Tag 3: 5. September 2006
Back to Nature – Denali National Park
Ein Ausflug in den Denali National Park steht heute früh auf dem Programm. Und das ist gar nicht so einfach, denn die Parkstraße ist nur die ersten 15 Meilen asphaltiert und darf auch nur auf dieser Strecke mit privaten Fahrzeugen befahren werden. Jeglicher andere Verkehr findet mit Shuttlebussen statt. Dabei gibt es zwei verschiedenen Touren im Angebot, einmal eine sechs- bis acht-stündige Tour sowie eine 13-stündige Tour bis zum Ende der Straße und zurück. Nach längerer Überlegung entscheide ich mich für die Kürzere der beiden Touren, was sich später als Glück herausstellt. Erstmal bin ich etwas schockiert, dass die Shuttlebusse hier aus alten Schulbussen bestehen, die doch sehr eng und unbequem sind. Hier soll ich jetzt stundenlang sitzen. Und der Himmel ist heute Morgen auch noch völlig bedeckt, aber was soll’s, um 7:30 Uhr geht die Fahrt los, hinein in den Park.
Mehrere Stunden fahren wir so durch eine eher eintönige Landschaft. Stopps gibt es auch nicht viele, denn Tiere sehen wir erst einmal nicht. Und durch den wolkigen Himmel sieht alles mehr oder weniger grau und trostlos aus.
Dann doch eine Tiersichtung, Wölfe sollen sich auf einer weiten Ebene befinden. Doch die sind so weit weg, dass mir selbst mit dem Teleobjektiv nur ein paar unscharfe Aufnahmen gelingen.
Die Beiden werden da wohl etwas bessere Bilder bekommen, aber dafür den ganzen Tag hier sitzen möchte ich auch nicht, denn heute ist es ziemlich frisch.
Und weiter geht die Fahrt durch den Park, bis wir nach etwa vier Stunden den Turnaround Punkt erreichen. Bis zum Ende der Straße sind es noch zwei weitere Stunden Fahrzeit, doch ich bin froh, dass wir umkehren. Auf der ungepflasterten Straße, die auch öfters Waschbrettstellen aufweist, wird man in dem alten, schlecht gefederten Schulbus ganz schön durchgeschüttelt.
Eine weitere Tiersichtung haben wir dann noch auf der Rückfahrt. Eine Herde Karibus wandert durch die Tundra, doch auch sie sind sehr weit weg.
Kurz vor der Rückkehr zum Visitor Center lichtet sich die Wolkendecke jedoch plötzlich und ich erhasche noch einen letzten Blick auf den Mount McKinley, für mich das Highlight der ganzen Tour. Drei Tage hintereinander den Berg zu sehen ist schon ein Privileg, das nicht viele Reisende genießen können.
Als ich nach fast acht Stunden wieder zurück am Visitor Center bin, bin ich heilfroh. Ich kann kaum noch sitzen und da der Vormittag auch wenig ereignisreich war, zog er sich auch wie Kaugummi. Irgendwie ist der Funke in diesem Park bei mir einfach nicht übergesprungen.
Zurück am Auto mache ich mich auf den Weg nach Fairbanks. Unterwegs komme ich doch das Städtchen Nenana, das nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist.
Am späten Nachmittag erreiche ich Fairbanks, die zweitgrößte Stadt in Alaska. Hier werde ich die nächsten zwei Nächte im River’s Edge Resort übernachten, das mir auf Anhieb gefällt. Die Zimmer sind in diesen kleinen Cabins untergebracht und einige davon liegen direkt am Fluss.
Von meiner Terrasse haben ich diesen traumhaften Ausblick, den ich heute auch noch ausgiebig genieße…
… bis die Sonne hinter dem Horizont verschwindet.
Heute will ich auch früh ins Bett, denn für Fairbanks habe ich auch später noch genug Zeit. Erst einmal will ich für morgen fit sein, denn dann habe ich etwas ganz Besonderes vor – ein echtes kleines Abenteuer sozusagen.
Hotel: River’s Edge Lodge