Colonial Heritage

Tag 9: Sams­tag, 12. April 2014
New York, New York – Aus­flug in den Big Apple

„Rei­sen ver­edelt den Geist und räumt mit allen ande­ren Vor­ur­tei­len auf.” – Oscar Wilde 

Heu­te geht es nach New York. Ich war ja schon eini­ge Jah­re nicht mehr in der Stadt, obwohl eini­ge mei­ner letz­ten Tou­ren in Newark star­te­ten. Dies­mal habe ich mir aller­dings ein paar Zie­le her­aus­ge­sucht, die ich zuvor noch nicht gese­hen habe. Zuerst fah­re ich nach Long Island. Hier befin­det sich ein wei­te­rer Teil der Gate­way Natio­nal Recrea­ti­on Area – das Floyd Ben­nett Field.

Bennett Field 4

Der klei­ne Flug­ha­fen ist etwas ganz Beson­de­res, denn er war der aller­er­ste Flug­ha­fen der Mil­lio­nen­me­tro­po­le New York.Floyd Ben­nett Field ist nach dem ame­ri­ka­ni­schen Flug­pio­nier Floyd Ben­nett, der zusam­men mit Richard Byrd 1926 den Nord­pol ange­flo­gen hat­te, benannt.

Bennett Field 5

Im Jahr 1927 began­nen die Pla­nun­gen zum Bau eines New Yor­ker Flug­ha­fens. Ein begrenz­ter Flug­be­trieb begann schließ­lich am 26. Juni 1930 und die offi­zi­el­le Ein­wei­hung fand am 23. Mai 1931 statt. In der Zwi­schen­zeit wur­de jedoch 1928 der Flug­ha­fen Newark in New Jer­sey eröff­net, der von Anfang an erfolg­rei­cher war.

Collage Bennett Field 1

Auf­grund der man­geln­den Wirt­schaft­lich­keit, die sich mit der Eröff­nung des spä­te­ren La Guar­dia Air­ports 1939 noch stär­ker bemerk­bar mach­te, stand die Stadt New York Plä­nen der U.S. Navy, den Flug­ha­fen zu über­neh­men, auf­ge­schlos­sen und ver­kauf­te die­sen schließ­lich 1941. Damit ende­te hier jeg­li­cher kom­mer­zi­el­le Luft­ver­kehr. Im Jahr 1972 wur­de die Basis schließ­lich geschlos­sen und das Gelän­de der Gate­way NRA angeschlossen.

Der Ort hat jedoch nichts an sei­ner Geschich­te ein­ge­büßt, denn die Navy nutz­te vie­le der alten Gebäu­de ein­fach wei­ter und auch die Start- und Lan­de­bah­nen gibt es heu­te noch. Über eine von ihnen fah­re auch ich, denn ich will zu einem Han­gar am ande­ren Ende des Flugplatzes.

Bennett Field 6

Am Han­gar B ange­kom­men, par­ke ich mein Auto und schaue mich erst­mal um. Von außen sieht es gar nicht so aus, als ob es hier viel zu sehen gäbe. Innen jedoch ver­sam­meln sich regel­mä­ßig Dut­zen­de Frei­wil­li­ge und basteln und schrau­ben jede freie Minu­te an unzäh­li­gen histo­ri­schen Flug­zeu­ge und Fahrzeugen.

Collage Bennett Field 3

Eini­ge von ihnen sind bereits voll­stän­dig restau­riert, ande­re war­ten noch dar­auf, wie­der in altem Glanz zu erstrahlen.

Bennett Field 11

Collage Bennett Field 2

Es war ein inter­es­san­ter Besuch hier am Ran­de der Mil­lio­nen­me­tro­po­le New York. Wüss­te ich es nicht bes­ser, wür­de ich glau­ben, irgend­wo auf dem Land zu sein. Kurz nach dem Ver­las­sen der Natio­nal Recrea­ti­on Area bin ich jedoch wie­der mit­ten im Getüm­mel von Brook­lyn. Ich fah­re jedoch wei­ter nach Osten und her­aus aus der Stadt.

