TAG 11: Montag, 25.02.2013
Land and Sea – von Key West zurück nach Homestead
Zurück von Key West zum Festland fahre ich wieder über den Overseas Highway, wo ich heute keine größeren Stopps einplane und einfach nur die Fahrt über die 42 Brücken und die Keys genieße. Gegen Mittag bin ich dann wieder in Florida City, von wo ich auf die Straße zum Everglades National Park abbiege.
Mein Ziel ist es, bis nach Flamingo zu fahren, doch mein ersten Stopp ist der Anhinga Trail. Der 1,2 km lange Trail windet sich durch ein Sumpfgebiet, in dem Alligatoren, Schildkröten und unzählige Vögel zu Hause sind.
Nach diesem wunderschönen und auch fototechnisch ertragreichen Rundweg fahre ich weiter in Richtung Flamingo. Immer wieder verändert sich die Landschaft im Park. Um so näher ich dem am Golf von Mexiko gelegenen Flamingo komme, desto mehr sehe ich die für die Everglades so typische Graslandschaft. Nach 39 Meilen Fahrt erreiche ich dann den Endpunkt der Straße und das Visitor Center in Flamingo. Früher gab es hier auch ein Hotel, doch das wurde durch die Hurrikans Katrina und Wilma so stark beschädigt, dass es schließlich abgerissen wurde.
Der eigentliche Grund, warum ich nach Flamingo gekommen war, waren allerdings die neuen Unterkünfte, die hier in naher Zukunft errichtet werden sollen. Ich hatte darüber kürzlich einen Artikel gelesen und wollte mir diese umweltfreundlichen Schlafstätten doch einmal mit eigenen Augen ansehen. Einen Prototyp gibt es hier auch schon und denn kann man in den Wintermonaten auch mieten.
Diese Zelte sollen in Zukunft Besucher im Everglades Nationalpark beherbergen. Innen gibt es Bettgestelle sowie einen Tisch und Stühle. Schlafsäcke und alle anderen Campingartikel müssen aber selbst mitgebracht werden.
Da die Straße nach Flamingo eine Sackgasse ist, muss ich auch auf dem selben Weg zurück fahren, um den Park verlassen zu können. Gegen 16:30 Uhr bin ich wieder am Parkausgang. Da es noch nicht so spät ist, entschließe ich mich dazu, noch eine weitere kleine Besichtigung zu machen. Dazu führt mich mein Weg zurück zur US 1 und nach Homestead, wo sich das Coral Castle befindet.
Wenn ich das Coral Castle im Jahr 1940 besucht hätte, wäre ich wohl von einem zierlichen Mann begrüßt worden, der gerade mal 1,50 Meter groß war und 50kg wog. Er hätte 10 Cent Eintritt verlangt und mich in seinem Fantasieland willkommen geheißen. Dieser Mann war Edward Leedskalnin, ein Bildhauer aus Lettland, der das Coral Castle errichtete.
Wie er es schaffte mehr als 1000 Tonnen Korallengestein kunstvoll zu verbauen, das bleibt bis heute sein Geheimnis, denn Leedskalnin hatte keine Helfer bei der Errichtung der Statuen und Gebäude. Meist führte er die Arbeiten auch nachts aus, sodass es nicht einmal Augenzeugen gibt. 28 Jahre arbeitete der Lette an seinem Werk, dass er aus unerfüllter Liebe zu einer Frau begann, die ihn in seiner Heimat am Altar stehen ließ.
Erstaunlich und bis heute ungeklärt ist auch, wie er die riesigen Steinblöcke bewegte, die bis zu 30 Tonnen wiegen. Allein um dieses 5 Tonnen schwere Eingangstor während einer Renovierung anzuheben, wurden 5 Männer benötigt.
Die einzige Erklärung die Edward Leedskalnin selbst für seine Leistung abgab, war folgende: „Ich habe die Geheimnisse der Pyramiden entdeckt. Ich habe herausgefunden, wie die Ägypter und die alten Baumeister in Peru, Yucatan und Asien, nur mit primitiven Werkzeugen viele Tonnen wiegende Steinblöcke hoben und an ihren Platz setzten.“ Ob dem nun so ist oder nicht sein dahingestellt. Jedenfalls hat noch niemand eine bessere Erklärung gefunden.
Gegen 18 Uhr breche ich dann zu meinem heutigen Hotel, dem Courtyard by Marriott in Homestead, auf, bevor ich den Abend mit einem Essen bei Olive Garden sowie einem Frozen Yogurt beende.
Meilen: 252
Wetter: heiter/ 25–30 Grad
Abendessen: Olive Garden
Hotel: Courtyard by Marriott Homestead