Tag 13: Dienstag, 09. Oktober 2018
Unknown Territory – Guam
„The gladdest moment in human life, me thinks, is a departure into unknown lands.” – Sir Richard Burton
Als ich aufwache, geht es mir gar nicht gut. Der Flug steckt mir in den Knochen, denn noch auf Kaua’i habe ich mir einen fiesen Husten eingefangen und der hat mich gestern mächtig gequält. Wie gravierend das ist, ahne ich aber jetzt noch nicht einmal. Momentan ärgere ich mich nur, weil ich ja nur zwei Tage auf Guam bin und eigentlich die Insel ansehen will. Heute ist zwar wechselhaftes Wetter angesagt, doch momentan scheint die Sonne und es zieht mich eigentlich nach draußen. Schon vom Balkon habe ich einen tollen Blick über die Tumon Bay.
Ich gehe erst einmal in die Lounge zum Frühstück. Begrüßt werde ich mit „Hafa Adai”. Das habe ich ja nun noch nie gehört, aber ich lerne schnell, dass das die offizielle Begrüßung auf Guam ist. Gesprochen wird hier Chamarro, die Sprache der Ureinwohner, auch wenn im täglichen Leben Englisch ebenso Einzug gehalten. Alles was offiziell ist, also auch Beschilderungen, gibt es in beiden Sprachen. Bevor ich tiefer in die Geschichte Guams eintauche, will ich mich jedoch erst einmal stärken.
Die Auswahl beim Frühstück ist hier allerdings genauso schlecht wie im Hilton in Honolulu. Es gibt nur das Nötigste. Aber ich habe erst einmal etwas im Magen und dafür reicht es. Ich frage mich allerdings, was die Asiaten so denken, wenn man sieht, was in Hotels in Asien so alles aufgetischt wird.
Jetzt will ich erst einmal sehen, wo ich hier überhaupt gelandet bin. Als ich gestern ankam, bin ich direkt auf mein Zimmer gegangen und habe deshalb vom Hotel noch gar nichts gesehen. Das Hilton Guam besteht aus zwei Häusern, die miteinander verbunden sind. Das ältere lang gezogene Gebäude, in dem ich mein Zimmer habe, und der neue Tower im Hintergrund gehört auch dazu. Der Vorteil am älteren Gebäude, die Hälfte aller Zimmer hat wirklich direkten Meerblick, dafür schaut aber die andere Hälfte auf den Parkplatz.
Das Hotel verfügt über mehrere Pools, Wasserrutschen, Whirlpools und als Highlight sogar einen kleinen Infinity Pool direkt an der Tumon Bay. Leider ist Schwimmen aufgrund meines schlimmen Hustens gestrichen, was mich schon etwas traurig macht.
Auch interessante Pflanzen entdecke ich auf meinem Rundgang über das Hotelgelände.
Und immer wieder gibt es einen tollen Ausblick auf die Tumon Bay und den dahinter liegenden Two Lovers Point. Die Felsspitze steht natürlich auch auf meinem Besichtigungsprogramm.
Zum Hotel gehört auch eine Hochzeitskapelle, denn genauso wie auf Hawai’i, kommen hier viele Asiaten her, um den Bund fürs Leben zu schließen.
Nach meinem Rundgang fühle ich mich etwas besser und entschließe mich, nun mit dem Auto aufzubrechen und eine erste Erkundungstour zu machen. Obwohl ich in den USA mein deutsches Handy ganz normal nutzen kann (funktioniert auch auf Hawai’i), klappt das hier auf Guam nicht. So lade ich mir im Hotel die Inselkarte herunter, damit ich auch alle Orte finde, die ich besuchen möchte. Eines habe ich nämlich schon im Vorfeld festgestellt, Reiseführer über Guam auf Deutsch gibt es gar nicht und selbst auf Englisch sind sie rar gesät. Sogar im Internet gibt es nur vereinzelt Berichte. Zu neunzig Prozent ist alles in Japanisch oder Koreanisch verfasst. Deshalb ist G…gle Maps hier zu einem hilfreichen Führer geworden, denn die Orte sind zumindest verzeichnet und ich konnte sie dann explizit suchen.