Mein näch­stes Ziel habe ich vor eini­gen Jah­ren schon ein­mal besucht. Jedoch fin­de ich die­ses Her­ren­haus in den Old West­bu­ry Gar­dens so schön, dass ich noch ein­mal hier­her wollte.

Old Westbury Gardens 12

Bewohnt wur­de der 23-​Zimmer-​Landsitz einst vom Erbau­er John S. Phipps, sei­ner Frau Mar­ga­ri­ta Grace Phipps sowie ihren vier Kin­dern. Phipps ver­sprach sei­ner Frau zu Bau­be­ginn 1903, dass er ihr ein Anwe­sen erbau­en wol­le, das ihrem Gut in ihrer eng­li­schen Hei­mat Batt­le Abbey glich. Fer­tig­ge­stellt nach drei­jäh­ri­ger Bau­zeit im Jahr 1906 von dem eng­li­schen Desi­gner Geor­ge A. Craw­ley im Stil Charles des II., bot die Vil­la dem Besu­cher bereits zur dama­li­gen Zeit aus­ge­dehn­te Gar­ten­an­la­gen auf einer Flä­che von rund 200 Mor­gen Land, ein weit­läu­fi­ges Rasen­ge­län­de, Wäl­der, Tei­che und Seen. Aus­ge­stat­tet ist das Westbury-​Anwesen mit fei­nen, eng­li­schen Anti­qui­tä­ten und Kunst­hand­werk, das mehr als fünf­zig Jah­re zum Besitz der Fami­lie Phipps gehörte.

Old Westbury Gardens 3

Old Westbury Gardens 4

Ich strei­fe durch das Haus und schaue mich aus­gie­big um. An einer Füh­rung muss man hier näm­lich nicht teil­neh­men, denn man darf sich allein frei bewe­gen. Und sogar Foto­gra­fie­ren ist gar kein Pro­blem. Nur ein paar Japa­ner tan­zen mir mehr­mals vor der Lin­se herum.

Collage Old Westbury Gardens 2

Old Westbury Gardens 6

Collage Old Westbury Gardens 1

Old Westbury Gardens 1

Old West­bu­ry Gar­dens gilt als einer der best­erhal­te­nen Land­sit­ze der USA. Lei­der macht der Rund­gang durch den Gar­ten dies­mal nicht so viel Spaß, denn auch hier ist der Früh­ling in die­sem Jahr noch nicht angekommen.

Collage Old Westbury Gardens 3

Jetzt muss ich mich aber spu­ten, denn um 17 Uhr bin ich mit Bet­ty und Andy ver­ab­re­det. Zuvor muss ich ja erst­mal noch von Long Island nach Sta­ten Island, dort das Auto abstel­len und dann mit der Fäh­re nach Man­hat­tan. Erst ein­mal quä­le ich mich jedoch über den Ling Island Express­way und stecke im Samstagnachmittagsverkehr.

Staten Island Freeway 1

Nach etwa drei­ßig Minu­ten anstel­len habe ich dann end­lich freie Fahrt und ent­decke neben­bei den Free­dom Tower am Horizont.

Staten Island Freeway 2

Fünf­zehn Dol­lar kostet mich die Über­fahrt zurück nach Sta­ten Island und dies­mal kann ich nicht mal mein gelieb­tes Upper Level auf der Ver­raz­z­a­no Nar­rows Bridge fah­ren, denn wer gleich hin­ter der Brücke abfah­ren will, muss die unte­ren Spu­ren benut­zen. Anschlie­ßend schie­be ich mich durch das Stra­ßen­ge­wirr von Sta­ten Island und bin ein­mal mehr erschrocken, wie schlecht die Stra­ßen in New York City sind. Das ist ja schlim­mer als in man­chem Dritte-​Welt-​Land. Zum Glück fah­re ich nur einen Miet­wa­gen. Mei­nem eige­nen Auto wür­de ich die kra­ter­ähn­li­chen Löcher nie­mals zumu­ten wol­len. Trotz­dem habe ich ab und an ein mul­mi­ges Gefühl, doch der Jeep mei­stert alles mit Bravour.

