The undiscovered Country

Tag 13: Diens­tag, 08. Okto­ber 2013
My kind of town Chi­ca­go is – von Chi­ca­go nach Phoenix

Mein letz­ter Tag im Mitt­le­ren Westen begrüßt mich wie­der mit strah­len­dem Son­nen­schein und ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren. Nach einem kur­zen Früh­stück, wo ich ein Weil­chen mit einem Herrn plau­de­re, der ursprüng­lich aus Kali­for­ni­en stammt, aber schon seit 19 Jah­ren in Alas­ka wohnt, fah­re ich gleich nach Down­town Chi­ca­go. Den Navy Pier habe ich als Ziel aus­er­ko­ren, denn dort war ich schon sehr lan­ge nicht mehr. Wäh­rend ich noch über­le­ge, ob ich ins ziem­lich teu­re Park­haus fah­re, wird plötz­lich genau vor mir ein Park­platz am Stra­ßen­rand frei und das nur zwei Blocks ent­fernt. Wun­der­bar, denn hier kann dich wie­der für $4/​ Stun­de stehen.

Chicago 12

Der Navy Pier wur­de 1916 für $4.5 Mil­lio­nen errich­tet. Er ragt etwas mehr als 1000 Meter in den Lake Michi­gan hin­ein. Geplant war er als einer von 5 Piers, an denen Fracht- und Pas­sa­gier­schif­fe anle­gen kön­nen. Den Namen Navy Pier erhielt er 1927 um die Mari­ne­sol­da­ten zu ehren, die im Ersten Welt­krieg im Ein­satz waren.

Navy Pier Collage 2

Eigent­lich hat­te ich ja vor ent­we­der auf den Wil­lis oder Han­cock Tower zu fah­ren, doch irgend­wie habe ich dazu heu­te so gar kei­ne Lust, denn Anste­hen ist dort mei­stens an der Tages­ord­nung. Und da ich auf Bei­den ja sowie­so schon ein­mal bzw. zwei­mal war, ent­schlie­ße ich mich spon­tan doch mal mit dem Rie­sen­rad zu fah­ren. Das kostet nur $6 und soll­te doch auch inter­es­san­te Aus­blicke bieten.

Navy Pier Collage 1

Das Rie­sen­rad wur­de in den 90ziger Jah­ren im Zuge einer Revi­ta­li­sie­rung errich­tet und ist das Herz­stück des Pier Parks. Es ist 46 Meter hoch und hat 40 Gon­deln, in denen jeweils bis zu 6 Per­so­nen Platz neh­men kön­nen. Und der Blick auf die Sky­line von Chi­ca­go, der kann sich auch sehen lassen.

Chicago 4

Navy Pier 10

Chicago 2

Das Rie­sen­rad war in 2013 auch Schau­platz eines Welt­re­kor­des. Am Wochen­en­de des 18. und 19. Mai ver­brach­te der Mana­ger des Parks, Clin­ton She­p­herd, gan­ze 48 Stun­den, 8 Minu­ten und 25 Sekun­den auf dem Rie­sen­rad und schuf somit einen neu­en Rekord dafür.

Ferris Wheel Navy Pier

Ich gehe den Navy Pier dann noch fast bis zum Ende ent­lang. Ganz an die Spit­ze kom­me ich lei­der nicht mehr, denn hier ist alles abge­sperrt für eine pri­va­te Ver­an­stal­tung. Trotz­dem gefällt es mir gut, hier am See­ufer ent­lang zu schlendern.

Navy Pier Collage 3

Übri­gens wird wohl kein zukünf­ti­ger Chi­ca­go­be­su­cher den Navy Pier so wie­der­se­hen, denn ab dem Win­ter 2013/​14 bis zum Som­mer 2015 soll das gan­ze Are­al umfas­send saniert und umge­baut wer­den. Ich wer­de also sicher auch bei mei­nem näch­sten Chi­ca­go­be­such wie­der hier­her zurück­keh­ren und schau­en, was sich alles ver­än­dert hat.

Chicago 7

Im Gate­way Park vor dem Navy Pier ent­decke ich die­se bun­ten Hydran­ten. Ins­ge­samt 32 soll es in ganz Chi­ca­go geben und sie sind hier von April bis Novem­ber 2013 aus­ge­stellt. Bemalt wur­de sie von Künst­lern aus Chi­ca­go und sol­len dann für einen guten Zweck ver­stei­gert werden.

Hydranten

Doch die Hydran­ten sind nicht die ein­zi­gen Kunst­wer­ke, die ich hier entdecke.

