Tag 16 – 24. September 2014
Californication - San Diego nach Los Angeles
„Die feinste Reisekunst besteht darin, zu einigen besonders schönen Plätzen immer wieder einmal zurückzukehren, bis sich in uns eine Art Heimatgefühl entwickelt, das sie doppelt kostbar macht.” – Sigmund Graff
Es ist schon fast ein Ritual, wenn ich in San Diego bin, dann geht es auch in den Tuna Park. So ist er heute mein erstes und gleichzeitig letztes Ziel in San Diego. Ich werde ja wiederkommen, da ist es nicht ganz so schlimm, wenn der Aufenthalt mal etwas kürzer ausfällt.
Auch die Midway liegt noch immer vor Anker. An Bord gehe ich dieses Mal aber nicht, das habe ich schon 2008 zum ersten Mal gemacht.
Dann folge ich immer der Küste nach Norden. Zuerst durch Mission Bay, an Sea World vorbei und immer weiter bis nach La Jolla. Hier will ich beim Wisteria Cottage vorbeischauen. Leider hat das gerade wegen des Umbaus der Ausstellung geschlossen, sodass es ein kurzer Besuch wird.
Bekannt ist La Jolla auch für seine Seelöwenkolonie. Doch im Gegensatz zu meinem letzten Besuch vor einem Jahr machen die sich heute auch rar. Nur vereinzelt entdecke ich sie zwischen den Möwen, Pelikanen und Kormoranen.
Da ich ja bekanntlich ein großer Geschichtsfan bin und so immer wieder auf der Suche nach neuen, interessanten Zielen, stehen auch auf dieser Tour wieder einige auf meinem Plan. Zwei Ranchos möchte ich mir ansehen. Ranchos, das waren die ersten Besitztümer in Kalifornien, als es noch zu Mexiko gehörte. Diese großen Farmen gehörten zu den ersten Landschenkungen in diesem Gebiet und begründeten die moderne Besiedlung Südkaliforniens.
Rancho Los Alamitos umfasste einst 340 Quadratkilometer. Fast die ganze Stadt Long Beach sowie die Orte Los Alamitos, Rossmoor, Seal Beach, Stanton, Cypress und Garden Grove sind auf ehemaligem Gelände der Ranch gegründet worden. Entstanden ist die Ranch aus der Rancho Los Nietos, die einmal Manuel Nieto geschenkt wurde. Nach seinem Tod wurde sie unter seinen Kindern in 5 Ranchos aufgeteilt. Los Nietos war eine der ersten Landschenkungen der Spanier an ihre Siedler überhaupt in Kalifornien. Das heutige Museum beherbergt nur noch das Haupthaus sowie einige Nebengebäude, die die Familie 1967 der Stadt Long Beach schenkte.
Besuchen kann man die Ranch auf eigene Faust. Will man jedoch in das Ranchhaus, geht das nur mit einer geführten Tour. Die ist kostenlos und startet mehrmals am Tag im Visitor Center.
Um 1880 kaufte John Bixby die Ranch, dessen Familie bereits Rancho Los Cerritos kontrollierte, die ich auch noch besuchen will.
Leider ist das Fotografieren im Haus mal wieder nicht gestattet. Schade, denn die Einrichtung im Western Style gefällt mir ausgesprochen gut.
Der schöne Garten neben dem Ranch House wurde übrigens von Frederick Olmsted Jr., dem Sohn des berühmten Central Park Designers, höchstpersönlich gestaltet und angelegt.
Die Fahrt zur Ranch selbst ist allerdings nicht ganz so einfach, denn mit der immer dichter werdenden Besiedlung ist rund um das Ranchhaus eine Gated Community entstanden. Will man zur Ranch, muss man sich erst beim Guard melden und darf dann nur auf einer vorgegebenen Route zum Museum fahren. Einige Leute fühlen sich von den Touristen wohl irgendwie gestört. Deshalb dürfen hier auch keine größeren Veranstaltungen stattfinden. Von einem Besuch sollte man deshalb aber nicht Abstand nehmen, denn hier gibt es ein Stück kalifornische Geschichte zum Anfassen.
Nicht weit entfernt liegt die Rancho Los Cerritos, die ebenfalls einmal ein Teil der Rancho Los Nietos gewesen ist.
Das Wohnhaus der Ranch wurde 1844 von Jonathon Temple erbaut, der die Ranch aber 1866 an Jotham Bixby verkaufte, der als Vater von Long Beach bekannt ist.
Auf Teilen der Rancho Cerritos sind später die Städte Downey, Paramount und Lakewood entstanden. Der Kern der Ranch hingegen gehört heute der Stadt Long Beach, die das Anwesen als Museum betreibt.
Auf meinem Weg ans Meer stoppe ich kurz am Bembridge House in Long Beach. Diese wunderschöne Queen Anne Gebäude ist auch ein Museum, aber heute leider nicht geöffnet. Da werde ich wohl auf einer meiner nächsten Touren nochmals vorbeischauen müssen.
Als ich in San Pedro am Hafen vorbeikomme, sehe ich dort die Golden Princess liegen. Da muss ich doch mal anhalten und ein Foto machen.
Vorn hier schön anzusehen ist auch immer wieder die Vincent St. Thomas Bridge, über die ich gerade aus Long Beach gekommen bin.
Dann erreiche ich die Küste an der Palos Verdes Peninsula, wo ich gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang einen Parkplatz mit Meerblick finde.
Im Hintergrund ist heute sogar Santa Catalina zu erkennen.
Als Hotel habe ich das Fairfield Inn in Anaheim reserviert, da die Unterkünfte in Küstennähe einfach zu teuer waren. Das Hotel gefällt mir gut. Es ist eines von den älteren Fairfield Inns, bei denen man noch vor der Tür parken kann. Innen ist jedoch alles frisch renoviert.
Meilen: 241
Wetter: sonnig; 22–27 Grad
Hotel: Fairfield Inn Anaheim Hills, $107.01