Aer Lingus Business Class Airbus 330: Dublin-​New York

Von Deutsch­land über Irland in die USA zu flie­gen, ist nicht der klas­si­sche Weg über den Atlan­tik. Doch hat ein Abflug in Dub­lin durch die US-​Preclearance eini­ge Vor­tei­le. Und wäh­rend die iri­sche Natio­na­l­air­line auf der Kurz­strecke ein eher schwa­ches Pro­dukt anbie­tet, sind die Lang­strecken­flug­zeu­ge von Aer Lin­gus mit einer ech­ten Busi­ness Class ausgestattet. 

Nach dem Pas­sie­ren der US-​Einreise und mei­nem Auf­ent­halt in der 51st & Green Lounge, bege­be ich mich rund eine drei­vier­tel Stun­de vor Abflug zum Gate. Hier herrscht eini­ges Gedrän­ge, denn Sitz­plät­ze gibt es nicht, nur eini­ge die­ser gepol­ster­ten Sitz­bal­ken an den Wän­den. Der Rest der Pas­sa­gie­re muss ste­hend warten.

Aer Lin­gus 109
Dub­lin (DUB) – New York (JFK)
Abflug: 16:20 Uhr
Ankunft: 19:10 Uhr (-5 Std.)
Dau­er: 7:50 Stunden
Flug­zeug: Air­bus 330
Sitz: 3K (Busi­ness Class)

Pünkt­lich wird mit dem Ein­stieg begon­nen. Zuerst dür­fen geh­be­hin­der­te Pas­sa­gie­re sowie Rei­sen­de mit klei­nen Kin­dern an Bord, danach folgt die Busi­ness Class. Das Ein­stei­gen erfolgt über Tür zwei, sodass ich links in die Busi­ness Class abbie­ge und mei­nen ersten Blick in die Kabi­ne wer­fen kann.

Aer Lin­gus betreibt auf der Lang­strecke Maschi­nen vom Typ Air­bus 330, Boe­ing 757 und ganz neu den Air­bus 321LR. Auf der Strecke nach New York wird ein Air­bus 330–300 ein­ge­setzt, der über 30 Sit­ze ver­fügt, die ver­setzt ange­ord­net sind und sich in ein fla­ches Bett ver­wan­deln lassen.

Die Sit­ze sind so ange­ord­net, dass jeweils ein Sitz näher am Gang und der näch­ste näher an der Flug­zeug­wand oder der Mit­te des Flug­zeugs ist. Beson­ders zu emp­feh­len sind die Sitz­plät­ze, die vom Gang abge­wandt sind.

Fast alle Sit­ze haben einen Zugang zum Gang, bis auf die Sit­ze 2K, 4K und 6K. Die­se Rei­hen wür­de ich daher nur Paa­ren oder zusam­men rei­sen­den Flug­gä­sten empfehlen.

Die für mich aller­be­sten Sit­ze sind 3K und 5K, denn die­se sind soge­nann­te Thron­sit­ze, wäh­rend 7K nur eine Arm­leh­ne zum Gang besitzt. Ich konn­te mir mit dem Sitz 3K einen die­ser Sit­ze reser­vie­ren. Thron­sit­ze bie­ten beson­ders viel Platz und Pri­vat­sphä­re, da sie zu bei­den Sei­ten eine Kon­so­le haben.

Jeder Busi­ness Class Sitz ist mit einem Moni­tor aus­ge­stat­tet, der eine ange­neh­me Grö­ße hat und des­sen Auf­lö­sung in Ord­nung, wenn auch nicht mehr ganz modern ist. Das Ange­bot an Fil­men und Seri­en ist gut, aber nicht herausragend.

Dar­un­ter befin­det sich der Bereich für die Füße, denn der liegt bei die­sen Sit­zen immer unter der Kon­so­le des Sit­zes davor. Die­ser Bereich kann auf Thron­sit­zen für grö­ße­re Per­so­nen etwas klein sein, für mich war er aber in Ordnung.

In der rech­ten Kon­so­le des Sit­zes befin­den sich zwei offe­ne Fächer, die als Abla­ge genutzt wer­den kön­nen, sowie das Bordmagazin.

In der lin­ken Kon­so­le befin­det sich ein wei­te­res gro­ßes Fach, das ver­schlos­sen wer­den kann und somit auch wäh­rend Start und Lan­dung nutz­bar ist.

