End of Summer – Madrid und Südengland

Tag 1 – Mitt­woch, 22. August 2018
Hola, Madrid! – Ber­lin nach Madrid

„The­re is no night life in Spain. They stay up late but they get up late. That is not night life. That is delay­ing the day.” – Ernest Hemingway

Wie immer, star­tet mein Flug in Ber­lin Tegel. Was jedoch neu ist, ist die Flug­ge­sell­schaft, mit der ich heu­te unter­wegs bin – Ibe­ria. Die spa­ni­sche National-​Airline soll mich heu­te nach Madrid brin­gen. Bevor ich zum Gate gehe, besu­che ich noch kurz die Bri­tish Air­ways Ter­races Lounge, zu der ich auf­grund mei­nes Busi­ness Class Flu­ges, aber auch mei­nem One­world Sap­phi­re Sta­tus Zutritt habe.

Der Flug nach Madrid star­tet im Ter­mi­nal C. Hier herrscht heu­te etwas Cha­os und am Gate gibt es kaum freie Sitz­plät­ze. Einen sepa­ra­ten Bereich für die Busi­ness Class gibt es nicht. Es wird dann zwar Prio­ri­ty Boar­ding ange­bo­ten, doch letzt­end­lich wer­den alle Pas­sa­gie­re im sel­ben Bus zum Flug­zeug gebracht.

Drei Stun­den dau­ert der Flug nach Madrid und in der Busi­ness Class wird ein Früh­stück ser­viert. Das ist so weit in Ord­nung, der Ser­vice aller­dings nicht. Die Crew bringt das Essen und ist dann nicht mehr zu sehen.

Die Ibe­ria nutzt das impo­san­te, neue Ter­mi­nal 4 am Flug­ha­fen. Da ich inner­eu­ro­pä­isch unter­wegs bin und nur Hand­ge­päck habe, kann ich sofort zum Flug­ha­fen­bus gehen.

Mit dem Flug­ha­fen­bus fah­re ich in die Stadt. Die­ser fährt bis zum Pla­za Cibe­les. Von dort sind es noch rund zehn Minu­ten zu Fuß, bis ich mein Hotel errei­che. Gebucht habe ich das Dou­ble­tree by Hil­ton Madrid-​Prado, das mir sofort gefällt. Es liegt in einem histo­ri­schen Gebäu­de und wur­de erst kürz­lich eröffnet.

Ich bekom­me ein schö­nes Zim­mer im drit­ten Stock mit Aus­blick auf die klei­ne Seitenstraße.

Auch wenn mir das Hotel sehr gut gefällt, so zieht es mich doch hin­aus in die Stadt. Es ist mein erster Besuch in Madrid und ich habe nur den heu­ti­gen Tag, um mir etwas anzu­schau­en, denn mor­gen geht es bereits wei­ter nach Lon­don. So las­se ich nur mein Gepäck im Hotel und mache mich gleich wie­der auf den Weg.

Direkt vom Ein­gang mei­nes Hotels kann ich schon das Unter­haus des spa­ni­schen Par­la­ments sehen. Momen­tan tref­fen sich hier 350 Abge­ord­ne­te zu zwei jähr­li­chen Sit­zungs­pe­ri­oden, die von Sep­tem­ber bis Dezem­ber und März bis Juni.

Von hier lau­fe ich wei­ter in Rich­tung der histo­ri­schen Innen­stadt und errei­che schließ­lich einen der Haupt­plät­ze Madrids, die Puer­ta del Sol. Der geschäf­ti­ge Platz wird von wun­der­schön reno­vier­ten Gebäu­den ein­ge­fasst und ist sozu­sa­gen die Mit­te Spa­ni­ens, denn von hier aus ver­lau­fen Stra­ßen in alle Landesteile.