So fahre ich also auf der Inselstraße nach Süden. Guam ist nicht sehr groß und trotzdem der Dreh- und Angelpunkt dieses Gebietes im Pazifik, denn es gibt hier einen großen Militärstützpunkt der USA. Den Grund dafür werde ich noch ausführlich kennenlernen. Einen ersten Hinweis erhalte ich gleich an meinem ersten Stopp, dem Asan Beach. Abgebogen bin ich hier mehr oder weniger, weil ich das Schild vom amerikanischen National Park Service gesehen habe. Ich wusste schon im Voraus, dass es hier einen Park gibt, der in mehrere Teile unterteilt ist.
Auf dem Parkplatz ist so gar nichts los. Fast mutet es etwas unwirklich an, dass dieser so groß ist. Anscheinend kann hier auch richtig Betrieb sein. Heute aber ist nicht nur Dienstag, also mitten unter der Woche, sondern auch noch Nebensaison. Und viele Asiaten sind anscheinend sowieso kaum auf der Insel unterwegs. Es war manchmal richtig kurios, wie voll es in der Touristenhochburg Tumon war und auch am Lovers Point und der Rest der Insel war fast menschenleer, als bis auf die Einheimischen, die dort lebten.
Das erste Schild, das ich nach dem Aussteigen sehe, ist dann gleich ein Warnhinweis. Da komme ich mir doch gleich ein bisschen wie zu Hause in Brandenburg vor. Da kann man auch noch Weltkriegsmunition im Wald oder sogar unter Wohnhäusern und Straßen finden.
Ich gehe zum Strand, dem Asan Beach, und irgendwie ist hier eine seltsame Stimmung. Es mag daran liegen, dass ich ganz allein bin und dann auch noch das Licht so seltsam ist, weil sich dunkle Wolken vor die Sonne schieben, aber irgendwie fühlt sich das wirklich an, als wenn man auf einem Schlachtfeld steht. Tue ich ja auch irgendwie, doch dazu gleich mehr. Erst einmal entdecke ich doch ein einziges Lebewesen, mit dem ich den Sand hier teile.
Es ist nichts Neues für mich, das Gefühl, dass der Zweite Weltkrieg im pazifischen Raum ganz anders gesehen wird als in Europa. Während wir dort alle lernen, dass Deutschland der Aggressor war, spielt das hier so gar keine Rolle. Finde ich besonders als Deutsche doch immer wieder erstaunlich. Es ist ja nicht so, dass keiner was über Deutschland weiß, denn die Deutschen waren sehr wohl auch im pazifischen Raum vertreten, aber der schlimmste Aggressor im Krieg waren hier die Japaner. Sie griffen viele Orte an und annektierten unzählige Städte und Inseln. Dazu zählte auch Guam. Und hier kommt nun der Asan Beach ins Spiel.
Im Jahr 1941 überfielen die Japaner Guam und besetzten die Insel. Sie unterdrückten die hier lebenden Menschen und brachten viel Leid über die Bevölkerung. Nur drei Jahre später gab es auf Guam eine große Schlacht, in der die Amerikaner die Insel zurückeroberten und befreiten. Mehr dazu werde ich morgen noch erfahren. Doch hier stehe ich genau an der Stelle, an der die amerikanischen Truppen auf die Insel kamen. Das hat ein bisschen was vom D‑Day in der Normandie, nur kleiner.
Einfach war diese Invasion aber nicht, denn die Japaner versteckten sich in den umliegenden Bergen und attackierten die landenden Soldaten hart. Letztendlich begann aber hier die Rückeroberung von Guam und deshalb gehört dieser Strand seit 1974 zum War of the Pacific National Historic Park.
Ich schaue mich noch ein wenig um, doch der Himmel zieht sich in Windeseile bedrohlich zu. Blitze zucken und der Wind frischt auf, sodass ich doch lieber zum Auto zurückgehe. So wirklich viel zu sehen gibt es hier ja nun auch nicht und bei diesem Wetter macht eine Strandwanderung auch keinen Spaß.
Kaum bin ich am Auto, fängt es auch an zu regnen. Na super, ist da etwa schon wieder ein tropischer Sturm in Anmarsch?
