TAG 18: Montag, 04.03.2013
Goodbye Florida – Pensacola & Abflug
Der Aufregung wegen des heutigen Abflugtags ist es geschuldet, dass ich schon sehr früh aufwache und das ist auch ein absoluter Glücksfall, denn das mein letzter Morgen auch einer der schönsten werden würde, konnte ich ja nicht einmal ahnen. Ich stehe also auf und trete auf den Balkon. Draußen glüht der Himmel bereits rot. Schnell springe ich zurück ins Zimmer um meine Kamera zu holen. Und ich habe sie genau zum richtigen Augenblick in der Hand, als die Sonne aus dem Meer emporsteigt. Ein magischer Moment.
Noch lange bleibe ich auf dem Balkon stehen, denn der Blick ist einfach zu schön. Doch irgendwann muss ich mich losreißen, denn ich habe noch ein Stück zu fahren, bis ich zurück in Pensacola bin und ich will auch noch eine letzte Besichtigung machen.
Nach ein paar Meilen in Alabama überquere ich zum letzten Mal die Staatsgrenze und kehre zurück nach Florida. Hier kann ich auch ganz bequem am Straßenrand halten und so endlich noch das Schild fotografieren.
Zurück in Pensacola fahre ich über Gulf Breeze nach Pensacola Beach, von wo die Straße nach Fort Pickens abgeht. Das Fort liegt traumhaft am weißen Strand des Golfs in der Gulf Islands National Seashore. Wenn ich in Pensacola bin, ist dieser Ort einfach ein Pflichtbesuch. Als Erstes spielt wieder mal mein Navi verrückt, denn nach dem letzten Hurrikan musste hier die Straße verlegt werden. Auf den Karten ist aber noch die alte eingetragen und so fahre ich, laut Navi, immer mal wieder im Ozean oder werde aufgefordert zu wenden. Egal, verfahren kann man sich hier eh nicht, denn es gibt nur den einen Weg zur Inselspitze.
Durch schneeweißen Sand, der enorm an das White Sands NM erinnert, wenn da nicht der Ozean wäre, führt mich die Straße schließlich nach Fort Pickens. Dort angekommen, gehe ich kurz ins Visitor Center, bevor ich eine kleine Runde drehe.
Dabei entdecke ich auch das Pensacola Lighthouse, das ich ja gestern erst erklommen hatte, auf der anderer Seite des Wassers.
Ganz zum Schluß entdecke ich naoch etwas Interessantes. Schon bei meinem letzten Besuch hatte ich mich über die vielen kahlen Bäume gewundert. Nach meinem Besuch auf Grand Bahama habe ich nun endlich eine Erklärung dafür. Die Vegetation der Insel und in florida sind sich sehr ähnlich. Besonders diese Kiefernart, bei der der baum nur in der Spitze ausgrünt, gibt es hier überall. Wenn man nun nur noch die kahlen Stämme sieht, dann sind die Bäume natürlich abgestorben. Das kommt aber nicht etwa durch Umweltverschmutzung sondern hat eine ganz natürlich Ursache – Salzwasser. Diese Bäume haben mehr als 24 in Salzwasser gestanden, als der letzte Hurrikan die Insel flutete und sind dadurch abgestorben. Auch auf den Bahamas konnte ich das schon beobachten.
Auf dem Weg zurück nach Pensacola halte ich noch ein letztes Mal am Strand. Auch hier ist der schneeweiß und super fein. Einfach ein Traum. Ich kenne nur wenige Strände, die so schön sind, wie die Strände des Florida Panhandle.
Ich merke gar nicht, wie die Zeit verfliegt. Eigentlich wollte ich noch kurz in der historischen Altstadt von Pensacola stoppen, doch das schaffe ich nun nicht mehr. Ich muss auf direktem Weg zum Flughafen fahren. Was ich nicht bedenke ist, dass das hier ein ziemlich kleiner Airport ist und ich eigentlich gar nicht so zeitig da sein muss. Gegen Mittag verabschiede ich mich von meinem Captiva, der mich so gut und sicher durch ganz Florida gebracht hat. Von der Alamo Station muss ich hier nur 30 Meter laufen und schon bin ich am Terminal. Ich liebe solche Flughäfen. Der Check-in geht auch in 5 Minuten über die Bühne und der Mitarbeiter schaut nichtmal auf das Gewicht meines Koffers. Auch an der Security sind nur 5 Leute vor mir. Innerhalb von 20 Minuten bin ich im Terminal, viel zu früh, wie sich herausstellt. So gehe ich noch in das einzige Diner und esse hier zu Mittag. Aus dem Fenster kann ich derweil beobachten, wie meine Maschine gerade ankommt.
Zurück am Gate schau ich nochmals nach draußen. Da wird die Maschine beladen. Und dann sehe ich doch tatsächliche gerade wie mein Koffer in die Maschine verladen wird – bis nach Houston ist er also auf jeden Fall dabei.
Nach dem Start drehen wir noch eine Ehrenrunde über Pensacola, doch von der Stadt ist wegen der Wolken, die gegen Mittag aufgezogen sind, leider nicht viel zu sehen. Nur ein Foto vom Flughafen gelingt mir noch, bevor wir weiter in Richtung Houston fliegen.
Auf dem Weg in die texanische Metropole überquert die kleine Maschine dann auch noch einmal die Mobile Bay, an der ich ja gestern noch unterwegs war. Es stimmt mich schon ein wenig melankolisch, dass es jetzt wieder zurück nach Deutschland gehen soll.
Nach einer pünklichen Landung in Houston, muss ich noch den Terminal wechseln, um meine Maschine nach Frankfurt besteigen zu können. Auch hier läuft alles ohne Probleme und so sitze ich schon 2 Stunden später in der Boeing 767, die mich zurück nach Europa bringen soll.
Meilen: 74
Wetter: sonnig, später leicht bewölkt/ 11–17 Grad
Abendessen: Pasta und Meatballs im Flugzeug