Als ich an der Sta­ten Island Fer­ry ankom­me, ver­su­che ich es zuerst auf dem klei­nen Park­platz gleich neben dem Ein­gang. Und ich habe Glück, ganz vorn gibt es eine freie Lücke. Noch schnell die acht Dol­lar Park­ge­bühr am Auto­ma­ten ent­rich­tet und schon bin ich auf dem Weg zur Fähre.

Staten Island Ferry 1

Als ich in die War­te­hal­le kom­me, ist es noch leer, doch das soll sich ganz schnell ändern. Wie die Amei­sen strö­men die Men­schen her­ein und kurz vor Abfahrt ist die Hal­le so voll, dass man nicht ein­mal umfal­len wür­de, soll­te man in Ohn­macht fallen.

Staten Island Ferry 2

In atem­be­rau­ben­der Geschwin­dig­keit bege­ben sich die Men­schen an Bord. Das geht total geord­net und ohne Drän­geln. Immer wie­der erstaun­lich. Auch dar­an, dass Fahr­rä­der und Leu­te mit Kof­fern nur unten ein­stei­gen dür­fen, hält sich jeder.

Lei­der ist mei­ne Fäh­re eines der klei­ne­ren Schif­fe, dass kein Außen­deck hat. So mar­schie­re ich im Lauf­schritt nach vorn, denn von hier gibts den ein­zi­gen Blick ohne Fen­ster­schei­be nach drau­ßen. Mei­nen hart erkämpf­ten Platz behal­te ich auch bis zum Schluss, denn nur hier kann man gute Fotos machen.

Collage Staten Island Ferry

Auf etwa hal­ber Strecke gibt es dann zwei über­schlaue Tou­ris, die mei­nen, dass die Absper­run­gen für sie nicht gel­ten und sie ganz nach vorn bis zur Was­ser­kan­te kön­nen. Da kommt aber ruck­zuck ein Mit­ar­bei­ter und pfeift die Bei­den zurück.

So habe ich dann auch wie­der frei­en Blick, als wir an Gover­nors Island vorbeikommen.

Staten Island Ferry 8

Immer näher kommt nur die Sky­line von Man­hat­tan. Das letz­te Mal habe ich die­se Über­fahrt im Dezem­ber 2006 gemacht. Unglaub­lich, wie lan­ge das schon her ist.

Staten Island Ferry 9

Nach knapp 25 Minu­ten errei­chen wir dann das Fährterminal.

Staten Island Ferry 11

Das Aus­stei­gen geht dann genau­so schnell wie das Ein­stei­gen. Und schon ein paar Minu­ten spä­ter ist die gan­ze Meu­te aus dem Ter­mi­nal ver­schwun­den und in alle Him­mels­rich­tun­gen zerstreut.

Staten Island Ferry 12

Staten Island Ferry 13

Mir jedoch fällt auf, dass ich mei­nen Stadt­plan im Auto ver­ges­sen habe. Na toll. Ich habe näm­lich noch etwas Zeit bis 17 Uhr und woll­te eigent­lich ein wenig her­um­lau­fen. Ein Plan ist hier jedoch nir­gend­wo auf­zu­trei­ben. Nur in einem Schau­ka­sten hängt einer, aber den kann ich ja schlecht mit­neh­men. Also mache ich schnell ein Foto. Für eine kur­ze Run­de geht das auch so.

Lower Manhattan 1

Bei strah­len­dem Son­nen­schein lau­fe ich also los. Es ist eines der ersten schö­nen Früh­lings­wo­chen­en­den über­haupt die­ses Jahr in New York, wer­de ich spä­ter erfah­ren. Wegen des lan­gen stren­gen Win­ters sind noch immer alle Bäu­me kom­plett kahl, doch das Queck­sil­ber zeigt heu­te 21 Grad.

