Tag 18 – Mittwoch, 24. Februar 2016
Leaving on the Jet Plane – Miami nach Berlin
“We leave something of ourselves behind when we leave a place, we stay there, even though we go away. And there are things in us that we can find again only by going back there.” – Pascal Mercier
Oh yeah – today I’m leaving on a Jet Plane und wie immer will ich so gar nicht zum Flughafen. Aber es hilft ja alles nichts und so checke ich gegen 8 Uhr aus meiner Suite aus. Hier hätte ich auch länger verweilen können. Ich fahre noch ein letztes Mal zum Atlantik um Good bye zu sagen, bevor ich mich zum Flughafen aufmache. Allerdings fahre ich hier in Miami nicht über den Freeway, denn neuerdings kann man auch auf der Strecke zum Flughafen die Maut nur noch per Toll by Plate zahlen und da schlägt Alamo ja dann gleich $3.95 pro Tag drauf. Das ist mir für eine einfache Fahrt dann doch zu blöd, zumal es sich über die Le Jeune Road fast genauso gut fährt. Schon gut, dass ich hier schon öfters war und mich auskenne. Aber eins steht fest, MIA muss nicht unbedingt wieder sein.
Die Abgabe bei Alamo geht dann völlig problemlos und kurze Zeit später sitze ich wieder in der kleinen Bahn, die mich zum Terminal bringt. Draußen zieht ein letztes Mal Miami an mir vorbei. Da ich schon eingecheckt bin, muss ich auch wieder nur das Gepäck abgeben. Da der erste Teil der Strecke, dank Upgrade, wieder in der United First ist, geht das, ebenso wie die Sicherheitskontrolle, recht zügig von statten. Im Terminal selbst langweile ich mich dann prächtig und auch die Verpflegungsauswahl lässt mehr als zu wünschen übrig. Miami ist echt einer der häßlichsten und ältesten Airports die ich kenne, zumindest einige der Terminals.
Irgendwann beginnt dann aber doch das Boarding nach Newark. Wieder nehme ich im bequemen Ledersessel Platz. Als ich dann so von meinem Platz aus dem Fenster schaue, sehe ich, wie das Gepäck verladen wird. Und dann eine lustige Szene. Plötzlich kommen die Herren, die das Gepäck verladen, selbst auf dem Förderband angefahren.
Fast pünktlich starten wir schließlich nach Newark. Noch schnell ein letzter Blick auf den Airport.
Auf dem Weg zur Startbahn komme ich mir im United Flieger auch wie ein Alien vor. Man sieht hier ganz deutlich, das ist ein American Airlines Drehkreuz.
Dann heißt es endgültig Good Bye sagen, wir heben ab.
Aus dem Flugzeug gibt es einen letzten schönen Blick auf Florida. Zuerst zieht das neue Rental Car Center an mir vorbei.
Dann habe ich eine recht gute Sicht auf Downtown.
Als nächstes kommen der Cruise Port, der MacArthur und der Venitian Causeway in mein Blickfeld.
Auch Palm, Hibiscus und Star Island zeigen sich aus der Luft. Ansonsten kommt man dort ja nur als Bewohner hin oder mit dem Boot auf einer Rundfahrt.
Dann ein letzter Blick auf Miami Beach. Bis zum South Pointe Park kann man schauen. Vor ein paar Stunden war ich noch dort unten.
Schließlich geht es auf Meer hinaus und ich sehe doch tatsächlich ein weiteres Cruise Ship. Diesmal eines von Disney.
Eine Weile geht es dann weiter über den Atlantik. Bis ich plötzlich wieder Land sehe. Das gehört zu den Bahamas, besser gesagt zu Grand Bahama.
Kurze Zeit später gibt es Essen. Warme Nüsse müssen einfach sein, dann ein leckerer Salat und noch ein Cookie.
Auf der Höhe von North Carolina wird es dann aber wieder ruppig. Ein neues Sturmgebiet zieht durch.
Wir müssen angeschnallt sitzen bleiben. Diesmal aber zum Glück nach dem Essen. Wir fliegen selbst in 10.000 Metern durch dicke Wolken. Nach einer Weile kommt eine Durchsage aus dem Cockpit, dass unser Captain die Flugsicherung gebeten hat, ausnahmsweise höher zu steigen, weil er gerne in ruhigeren Gefilden weiterfliegen würde. So steigen wir schließlich auf fast 40.000 Fuß. Ich glaube fast, dass ich sowas noch nie hatte, aber es lohnt sich, denn plötzlich gleiten wir ganz ruhig dahin.
