Tag 11: Sonntag, 19. März 2017
Aint no mountain high enough – Maui
„The sublimest spectacle I have ever seen.” – Mark Twain
Viel habe ich schon erlebt in den letzten Tagen, doch ein Sache, die ganz oben auf meiner Liste steht, fehlt noch – der Sonnenaufgang am Haleakala. Bis vor kurzem fuhr man einfach los wann man wollte, doch seit Februar 2017 geht das nicht mehr. Seitdem braucht man ein Permit, das es nur online gibt. Der Vorteil: Es ist nicht mehr so überlaufen und gibt auch keinen Stau, denn nur Autos mit Permit werden zum Gipfel gelassen. Der Nachteil: Man muss das Permit vorher bestellen und weiß so gar nicht, ob das Wetter passt. So kam es, dass ich für 3 Tage ein Permit bestellte. Bei einer Bearbeitungsgebühr von nur $1.50 war das zu verkraften. Am Freitag war dann das Wetter schlecht, am Samstag bekam ich das Ticket für Lana’i und so blieb nun also der Sonntag. Und die Wetterfrösche machten mir Hoffnung, dass es super werden solle.
Deshalb hieß es nun heute um 3:45 Uhr aufstehen und das an einem Sonntag. Aber was tut man nicht alles für ein tolles Erlebnis. Also raus aus den Federn, Kameratasche und Proviant geschnappt und dann verlasse ich das Hotel und gehe durch die Menschenleeren Straßen zu meinem Auto. Gut 2 Stunden Fahrt liegen nun vor mir, denn es heißt nicht nur fast bis Kahului zu fahren um die Zufahrtsstraße zu erreichen, sondern auch noch den ganzen Berg hinauf, bis auf über 3000 Meter.
Die Fahrt zieht sich und zieht sich, obwohl die Straßen fast leer sind. Zumindest komme ich so zügig voran und die Strecke kenne ich von den Tagen zuvor auch schon. Irgendwann bin ich am Abzweig zum Berg. Dann geht es erst einmal eine recht kurvige Strecke hoch. Irgendwann passiere ich das Parkschild und nehme mir vor, das später bei Tageslicht zu fotografieren. Jetzt habe ich keine Zeit, denn die Zeiger der Uhr bewegen sich unaufhaltsam in Richtung Sonnenaufgang. Ein ganze Weile fährt niemand vor oder hinter mir. Komisch, andere sollten doch auch ein Permit haben? Dann kommen Hinweisschilder, dass man nur mit Permit auf den Berg darf und sonst umkehren solle. Ich schaue nochmal auf den Beifahrersitz, ja dort liegt mein ausgedrucktes Permit. Kurze Zeit später erreiche ich dann den Checkpoint. Hier wird jedes Auto angehalten und kontrolliert. Zum ersten Mal sehe ich andere Menschen, denn vor mir warten bereits 3 Wagen. Und es dauert und dauert. Kann das nicht schneller gehen?
Dann bin ich endlich dran. Der Ranger kontrolliert umständlich meinen Namen auf einer Liste und lässt mich endlich passieren. Doch blöderweise habe ich ja nun die Anderen vor mir und wie soll es anders sein, einer ist mal wieder ein Schleicher. So dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis wir um jede scharfe Kurve sind und zu allem Überdruss sehe ich im Osten auch schon das erste Morgenrot. Sollte ich etwa zu spät sein und den Sonnenaufgang verpassen?
Ich habe keine Ahnung, wie weit es noch ist. Draußen ist es stockfinster, bis auch das Licht am Horizont. Langsam werde ich unruhig, doch was soll ich machen? Überholen geht nicht, mir bleibt nur hinter dem Schleicher zu bleiben.
Doch dann die Erlösung, ich sehe den Parkplatz und ehe er sich versieht, habe ich den Typen überholt, um mir möglichst weit vorn eine Parklücke zu suchen. Und tatsächlich finde ich noch eine, obwohl schon ziemlich viele Menschen hier sind.
Jetzt noch schnell die Stiefeletten angezogen und den Winteranorak herausgeholt. Ja, das ist schon praktisch, wenn man aus dem kalten Deutschland einfliegt. Das habe ich bereits vor zwei Jahren auf dem Mauna Kea gemerkt. Meine Ikea Reisedecke habe ich auch noch dabei und lege sie um. Andere haben ihre Hotelbettdecken dabei. Es ist richtig widerlich kalt und der Wind macht es noch kälter, doch der Himmel ist Sternenklar und nur hinter dem Krater hängt eine Wolkendecke. Noch immer ist nur das Morgenrot zu sehen und ich harre der Dinge, die da kommen.