Auf der Puer­ta del Sol steht auch das Wahr­zei­chen von Madrid, der Bär und er Erd­beer­baum. Die vier Meter hohe und zwan­zig Ton­nen schwe­re Skulp­tur ist seit ihrer Errich­tung im Jahr 1967 eine der bekann­te­sten in der spa­ni­schen Hauptstadt.

Eben­falls zu sehen ist hier die ein­zi­ge Leucht­re­kla­me am gesam­te Platz. Sie wur­de 2014 sogar auf­wen­dig restau­riert, denn Tio Pepe steht hier schon seit fast 80 Jahren.

Ich lau­fe wei­ter und las­se mich durch die engen Gas­sen der histo­ri­schen Alt­stadt trei­ben. Über­all gibt es reich ver­zier­te Häu­ser und klei­ne Läden, aus denen ein ver­füh­re­ri­scher Duft von Schin­ken strömt, der hier gefühlt an jeder Stra­ßen­ecke ver­kauft wird.

Schließ­lich errei­che ich einen er Ein­gän­ge auf die Pla­za Mayor, den 129 Meter lan­gen und 94 Meter brei­ten Haupt­platz von Madrid. Die Ursprün­ge des Plat­zes gehen bereits auf das 15. Jahr­hun­dert zurück und sei­ne Bebau­ung wur­de immer wie­der ver­än­dert, bis zur letz­ten gro­ßen Reno­vie­rung in den 1960er Jah­ren, als auch der Stra­ßen­ver­kehr ver­bannt wurde.

Die Pla­za Mayor ist rund­her­um von vier­ge­schos­si­gen Wohn­ge­bäu­den umge­ben, die zusam­men 327 Bal­ko­ne haben und alle auf den Platz schauen.

Das Casa de la Panade­ría ist das mar­kan­te­ste Gebäu­de am Platz. Das Gebäu­de an der Nord­sei­te ist zwar gleich gebaut wie die rest­li­chen Häu­ser, hebt sich aber durch sei­ne zwei Tür­me und die Fas­sa­den­ma­le­rei von den umlie­gen­den Gebäu­den ab.

Über einen wei­te­ren der neun Zugän­ge des Plat­zes, ver­las­se ich die Pla­za Mayor wie­der und lau­fe weiter.

Unter­wegs ent­decke ich immer wie­der Geschäf­te, die den typisch spa­ni­schen Schin­ken verkaufen.

Schließ­lich gelan­ge ich zum Mer­ca­do de San Miguel, einer 1916 erbau­ten Markt­hal­le, die 2009 zu einer Kuli­na­rik Hal­le umge­baut wur­de, in der nun aller­hand Lecke­rei­en pro­biert wer­den können.

Ver­kauft wer­den hier täg­lich fri­sche Spe­zia­li­tä­ten aus allen Lan­des­tei­len Spa­ni­ens. Ins­ge­samt gibt es drei­ßig feste und drei fahr­ba­re Stän­de und inzwi­schen kom­men jähr­lich rund zehn Mil­lio­nen Besu­cher. Ent­spre­chend voll ist es auch, als ich hier bin und es ist teil­wei­se kaum mög­lich, an die Stän­de zu gelangen.

Ich gehe bald wei­ter, denn in der Markt­hal­le ist es mir ein­fach zu voll. An der Pla­za de Vil­la lege ich einen wei­te­ren Stopp ein. Das schön­ste Gebäu­de am Platz ist das alte Rat­haus von Madrid, das im 18. Jahr­hun­dert im goti­schen Stil erbaut wurde.

Über die Cal­le Mayor, eine der Haupt­stra­ßen der Stadt, lau­fe ich wei­ter. Die Stra­ße ist gesäumt von schö­nen, histo­ri­schen Gebäu­den und es macht Spaß, hier unter­wegs zu sein.

Am Ende der Stra­ße tref­fe ich auf die Almu­de­na Kathe­dra­le, die heu­te der Bischofs­sitz der Stadt ist. Sie sieht zwar histo­risch aus, ist aber erst vor rund drei­ßig Jah­ren fer­tig­ge­stellt worden.