Das ist allerdings jäh vorbei, als wir den Landanflug auf Newark starten. Schon früh kann man erkennen, dass dort absolutes Schmuddelwetter herrscht. Durch eine Lücke in den Wolken kann ich für eine Sekunde die Küste von New Jersey sehen.
Dann geht es nur durch die dicke Wolkenschichten, bis wir im strömenden Regen aufsetzen.
Als wir kurz vor dem Gate stehen passiert dann etwas sehr merkwürdiges. Wir bekommen eine weitere Durchsage aus dem Cockpit zu hören, dass man sich wohl kurzfristig entschlossen hat, uns ein anderes Gates zu geben. Allerdings kämen wir von dieser Position nicht mehr allein weg und müssten jetzt darauf warten, dass man uns zurück schiebt. Das passiert dann auch irgendwann und wir erreichen endlich das richtige Gate.
In Newark habe ich drei Stunden Aufenthalt. Nachdem ich geschaut habe, wo mein Gate ist, gehe ich etwas Essen. Jetzt weiß ich ja, wie das hier mit den I‑Pads funktioniert, aber gefallen tut es mir trotzdem nicht.
Schließlich geht es zum Boarding und ich freue mich schon direkt wieder auf die Boeing 767–400. Das ist wirklich fast gemütlich hier, soweit man davon bei einer Economy sprechen kann. Ich sitze wieder in der 2er Reihe am Fenster, dieses Mal sogar auf der „richtigen” Seite für einen Abflug in Newark.
Draußen schüttet es weiter, sodass kaum etwas zu sehen ist. An einen Blick auf Manhattan ist gar nicht zu denken. So ahne ich auch schon, dass mir die Sitzposition wohl nichts nutzenwird, wenn es so bedeckt ist.
So langsam füllt sich die Maschine, doch richtig voll wird es nicht. Auch der Platz neben mir ist noch leer und ich fiebere dem Start regelrecht entgegen. Und tatsächlich bleibt der Platz leer, wie auch einige andere in der Maschine. Februar ist wirklich keine Saison auf der Strecke.
Beim Start schaukelt es dann ganz schön und wie erwartet, habe ich keine Sicht. Wir sind noch keine halbe Stunde in der Luft, da schaukelt es plötzlich so heftig, dass die Durchsage ertönt, jeder (auch die Flugbegleiter) solle sich sofort setzen. Das tut einer der Flugbegleiter gleich neben meiner Reihe. Dann schaukelt es kurze Zeit heftig, bevor wir endlich über den Wolken sind und das Essen serviert wird.
Der Rest des Fluges ist dann ganz ruhig und ich schlafe auch recht viel. Auf den zwei Sitzen kann ich mich ja schon etwas mehr breit machen. Erst über Europa wache ich wieder auf.
Kurz vor Berlin erkenne ich dann, dass wir wieder recht seltsam fliegen, denn plötzlich erkenne ich Oranienburg unter mir. Das habe ich noch nie aus der Luft gesehen.
Ich kann ganz deutlich viele Orte erkennen, die ich selbst kenne. Ganz deutlich auch das KZ Sachsenhausen in seiner Dreiecksform.
Wir fliegen weiter nördlich an Berlin vorbei und drehen schließlich bei Lindenberg auf Tegel zu. Dort unten liegt richtig viel Schnee. Na toll, wäre ich doch lieber in der Sonne geblieben. Ich erkenne sogar den Golfplatz am Blankenburger Pflasterweg.
Schließlich sind wir auf der wohl bekannten Einflugschneise über Pankow, wo ich das alte Eisenbahnwerk und die A114 erkennen kann.
Auch das Haus über der Straße in der Aroser Allee ist super zu sehen.
Kurz vor der Landung überfliegen wir dann auch den Kurt-Schumacher-Platz.
Schließlich landen wir in Berlin-Tegel.
Beim Aussteigen sehe ich aus dem Augenwinkel orange Buchstaben an der Maschine. Im Bus sehe ich dann, dass ich mit dem amerikanischen Siegerflieger unterwegs war. Diese United war in den Farben der Broncos bemalt, die gerade den Super Bowl gewonnen haben. Schnell mache ich noch ein Foto mit dem Handy, bevor uns der Bus zum Terminal bringt.
Im Terminal geht wieder alles recht zügig. An der Passkontrolle ist nichts los und auch mein Koffer kommt, dank Priority Label, sehr zügig. Zoll ist mal wieder keiner da und so bin ich schon wenige Minuten später im Auto meiner Mutter, die mich, wie immer, abholt.
Meilen: 15
Wetter: Sonne und Wolke, 25 Grad