TAG 5: Samstag, 13. Februar 2010
Arkansas Blues – von Little Rock nach Dallas
Frühstück ist heute mal wieder nur Nebensache, denn ich will zeitig los. Eine ziemlich weite Strecke liegt noch vor mir und unterwegs will ich auch noch ein paar Orte besichtigen.
Ein etwas anderer Nationalpark ist der Hot Springs National Park. Schon 1921 wurde er eingerichtet und schützt die heißen Quellen und die historischen Badehäuser.
Eines der schönsten Gebäude ist das Fordyce Bathhouse. Im Erdgeschoss sind die Bäder zu sehen, während in den oberen Etagen auch Aufenthaltsräume und eine Turnhalle zu finden sind. Das Haus war von 1915–62 in Betrieb, als es wegen immer weniger Gästen seine Pforten schließen musste. Bis es 1989 als Park Visitor Center wieder eröffnet wurde, war das Haus ungenutzt und deshalb praktisch seit seiner Schließung unangetastet geblieben. Hier treffe ich auch Walt Schlemmer. Der 83-jährige arbeitet seit vielen Jahren als Volunteer für den National Park Service und erzählt mir einige Geschichten rund um den Hot Springs National Park und sein illusteres Publikum.
Zur Bathhouse Row gehören aber noch weitere wunderschöne alte Gebäude, die liebevoll restauriert wurden. In einigen von ihnen ist heute auch wieder ein Kur- und Spabetrieb zu finden, wo die Besucher des Parks entspannen können.
Zum Park gehören auch 26 Meilen Hiking Trails durch die schöne Umgebung von Hot Springs, denn das Wandern gehörte neben den Heilbädern schon immer zum Konzept von Hot Springs.
Am Nachmittag folge ich dem Interstate 30 weiter nach Westen, wo einige Meilen vor der Staatsgrenze das kleine Örtchen Hope liegt. Hier im ländlichen Arkansas liegt das Geburtshaus von Bill Clinton. Am 19. August 1946 brachte Virginia Blythe in diesem Haus ihren Sohn William Jefferson Blythe III. zur Welt, der seinen Vater nie kennenlernte, da dieser vor seiner Geburt tödlich verunglückte.
Als ich 2010 zum ersten Mal hierher kam, wurde das Haus noch von einer privaten Organisation geleitet und ich konnte mich gründlich umsehen. 2011 übernahm dann der National Park Service das Gelände. Seitdem hat sich einiges verändert. Dieses Zimmer z.B. gibt es nicht mehr. Hier ist jetzt nur noch eine kleine Fotoausstellung. Schade eigentlich, denn seitdem haben das Haus und seine Umgebung einiges verloren. In diesem Fall muss ich leider sagen, dass mir das Konzept des NP bis jetzt gar nicht gefällt und ich mich bei den lokalen Betreibern viel wohler gefühlt habe. Der Teppich auf dem Bild ist übrigens eine 1:1 Kopie des Teppichs aus dem Oval Office.
Mein nächster Stopp an der I‑30 ist Texarkana. Die Grenzstadt, die halb in Arkansas und halb in Texas liegt, weißt mit zwei ganz besonderen Kuriositäten auf. Eine ist dieses Postamt, das in 2 Bundesstaaten liegt, denn die State Line verläuft mitten durch das Gebäude.
Die Zweite ist dieses Haus, Ace of Clubs Haus. Das „Kreuzass Haus” wurde 1885 in der Form des Spielkartensymbols erbaut und ist wahrscheinlich eines der ungewöhnlichsten Häuser der USA.
Am frühen Abend erreiche ich schließlich wieder Texas, wo ich bis Dallas auf dem Interstate durchfahre. Meine Übernachtung habe ich im Motel 6 reserviert. Als ich das Zimmer betrete, sehe ich sofort das ungewöhnliche Design. Eigentlich sollten so wohl einmal alle Motel 6 nach einer Renovierung aussehen. Durchgesetzt hat es sich aber anscheinend nicht, denn ich habe seitdem kein weiteres entdeckt.
Meilen: 471
Wetter: sonnig/ ‑1 bis 8 Grad
HOTEL: Motel 6 – DFW Airport North