Ich fahre erst einmal weiter. Das war ja irgendwie auch ein ziemlich deprimierender Einstieg auf meiner ersten Erkundung von Guam. Ich war ja schon mehrmals in Pearl Harbor, aber das hier ist schon noch eine Stufe schlimmer, finde ich. In Pearl Harbor wurde ja „nur” der Stützpunkt angegriffen, hier wurde die ganze Insel eingenommen und die Menschen lebten in Angst und Schrecken. Dasselbe Schicksal ereilte ja auch Singapur und viele andere Orte in Südostasien. Noch heute spürt so mancherorts dieses Trauma, wenn man denn ein bisschen tiefer nachhakt und auch einige politische Entscheidungen hinterfragt. Es ist schon irgendwie Ironie, dass die Japaner heute auch wieder über die Insel herfallen, allerdings als Touristen und damit vielen Einheimischen einen guten Lebensstandard ermöglichen.
Nun gut, ich will die dunklen Gedanken abschütteln und möglichst auch das schlechte Wetter. Und das klappt hier ein bisschen wie auf Hawai’i. Man fährt einfach ein paar Kilometer weiter und schon ist zumindest der Regen verschwunden. Meinen nächsten Stopp hätte ich dann fast verpasst, denn den Cetti Bay Overlook übersieht man von der Straße recht leicht. Geparkt wird nur auf dem breiten Seitenstreifen der Straße und dann geht es eine recht steile Treppe hinauf.
Das Gebiet um die Cetti Bay ist schon seit mehr als 3000 Jahren von den Chamorro besiedelt. Scherben und Latte Stone (das sind bearbeitete Steinsäulen) zeugen davon. Später legten die Spanier hier ein Straßensystem an, das Hagatna mit Umatac verband.
Die Hügel rund um den Aussichtspunkt sind aber auch für Geologen interessant. Besonders dunkle Steine im saftigen grün erzählen von der vulkanischen Herkunft der südlichen Insel. Das Gestein stammt aus uralten Eruptionen.
Am Horizont ist von hier oben auch Cocos Island zu sehen, die einzige Landmasse, die von Guam zu erkennen ist.
Gut ausgebaut sind die Straßen zum größte Teil auf Guam. Man fühlt sich hier schon wie in den USA. Trotzdem ist es irgendwie unwirklich, wenn man bedenkt, wo sich die Insel befindet. Aber Guam ist ein US-Territorium und entsendet sogar Politiker nach Washington. Die Währung ist auch hier der US-Dollar und Amtssprache Englisch, auch wenn viele Einheimische nebenher die Chamorro sprechen. Was genau es mit dieser indigenen Bevölkerungsgruppe auf sich hat, das werde ich noch lernen. Zuvor hatte ich von diesem Volk noch nie etwas gehört. Bekannt waren mir da eher die Polynesier, die sich zwischen Hawai’i und Neuseeland auf vielen Inseln niederließen.
Jetzt aber fahre ich weiter nach Umatac, wo eine ganz andere Bevölkerungsgruppe einst die Hauptrolle spielte. Am Ortseingang komme ich an der San Dionisio Church, einer katholischen Kirche, vorbei. Diese Glauben brachten die Portugiesen und Spanier mit, die hier zuerst die Insel erkundeten.
Es war im Jahr 1519, als der berühmte portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan im Auftrag der spanischen Krone unterwegs war, einen Weg um den amerikanischen Kontinent herum zu finden. Erfolgreich hatte er die Südspitze Südamerikas umsegelt, die Passage dort trägt noch heute seinen Namen, und so den Westweg nach Indien gefunden. Anschließend überquerte er den Pazifik und segelte mit seinem Schiff am 6. März 1521 in genau diese Bucht, die Umatac Bay. Hier betrat er als erster Europäer die Insel Guam.
Lange konnte er sich allerdings nicht über seine Entdeckung freuen, denn schon kurze Zeit später wurde er in Cebu auf den Philippinen getötet. Und auch hier machte sich der Portugiese nicht nur Freunde. Irgendwie erinnert das Ganze an James Cook, den ein ähnliches Schicksal ereilte. Oft beruhten die Probleme auf Missverständnissen, wie auch hier. Nach drei Monaten auf dem Pazifik waren die Seefahrer erschöpft und litten Hunger. Auf der Insel wurden sie empfangen und konnten Vorräte an Bord nehmen. Die Einheimischen nahmen sich dafür eines der Beiboote, da es für sie üblich war, so Handel zu betreiben. Die Seefahrer sahen das jedoch als Diebstahl an und Magellan ließ daraufhin einige Ureinwohner töten und ihre Häuser niederbrennen und die Inseln nannte er Islas de los Ladrones, Inseln der Diebe. Trotz dieses nicht ganz so guten Startes wurde dem Seefahrer auf Guam später dieses Denkmal gesetzt.
