Adventszeit in Zürich, Schweiz

Jedes Jahr in der Vor­weih­nachts­zeit besu­che ich gern eine fest­lich geschmück­te Stadt in Deutsch­land oder Euro­pa. Zürich ist dabei eher zufäl­lig mein Ziel gewor­den, denn die Stadt ist nur durch Emp­feh­lung in mei­nen Fokus gerückt. Bis­her bin ich immer nur auf dem dor­ti­gen Flug­ha­fen umge­stie­gen. Zeit also, sich auch in der Stadt an der Lim­mat ein wenig umzu­schau­en und die weih­nacht­li­chen Deko­ra­tio­nen anzuschauen.

Weihnachten am Züricher Flughafen

Weih­nachts­stim­mung kommt in Zürich bereits am Flug­ha­fen auf, denn schon hier ist alles fest­lich geschmückt. Das Weih­nachts­dorf selbst ist aller­dings nicht direkt im Ter­mi­nal, son­dern im gegen­über­lie­gen­den The Cir­cle zu fin­den, einem Are­al, das Büros, Hotels, Restau­rants und Geschäf­te beherbergt.

Um zum Weih­nachts­dorf zu gelan­gen, muss ich nur ein­mal die Stra­ße sowie die Tram-​Gleise vor dem Ter­mi­nal überqueren.

Groß ist das Weih­nachts­dorf nicht, aber es bie­tet einen inter­es­san­ten Weih­nachts­bau sowie eini­ge Stän­de mit typi­schen Schwei­zer Spe­zia­li­tä­ten. Im dahin­ter lie­gen­den Flug­ha­fen­park fin­det aller­dings noch der Zau­ber­park statt, ein Event, aus Licht­kunst, Lecke­rei­en und täg­li­chen Kon­zer­ten, das aber kosten­pflich­tig ist.

Weihnachtsmarkt im Hauptbahnhof

Der Groß­teil der Züri­cher Weih­nachts­märk­te befin­det sich im Stadt­zen­trum. Hier ist ein brei­tes Ange­bot an ver­schie­de­nen Märk­ten zu fin­den. Ein­zi­ger Indoor-​Weihnachtsmarkt ist aller­dings der im Haupt­bahn­hof. Der größ­te Bahn­hof der Schweiz ist ein bedeu­ten­der Ver­kehrs­kno­ten­punkt und ihn durch­que­ren täg­lich über 350.000 Menschen.

Der Bahn­hof selbst wur­de bereits 1847 eröff­net, die wun­der­schö­ne Bahn­hofs­hal­le im Stil der Neo­re­nais­sance aber erst 1871 ein­ge­weiht. Heut­zu­ta­ge reicht die Hal­le übri­gens bei wei­tem nicht mehr aus und der Bahn­hof erstreckt sich auch unter­ir­disch weiter.

Herz­stück des histo­ri­schen Bahn­hofs­ge­bäu­des ist eine rie­si­ge Hal­le, die mit 131 Metern Län­ge, 43 Metern Brei­te sowie 26 Metern Höhe der größ­te über­dach­te Platz der Schweiz ist. Wäh­rend die Hal­le den Groß­teil des Jah­res weit­ge­hend leer ist, ver­wan­delt sie sich in der Vor­weih­nachts­zeit in einen gro­ßen Weihnachtsmarkt.

Über­all ste­hen jetzt Buden, die sowohl Geschenk­ar­ti­kel als auch Schwei­zer Spe­zia­li­sten ver­kau­fen. In der Mit­te steht ein rie­si­ger Weih­nachts­baum, der zusätz­li­chen zu tra­di­tio­nel­len Kugeln mit Scho­ko­ku­geln der Fir­ma Lindt geschmückt ist.

Über das weih­nacht­li­che Spek­ta­kel wacht übri­gens eine zeit­ge­nös­si­sche Kunst­in­stal­la­ti­on, die hier seit 1997 das gan­ze Jahr durch zu bestau­nen ist. Die elf Meter hohe und über eine Ton­ne schwe­re Figur „L’ange pro­tec­teur” wur­de von der französisch-​schweizerischen Künst­le­rin Niki de Saint Phal­le, auf deren Wer­ke ich zuletzt in den Her­ren­häu­ser Gär­ten in Han­no­ver getrof­fen bin.

Weihnachtsmarkt auf Finnisch

Wäh­rend die gro­ßen Weih­nachts­märk­te über die gan­ze Advents­zeit geöff­net haben, fin­den in Zürich auch klei­ne­re Ver­an­stal­tun­gen an den jewei­li­gen Advents­wo­chen­en­den statt. So hat­te ich die Mög­lich­keit, den Weih­nachts­markt der fin­ni­schen Gemein­de in Zürich zu besu­chen. Der fand im Kirch­ge­mein­de­haus Wip­kin­gen etwas außer­halb des Stadt­zen­trums statt.