Es herrscht fast gespenstige Stille, selbst die Asiaten verstummen und warten andächtig, denn jeden Moment kann es soweit sein. Dicht gedrängt stehen die Menschen am Geländer mit Blick auf den Krater. Manche klettern sogar einen Hang hinauf. Es wird immer kälter. Ich habe zwar auch Handschuhe dabei, doch nutzen mir nur bedingt, denn damit kann ich die Kamera nicht bedienen. Ich baue schnell mein Stativ auf und verteidige meine Position in der ersten Reihe. Dann heißt es Warten. Die Zeit vergeht nicht, denn es ist bitter kalt. Eigentlich sollen sogar Plusgrade herrschen doch der Wind ist unerbittlich und schneidet sich in jedes Stück Haut, das er finden kann. Wie eine Messerattacke fühlt sich das an und ich versuche, mich so gut es geht zu schützen. Zum Glück hält mich die Winterjacke sonst super warm und die Stiefel tun ihr übriges.
Plötzlich geht ein Raunen durch die Menge. Und dann passiert es, das allererste Sonnenlicht des Tages ist zu sehen. Es ist sonst totenstill, nur das Klacken der Auslöser ist zu hören, so gebannt starren alle auf die Sonne, die sich immer weiter emporhebt. Was für ein irres Erlebnis. Es ist unbeschreiblich und kein Foto kann das wiedergeben. Das muss man erlebt haben.
Als die Sonne dann weiter emporsteigt, jubelt eine Gruppe Asiaten, als ob sie die Sonne noch nie gesehen hätte. Ich muss Grinsen und sage auch sowas in der Art. Das löst dann Gelächter rund um mich aus.
Fünf Minuten dauert das Spektakel, dann ist alles vorbei und die Menschenmassen ziehen so schnell ab, wie sie gekommen sind.
Ich aber will noch einen Moment bleiben und mich umsehen. Zuerst gehe ich ins Visitor Center, um mich aufzuwärmen. Die Idee habe ich nicht allein und so ist es rappelvoll hier drin. Trotzdem bekomme ich meinen National Park Pass Stempel vom Gipfel des Haleakala.
Inzwischen ist es draußen hell geworden und ich steige wieder ins Auto. Es sind noch ein paar Meter zu fahren bis zur höchsten Spitze des Gipfels. Dort will ich nun auch noch hin.
Als ich die Tür öffne, werde ich fast umgepustet. Und wenn ich dachte, der Wind an der Krateraussicht sein kalt gewesen, dann hatte ich keine Ahnung. Es ist eisig. Wie das Thermometer 10 Grad anzeigen kann, ist mir ein Rätsel. Gefühlt sind es höchstens ‑10 Grad, zumindest im Wind und der ist hier überall.
Ich laufe trotzdem eine kurze Runde. Nur die Harten kommen in den …, ach lassen wir das. Aber irgendwie muss man es sich ja schön reden. Am schlimmsten ist es zu fotografieren, denn das geht nur ohne Handschuhe. Aber natürlich geht es auch nicht ohne Fotos. Was sollte ich sonst hier zeigen?
Als Erstes fällt mir das Observatorium ins Auge. Es gehört zur Universität von Hawai’i und von hier aus werden astronomische Forschungen betrieben. Im Gegensatz zum Mauna Kea ist die Zufahrt jedoch abgesperrt und man kommt nicht näher heran. Das ist wahrscheinlich der viel höheren Besucherzahl auf dem Haleakala geschuldet, die dann dort nur stören würde.
Und dann verschlägt es mir fast den Atem. Na gut, auch das schafft der eiskalte Wind schon regelmäßig, aber das ist dann doch der Wahnsinn. Das ich dieses Glück heute wieder habe, macht mich unglaublich happy. Wovon rede ich? Von der Sicht auf Big Island. Ich kann den Mauna Kea sehen. Vor zwei Jahren stand ich dort oben auf dem Gipfel und konnte den Haleakala sehen. Wer nochmal nachlesen will, findet das im Reisebericht A Winters Tale.
