Mediterranean Dreams – Malta und Gozo

Tag 1: Mon­tag, 30. August 2021
Off to an Island – Mün­chen nach Malta

„The glad­dest moment in human life, me thinks, is a depar­tu­re into unknown lands.” – Sir Richard Burton

Mei­ne Rei­se beginnt mit einem Umweg über Mün­chen, denn hier tref­fe ich mich mit C., die in Bay­ern lebt. Zusam­men fah­ren wir zum Flug­ha­fen, von wo unser Flug nach Mal­ta star­ten soll. Unter­wegs zeigt sich Deutsch­lands dritt­größ­te Stadt grau in grau und zeit­wei­se schüt­tet es wie aus Kan­nen, ein rich­ti­ges Schmud­del­wet­ter ist das, gera­de rich­tig zum Wegfliegen.

Wir wer­den heu­te mit Air Mal­ta flie­gen, der mal­te­si­schen Staat­s­air­line. Da die­se aller­dings Codeshare-​Partner von Luft­han­sa ist, checken wir an den Schal­tern der Kra­nich­air­line ein. Am Busi­ness Class Check-​in ist nicht viel los und so sind wir schnell unse­re Kof­fer los. Auch die Sicher­heits­kon­trol­le las­sen wir zügig hin­ter uns, sodass wir noch etwas Zeit für die Luft­han­sa Busi­ness Lounge haben.

In der Lounge gibt es für uns noch ein spä­tes Früh­stück, das wir uns in Ruhe schmecken lassen.

Eine gute hal­be Stun­de vor Abflug gehen wir zu unse­rem Gate, wo wir als Pas­sa­gie­re der Busi­ness Class zügig an Bord gebe­ten wer­den. Für mich ist es mein erster Flug mit Air Mal­ta, C. war schon ein­mal mit der mal­te­si­schen Air­line unter­wegs, damals aller­dings in der Eco­no­my Class.

Unse­re Plät­ze befin­den sich heu­te in Rei­he 1, sodass wir es an Bord nicht weit haben. Auch Air Mal­ta bie­tet auf ihren Flü­gen kei­ne ech­te Busi­ness Class, son­dern nur Eco­no­my Class Sit­ze mit frei­em Mit­tel­platz. Die sind abso­lu­ter Stan­dard und unter­schei­den sich nicht von ande­ren Air­lines. Sie sind hart und nicht son­der­lich bequem, aber zwei Stun­den Flug­zeit sind dar­auf auszuhalten.

Schon wäh­rend des Boar­dings fällt mir auf, dass sich die Crew nicht beson­ders küm­mert. So laden rei­hen­wei­se Eco­no­my Class Pas­sa­gie­re ihr Hand­ge­päck bereits in der Busi­ness Class ab und spä­ter kom­men­de Pas­sa­gie­re der­sel­bi­gen haben dann Pro­ble­me, ihr Gepäck unter­zu­brin­gen. Das alles scheint die Crew nicht son­der­lich zu interessieren.

Als alle an Bord sind, ist die Busi­ness Class nicht voll besetzt, sodass jeder von uns eine Rei­he für sich hat. Nach­dem die Türen geschlos­sen sind, gibt es noch schnell die Sicher­heits­vor­füh­rung, dann sind wir auch schon start­klar. Drau­ßen schüt­tet es immer noch wie aus Kan­nen, sodass nicht sehr viel zu sehen ist.

Auf den Start müs­sen wir dann noch eine gan­ze Wei­le war­ten, denn wegen des schlech­ten Wet­ters, star­ten die Maschi­nen mit grö­ße­rem Abstand und gera­de um die Mit­tags­zeit schei­nen auch eine Men­ge Flug­zeu­ge Mün­chen ver­las­sen zu wollen.

Irgend­wann sind wir aber doch an der Rei­he und star­ten Rich­tung Mal­ta. Von den Alpen sehen wir jedoch lei­der nichts, denn wir flie­gen über einer fast voll­stän­dig geschlos­se­nen Wol­ken­decke. An Bord star­tet der­weil der Ser­vice mit einem Getränk nach Wahl.