Lower Manhattan 4

Collage Lower Manhattan 2

Lower Manhattan 8

Collage Lower Manhattan 1

Bei mei­nem Stadt­bum­mel durch Lower Man­hat­tan kom­me ich auch an der Wall Street vor­bei. Hier war ich seit 1999 nicht mehr und da hat sich schon eini­ges ver­än­dert. Beson­ders die gan­zen Absper­run­gen und das Sicher­heits­per­so­nal waren damals nicht da.

Wall Street 1

Schräg rüber steht die Fede­ral Hall, die ich eigent­lich auch gern mal besucht hät­te. Lei­der ist sie nur Mon­tag bis Frei­tag geöff­net und so muss ich das nun auf ein ande­res Mal verschieben.

Federal Hall

Bevor ich zurück zur Stone Street gehe, gibt es da aber noch eine offe­ne Rech­nung, die ich beglei­chen möch­te. Seit­dem ich mal vom Leucht­turm mit­ten in Man­hat­tan gele­sen habe, möch­te ich den besu­chen. Und da das Tita­nic Memo­ri­al Light­house gleich um die Ecke liegt, gehe ich da noch hin.

Das Light­house ist eigent­lich kein Leucht­turm und war auch nie einer, es sieht nur so aus. Gebaut wur­de es, um an den Unter­gang der Tita­nic und deren Opfer zu gedenken.

Collage Titanic Memorial Lighthouse

Jetzt wird es aber Zeit zurück zur Stone Street zu gehen, denn dort liegt das Hotel von Bet­ty und Andy, die ich heu­te tref­fen möch­te. Letz­tes Jahr in Ber­lin haben wir ihre Rei­se noch zusam­men geplant und jetzt sind wir alle drei hier, in der Stadt, die nie­mals schläft.

Ich fah­re in die Lob­by hoch, die nicht im Erd­ge­schoss ist und war­te. Und war­te, und war­te. Längst ist die abge­spro­che­ne Zeit ver­stri­chen und ich will gera­de an der Rezep­ti­on dar­um bit­ten, mal auf dem Zim­mer der zwei anzu­ru­fen, als Bet­ty um die Ecke kommt. Sie haben unten vor der Tür gewar­tet, wäh­rend ich in der Lob­by saß.

End­lich gefun­den, zie­hen wir auch gleich los. Unser erstes Ziel ist die näch­ste Sub­way Sta­ti­on. Die Rich­ti­ge zu fin­den ist aber gar nicht so ein­fach, denn man­che Sta­tio­nen bedie­nen nicht alle Lini­en oder sind nur zu bestimm­ten Zei­ten geöff­net. End­lich im Unter­grund brau­chen wir dann auch noch ein Ticket. Das kostet zehn Dol­lar und wir wol­len gern mit Kre­dit­kar­te zah­len. Der Auto­mat will, wie beim Tan­ken, einen ZIP Code und man glaubt es kaum, hier klappt es ein­wand­frei mit der deut­schen Post­leit­zahl. So sind wir kur­ze Zeit spä­ter stol­ze Besit­zer von drei U‑Bahntickets.

Auf dem Weg nach Upt­own kreu­zen wir auch die Grand Cen­tral Sta­ti­on, wo wir aus­stei­gen, um uns etwas umzusehen.

Grand Central Station 3

Das Grand Cen­tral Ter­mi­nal wur­de am 2. Febru­ar 1913 als Kopf­bahn­hof ein­ge­weiht und ist seit­dem der größ­te Bahn­hof der Welt bzgl. der Glei­s­an­zahl. Er ver­fügt über 44 Bahn­stei­ge, an denen 67 Glei­se enden. Der Bahn­hof liegt auf zwei Ebe­nen, 41 Glei­se enden auf der obe­ren und 26 auf der unte­ren Ebene.

Grand Central Station 2

Der gigan­ti­sche Bahn­hof wur­de schnell zu einem der bekann­te­sten Gebäu­de New Yorks. Mehr als 500.000 Men­schen fre­quen­tie­ren den Bahn­hof täg­lich und machen ihn dadurch zum meist­be­such­ten Gebäu­de der Stadt.