Nach diesem Stopp setze ich meine Fahrt fort und passiere die Umatac Bridge, eine doch recht eigenwillige Brücke.
Nur wenige Meilen weiter liegt bereits mein nächstes Ziel. Ich parke auf dem kleinen Parkplatz und habe gleich eine richtig schöne Sicht auf die Umatac Bay und die Küste.
Hauptgrund für meinen Besuch ist aber nicht nur die Aussicht, sondern das Fort Nuestra Señora de la Soledad. Das Fort wurde wahrscheinlich um 1802 von den Spaniern erbaut, die diese Bucht seit der Entdeckung durch Magellan nutzen. Besonders auf dem Seeweg zwischen Acapulco in Mexiko und Manila auf den Philippinen war Umatac seit 1565 für rund 250 Jahre der einzige Rastplatz für die Schiffe, die diese Route einmal jährlich befuhren. Die Hafeneinfahrt wurde durch das Fort gesichert. Nach der mexikanischen Unabhängigkeit im Jahr 1815 verlor die Route jedoch ihre Bedeutung und mit ihr auch Fort Soledad.
Ich laufe den kurzen Weg zur kleinen Befestigungsanlage, die heute in einem Park liegt. Das Fort war übrigens schon das vierte an dieser Stelle, das die Spanier zum Schutz der Bucht vor Piraten und Freibeutern erbauten. Noch 1819 beschrieb der französische Seefahrer Freycinet das leuchtend weiße Fort mit seinen vier Kanonen, obwohl es da schon vier Jahre verlassen war. Danach verfielen die Mauern und Gebäude für mehr als 150 Jahre, bevor die Regierung von Guam das Gelände unter Schutz stellte.
Selbst vier spanische Kanonen stehen seitdem wieder an ihrem angestammten Platz.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn ich mir vorstelle, was es für die Menschen damals bedeutet hat, hierher zu gelangen. Selbst heute ist das ja eine weite Anreise, doch ich kann sie dank moderner Flugzeuge in ein bis zwei Tagen bewältigen. Diese Europäer waren Monate, wenn nicht gar Jahre unterwegs und viele von ihnen sahen die Heimat nie wieder. Es gibt hier übrigens auch einiges an deutscher Geschichte zu entdecken, nicht auf Guam, aber auf anderen Inseln der nördlichen Mariannen. Ich hoffe, dass ich irgendwann noch einmal hierherkomme, um auch diese Orte zu entdecken.
Von hier oben habe ich jedenfalls noch einmal einen schönen Blick entlang der Westküste.
Jetzt aber setze ich die Entdeckung von Guam fort und halte als Nächstes am Merizo Pier Park. Von hier habe ich nicht nur einen tollen Blick auf das Meer, hier legen auch die Boote nach Cocos Island ab.
In der Ferne kann ich die Insel dann auch entdecken. Sie ist nur rund einen Quadratkilometer groß, unbewohnt und die südlichste der Mariannen Inseln. Besonders am Wochenende ist Cocos Island ein beliebtes Ausflugsziel und auch die einzige andere Insel, die von Guam ohne ein Flugzeug erreicht werden kann.
Zurück am Auto beschließe ich wieder in Richtung Hotel zu fahren. Ich huste schon stärker und will erst einmal in einen Drugstore, um mir noch Medikamente zu kaufen. Ich konnte ja auf Kaua’i nicht ahnen, dass das so schlimm wird.
Zurück in Tamuning werde ich dann auch schnell fündig. Es ist ja hier nicht so, dass man am Ende der Zivilisation ist. Am Ende der Welt vielleicht schon irgendwie, aber diese Insel gehört schließlich zu den USA und so gibt es natürlich dieselben medizinischen Produkte, die ich auch irgendwo auf dem Festland erhalten würde.