Anschlie­ßend wer­den Tabletts mit dem Essen ver­teilt. Eine Spei­se­kar­te gibt es nicht, eben­so wenig Aus­wahl. Die Crew ist auch nicht sehr gesprä­chig. Das Tablett wird vor jedem Pas­sa­gier abge­stellt und dann ist sie auch schon wie­der verschwunden.

Der wei­te­re Flug ver­läuft ereig­nis­los. Erst über Mit­tel­ita­li­en reißt schließ­lich die Wol­ken­decke auf und gibt eine tol­le Sicht auf den Lago di Bol­se­na frei. Das Gewäs­ser an der Gren­ze zwi­schen Umbri­en und der Tos­ka­na füllt eine Cal­de­ra, die aus einem vor rund 300.000 Jah­ren ein­ge­stürz­ten Vul­kan ent­stan­den ist. Im See befin­den sich zwei Inseln. Eine, die Iso­la Bisen­ti­na, dien­te den Päp­sten vie­le Jahr­hun­der­te als Sommerdomizil.

Nur weni­ge Minu­ten spä­ter kann ich die Küste erken­nen und hier den inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen von Rom, der nach Leo­nar­do da Vin­ci benannt ist. Gleich dane­ben ist die Mün­dung des Tiber zu erkennen.

Nach knapp zwei Stun­den kommt bereits die Nord­spit­ze von Gozo in mein Blick­feld und wir set­zen zur Lan­dung an. Heu­te erfolgt der Anflug von Nor­den, sodass wir bei­de Inseln ein­mal überfliegen.

Der Flug­ha­fen von Mal­ta ist recht klein und die ankom­men­den Maschi­nen ste­hen auf Park­po­si­tio­nen auf dem Roll­feld, von wo die Pas­sa­gie­re mit Bus­sen zum Ter­mi­nal gebracht wer­den. So stei­gen wir auch gleich mal unter mal­te­si­scher Son­ne aus.

Mal­ta ist klein, gera­de­zu win­zig im Ver­gleich zu fast allen ande­ren euro­päi­schen Län­dern. Und so könn­te man natür­lich von einem Hotel aus die gan­ze Insel erkun­den. Wir haben uns aber dage­gen ent­schie­den, denn prak­tisch ist das nicht unbe­dingt, wenn man viel von der Insel sehen will. Da wir die ersten zwei Näch­te in Val­let­ta ver­brin­gen und hier ein Miet­wa­gen eher hin­der­lich ist, bestel­len wir uns einen Wagen von eCabs. Wir könn­ten auch ein Taxi neh­men, aber eCabs ist das loka­le Uber auf Mal­ta und viel beque­mer. So wer­den wir schon weni­ge Minu­ten spä­ter vor dem Ter­mi­nal abgeholt.

Weit ist die Fahrt nicht bis ins Zen­trum von Val­let­ta, doch durch die engen Stra­ßen und den vie­len Ver­kehr dau­ert es schon rund eine hal­be Stun­de, bis wir vor unse­rem Hotel mit­ten im histo­ri­schen Zen­trum ankom­men. Die Palaz­zo Jean Par­isot Bou­tique Sui­tes sind in einem histo­ri­schen Gebäu­de an einer schma­len Ein­bahn­stra­ße zu fin­den. Bewusst haben wir eines die­ser klei­nen Hotels mit nur rund einem Dut­zend Zim­mer aus­ge­wählt, damit wir alles fuß­läu­fig erkun­den kön­nen und sind nun gespannt, was uns erwartet.

Eine Rezep­ti­on gibt es hier näm­lich nicht. Im Vor­hin­ein haben wir per E‑Mail einen Tür­code und genaue Anwei­sun­gen sowie eine Not­fall­te­le­fon­num­mer bekom­men. Per­so­nal ist hier nur am Mor­gen wäh­rend des Früh­stücks anwe­send. Sonst lebt man eher wie in einem Apartmenthaus.

Innen ist alles sehr modern und schon der erste Ein­druck über­zeugt uns. Das Hotel besteht aus­schließ­lich aus klei­nen Sui­ten. Mei­ne befin­det sich im ersten Stock, die von C. zwei Eta­gen höher. Im Ein­gangs­be­reich hin­ter der Tür befin­det sich eine klei­ne Küche, die mit allem aus­ge­stat­tet ist, was man so braucht.