Neben der lin­ken Arm­leh­ne befin­det sich eine Art Schnell­start­lei­ste. Mit den Knöp­fen kann der Sitz in drei Posi­tio­nen gefah­ren, die Mas­sa­ge­funk­ti­on kon­trol­liert und das Licht bedient wer­den. Die Posi­ti­on fand ich aller­dings etwas ungün­stig, denn man ist wäh­rend des Flu­ges ab und zu unab­sicht­lich an einen der Knöp­fe gekommen.

Eben­falls auf der lin­ken Sei­te befin­det sich das Haupt­be­dien­ele­ment für den Sitz, mit dem die­ser in jede erdenk­li­che Sitz- oder Lie­ge­po­si­ti­on ver­stellt wer­den kann.

Dane­ben sind eine Steck­do­se sowie ein USB-​Port und der Kopf­hö­rer­an­schluss angebracht.

In der lin­ken Arm­leh­ne befin­det sich ein Fach mit der Fern­be­die­nung für das Entertainmentsystem.

Auf Kopf­hö­he ist schließ­lich noch eine Lese­lam­pe ange­bracht und dahin­ter ein Fach, in dem eine Fla­sche Was­ser bereitsteht.

Die Kopf­hö­rer bei Aer Lin­gus sind nur von mit­tel­mä­ßi­ger Qua­li­tät und nicht wirk­lich bequem zu tragen.

An mei­nem Platz war­ten auf mich bereits die Spei­se­kar­te sowie das Amen­i­ty Kit von Voya.

Die Leder­ta­sche ist sehr schön, der Inhalt ange­mes­sen. Dazu gehö­ren Socken, Augen­maske, Ohr­stöp­sel, Zahn­bür­ste, Kugel­schrei­ber, Hand­creme und Lippenbalsam.

Gleich nach dem Boar­ding wer­den auch die Essens­wün­sche für die erste Mahl­zeit abgefragt.

Dazu wird ein Begrü­ßungs­ge­tränk ser­viert. Die Wahl besteht zwi­schen Cham­pa­gner, Was­ser, Oran­gen­saft und einem Cock­tail, den Aer Lin­gus exklu­siv anbietet.

Um Vier­tel fünf wer­den die Türen geschlos­sen und die Anschnall­zei­chen ein­ge­schal­tet. Aer Lin­gus hat in der Busi­ness Class kei­nen Schul­ter­gurt, son­dern die Airbag-​Gurte, die immer etwas schwer sind.

Danach wird die Sicher­heits­de­mon­stra­ti­on durch­ge­führt und wir rol­len zur Start­bahn. Nun mel­det sich auch der Kapi­tän über die Laut­spre­cher und gibt eine Flug­zeit von 7:10 Stun­den an.


Pünkt­lich ver­las­sen wir die iri­sche Haupt­stadt und machen uns auf den Weg nach New York.

Nach rund zehn Minu­ten wer­den bereits die Anschnall­zei­chen aus­ge­schal­tet und die Crew kommt mit Vou­ch­ern für das Inter­net an Bord durch die Kabi­ne. In der Busi­ness Class ist es bei Aer Lin­gus kosten­los. Lei­der habe ich mas­si­ve Ver­bin­dungs­pro­ble­me, sodass ich mei­nes kaum nut­zen kann. Wor­an dies liegt, kann jedoch auch die Crew nicht sagen.

Der Ser­vice beginnt rund eine hal­be Stun­de nach dem Start und zuerst wer­den hei­ße Tücher verteilt.

Dazu wer­den ein Getränk nach Wahl sowie ein Gruß aus der Küche serviert.

Der wei­te­re Ser­vice zieht sich dann in die Län­ge und die Crew scheint die­sen recht lang­sam durch­zu­füh­ren. Rund eine Stun­de nach dem Start wer­den Tisch­decken ver­teilt und kurz danach die Vor­spei­se und ein klei­ner Salat auf einem Tablett ser­viert. Dazu wird Brot gereicht. Ich habe mich für die geräu­cher­te Hüh­ner­brust auf Remou­la­de mit Gewürz­gur­ke entschieden.

Als Haupt­ge­richt habe ich das iri­sche Rind mit Kar­tof­feln und Gemü­se gewählt. Wäh­rend das Fleisch sehr gut ist, emp­fin­de ich die Bei­la­gen nur als mittelmäßig.