Der Markt ist gut besucht, als ich im Migra­ti­ons­kir­chen­zen­trum ein­tref­fe. Obwohl nur fünf Stun­den geöff­net ist, gibt es ein brei­tes Ange­bot an fin­ni­schen Köst­lich­kei­ten und Pro­duk­ten. Vor allem die Lecke­rei­en aus dem hohen Nor­den haben es den Besu­chern ange­tan und eini­ge sind schon nach kur­zer Zeit aus­ver­kauft. Der Besuch ist für mich auch eine schö­ne Erin­ne­rung an mei­ne Rei­se nach Hel­sin­ki im Advent 2022, als ich die fin­ni­schen Köst­lich­kei­ten direkt vor Ort ken­nen­ler­nen konnte.

Weihnachtseinkäufe und die „Lucy” in der Bahnhofstraße

Neben den Weih­nachts­märk­ten ist die Weih­nachts­be­leuch­tung in der Innen­stadt ein wei­te­res High­light der Advents­zeit. Die wohl berühm­te­ste ist die „Lucy” in der Bahn­hofs­stra­ße, der Haupt­ein­kaufs­stra­ße von Zürich. Der Name kommt vom Beatles-​Song „Lucy in the Sky with Dia­monds” und wer ein­mal die Bahn­hof­stra­ße in der Vor­weih­nachts­zeit ent­lang­geht, wird ganz schnell ver­ste­hen warum.

Über der Stra­ße hän­gen Tau­sen­de klei­ner Dia­man­ten, die im Nacht­him­mel fun­keln. Die Dia­man­ten sind 11.550 spe­zi­ell geschlif­fe­ne Glas­kri­stal­le, deren Hel­lig­keit durch ein Com­pu­ter­sy­stem gesteu­ert, stän­dig wech­selt. In den Kri­stal­len sind 23.100 LED-​Leuchten ver­baut, die die­sen Effekt ermöglichen.

Neben der Bahn­hof­stra­ße sind aber auch vie­le der umlie­gen­den Ein­kaufs­stra­ßen geschmückt, nur eben weni­ger popu­lär und des­halb auch weni­ger überlaufen.

So kann ich dann in der par­al­le­len Löwen­stra­ße auch ganz in Ruhe mei­ne Bil­der machen, ohne dass mir stän­dig jemand durch das Bild huscht.

Und die Löwen­stra­ße ist nicht irgend­ei­ne Ein­kaufs­stra­ße in Zürich, denn hier befin­det sich der Haupt­ein­gang zum Glo­bus, zumin­dest einer, denn der ande­re befin­det sich etwas zurück­ge­setzt auf der Bahn­hof­stra­ße. Glo­bus ist das wohl berühm­te­ste Waren­haus der Stadt und wur­de 1907 nach dem Vor­bild der Pari­ser Waren­häu­ser gegrün­det. Inzwi­schen gibt es in der Schweiz drei­zehn Filia­len, doch das bekann­te­ste Haus befin­det sich hier in Zürich und ist in der Weih­nachts­zeit natür­lich auch fest­lich geschmückt.

Auf meh­re­ren Eta­gen gibt es hier alles, was das Herz begehrt, von Mode über Spiel­wa­ren bis hin zu Haus­halts­wa­ren. Bei einem Bum­mel durch das Kauf­haus habe ich auch eini­ge skur­ri­le Arti­kel entdeckt.

Beson­ders sehens­wert ist die Fein­schmecke­re­ta­ge „deli­ca­tes­sa” im Unter­ge­schoss. Hier gibt es neben edlen Lebens­mit­teln auch ganz beson­de­re fest­li­che Geschenk­ideen zu kaufen.

Ich schlen­de­re ein­fach ein wenig durch die Abtei­lun­gen und bestau­ne die zahl­rei­chen Köst­lich­kei­ten, die hier ange­bo­ten werden.

Weihnachtsmarkt am Sechseläutenplatz

Von der Bahn­hof­stra­ße bringt mich die Tram schnell und sicher zum Sech­se­läu­ten­platz, wo sich einer der größ­ten Weih­nachts­märk­te der Stadt befin­det. Das „Zür­cher Wie­nachts­dorf”, wie es im Schwei­zer­deut­schen heißt, beher­bergt über ein­hun­dert Stän­de, die im Advent täg­lich geöff­net sind. Nur sonn­tags wird recht zei­ti­ger geschlos­sen, was man bei einem geplan­ten Besuch beach­ten sollte.

Im Zen­trum des Mark­tes steht auch hier ein rie­si­ger Weih­nachts­baum, der schon weit­hin zu sehen ist.

Hin­ter dem Weih­nachts­markt erhebt sich das 1891 als Stadt­thea­ter eröff­ne­te Opern­haus von Zürich und ver­leiht dem vor­weih­nacht­li­chen Trei­ben so eine ganz beson­de­re Kulisse.

Zum Ende mei­ner vor­weih­nacht­li­chen Tour durch Zürich geht es für mich mit der Tram wie­der zurück zum Haupt­bahn­hof. Neben­an lädt noch das Lan­des­mu­se­um Zürich zu einem bun­ten Lich­ter­spek­ta­kel, das aller­dings kosten­pflich­tig ist. Für mich aber endet mei­ne Tour hier am Haupt­bahn­hof, von wo ich in mein Hotel zurückkehre.

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Grüezi Schwiiz – Advent in Zürich

Stadt­rund­gang durch Zürich, Teil 1

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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