Tag 3 – 11. September 2014
Birthplace of Presidents - Harrisonburg nach Richmond
„Wenn Menschen Engel wären, wäre keine Regierung notwendig.” – James Madison
Hier im Osten sind die Entfernungen oft nicht so groß wie im Westen und auch wenn man meist langsamer vorankommt, so fahre ich heute doch etwas später los. Mein erstes Ziel öffnet nämlich erst um 9:30 Uhr. Ich möchte nochmals Montpelier besuchen, das Anwesen von Präsident James und Dolley Madison.
Als ich das letzte Mal hier war, vor dreizehn Jahren, sah das Haus noch ganz anders aus (KLICK), denn bevor es Museum wurde, bauten die ehemaligen Besitzer es mehrmals um und aus. Jetzt jedoch erstrahlt es wieder genauso, wie zu Zeiten von Präsident James Madison.
Vom Front Porch habe ich einen schönen Blick über das Grundstück bis hin zu den Bergen des Shennandoah National Park.
Während der Führung durch das Haus darf ich leider mal wieder nicht fotografieren. Aber die Tour ist trotzdem sehr zu empfehlen, denn es wird viel über die ersten Präsidenten der USA erzählt, nicht nur über Madison.
Ein wirklich interessantes Detail erfahre ich zum Tod von Präsident James Madison. Drei seiner Freunde und Mentoren, Präsident John Adams, Thomas Jefferson und James Monroe starben jeweils an einem 4. Juli. Als sich 1836 auch Madisons Leben dem Ende zuneigte, fragte ihn sein Arzt, ob er denn am selben Tag wie seine Freunde sterben wolle. Er könne ihn so lange am Leben erhalten. Monroe jedoch verneinte das und verstarb so schon am 28. Juni.
Auf dem Grundstück finden noch immer Ausgrabungen statt, um die gesamte Geschichte des Anwesens freizulegen. Neben dem Haupthaus werden gerade Sklavenunterkünfte hergerichtet.
Einen kurzen Fußmarsch vom Haus entfernt, befindet sich der Familienfriedhof der Madisons, auf dem auch der Präsident beigesetzt wurde.
Das Grundstück der Madisons gehörte übrigens viele Jahre der Familie DuPont, denn die Madisons mussten es schon im 19. Jahrhundert verkaufen. Das war die Tragik vieler der Gründerväter der USA. Am Ende ihres Lebens waren sie mittellos, denn damals bezahlte nicht der Staat z.B. Reisen im Auftrag des Amtes. Alles musste aus der eigenen Tasche bezahlt werden.
Eigentlich hatte ich heute vor, noch weitere Präsidentenhäuser zu besuchen, doch aus einer Laune heraus verschiebe ich das nach hinten. Dort war ich schließlich schon mal, auch wenn es dreizehn Jahre zurückliegt. In Appomattox allerdings war ich noch nie. Und so führt mich mein Weg zu diesem National Historic Park.
Meinen Besuch starte ich hier am Courthouse, das heute das Visitor Center ist. Hier zeige ich meinen National Park Pass vor und bekomme eine Karte von dem Gelände, das eine so große Rolle in der Geschichte der USA spielte.
In dem kleinen Ort im Süden Virginias kapitulierten am 9. April 1865 die Südstaaten unter General Robert E. Lee vor den Truppen der Nordstaaten unter General Ulysses S. Grant. Obwohl es danach noch weitere vereinzelte Kampfhandlungen gab, gilt diese Kapitulation als Schlusspunkt des Sezessionskriegs.
Heute ist der kleine Ort weitgehend restauriert und zeigt, wie die Menschen hier lebten. So gibt es Wohnhäuser, ein Gasthaus, Gefängnis und einen Gemischtwarenladen.
Mittelpunkt und Hauptmagnet des Parks aber ist das McLean House. Das Haus gehörte dem Farmer Wilmer McLean. Der Zufall wollte es, dass McLean auch der Besitzer einer Farm in Manassas war, auf deren Grund und Boden vier Jahre zuvor die Erste Schlacht am Bull Run, die erste des Bürgerkrieges, stattgefunden hatte. McLean stellte später fest, der Krieg habe in seinem Vorgarten begonnen und in seinem Wohnzimmer geendet.
Heute ist das Haus wieder originalgetreu eingerichtet.
Auch ein Foto gibt es, das die Kapitulation zeigt. Hier unterzeichnet Lee und Grant schaut zu.
Und das ist er, der Tisch, an dem der „War between the Staates” offiziell endete. Eigentlich ganz unspektakulär und doch von so großer historischer Bedeutung. Einhundertfünfzig Jahre wird das 2015 her sein.
Auf dem Rückweg Richtung Charlottesville entschließe ich mich dazu, doch noch das Heim von Präsident James Monroe zu besuchen. Monroe war von 1817 bis 1826 der 5. Präsident der USA und galt als letzter Präsident, der einer der Gründerväter war. Monroe war es übrigens auch, der als Gesandter in Paris der Kauf von Louisiana verhandelte. Damit verärgerte er übrigens nicht nur Präsident Jefferson sehr (er zahlte mehr als die bewilligten 9 Mio. $, nämlich $15 Mio.) und löste durch den Kauf, der die Landfläche der USA auf einen Schlag verdoppelte, die größte Immobilienkrise aus, die die USA jemals erlebte (und das gilt auch heute noch). Mehr als 50 Jahre sollte es dauern, bis sich das Land davon erholt und so zum Beispiel auch Präsident Jefferson persönlich in den finanziellen Ruin treiben.
Während seiner Präsidentschaft wurde schließlich auch 1819 Florida von Spanien gekauft. Am bekanntesten ist allerdings wohl die Monroe-Doktrin, die 1823 in Kraft trat und noch heute gilt.
Kommt man heute auf das Grundstück, sieht man zuerst dieses Haus. Hier lebte Monroe jedoch nie, denn dieser Anbau erstand erst viele Jahre nach seinem Tod.
Erst als ich um das Haus herumgehe, entdecke ich das Haus von Präsident James Monroe. Da Monroes Familie nie sonderlich reich war, ist das Haus auch nicht so prächtig wie die Häuser seiner Freunde.
Nach der Tour durch das Haus ist es schon ziemlich spät und auch der Himmel hat sich plötzlich zugezogen. Es fallen sogar ein paar Regentropfen. So wird der Besuch von Präsident Jeffersons Monticello kurzerhand gestrichen und ich fahre direkt nach Richmond, wo ich heute übernachten will.
Zum Abendessen will ich heute mal wieder ein Restaurant aufsuchen und als ich einen TGI Fridays entdecke, entscheide ich mich, hier zu speisen.
Mein Haupt bette ich heute im TownePlace Suites in Richmond, das mich, dank Marriott Rewards, keinen Cent kostet.
Meilen: 270
Wetter: heiter; 20–32 Grad
Hotel: TownePlace Suites, 7.500 Marriott Rewards Punkte