Fazit
„I’m an anglophile. I visit England regularly, sometimes three or four times a year, at least once a year.”
George Takei
Auch diese, meine fünfte Autotour und zehnte Reise in das Vereinigte Königreich, war eine Reise, die mir super gefallen hat. In Europa ist die Insel einfach mein liebstes Reiseziel und es gibt immer noch so viel für mich zu entdecken. Besucht habe ich wieder viele große und kleine Ziele, von denen mir einige besonders in Erinnerung geblieben sind.
Schönste Herrenhäuser
Es fällt mir sichtlich schwer, ein Ranking aufzustellen. Es waren wieder unglaubliche schöne Häuser dabei, die meine Erwartungen total erfüllt oder sogar übertroffen haben. Meine absoluten Favoriten waren Burghley und Sandringham. Ich kann mich da nicht entscheiden, aber die zwei waren einfach so grandios, dass ich dort sicher nochmals hinfahren werde.
Ansonsten sind mir Anglesey, Melford Hall, Blickling Estate, Scotney Castle und Chartwell, das Haus von Winston Churchill, besonders im Gedächtnis geblieben. Da war ich absolut begeistert. Und dann bin ich einmal mehr nach Polesden Lacey gefahren. Das Anwesen, auf dem King George und Queen Elizabeth ihre Flitterwochen verbrachten, hat mir schon bei meinem ersten Besuch in 2009 gefallen.
Schönste Burgen & Ruinen
Burgen und Ruinen gibt es natürlich in England auch zu Hauf zu entdecken. Ich gestehe, ich drehe da nicht immer jeden Stein um, sondern schaue mir nur die an, die mich wirklich interessieren. Einige habe ich auch nur als Lückenfüller gedacht und sie haben mich dann umso mehr begeistert. Besonders Kirby Hall ist hier zu nennen. Ansonsten macht es mich aber meistens eher traurig, wenn von solch prächtigen Herrenhäusern nur noch die Hülle erhalten ist.
Positiv überrascht war ich von Walmer Castle, dessen Geschichte mich sehr beeindruckt hat. Bodiam Castle und Fountains Abbey hingegen waren Ruinen wie aus dem Märchen. Da macht es Spaß, dort herumzuwandern. Sutton Scarsdale hingegen hat mich begeistert und gleichzeitig traurig gestimmt. Es ist mir einfach unverständlich, wie man so ein Haus einfach entkernen und dann zurücklassen kann.
Natur
Wegen der Natur fahre ich ja nicht unbedingt nach England und doch finde ich immer wieder schöne Ecken. So auch auf dieser Tour. Der Lake District ist zwar komplett ins Wasser gefallen, im wahrsten Sinne des Wortes, und seine Schönheit hat sich deshalb größtenteils vor mir versteckt, doch andere Ecken zeigten sich von ihrer besten Seite. Besonders hervorzuheben ist da Beachy Head, dessen Klippen mich komplett begeistert haben.
Einfach alle meine Erwartungen erfüllt hat die Bootstour auf die Farne Islands. Selbst wenn das Wetter etwas besser hätte sein können, war es einfach fantastisch, die unzähligen Tiere zu sehen. Diesen Ausflug würde ich sofort noch einmal buchen.
Eintrittsgelder
Jedes Herrenhaus, jedes Schloss, einige Ruinen, aber auch viele Naturschutzgebiete kosten in Großbritannien Eintritt. Hat man vor, mehr als eine Handvoll zu besuchen, lohnt es sich, einen Besucherpass zu kaufen. So kann man leicht mehrere hundert Pfund sparen. Die Pässe umfassen fast immer auch die Parkgebühr, falls sie erhoben wird. Auf dieser Reise habe ich folgende Pässe verwendet:
– 14 Tage Touring Pass vom National Trust (dieser Pass ist auch für sieben Tage oder zwei Personen erhältlich) – Kosten: €42
– 9 Tage Overseas Pass von English Heritage (dieser Pass ist auch für sechzehn Tage oder zwei Personen erhältlich) – Kosten: €35
Hotels
Meine schönste Unterkunft auf dieser Tour war das Hampton by Hilton in Newcastle. Für Entdeckungen in der Stadt einfach unschlagbar. Und allein der Blick aus dem Zimmer war absolut Klasse. Auch das kostenlose Hampton Frühstück ist super gewesen.
Gleich danach kommen das Premier Inn in Clacton-by-the-Sea und das Premier Inn in Eastboure. Ersteres liegt einfach fantastisch. So einen super Blick auf die Nordsee für den Preis gibt es selten. Das Hotel in Eastbourne liegt zwar in der Stadt, aber super zentral. Nur das Parken ist hier etwas kompliziert.
Nicht mehr unbedingt wählen würde ich das Days Inn in Kendal. Für den Preis wurde einfach nicht die Leistung geboten. Aber in der Region sind Hotels knapp und die Preise dementsprechend hoch, sodass es zumindest eine Alternative ist.
Wetter
Das Wetter war auch auf der Tour 2015 durchwachsen. Anders kenne ich es von meinen Reisen auf die Insel auch nur selten. Insgesamt gesehen hatte ich schon trockenere und wärmere Touren, aber auch feuchtere. Das liegt natürlich auch an der Region, die man besucht. Im Süden ist die Wahrscheinlichkeit für warme, sonnige Tage schon sehr viel größer als beispielsweise im Lake District.
Trotzdem bevorzuge ich eine geplante Reise mit vorgebuchten Hotels. Erstens weiß ich gerne im Voraus, wo ich schlafe, zweites ist es in Großbritannien um einiges billiger Hotels im Voraus zu buchen und zu bezahlen (was einen nicht unerheblichen Preisunterschied ausmacht, besonders wenn man allein reist) und drittes möchte ich immer bestimmte Orte bzw. Herrenhäuser oder Schlösser besuchen. Diese sind aber oft nicht an allen Tagen der Woche oder sogar nur an wenigen Tagen eines Monats geöffnet. Und wenn ich mir so einen Ort in den Kopf gesetzt habe, dann will ich da auch hin. Und letztendlich kann man ja öfter sogar ein bisschen schieben, denn so groß ist England nun auch wieder nicht, zumindest wenn ich das mit den Strecken vergleiche, die ich in den USA oft zurücklege.
Ich war mit der gesamten Reise sehr zufrieden. Ich konnte fast alles machen, was ich mir vorgenommen hatte. Ein paar Sehenswürdigkeiten musste ich zwar aus Zeitgründen streichen, doch ich werde auf jeden Fall wiederkommen, hoffentlich schon 2016.
-The End-