Kunst vor dem Navy Pier

Durch den Jane Addams Memo­ri­al Park lau­fe ich zurück zum Ufer des Lake Michi­gan. Hier liegt der ein­zi­ge Strand in Down­town Chi­ca­go und den schaue ich mir genau­so an, wie die zwei Leucht­tür­me, die am See­ufer stehen.

Lake Michigan & Lighthouses

Kreuz und quer durch die Stra­ßen von Chi­ca­go gehe ich lang­sam zurück in Rich­tung Auto.

Chicago Collage

Noch ein letz­ter klei­ner Bum­mel am Chi­ca­go River ent­lang, noch ein Foto vom Tri­bu­ne Tower und ein letz­ter Frap­puc­ci­no von Star­bucks, dann bin ich zurück am Auto und es wird Zeit, zum Flug­ha­fen zu fahren.

Chicago 19

Gegen 15 Uhr muss ich mich schließ­lich von mei­nem Ford Escape tren­nen. Das fällt mir gar nicht so leicht, denn das schwar­ze SUV ist mir in den letz­ten 2 Wochen ziem­lich ans Herz gewach­sen. Die Fahrt zum Flug­ha­fen O’Ha­re und der Check-​in ver­lau­fen dann ohne Pro­ble­me und auch durch die Sicher­heits­kon­trol­le bin ich, dank Pre­mier Sta­tus, in null Kom­ma nix. Des­halb habe ich auch noch etwas Zeit im Ter­mi­nal umherzuschlendern.

Mit­ten in der Haupt­hal­le steht hier die lebens­gro­ße Kopie eines Bra­chi­o­sau­rus alti­tho­rax, der vor über 150 Mil­lio­nen Jah­ren auf dem Gebiet von Colo­ra­do und Utah leb­te. Ori­gi­na­le Kno­chen die­ses Pflan­zen fres­sen­den Sau­ri­ers gibt es im Field Muse­um Chi­ca­go zu sehen. Die­se wur­den 1900 auf einer Expe­di­ti­on des Field Muse­ums in Utah entdeckt.

ORD Collage

Und dann ent­decke ich auch hier die­se Schil­der. Das erste Mal sind sie mir 2008 auf dem Flug­ha­fen Den­ver auf­ge­fal­len, doch auch in Chi­ca­go gibt es Tor­na­do Shel­ter auf dem Flughafen.

ORD 4

Gegen 17 Uhr gehe ich zu mei­nem Gate, von wo aus ich nach Phoe­nix flie­gen will. Die Luft­han­sa nach Deutsch­land ist zum Glück nicht meine.

ORD Collage 2

Am Gate ange­kom­men, bekom­me ich dann die Nach­richt, dass wir Ver­spä­tung haben. Zum Glück aber nur 5 Minu­ten. Das kann man ja noch verschmerzen.

ORD 7

Die Wet­ter­aus­sich­ten sehen jeden­falls schon mal gut aus.

ORD 8

Gegen drei­vier­tel acht lan­de ich schließ­lich auf dem Sky Har­bor Air­port von Phoe­nix, wo es wie­der mal ewig dau­ert, bis das Gepäck kommt. Wenn ich bloß wüss­te, was das hier immer ist. Der Bus zum Ren­tal Car Cen­ter kommt dann aber zügig und dies­mal habe ich auch mei­nen Pass dabei, den man hier in Ari­zo­na seit 2 Jah­ren braucht, um ein Auto zu mie­ten. Da ich mei­nen Wagen in Las Vegas abge­ben wer­de, darf ich mir lei­der kein Auto aus­su­chen, son­dern bekom­me einen Che­vro­let Cap­ti­va zuge­wie­sen. Der sieht nicht gera­de wie aus dem Ei gepellt aus, fährt sich aber anstän­dig und die Berei­fung sieht auch gut aus. Schließ­lich bin ich end­lich auf dem I‑17, der mich zum Resi­dence Inn bringt, wo ich die näch­sten 2 Näch­te schla­fen werde.

Residence Inn Phoenix Collage 2

Die Stu­dio Suite, die ich bekom­me, gefällt mir gut und auch sonst macht die Anla­ge einen sehr gepfleg­ten Ein­druck. Da ich beson­ders die Resi­dence Inn mag, wo die Zim­mer alle in ein­zel­nen klei­nen Häu­sern unter­ge­bracht sind, füh­le ich mich hier auch gleich zu Hause.

Residence Inn Phoenix Collage 1

Abend­essen gibt es heu­te nur auf dem Zim­mer, denn wenn ich so eine klei­ne Küche habe, dann muss die auch genutzt wer­den. Und da der Safe­way gleich um die Ecke liegt, ist es auch kein Pro­blem an Nach­schub zu kommen.

Mei­len: 110
Wet­ter: 13–26 Grad, sonnig
Hotel: Resi­dence Inn, $159.87 (2 Nächte)