.
Auch die Kabinen sind immer noch typisch deutsch eingerichtet. Besonders die zwei Matratzen stören mich immer wieder. Warum man hier kein richtiges Doppelbett einbaut, ist mir einfach rätselhaft. Zumal die Doppelkabinen auch nicht dafür ausgelegt sind, dass man die Betten auseinanderstellt.
Neben Balkon und Innenkabinen bekommen wir auch eine der Suiten zusehen. Diese enttäuscht mich doch etwas. Sie ist zwar hochwertig ausgestattet, doch sehr klein und eng. Und wenn man sich dann noch den Preis anschaut, ist das wirklich schade, dass so wenig Platz geboten wird.
Auch der Balkon ist winzig. Zwar zieht er sich um die halbe Außenfront, ist jedoch so schmal, dass dort nicht mal ein Liegestuhl quer hinpasst.
Geräumig ist hingegen die Shopping-Arkade, wo es allerhand Duty Free Waren und Souvenirs gibt.
Dann ist die Tour auf der AIDAbella auch schon wieder vorbei und die Gruppe verlässt geschlossen das Schiff. Zeit bleibt aber noch für ein paar rasche Außenaufnahmen vom Pier.
Mein Fazit: Die AIDA bella ist ein relativ neues und modernes Kreuzfahrtschiff, auf dem man auch längere Reisen unternehmen kann. Meinen Geschmack haben die Architekten allerdings nicht ganz getroffen. Dafür gibt es zu viele Punkte, die ich einfach verbesserungswürdig finde. Allem voran der Pool, die Restaurants und die Kabinen. Auch die Lage fast aller öffentlichen Räume auf den oberen Decks finde ich suboptimal, denn besonders an Seetagen wird es so eher voll werden. Das Theatrium finde ich viel zu klein geraten und die Bauart nur wenig ansprechend, um einer Veranstaltung gut folgen zu können.
Last but not least stört mich das überwiegend deutsche Publikum. Ich treffe auf einer Kreuzfahrt gerne Menschen aus aller Herren Länder, was auf einem deutschsprachigen Schiff eher nicht vorkommt.
Ausschließen würde ich eine weitere Reise mit AIDA aber trotzdem nicht, denn vielleicht kann mich das Schiff ja auf See besser von seinen Qualitäten überzeugen.
Die Tour über die AIDA bella hat übrigens €49 gekostet. Die Summe bekam man nur zurück, wenn man innerhalb von drei Monaten eine Reise auf einem AIDA Schiff gebucht hat.
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