Tag 14 – 22. September 2014
Mr. Blue Sky - Ridgecrest nach Palm Desert
„Das Rad war die größte Erfindung der Menschen, bis sie sich dahinter setzten.” – Bill Ireland
Da ich nun schon mal in Ridgecrest bin, habe ich mir vorgenommen, heute die Trona Pinnacles zu besuchen. Diese ungewöhnlichen geologischen Felsformationen ragen mitten aus der kalifornischen Wüste hervor und sehen fast etwas außerirdisch aus. So ist es nicht verwunderlich, dass sie des Öfteren als Kulisse für Science-Fiction-Filme dienten.
Die Anfahrt zu den Pinnacles erfolgt über eine Dirt Road. Verschiedenen Aussagen zufolge soll sie recht gut befahrbar sein. Zu Beginn stimmt das auch noch und den Weg finde ich ebenfalls auf Anhieb. Hier geht es über die Bahngleise.
Ein Stück weiter kann ich jedoch schon erahnen, dass die Regenfälle der letzten Tage auch hier gewütet haben.
In der Ferne sehe ich jedoch mein Ziel und so fahre ich erst einmal tapfer weiter. Doch die Straße wird immer schlechter und matschiger.
Schließlich ist sie so ausgespült und steinig, dass ich nur noch 2–3 mph pro Stunde fahren kann. Und die Spitzen Steine machen mir auch immer mehr Sorgen. Irgendwann wird es dann so schlimm, dass ich beschließe aufzugeben. Heute wird das nichts. Es ist mir einfach zu unsicher, in dieser verlassenen Gegend und unter diesen Umständen weiterzufahren.
Auf meinem Weg nach Süden komme ich auch am Red Rock State Park vorbei. Ich biege ich ab, um mich umzusehen.
Irgendwie spricht mich der Park allerdings gar nicht an und so fahre ich recht schnell weiter, meinem nächsten Ziel entgegen. Das habe ich gestern Abend zufällig in einer Broschüre entdeckt und so mache ich einen kleinen Schlenker durch Randsburg.
Randsburg ist bekannt als „Living Ghost Town” und wurde nach einem Minenort in Südafrika benannt, wo ebenfalls Gold entdeckt wurde. Laut Broschüren soll hier jede Menge los sein, doch anscheinend bin ich außerhalb der Saison hier, denn es ist absolute tote Hose. So bleibt es bei einer Durchfahrt.
Auf der US 395 geht es jetzt immer weiter nach Süden und als ich an die Kreuzung mit der 58 komme, falle ich fast vom Hocker. Hier ist im letzten Jahr anscheinend ein ganzes Versorgungszentrum entstanden, inklusive Panda Express, zu dem ich gehe. Orange Chicken geht immer.
Nach diesem Zwischenstopp geht es nach San Bernardino und auf die Route 66.
An der Kultstraße liegt eines von drei noch erhaltenen Wigwam Motels in den USA. Ursprünglich gab es einmal sieben dieser Kultmotels, doch die meisten wurden nach ihrer Schließung abgerissen. Das an der Grenze von San Bernardino nach Rialto ist aber sogar noch als Motel in Betrieb. Die Tipis haben eine kreisförmige Grundfläche von 4,3 m, eine Höhe von 9,8 m und wurden 1949 erbaut.
Heute schaue ich mir das Motel jedoch nur an, aber ich hätte schon Lust, hier auch mal zu übernachten. Nun geht es aber zu einem Museum, das ich schon immer mal besuchen wollte. Bereits als ich den ersten McDonalds von Roy Kroc in Des Plaines, Illinois besucht habe, erfuhr ich, dass der allererste McDonalds nichts dort, sondern in San Bernardino stand. Und genau da will ich jetzt hin.
Dieses Schild und jede Menge Andenken sind jedoch leider alles, was von diesem ersten McDonalds übrig ist. Das Gebäude selbst wurde vor vielen Jahren abgerissen.
Doch als der Inhaber von Juan Pollo Chicken von diesem Grundstück hörte, erwarb er es, richtete hier seinen Firmensitz ein, sowie ein kleines Museum mit allerhand Andenken aus über 60 Jahren McDonalds.
So gibt es die original Baupläne zu sehen …
… einen Pommes Schneider, wie er z.B. bei In-n-Out Burger heute noch genutzt wird, …
… unzählige Ausschnitte über McDonalds Restaurants …
… und natürlich Spielzeug, das schon immer zu McDonalds dazugehörte.
Über Redlands fahre ich weiter Richtung Desert Cities. Hier steht das Herrenhaus Kimberly Crest, das ich vor vielen Jahren schon einmal besucht habe. Ich hätte das gern wiederholt, doch ist heute geschlossen.
Das 1897 für Cornelia Hill erbaute Haus, bekam seinen Namen durch seinen zweiten Besitzer, den Mitbegründer von Kimberly&Clark, John Alfred Kimberly, der das Anwesen 1905 kaufte. Seine Familie und er verbrachten hier fortan die Winter, weit entfernt von Kälte und Schnee in ihrer Heimat Wisconsin. Die letzte Kimberly, die hier wohnte, war seine Tochter Mary Kimberly Shirk, die das Anwesen nach ihrem Tod der Stadt Redlands vermachte. Seit 1981 ist es nun als Museum geöffnet.
Nachdem ich den I‑10 erreicht habe, lege ich noch einen kurzen Stopp an den Desert Hills Premium Outlets ein. Und hier werde ich sogar fündig und erstehe endlich eine neue Sonnenbrille. Danach habe ich schon seit zwei Jahren gesucht, aber bisher nichts gefunden, was mich überzeugt hat.
In den Desert Cities angekommen, fahre ich auf dieser Tour zum Hampton Inn. Eigentlich ist hier mein Stammhotel immer das Fairfield Inn in Palm Desert gewesen, doch nach einem Brand ist das derzeit geschlossen.
Zum Abendessen gehe ich in die Cheesecake Factory. Einmal auf jeder Reise versuche ich das auf jeden Fall zu schaffen.
Meilen: 334
Wetter: sonnig; 25–38 Grad
Hotel: Hampton Inn; $84.67