Anschlie­ßend wird noch eine Käse­plat­te ser­viert, deren Aus­wahl mit zwei Sor­ten ein biss­chen beschei­den ist.

Es sind fast zwei Stun­den ver­gan­gen, bis das Essen end­lich been­det ist und wir haben schon den hal­ben Atlan­tik über­quert. Ich fin­de den Ser­vice etwas zu lang­sam und hät­te mir gewünscht, dass die Crew die ein­zel­nen Gän­ge schnel­ler serviert.

Nach dem Essen besu­che ich einen der Wasch­räu­me. Die­se sind recht klein und nichts Beson­de­res. Nur eine Fla­sche Sei­fe und eine Fla­sche Lotion ste­hen bereit.

Auf dem wei­te­ren Flug arbei­te ich etwas am Com­pu­ter und mache ein Nicker­chen. Das Bett­zeug von Aer Lin­gus ist dabei in Ord­nung, die Hand­ha­bung jedoch etwas selt­sam. Wäh­rend das Kis­sen bereits beim Boar­ding bereit­lag, wur­den die Decken erst nach dem Start aus­ge­teilt und auch vor der Lan­dung wie­der ein­ge­sam­melt. Begrün­det wird das mit der Sicher­heit, was ich jedoch recht selt­sam fin­de, da ich sonst kei­ne Air­line ken­ne, die das so handhabt.

Rund neun­zig Minu­ten vor der Lan­dung beginnt dann der zwei­te Ser­vice. Dafür klap­pe ich wie­der den Tisch her­vor, der aus einer ein­zel­nen, sta­bi­len Plat­te besteht, die jedoch zur Sei­te gescho­ben wer­den kann, sodass man auch bei gedeck­tem Tisch auf­ste­hen kann.

Die zwei­te Mahl­zeit ist ein typisch eng­li­scher After­noon Tea, der aus Sand­wi­ches und Sco­nes besteht.

Eine hal­be Stun­de vor der Lan­dung beginnt die Crew damit, die Kabi­ne vor­zu­be­rei­ten. Die Sit­ze müs­sen in die Aus­gangs­po­si­ti­on gestellt wer­den und die Decken wer­den ein­ge­sam­melt. Das miss­fällt mir dann doch etwas, da mir an Bord oft kalt ist, beson­ders nach einem län­ge­ren Flug.

Der Anflug auf New York ist sehr inter­es­sant, nur lei­der ist es bereits völ­lig dun­kel, sodass nur die Lich­ter der Sied­lun­gen zu erken­nen sind.

Sehr pünkt­lich lan­den wir schließ­lich auf dem New Yor­ker JFK Flug­ha­fen. Zwar bin ich hier schon oft gelan­det, jedoch noch nie am Ter­mi­nal 5, wo Aer Lin­gus andockt. Und da die US-​Einreise bereits in Dub­lin erfolg­te, muss ich nur noch aus­stei­gen und kann den Ter­mi­nal sofort ver­las­sen. Das ist ein­fach fan­ta­stisch und ich wünsch­te, dass es die­ses Ange­bot noch an ande­ren euro­päi­schen Flug­hä­fen gibt.

Fazit: Aer Lin­gus bie­tet ein soli­des Busi­ness Class Pro­dukt auf der Lang­strecke an. Die Sit­ze sind gut und wenn man auf die­sem kur­zen Trans­at­lan­tik­flug einen Thron­sitz bekommt, ist das schon toll. Toll ist auch das kosten­lo­se Inter­net, das nicht vie­le Air­lines anbie­ten, auch wenn es bei mir dies­mal Ver­bin­dungs­pro­ble­me gab. Die Crew war eben­falls sehr freund­lich und sprach teil­wei­se sogar Deutsch.

Der Ser­vice war aller­dings lei­der nur mit­tel­mä­ßig und sehr lang­sam. Das ist wirk­lich etwas scha­de. Da könn­te man dran arbei­ten. Das Essen war gut, aber nichts Beson­de­res. Toll fand ich aller­dings den Tea Ser­vice, den ich sonst nur von Bri­tish Air­ways und Qatar Air­ways ken­ne und sehr mag.

Ich wür­de nicht zögern, wie­der mit Aer Lin­gus in der Busi­ness Class auf der Lang­strecke unter­wegs zu sein, beson­ders da die Iren oft einen guten Preis bie­ten und man in den Genuss der US-​Preclearance kommt.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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