Gleich neben mei­ner Ein­gangs­tür gibt es übri­gens in die­ser Suite eine zwei­te Tür, die zu einem klei­nen Aus­tritt führt. Der macht die­se Suite übri­gens für Rau­cher inter­es­sant, denn das ist der ein­zi­ge Ort im Hotel, wo ich einen Aschen­be­cher gese­hen habe. Aller­dings hat­te ich mit dem Aus­tritt so mei­ne Sor­gen. Das ist näm­lich gleich­zei­tig der Flucht­weg zum Trep­pen­haus, da die­se Suite nicht direkt damit ver­bun­den ist. So gibt es also eine zwei­te (offe­ne) Tür zur Trep­pe. Die Tür zur Suite soll­te sich daher ver­schlie­ßen las­sen. Soll­te, ist das tref­fen­de Wort, denn es ging ein­fach nicht. So hät­te jeder ein­tre­ten kön­nen. Ich habe also die Num­mer ange­ru­fen, die für Gäste bereit­steht und man hat mir ver­si­chert, man wür­de jeman­den schicken. Zwi­schen­durch habe ich aller­dings eine Dame vom Rei­ni­gungs­dienst gefun­den, die mir eben­falls hel­fen konn­te und mit einem Trick die Tür ver­schlos­sen hat.

Hin­ter dem Ein­gangs­be­reich schließt sich ein gro­ßer Raum an, der in Wohn- und Schlaf­be­reich unter­teilt ist. Auf dem Tisch steht eine Fla­sche Wein zur Begrüßung.

Hin­ter einer Glas­schie­be­tür ver­birgt sich das Bade­zim­mer mit geräu­mi­ger Dusche und dop­pel­tem Waschplatz.

Der abso­lu­te Clou des Hotels aber ist die klei­ne Dach­ter­ras­se mit Lie­gen und gemüt­li­chen Sitz­ecken sowie einem Whirl­pool und dazu einem fan­ta­sti­schen Blick über den Hafen von Valletta.

Gleich neben dem Hotel befin­det sich übri­gens eine Kir­che und die ist der ein­zi­ge Stör­fak­tor, zumin­dest wenn man Kir­chen­glocken nicht mag. Nein, so schlimm ist es nicht, aber zwei­mal läu­ten die Glocken am Mor­gen und das hört man schon auf den Zim­mern, aller­dings zum ersten Mal um 7:45 Uhr.

Am spä­ten Nach­mit­tag genie­ßen wir noch ein biss­chen unse­re Dach­ter­ras­se. Viel steht heu­te nicht mehr auf dem Pro­gramm. Ein paar Geträn­ke und etwas zum Abend­essen muss aber noch her, in unse­rem Palaz­zo gibt es schließ­lich kein Restau­rant, aber da wir direkt in der Alt­stadt sind, ist das kein Pro­blem. Nur ein­mal um die näch­ste Ecke befin­det sich schon ein klei­nes Ein­kaufs­zen­trum mit einem Super­markt und einem Foodcourt.

Der Pul­led Pork Bur­ger, den ich an einem Stand bestel­le, sieht zwar auf dem Foto nicht son­der­lich aus, ist aber rich­tig lecker und das ist ja das Wichtigste.

Anschlie­ßend dre­he ich noch einen klei­nen Ver­dau­ungs­spar­zier­gang in der Umge­bung. Groß ist Val­let­ta ja nicht, tat­säch­lich ist es nicht nur die süd­lich­ste Haupt­stadt der EU, son­dern auch die klein­ste. Trotz­dem gibt es unheim­lich viel zu sehen. Für heu­te belas­se ich es aber mit einem kur­zen Spar­zier­gang ent­lang des Hafens. Für mehr Erkun­dun­gen ist auch mor­gen noch genug Zeit.

Kilo­me­ter: 0
Wet­ter: hei­ter, 23–29 Grad
Hotel: Palaz­zo Jean Par­isot Bou­tique Sui­tes, Valletta

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