Die Aussicht hier oben wird aber noch besser. Zur anderen Seite liegt mir ganz Maui zu Füßen und sogar Moloka’i kann ich in der Ferne noch erspähen. Ist das Klasse!
Die große Stadt, die man hier im Bild sieht, ist übrigens Kahului, wo auch der Flughafen liegt.
Lange kann ich die Aussicht jedoch nicht genießen. Es ist irgendwann kaum noch auszuhalten, so kalt ist es. Ich starte meine Fahrt zurück ins Tal gegen halb acht. Um halb zehn bin ich wieder unten in der Wärme. Unterwegs dauert es etwas, denn ab einem Punkt starten die Radfahrer, die die Serpentinen herunterfahren. Ich finde es Wahnsinn, aber denen scheint es Spaß zu machen. Fast alle sind aber sehr nett und lassen mich, wo immer es geht, passieren.
Nun bin ich also schon 6 Stunden auf den Beinen und es ist doch noch immer Vormittag. So beschließe ich in Richtung Kahului zu fahren. Ich habe Hunger und gönne mir jetzt erst einmal ein schönes Frühstück bei IHOP.
Frisch gestärkt, fahre ich weiter nach Kihei. Ich will aber nicht in den Ort, sondern bis zum Ende der Straße nach Makena, wo es große Lavafelder geben soll. Und sobald ich die Luxushotels und Golfplätze mit ihrem manikürten Rasen rund um Wailea hinter mir gelassen habe, sehe ich sie auch schon, die riesigen Lavafelder. Diese Lava ist relativ frisch, erst vor rund 200 Jahren soll der letzte Ausbruch stattgefunden haben, der hier alles mit dem schwarzen Gestein bedeckte. Die einzige Straße führt mitten hindurch. Irgendwo dort oben an den Hängen bin ich am Donnerstag entlang gekommen, doch eine Verbindung nach hier unten an die Küste gibt es nicht.
Schließlich erreiche ich das Ende der Straße. Hier liegt die Perouse Bay. Dieses Gebiet ist eines der letzten naturbelassenen Küstengebiete auf dieser Seite von Maui. Es gibt einen Parkplatz, der aber mit Schlaglöchern übersäht ist. Das ist das reinste Abenteuer hier zu parken. Ich habe keine Ahnung, wie die Leute mit ihren PKW das machen. Weiter geht es von hier aus nur noch auf dem Kings Highway Trail, auf dem man diese Ecke von Maui umrunden könnte oder eben ans Wasser.
In der Ferne zu sehen ist Kaho’olawe, die kleinste der acht hawaiianischen Hauptinseln. Nur rund 11 Kilometer liegt sie von Maui entfernt und doch ist die Insel eine andere Welt, denn betreten darf sie fast niemand. Vor mehreren hundert Jahren war Kaho’olawe einmal bewohnt, doch irgendwann verließen die letzten Menschen die Insel. 1941, nach dem Angriff auf Pearl Harbor, annektierte die US Armee die Insel, um dort Soldaten auszubilden. Das setzte sich auch nach dem Krieg fort und in den nächsten Jahrzehnten wurde die Insel auch aus der Luft bombardiert. Erst Präsident George H. Bush unterzeichnete 1990 einen Erlass, der diese Nutzung stoppte und die Insel dem Staat Hawai’i zurückgab. Heute ist sie ein Naturschutzgebiet, aber leider immer noch mit Kriegsmaterial verseucht, weswegen auch nur wenige Personen auf die Insel dürfen. Wie lange sich die Aufräumarbeiten noch hinziehen, das weiß keiner.
Gleich neben dem Parkplatz an der Parourse Bay steht auch noch ein kleiner Gedenkstein, der an eben jenen französischen Entdecker erinnert, dessen Namen die Bucht heute trägt.
Ich kehre schließlich um und fahre zurück. Dabei komme ich am Big Beach vorbei, einem der größten öffentlichen Sandstrände der Insel. Doch schon am Parkplatz sehe ich viele Autos stehen und irgendwie habe ich auch keine Lust auf Strand, sodass ich gleich wieder umkehre.
Ein Stück weiter führt die Straße direkt am Meer entlang. Hier tummeln sich Schnorchler im Wasser und im Hintergrund kann ich den Kraterrand von Molokini entdecken. Die sichelförmige Insel ist vor ca. 150.000 Jahren entstanden und der Rest eines erloschenen Kraters. Heute ist sie ein beliebtes Schnorchel- und Tauchrevier.