Sehens­wert ist die rie­si­ge Haupt­hal­le mit der dun­kel­blau­en Decken­aus­ma­lung, die den Ster­nen­him­mel dar­stellt. Das aller­dings ver­kehr her­um, als wenn man von oben auf ihn her­ab sehen würde.

Grand Central Station 1

Wei­ter­hin gibt es hier einen gehei­men Bahn­steig mit direk­tem Zugang nach drau­ßen und zum Wal­dorf Asto­ria Hotel. Berühm­te Per­so­nen wie Frank­lin D. Roo­se­velt, Adlai Ewing Ste­ven­son und Dou­glas Mac­Ar­thur benutz­ten ihn. Als Erster für Gene­ral Pers­hing hier 1938 ab.

Zum Abschluss besu­chen wir noch die Flü­ster­ecke im Unter­ge­schoss. Andy fin­det sie als Erster und wir gehen in die ver­schie­de­nen Ecken, um das ein­mal selbst aus­zu­pro­bie­ren. Und tat­säch­lich, wir spre­chen ganz nor­mal und kön­nen trotz der Ent­fer­nung jedes Wort verstehen.

Von hier beschlie­ßen wir zu Fuß zum Rocke­fel­ler Cen­ter wei­ter­zu­lau­fen. Gleich um die Ecke bie­tet sich ein schö­ner Blick auf das Chrys­ler Building.

Chrysler Building

Und dann ent­decken wir die­se Fuß­be­klei­dung in einem Schau­fen­ster. Klar, dass die auch auf einem Foto fest­ge­hal­ten wer­den muss.

Schuhmode

Bet­ty hat­te mir schon auf dem Weg hier­her von den bun­ten Oster­ei­ern erzählt, die über­all in der Stadt zu fin­den sind und nur kom­men auch mir noch eini­ge vor die Kamera.

Mich erin­nern die­se Aktio­nen ja immer an die Bud­dy Bears, die 2001 in Ber­lin ent­stan­den. Inzwi­schen habe ich auf mei­nen Rei­sen auch Del­fi­ne, Cow­boy­stie­fel, Schwei­ne und noch so eini­ges ande­re Getier in die­ser Art gesehen.

Collage Easter Eggs

Dann errei­chen wir den Fuß des Rocke­fel­ler Cen­ter. Ich bin erstaunt, dass die Eis­bahn noch immer auf­ge­baut ist, aber bei die­sen Tem­pe­ra­tu­ren, denkt man auch eher an Win­ter anstatt an Frühling.

Collage Rockefeller Center

Sofort gehen wir zur Kas­se für das Observation-​Deck, wo wir erfah­ren, dass die War­te­zeit momen­tan bei etwas mehr als einer Stun­de liegt. So wird das mit dem Blick bei Tages­licht dies­mal also nichts mehr.

Trotz­dem ent­schlie­ßen wir uns nach oben zu fah­ren und Bet­ty kauft zuerst zwei Tickets für sich und Andy. Als ich mein Ticket kau­fen will, steht dar­auf plötz­lich eine ande­re Zeit für die Auf­fahrt. Mehr als vier­zig Minu­ten spä­ter soll ich erst den Auf­zug bestei­gen kön­nen. Das rekla­mie­re ich natür­lich, wor­auf mir der Ange­stell­te sagt, dass das der Com­pu­ter ver­gibt und er nicht ein­grei­fen kön­ne. Wir hät­ten die Tickets halt zusam­men kau­fen sol­len. Damit gebe ich mich aber nicht zufrie­den und ver­lan­ge den Super­vi­sor. Und sie­he da, plötz­lich bekom­me ich die­sel­be Zeit wie Bet­ty und Andy und wir kön­nen zusam­men nach oben.

Bis es so weit ist, wol­len wir noch etwas essen gehen und ent­schei­den uns für Bill’s Bar & Bur­ger. Lei­der kei­ne gute Wahl. Das Essen ist zwar ok, aber die Bedie­nung so lang­sam und unfreund­lich, wie ich es schon lan­ge nicht mehr erlebt habe.

