Tag 6: Donnerstag, 10. April 2014
Bright Lights – von Cape Liberty nach Parsippany
„Du kannst Dir gar nicht vorstellen, welche Sehnsucht und Lust zu reisen ich habe.”
Karl Spitzweg
Schon ganz früh bin ich heute auf den Beinen, denn auch das Einlaufen in den Hafen von New York will ich auf keinen Fall verpassen. Ich bin hier zwar schon einmal mit einem Kreuzfahrtschiff angekommen, doch damals sind wir noch bei Dunkelheit unter der Verrazano Narrows Bridge hindurch gefahren. Das soll heute anders sein.
An Deck treffe ich Jean, mit der ich bald in ein längeres Gespräch vertieft bin. Vor uns kommen langsam die Brücke und New York City näher.
Und dann stellt sie sich wieder, die allgegenwärtige Frage: Passen wir unter der Brücke durch?
Auch dieses Mal passen wir natürlich hindurch. Über uns der morgendliche Berufsverkehr. Und der ist richtig laut. Man kann kaum sein eigenes Wort verstehen, als die unzähligen Autos und Trucks über uns hinwegbrettern.
Dann taucht die Skyline von Manhattan auf und Jean verrät mir, dass sie, so wie wohl recht viele New Yorker, den neuen Freedom Tower überhaupt nicht mag. Er zerstöre die schöne Skyline, sagt sie mir. Und dass das Empire State Building dadurch so zwergenhaft wirke. Kurzum, es vorher schöner war und man auf den wuchtigen Neubau hätte verzichten sollen.
Bei längerer Betrachtung kann ich schon verstehen was sie meint. Ich kannte es ja mit den Twin Towers, ohne sie, mit dem Freedom Tower im Bau und jetzt halt so. Und wenn ich ehrlich sein soll, so ganz überzeugt hat mich der Tower bis jetzt auch noch nicht. Ich hätte aber nicht gedacht, das von New Yorkern zu hören.
Gleich gegenüber von Manhattan zeigt sich die Freiheitsstatue und hinter ihr die Skyline von Jersey City. Leider werde ich dieses Mal nicht direkt an Lady Liberty vorbeifahren wie 2005, denn nur noch mittelgroße Schiffe dürfen in Manhattan selbst anlegen. Die Explorer ist dafür zu lang.
Dann geht alles ganz schnell und die Explorer schiebt sich wieder zurück an das Dock von Port Liberty.
Rückwärts – was ich immer wieder faszinierend finde.
Heute glänzt das Teardrop Memorial im Morgenlicht. Hier will ich noch einmal mit dem Auto her.
Noch ein letzter Blick auf die Skyline …
zum Vergrößern bitte anklicken
… dann muss ich auch schon zurück in die Kabine um mein Handgepäck zu holen. Das Treffen für meine Gruppe zum Check-out ist im Theater. Von dort geht es dann herunter vom Schiff. Ganz schnell geht nun alles und wenige Minuten später sitze ich bereits im Bus zum Terminal. Was bin ich froh, hier nicht mein Gepäck schleppen zu müssen. Im Terminal angekommen, muss ich ja wieder durch die Immigration. Und hier ist es wieder ein Vorteil, dass auf dieser Reise recht wenige Ausländer waren, denn bei der Visitor Line stehen genau null Leute. Ich trete also vor, schwatze kurz mit dem Officer, der mehr an meiner Cruise als allem anderen interessiert scheint und sich am Ende noch entschuldigt, dass er mir meine 90 Tage nicht verlängern dürfe, da das ja seit einiger Zeit leider nicht mehr geht.
Dann gehts in die große Gepäckhalle, wo ich auf Anhieb meinen Koffer finde. Zoll ist auch kein Problem und der Bus zum Flughafen steht ebenfalls bereit. Und so ist eine weitere schöne Kreuzfahrt zu Ende.