Umso weiter ich nach Norden komme, desto eher sehe ich wieder Zeichen von Zivilisation. Irgendwann stehen die ersten Villen am Straßenrand und eine davon würde sogar gerade zum Verkauf stehen. Das wäre doch mal ein nettes Domizil.
Nun will ich eigentlich zurück nach Lahaina, doch dann fällt mir ein, dass ich das Nationalparkschild gar nicht fotografiert habe, also schlage ich den Weg zum Berg nochmal ein.
Der Haleakala zeigt sich heute in seiner ganzen Pracht. So komme ich auf die Idee ein noch einmal ganz hochzufahren. Manche werden mich jetzt für verrückt erklären, aber ich halte es für eine gute Idee, vor allem weil ich am Morgen auch den Krater nicht richtig fotografieren konnte, da er im direkten Gegenlicht lag. So kommt es, dass ich heute zum zweiten Mal auf den Gipfel des Haleakala fahre. Jetzt ist es auch nicht mehr so eisig kalt, der Wind hat ebenfalls nachgelassen. So klettere ich dann noch zum kleinen Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Berges.
Die Sicht ist jetzt fast noch besser als heute Morgen. Einfach traumhaft. Und da es jetzt etwas wärmer ist, kann ich den Ausblick auch besser genießen.
Einen ersten schönen Blick in den Krater des Haleakala gibt es nun auch. Allein dafür hat es sich gelohnt, noch einmal nach hier oben zu fahren. Heute Morgen war einfach alles im Gegenlicht. Was aber einfach richtig irre ist, es ist keine Wolke zu sehen und dafür ist der Vulkan berühmt, dass er sich im Laufe des Tages mit Wolken füllt.
Jetzt sehe ich sogar den Schnee auf dem Mauna Kea und dem Mauna Loa, den zwei höchsten Vulkanen auf Big Island.
Wieder am Parkplatz halte ich noch ein wenig nach Silberschwertern Ausschau. Einige kleine Exemplare kann ich auch entdecken. Das Silberschwert kommt nur am Haleakala vor und auch nur auf einer Höhe ab 2100 Metern. Es ist eine mehrjährige Krautpflanze, deren Blätter silbrig behaart sind und die vom Aussterben bedroht ist. nach 5–20 Jahren bekommt die Pflanze einen bis zu 1,5 Meter hohen Blütenstand mit bis zu 500 einzelnen Blüten, die Samen ausstreuen. Nach dem Verblühen stirbt die Pflanze.
Dann fahre ich wieder zum unteren Parkplatz, auf dem ich schon zum Sonnenaufgang stand. Hier zeigt sich der Krater des Halekala in seiner ganzen Pracht. Der massive Schildvulkan nimmt fast 75% der Fläche von Maui ein und sein Name bedeutet „Haus der Sonne”. Der Sage nach hat der Halbgott Maui dort einst die Sonne eingefangen.
Der Haleakala ist der einzige der hawaiianischen Vulkane außerhalb von Big Island, der in den letzten 600 Jahren aktiv war. Lange Zeit nahm man an, dass der letzte Ausbruch um 1790 war, doch viele Wissenschaftler schätzen heute eher um 1450–1650. Der Krater hat einen Umfang von 34 Kilometern und ist damit einer der größten der Erde. Für mich ist er aber einfach nur fantastisch anzusehen.
Das kleine Visitor Center, in dem ich heute Morgen meinen Stempel geholt habe, hat übrigens schon geschlossen. Hier hat man 1/2 Stunde vor Sonnenaufgang bis ca. 12 Uhr mittags geöffnet. Wer also einen Stempel vom Gipfel will, der sollte lieber vormittags kommen.
Ansonsten bleibt nur das Visitor Center am Parkeingang, das man hier in der Mitte rechts im Bild erkennen kann.
Schließlich reiße ich mich aber doch los. So langsam steckt mir die Müdigkeit etwas in den Knochen. Ich bin ja doch schon sehr lange unterwegs heute. Auf der Abfahrt kann man aber noch zu zwei anderen Aussichtspunkten abbiegen. Neben mir steht hier nur ein einziges weiteres Auto. Die meisten Leute glauben wohl, dass es hier nichts mehr zusehen gibt oder es interessiert sie einfach nicht. Ich bin aber neugierig. Vom Parkplatz muss man diese Stufen hinauf …
… und wird dann mit einer tollen, aber doch ganz anderen Sicht auf den Krater belohnt.
