Tag 4: Donnerstag, 02. September 2021
Eyes on you – Marsaxlokk
„It is better to see something once than to hear about it a thousand times.” – unknown
Der erste Morgen im Hilton beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Da es auch schön warm ist, schaue ich erst einmal einen Moment auf den Balkon. Von hier habe ich wieder den schönen Blick auf das Mittelmeer, das man sogar rauschen hört.
Mit C. treffe ich mich anschließend zum Frühstück. Aufgrund unseres Diamond bzw. Gold Status bei Hilton Honors bekommen wir beide das Frühstück im Hotel kostenfrei, entweder im Restaurant oder in der Lounge und für die entscheiden wir uns heute.
Oft gibt es in Hotel Lounges nur ein abgespecktes Frühstück, doch hier werden sogar Eierspeisen nach Wunsch zubereitet. Dazu der tolle Platz auf dem Balkon, das ist ein wirklich fantastischer Start in den Tag.
Heute wollen wir unsere Erkundung von Malta starten. Wir entscheiden uns, zunächst zur Delimara Halbinsel im Süden zu fahren. Hier befinden sich einige winzig kleine Felsbuchten wie St. Peter’s Pool, Long Bay und Slugs Pool, die aber alle nur über Feldwege erreicht werden können. Einzig die Kalanka Bucht können wir mit unserem Aygo einfach erreichen, schauen aber heute nur von oben auf Strand und Bucht.
Gleich nebenan steht der 1855 erbaute Delimara Leuchtturm. Bereits 1985 wurde der Turm außer Betrieb gesetzt und fünf Jahre später durch ein modernes Leuchtfeuer ersetzt. Der Bedarf für diesen Leuchtturm entstand übrigens 1850, als der Suezkanal eröffnet wurde und dadurch auch der Schiffsverkehr im Mittelmeer zunahm. Der Leuchtturm wurde in den 2000er Jahren renoviert, ist aber derzeit nur von außen zu besichtigen.
Von der Straße zum Leuchtturm haben wir auch einen schönen Blick in Richtung Marsaxlokk, dem wohl berühmtesten Fischerörtchen der Insel. Vor dem Ort erstreckt sich die Marsaxlokk Bay, die flächenmäßig größte Bucht von Malta, in der sich auch zwei der wichtigsten Häfen befinden, über die Waren in das Land kommen.
Ein paar Minuten später sind wir dann schon in Marsaxlokk, wo wir aber erst einmal eine längere Runde drehen müssen, bevor wir einen Parkplatz finden. Anschließend begeben wir uns zu Fuß ins Zentrum des Ortes.
Bei Touristen ist Marsaxlokk besonders für eines berühmt, die Luzzus. Luzzus sind die traditionellen maltesischen Fischerboote, die oft farbenfroh bemalt sind. Besonders auffällig aber sind die Augen, mit denen der Bug typischerweise verziert ist.
Genannt werden die Augen Horusauge oder auch Auge des Osiris, des ägyptischen Totengottes. Sie sollen die Fischer vor Gefahren auf See schützen.
Wir bummeln am Hafen entlang, wo nicht nur die Boote auf die Fischerei hinweisen. Auch zahlreiche Statuen, Stände und Restaurants zieren das Bild des Hafens.
Am meisten faszinieren uns aber die Luzzus sowie ab und zu die Fische, die in Schwärmen durch den Hafen ziehen.
Mitten im Ort und an einer Seite zum Hafen hin geöffnet, befindet sich der Marktplatz von Marsaxlokk, wo wir für eine Weile in einem kleinen Café Platz nehmen.
Am hinteren Ende des Marktplatzes steht die Kirche „Unserer lieben Frau von Pompeji”, die wir uns noch kurz von außen anschauen, bevor wir den Weg zurück zum Auto antreten. In die Kirche hinein kommen wir leider nicht.
Statt über die Schnellstraße wollen wir nun über Nebenstraßen zu unserem nächsten Ziel fahren. Unterwegs halten wir für einen Fotostopp am Mamo Tower, einem befestigten Wohnturm, der bereits 1657 erbaut wurde.
Nur wenige Kilometer weiter steht sogar eine weitere Festung, die 1614 vom Orden zur Verteidigung der Insel erbaut wurde. Das Gebäude hat einen quadratischen Grundriss und an den vier Ecken befinden sich Bastionen.
Einen letzten Fotostopp legen wir noch an der Marsaskala Church ein, deren Turm mich irgendwie ein wenig an den Markusturm in Venedig erinnert, auch wenn die Farbgebung nicht ganz stimmt.
Die weitere Fahrt führt uns auch an den Three Cities vorbei, jenen drei Städten, die ebenfalls am Grand Harbor und gegenüber von Valletta liegen. Da wir uns die Orte aber nochmals genauer anschauen wollen, fahren wir heute nur für einen Abstecher zum Senglea Tip, wo es einen ganz ungewöhnlichen Wachturm gibt, der mit Augen und Ohren verziert ist.
Von diesem Aussichtspunkt haben wir einen schönen Ausblick über den Hafen sowie hinüber nach Valletta, wo wir einige der Orte erkennen, die wir in den letzten zwei Tagen besucht haben.
Im Hafen liegt heute die Costa Firenze. Das über dreihundert Meter lange Schiff fährt seit 2019 für Costa Cruises und kann rund 4.200 Passagiere befördern.
Viel kleiner ist das weitere Schiff von Viking Cruises, das heute ebenfalls im Hafen liegt. Die Schiffe von Viking Cruises sind alle gleich aufgebaut und unterscheiden sich äußerlich nur durch den Namen.
Ebenfalls zu sehen ist von hier das Fort St. Angelo in Birgu, einer weiteren der Three Cities, die wie drei Finger in den Grand Harbor reichen. Wann genau die Festung erbaut wurde, kann heute niemand mehr sagen, aber schon im Mittelalter wurde sie erwähnt. So findet sich bereits 1240 eine erste urkundliche Erwähnung in Dokumenten der Insel.
Bevor wir weiterfahren, entdecke ich noch ein einsames Luzzu im Hafenbecken, von dem ich schnell noch ein Foto mache.
Für uns geht es nun zurück ins Hotel, denn für heute waren wir genug unterwegs. Es ist ziemlich heiß und die Sonne knall vom Himmel, sodass wir es etwas langsamer angehen lassen wollen. Im Hotel geht es für uns erst einmal wieder in die Lounge, wo es nachmittags einen Tea Time mit leckeren Küchlein und Häppchen gibt.
Während wir so auf der Terrasse sitzen, entdecke ich am Horizont ein Schiff. Beim genaueren Hinsehen kann ich den Schriftzug Mercy Ships erkennen sowie den Schiffsnamen Global Mercy. Das Schiff gehört zur gleichnamigen Hilfsorganisation, deren Schiffe fahrende Krankenhäuser sind und normalerweise vor allem in Afrika regelmäßig andocken.
Wenig später ist noch ein weiteres Schiff am Horizont zu sehen, die Costa Firenze, die wir zuvor im Hafen fotografiert haben. Zwar können wir die Hafenausfahrt nicht sehen, doch kurze Zeit später taucht das Schiff hinter den Hochhäusern von St. Julians auf.
Den Abend verbringen wir heute auch in unserer Hotelanlage, wo wir noch den morgigen Tag planen, denn natürlich wollen wir Malta noch weiter erkunden. Und auch wenn die Insel recht klein ist, so gibt es doch unheimlich viel zu sehen.
Kilometer: 45
Wetter: sonnig, 22 bis 31 Grad
Hotel: Hilton Hotel Malta