Dann lege ich mich ein wenig in meinem Zimmer aufs Ohr. Das brauche ich jetzt einfach, ansonsten wird das hier gar nichts mehr. Und ich bin nicht so weit geflogen, um nun hier komplett krank zu sein.
Nach einer Stunde fühle ich mich wieder etwas besser. Leider meint es jetzt das Wetter gar nicht mehr gut mit mir und es regnet. Ich will aber trotzdem versuchen, noch etwas zu unternehmen. Vielleicht ist es ja nur ein kurzer Schauer. So setze ich mich ins Auto und fahre zu einem der berühmtesten Touristenziele der Insel, dem Two Lovers Point.
Als ich jedoch ankomme, hat sich das Wetter deutlich verschlechtert. Immer wieder fällt Regen. Ich steige trotzdem kurz aus, aber so richtig Spaß macht das nicht.
Auch wenn der Himmel im Hintergrund noch freundlich aussieht, hier ziehen gerade richtig dunkle Wolken auf. Ich mache noch zwei Bilder und dann entscheide ich mich dazu, den Rückzug anzutreten.
Kaum bin ich wieder am Auto, fängt es richtig an zu plattern. Das ist jetzt kein sanfter Regen mehr, sondern ein tropischer Wolkenbruch. Im Eiltempo steige ich ein und als der Regen so gar nicht nachlässt, fahre ich wieder weiter. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es morgen nochmals hierher und kann dann auch ein bisschen mehr über diesen Ort erfahren.
Ein paar Meilen weiter ist es dann zumindest wieder trocken. Die Sonne ziert sich aber noch etwas. Da ich nun schon mal hier im nördlichen Teil der Insel bin, entschließe ich mich, noch zum nördlichsten Punkt zu fahren. Der liegt im Guam Wildlife Refuge, das ich jetzt ansteuere.
Nach einer Weile ist es aber vorbei mit dem Asphalt und die Straße wird ungepflastert. Zuerst ist sie aber auch mit dem PKW noch gut zu fahren.
Doch umso weiter ich komme, desto größer werden die Schlaglöcher und Spurrillen. Besonders tückisch, einige sind vom Regen mit Wasser gefüllt. Das ist besonders mit dem PKW schon eine Herausforderung und ich muss teilweise ganz langsam fahren. Etwas mehr Bodenfreiheit wäre hier auf jeden Fall von Vorteil. Irgendwann habe ich es dann aber doch geschafft und erreiche die Einfahrt zum Wildlife Refuge.
Von einem Aussichtspunkt an der Straße, die jetzt übrigens wieder asphaltiert ist, habe ich einen schönen Blick über das Gelände. Blöd nur, dass das alles ist, was ich sehe, denn kurz dahinter versperrt ein Tor den Weg. Ich bin nicht die einzige Besucherin, die das verwundert. Einige Auto stehen davor und können sich keinen Reim darauf machen. Entweder ist noch zu, weil es ja vor kurzem den Taifun gab oder die Öffnungszeiten, die jetzt neu auf der Homepage stehen, waren damals noch nicht aktualisiert. Wie auch immer, Ritidian Point wird mich auf dieser Reise wohl nicht sehen, denn nochmal habe ich auf die Zufahrt keine Lust. Reicht schon, dass ich noch zurückmuss.
Auf dem Rückweg besorge ich mir noch ein paar Vorräte für morgen, dann fahre ich wieder ins Hotel. Es wird langsam dunkel und von meinem Balkon kann ich ein tolles Farbenspiel über der Tumon Bay beobachten.
Nachdem die Sonne untergegangen ist, gehe ich noch in die Lounge und esse dort zu Abend. Das ist zwar hier nicht so umfangreich und schmackhaft wie in Hongkong, aber man kann es essen und es macht satt.
Den Abend verbringe ich dann auf meinem Zimmer, denn mich hat der Tag schon etwas angestrengt. Ich muss Kraft tanken, denn ich will schließlich nicht komplett ausfallen. Der Husten macht mir aber inzwischen schon etwas Sorgen. Das ist anscheinend doch etwas ernsthafter, aber mehr als Symptome behandeln kann ich sowieso nicht.
Meilen: 82
Wetter: heiter bis wolkig mit Schauern, 28–32 Grad
Hotel: Hilton Guam Resort & Spa