Nur ein einziger Wermutstropfen bleibt, nachdem ich meine Abfahrt vom Berg fortsetze – Nene, die niedlichen Wildgänse, habe ich diesmal nicht zu Gesicht bekommen. Eine Rangerin im Visitor Center verrät mir, dass sie meist eher im Krater zu finden sind, den man nur auf langen Wanderungen näher erkunden kann.
Ein paar Wolken haben sich im Laufe des Nachmittag aber doch rund um den Berg angesammelt. Die durchquere ich jetzt und sie bieten ebenfalls ein paar schöne Ausblicke.
Dann habe ich es geschafft und bin auch ein zweites Mal am heutigen Tage wieder sicher im Tal angekommen. Über Kahului, wo ich mir kurz etwas bei Panda Express hole, geht es nun zurück nach Lahaina. An meiner Lieblingsstrecke direkt am Meer entlang, halte ich heute aber noch einmal kurz an. Von hier kann man den Halekala, auf dem ich heute zwei Mal gewesen bin, in voller Pracht sehen.
Und nicht nur das, auch Wale tummeln sich wieder vor der Küste. Vor allem Buckelwale überwintern in den flachen Gewässern vor Maui. So dauert der kleine Stopp dann doch etwas länger als geplant.
Die andere Straßenseite während der Fahrt nach Lahaina wird übrigens von grünen Hängen dominiert. Es ist wirklich eine wunderschöne Strecke.
Gegen 1/2 vier bin ich dann zurück in Lahaina und auch etwas müde. Das hält mich aber nicht davon ab, noch schnell einen Fotostopp am US Seamans Hospital zu machen, das etwas außerhalb des historischen Distrikts liegt. Das Gebäude wurde 1833 von King Kamehameha III. in Auftrag gegeben. Es lag damals außerhalb der Stadt, etwa eine Meile vom Baldwin Home entfernt. Errichtet wurde es für die Seeleute, damit sie hier eine Unterkunft und einen Vergnügungsort finden konnten, weit weg von den wachsamen Augen der Missionare, wie es der König ausdrückte. Ab 1844 wurde das Haus dann an die Regierung vermietet, die hier ein Krankenhaus für die Seefahrer einrichtete. Nach dem Niedergang des Walfanges schloss es im Jahr 1862. Danach wurde das Haus verschieden genutzt, bis es 1974 von der Lahaina Restauration Foundation erworben wurde.
Schließlich bin ich zurück am Parkplatz und stelle mein Auto ab. Ganz schön voll ist es heute, doch ich finde eine Lücke. Der Grund, heute sind hier auch Einheimische unterwegs, denn es findet ein Arts&Craft Markt unter dem Banyan Tree statt. Ich schaue aber nur kurz, denn ich bin einfach müde. Schließlich bin ich jetzt schon mehr als 12 Stunden auf Achse.
Am Abend, nach einer kurzen Ruhepause, drehe ich dann aber doch noch eine Runde über die Front Street und hole mir mein Dole Eis, bevor ich noch einmal den Sonnenuntergang über Lana’i genieße.
Zurück auf dem Zimmer heißt es dann Koffer packen, denn morgen muss ich leider aus meinem schönen Zimmer im Pioneer Inn ausziehen. Danach setze ich mich noch ein Stündchen auf die Lanai und beobachte einen Feuerwehreinsatz im gegenüberliegenden Shopping Center.
Viel scheint aber nicht passiert zu sein, denn die Feuerwehrleute sind alle recht entspannt.
So lasse ich den Abend mit einer Diet Coke und meinem Tablet auf der Lanai ausklingen. Was ich übrigens total seltsam finde, alle Zimmer scheinen belegt zu sein und doch nutzt kaum einer diese tolle Sitzgelegenheit. Nur vereinzelt sehe ich andere Leute auf ihrer Lanai’i. Die sitzen anscheinend echt lieber im klimatisierten Zimmer. Für mich ein Rätsel, zumal es keine Mücken gibt und man in der lauen Frühjahrsnacht und wirklich nicht frieren muss.
Meilen: 243
Wetter: sonnig, 22–27 Grad (Krater: windig, 10–18 Grad)
Hotel: Best Western Pioneer Inn