Tag 13: Freitag, 10. Januar 2020
Light and Day – Miami nach Miramar
„Two roads diverged in a wood and I – I took the one less traveled by and that has made all the difference.” – Robert Frost
Die Tage vergehen, nun bin ich schon fast zwei Wochen unterwegs. Hier in Südflorida war ich ja schon öfter unterwegs, aber noch immer gibt es Ziele, die ich auf meiner Liste zu stehen habe und besuchen will. Dazu gehört auch das Bonnet Anwesen in Ft. Lauderdale. Bisher hat es sich nie ergeben, dass ich es besichtigen konnte, heute aber habe ich das historische Anwesen fest eingeplant.
Ich hole mein Ticket im Besucherzentrum und dann geht es los auf Entdeckungstour, denn zumindest die Außenbereiche kann ich auf eigene Faust anschauen. Für das Haus muss ich mich allerdings einer Führung anschließen, die erst ein wenig später beginnen wird. So richtig weit komme ich aber erst einmal nicht, denn ein paar putzige Waschbären halten mich auf.
Nach einer Weil reiße ich mich jedoch los und gehe weiter zum Haus. Dabei komme ich am ehemaligen Bootshaus vorbei, das an einem der zahlreichen Kanäle in Fort Lauderdale liegt.
Oben auf dem Dach entdecke ich schon den nächsten vierbeinigen Gesellen, einen riesigen Leguan.
Herzstück des Anwesens ist natürlich das Wohnhaus. Benannt wurde das Anwesen nach der Bonnet Lily, einer Seerosenart, die auch in Florida zu finden ist. Eigentümer waren allerdings Helen und Frederic Clay Bartlett. Doch begonnen hat die Geschichte dieses Anwesen mit einem anderen Mann, Hugh Taylor Birch. Der erfolgreiche Chicagoer Anwalt kaufte das Land 1895 zusammen mit weiteren Grundstücken, von denen Teile heute als State Park geschützt sind. Dieses Grundstück schenkte er seiner Tochter Helen im Jahr 1919 zu deren Hochzeit mit Frederic Clay Bartlett.
Bartlett, der auch autodidaktischer Architekt war, ließ auf dem Grundstück ein Wohnhaus im Plantagenstil errichten, das er selbst entworfen hatte.
Im und um das Haus ist viel Kunst zu finden, denn Frederic Clay Bartlett war nicht nur selbst Künstler, sondern auch Kunstsammler.
Um seinen eigenen künstlerischen Arbeiten nachzugehen, richtete sich Bartlett auch ein Studio ein. Hier sind heute einige seiner Werke zu finden, aber auch Utensilien, mit denen er gearbeitet hat.
Das Glück im Haus hielt jedoch nicht lang. Nur wenige Winter waren dem jungen Ehepaar vergönnt, denn Helen verstarb bereits 1925 und so kam auch Bartlett zunächst nicht mehr in sein Haus nach Florida. Das Blatt wendete sich jedoch, als er seine zweite Frau heiratete, Evelyn Fortune Lilly, die Ex-Frau des Chefs des Pharmakonzerns Lilly aus Indianapolis.
Das Paar kam fortan wieder jeden Winter auf das Anwesen, bis Frederic Clay Bartlett 1953 verstarb. Seine Witwe nutze das Haus sogar, bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 1997. Schon 1983 hatte sie das Anwesen dem Florida Trust for Historic Preservation vermacht. Damals wurden Haus und Grundstück auf 35 Millionen Dollar geschätzt und waren damit die bis dato größte Einzelspende an den Staat Florida.
Das Haus ist heute so zu sehen, wie es von Frederic und Evelyn Bartlett bewohnt wurde. Das Paar wählte die komplette Einrichtung aus und ist auch für die Ausgestaltung der einzelnen Räume verantwortlich.
In der Zeit, in der Evelyn nach dem Tod ihres Mannes allein im Haus lebte, wurde sie von mehreren Angestellten umsorgt, zu denen sie zeitlebens ein herzliches Verhältnis pflegte. Evelyn verstarb am 1. Juli 1997 im Alter von 109 Jahren. Sie verbrachte zuvor jeden Winter in Fort Lauderdale.
Zum Anwesen gehört auch eine Gartenanlage, die den Großteil des knapp vierzehn Hektar großen Grundstücks ausmacht. Neben dem gegenüberliegenden State Park ist es das einzige Stück Land, das die Küste der Region noch so zeigt, wie sie einst war. Auch rund hundert Meter Strand sind Teil des Bonnet House, heute aber durch eine Straße vom Rest des Anwesens geteilt. Die Gartenanlage kann ich auf eigene Faust besichtigen.
Dabei entdecke ich auch mehrere Nebengebäude, denn das Haupthaus ist nicht das einzige Gebäude, das die Bartletts hier errichten ließen. Dazu zählten auch ein Gästehaus, ein Musikstudio, ein Gewächshaus für die Orchideensammlung und etliche kleinere Gebäude.
Letztendlich halte ich mich mehrere Stunden auf dem wirklich fantastischen Anwesen auf und bin froh, dass ich es endlich besuchen konnte. Irgendwann werde ich bestimmt noch einmal zurückkehren, denn gesehen habe ich trotzdem nicht alles. Ich liebe alte Häuser und Museen, in denen man den Geist seiner Bewohner noch spüren kann.
Am Nachmittag checke ich im Hilton Garden Inn in Miramar ein, das ich für heute gebucht habe. Ich bekomme ein frisch renoviertes Zimmer, in dem ich mich sofort wohlfühle.
Lange halte ich mich allerdings nicht auf, denn ich habe noch etwas vor. Auch hier in Miami gibt es ein Lichterspektakel und da mir die Ausflüge in den Los Angeles Zoo und das LA County Arboretum so gut gefallen haben, möchte ich auch hier noch „Luminosa” besuchen. Das Event findet hier in den Jungle Gardens statt, die sich zwischen Miami und Miami Beach befinden.
Viel zu erzählen gibt es zu dem Event nicht. Es wird ein großer Rundgang geboten, auf dem die tollen beleuchteten Figuren und Szenen zu erleben sind. Eine Auswahl von Bildern habe ich hier zusammengestellt, um einen Eindruck von diesem tollen Event zu geben.
Ein besonderes Highlight war die chinesische Show im Theater, bei der verschiedene Künstler auftraten.
„Bettys Vacation nutzt WP YouTube Lyte um YouTube Video’s einzubetten. Die Thumbnails werden von YouTube Servern geladen aber nicht von YouTube getrackt (es werden keine Cookies gesetzt). Wenn Sie auf “Play” klicken, kann und wird YouTube Informationen über Sie sammeln.”
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Nach dem Besuch von Luminosa mache ich mich auf den Weg zurück in mein Hotel, denn auch morgen stehen wieder interessante Orte auf dem Plan und dafür möchte ich ausgeruht sein.
Meilen: 127
Wetter: 71 Grad
Hotel: Hampton Inn Miramar