TAG 1: Dienstag, 9. Februar 2010
Fly me to Texas – von Berlin nach Dallas
Wie bisher jede meiner Reisen beginnt auch diese mit der Fahrt zum Berliner Flughafen Tegel. Diesmal muss ich zum Glück nicht ganz so früh dort sein, denn meine Lufthansa Maschine nach Frankfurt startet erst um 9:15 Uhr. Doch dann am Check-in der erste Schock. Die Globe Ground Mitarbeiterin schaut mich mit großen Augen an: „Sie wollen in die USA? Heute?”. Natürlich will ich das und sage ihr, dass ich einen Anschlussflug nach Chicago habe. Okay, den würde sie noch einchecken. Für Passagiere an die Ostküste wäre wegen des Schneechaos dort schon hier Schluss. Die kämen von Frankfurt sowieso nicht weiter. Für Chicago wünscht sie mir noch viel Glück und lässt mich ziehen, auch dort würde ein schwerer Wintersturm erwartet werden. Na das geht ja gut los. Boarding funktioniert in Berlin jedoch erst einmal reibungslos und so hebt die A321 pünktlich ab.
Keine 55 Minuten später landen wir schon überpünktlich in Frankfurt. Leider muss ich ja hier nochmals durch die Sicherheitskontrolle, doch auch das sollte in 2 1/4 Stunden Umsteigezeit zu bewältigen sein. Ist es zum Glück auch und so begebe ich mich kurze Zeit später zum Gate des United Flug 941 nach Chicago. Dort erfahre ich, dass wir wahrscheinlich starten werden, denn wir sollen Chicago um kurz nach 15 Uhr Ortszeit erreichen und der Flughafen nach dem letzten Sturm kurzzeitig wieder öffnen, bevor der nächste heranzieht. Das klingt nicht gut, doch kurze Zeit später Boarden wir tatsächlich und heben ab.
Kurz vor Chicago kommt dann die Durchsage aus dem Cockpit, dass der Flughafen O’Hare tatsächlich seit 15:00 Uhr wieder geöffnet hat, aber spätestens um 18 Uhr schon wieder schließen soll. Wie bitte? Mein Anschlussflug startet um 17:20 Uhr. Na wenn das mal gut geht.
In dichtem Schneegestöber landen wir pünktlich in Chicago. An der Immigration dann gähnende Leere. Die Officer warten geradewegs auf Arbeit. Dasselbe Bild an der Security. So etwas habe auf diesem riesigen Airport noch nie gesehen. Auch als ich das United Terminal betrete, nichts als Leere. Ich begegne höchstens einem Dutzend Menschen. Als ich auf den Departure Monitor schaue, verstehe ich auch warum. So ziemlich jeder Flug ist gestrichen, doch halt, ein Flug ist noch auf on-time gesetzt – UA 357 nach DFW. Ich fasse es nicht und gehe zum Gate. Unterwegs nur dunkle Flugsteige. Die einzigen Menschen treffe ich am Dallas Gate.
Während ich warte, wird das Schneegestöber draußen Zusehens stärker. Dieser Sturm soll den vorherigen noch übertreffen und wenn ich heute nicht wegkomme, werde ich hier wohl ziemlich lange festsitzen. Später werde ich erfahren, dass ORD für fast 48 Stunden geschlossen war. Für meinen Flug beginnt jedoch gegen 17 Uhr tatsächlich das Boarding. Als ich von meinem Sitz aus dem Fenster sehe, kann ich vor lauter Schnee das Terminal nicht mehr sehen. Ganz wohl ist mir dabei nicht. Kurze Zeit später kommt die Durchsage, dass wir fliegen. Es gäbe schließlich 3 Fahrzeuge, die uns enteisen könnten, da hier heute sonst niemand mehr startet. Und so ist es dann auch. Gegen 17:50 Uhr rollen wir zur Startbahn und 8 Minuten später heben wir ab. Draußen zu sehen ist nichts als eine weiße Wand. Kaum sind wir in der Luft, kommt aus dem Cockpit die Durchsage, dass der Flughafen soeben wieder geschlossen wurde.
Der restliche Flug ist dann ganz ruhig und ich lande pünktlich in Dallas/Ft. Worth. Nach dieser Anreise will ich heute nur noch ins Hotel. So begebe ich mich zum kostenlosen Shuttle, der mich ins Fairfield Inn bringt, wo ich kurze Zeit später einschlafe.
HOTEL: Fairfield Inn DFW Airport North/ Irving