Gleich neben der Kathe­dra­le steht der Pala­cio Real, der Königs­pa­last, der noch heu­te offi­zi­el­le Resi­denz des spa­ni­schen Königs ist und des­sen Prunk­räu­me auch besich­tigt wer­den können.

Ich lau­fe an der Ost­flan­ke des Pala­stes vor­bei. Auf der gegen­über­lie­gen­den Stra­ßen­sei­te ste­hen wei­te­re schö­ner Häu­ser und davor ein histo­ri­sches Karussell.

Auf der Nord­sei­te des Pala­cio Real liegt ein Teil der schö­nen Schloss­gär­ten, der öffent­lich zugäng­lich ist. Die­ser Bereich wird Saba­ti­ni Gär­ten genannt und ist vor allem für sei­ne schön beschnit­te­nen Hecken bekannt.

Durch den nörd­li­chen Aus­gang des Parks gehe ich nach einer kur­zen Ver­schnauf­pau­se weiter.

Mein Ziel ist die Pla­za Espa­na. Der Platz bil­det die Gren­ze zwi­schen dem histo­ri­schen und dem moder­nen Madrid. Das gro­ße Monu­ment in der Mit­te des Plat­zes ist dem spa­ni­schen Natio­nal­dich­ter Miguel de Cer­van­tes gewidmet.

Mein eigent­li­ches Ziel aber ist ein klei­ner Hügel nur unweit des Königs­pa­la­stes, auf dem ein ägyp­ti­scher Tem­pel zu fin­den ist, der Tem­pel von Debod. Der ägyp­ti­sche Tem­pel wur­de ursprüng­lich rund 200 Jah­re vor Chri­stus an den Ufern des Nils erbaut. Durch den Bau des Assu­an Stau­damms wäre er jedoch im Stau­see ver­sun­ken und so wur­de er Stein für Stein abge­tra­gen und schließ­lich nach Spa­ni­en gebracht. Seit 1972 ist der Tem­pel von Debod nun in Madrid zu bewundern.

Es ist schon spä­ter Nach­mit­tag, als ich schließ­lich den Rück­weg antre­te. Es gibt auf jeden Fall noch mehr zu sehen, aber einen ersten Ein­druck von der schö­nen Innen­stadt Madrids habe ich auf jeden Fall schon ein­mal bekommen.

Nach einer Ver­schnauf­pau­se im Hotel mache ich mich aber Abend aber doch noch ein­mal auf den Weg. Inzwi­schen brummt in den Stra­ßen das Leben, wäh­rend es in der Hit­ze des Nach­mit­tags eher ruhig war. Jetzt mischen sich auch vie­le Ein­hei­mi­sche unter die Tou­ri­sten, die die Pla­za del Sol bevölkern.

In den Ein­kaufs­stra­ßen sind auch noch vie­le Geschäf­te und Restau­rants geöff­net und Stra­ßen­mu­si­ker geben ein Ständchen.

Über die Gran Via, eine der Haupt­ein­kaufs­stra­ßen Madrids, lau­fe ich wie­der zurück in Rich­tung Hotel.

Auch die histo­ri­schen Gebäu­de rund um das Dou­ble­tree Hotel sind am Abend schön beleuch­tet. So mache ich noch Auf­nah­men vom Par­la­ment, dem Palace Hotel und eini­gen ande­ren Häu­sern, bevor ich zurück auf mein Zim­mer gehe.


Es war ein anstren­gen­der, aber auch schö­ner Tag. Lan­ge blei­be ich heu­te jedoch nicht mehr wach, denn das frü­he Auf­ste­hen für mei­nen Flug und etli­che Kilo­me­ter zu Fuß machen müde und so schla­fe ich recht bald ein.

Mei­len: 0
Wet­ter: 27–30 Grad, heiter
Hotel: Dou­ble­tree by Hil­ton Madrid-Prado

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