Tag 6 – Dienstag, 29. September 2015
Let it Rain – Binghampton nach Niagara Falls
„Leave nothing for tomorrow which can be done today.” – Abraham Lincoln
Ins Wasser gefallen, so könnte man diesen Reisetag wohl am besten beschreiben. Schon bei unserer Abfahrt in Binghamton schüttet es. Und das lässt auch unterwegs kaum nach, sodass die Scheibenwischer bis Ithaka auf Hochtouren arbeiten.
Auf Grund des schlechten Wetters lassen wir das Universitätsstädtchen in der Finger Lakes Region links liegen. Kaum aus der Stadt heraus, lässt der Regen doch tatsächlich ein wenig nach und so können wir zumindest einen Fotostopp im Taughannock Falls State Park einlegen.
Für viel mehr taugt das Wetter aber nicht, schon gar nicht für eine Wanderung zum Wasserfall. Und so verziehen wir uns wieder ins Auto und fahren weiter quer durch den Staat New York. Nächste größere Stadt ist Rochester, wo ebenfalls alles buchstäblich ins Wasser fällt, denn es schüttet gerade mal wieder wie aus Kannen. Ich selbst war ja schon mal hier, doch für meine Cousine tut es mir schon Leid. Aber was wollen wir machen, das Wetter ist nicht zu ändern.
Schließlich erreichen wir das Ufer des Lake Ontario. Nach Verlassen der Stadt sind wir auf dem Lake Parkway streckenweise fast allein, bei dem Wetter aber auch kaum ein Wunder. Eine Pause legen wir noch beim Golden Hill State Park ein, zu dem auch das Thirty Mile Point Lighthouse gehört.
Im Jahr 1875 erbaut, hat der Leuchtturm seinen Namen bekommen, weil er dreißig Meilen vom Niagara River entfernt liegt. Trotz schlechtem Wetter ist uns das Glück jetzt einmal hold. Der Leuchtturm ist zwar nur an einigen Tagen der Woche für ein paar Stunden geöffnet, doch genau jetzt prangt ein „OPEN” an der Tür. Wir treffen auf Jim, der uns freudig begrüßt. Zuerst führt er uns durch einen Teil des Leuchtturmwärterhauses.
Ganz zum Schluss dürfen wir auch den Turm besteigen. Leider regnet es immer noch etwas und auch die Sicht ist nicht besonders gut. Trotzdem macht es Spaß, den Geschichten von Jim zu lauschen.
Und weiter geht die Fahrt durch das ländliche New York und immer am Ufer des Lake Ontario entlang. Es könnte so schön sein, würde es nicht ständig mehr oder weniger schütten. So entschließen wir uns dann auch schweren Herzens Fort Niagara nicht zu besuchen. Bei solch einem Wetter hat das keinen Zweck.
Als wir die Rainbow Bridge erreichen, lässt der Regen etwas nach. Für mich ganz überraschend gibt es hier praktisch keinen Betrieb heute. Sonst drängen sich die Autos, aber heute können wir direkt zum Officer vorfahren. Wie von den Kanadiern gewöhnt, wird mal wieder ausgiebig befragt und dann gibt es da noch die Geschichte mit meinem Hintermann. Als wir an die Kontrollstelle kommen, schießt da plötzlich ein weißes Auto von der Seite hervor, sodass ich richtig heftig bremsen muss. Derselbe Typ kommt dann hinter mir an die Grenze gefahren, ignoriert das Stoppzeichen und einzeln vorfahren und steht ganz dicht hinter mir, verdeckt so alle Kameras und Sicherheitseinrichtungen und ignoriert auch die Handzeichen des Officer. Daraufhin werden wir dann ziemlich schnell abgefertigt und der Officer meint, er müsse sich erstmal um den kümmern.
So sind wir dann doch recht schnell in Niagara Falls, das ziemlich leer wirkt. Aber wer will bei dem Regen auch unterwegs sein. Mehr als einen kurzen Blick aus dem Auto auf die Fälle gönnen wir uns auch nicht, bevor es ins Hotel geht. Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte ist das Courtyard in Niagara Falls.
Da der Regen auch am Abend nicht nachlässt, verschieben wir einen Besuch der Niagara Fälle auf morgen und hoffen einfach mal auf besseres Wetter als heute. Nur zu TGI Fridays gehen wir noch zum Abendessen, da der gleich neben dem Hotel ist. Das Essen ist gut, aber leider ziemlich überteuert, sodass wir beschließen, morgen außerhalb zu speisen. Später erfahre ich dazu auch noch eine ganz interessante und wichtige Information, wie man, zumindest einen Teil in Niagara Falls einsparen kann. Und das funktioniert unerwartet problemlos.
Meilen: 250
Wetter: Regen, 19–23 Grad
Hotel: Courtyard Niagara Falls