Dann ist es end­lich so weit und wir dür­fen nach oben fah­ren. Natür­lich gehen wir sofort auf die Ter­ras­se, um die­sen atem­be­rau­ben­den Blick zu genießen.

Rockefeller Center 4

Zuerst machen wir Fotos zwi­schen den Glas­schei­ben hin­durch. Ich bin mir aber sicher, dass ich 2006, als ich schon ein­mal hier oben war, ohne Glas­schei­ben foto­gra­fie­ren konn­te. Es dau­ert eine Wei­le, bis wir die Lösung des Rät­sels ent­decken. Über eine schma­le Roll­trep­pe kommt man auf das obe­re Deck, wo der Blick frei von Glas­schei­ben ist.

Rockefeller Center 5

Rockefeller Center 6

Irgend­wann wird es uns dann aber doch zu kalt und wir fah­ren wie­der nach unten. Auch hier ist jetzt alles schön beleuchtet.

Rockefeller Center 8

Rockefeller Center 7

Und dann kom­men wir auch am Lego Store vor­bei, wo da gan­ze Rocke­fel­ler Cen­ter aus Lego­stei­nen nach­ge­baut ist.

Rockefeller Center Lego

Auf dem Weg zur U‑Bahn-​Station ent­decke ich noch die­sen bunt beleuch­te­ten Hot Dog Stand.

Hot Dog Stand

Die Rück­fahrt mit der Sub­way ist dann noch ein wenig kom­pli­zier­ter als die Hin­fahrt. Als wir end­lich die rich­ti­ge Sta­ti­on gefun­den haben, stei­gen wir in den näch­sten Zug. Durch­fah­ren geht aber auch dies­mal nicht und damit nahm das Elend sei­nen Lauf. Wir wuss­ten ja, mit wel­cher Linie es wei­ter gehen muss. Auch, dass die­se Linie zu drei ver­schie­de­nen End­bahn­hö­fen fährt und wir nur in die eine Rich­tung mit­dür­fen. Was aber nicht auf dem Plan abzu­le­sen war, unse­re Linie hielt nur an bestimm­ten Sta­tio­nen und fuhr hier in der Mit­te des Bahn­hofs ein­fach durch. Nach etli­chen Zügen, schmer­zen­den Füßen und immer stär­ker wer­den­der Müdig­keit, ver­ste­hen wir das System hier end­lich und fah­ren mit dem näch­sten Zug zur näch­sten Sta­ti­on. Hier kommt dann auch der rich­ti­ge Zug und hält sogar an, sodass wir end­lich zurück nach Lower Man­hat­tan kom­men. Dort ver­ab­schie­de ich mich von Bet­ty und Andy. Wir hat­ten einen tol­len Abend, doch nun wer­de ich wei­ter­hin hier im Osten blei­ben, wäh­rend die Bei­den in zwei Tagen nach Phoe­nix flie­gen wer­den. Ich aber muss erst­mal noch bis zur Sta­ten Island Fer­ry gehen, um zurück zu mei­nem Auto zu kommen.

Staten Island Ferry 3

Hier heißt es dann noch­mal war­ten. War­um, weiß ich bis heu­te nicht, aber aus irgend­ei­nem Grund fährt die Fäh­re nicht nach Fahr­plan. Na toll, hun­de­mü­de und erschöpft ste­he ich ein­ge­zwängt zwi­schen hun­der­ten von Men­schen. Wo wol­len die um die­se Zeit nur alle noch hin? Inzwi­schen ist es schon nach Mit­ter­nacht. Dann end­lich kommt die Fäh­re und ich kann einsteigen.

Ich suche mir einen Fen­ster­platz und genie­ße die Über­fahrt, weg vom Lich­ter­meer Man­hat­tans und vor­bei an der Freiheitsstatue.

Auf der zwei­ten Hälf­te der Über­fahrt neh­me ich aber Platz und nicke auch kurz ein. Als wir auf Sta­ten Island ankom­men, ver­teilt sich die Men­ge rasend schnell auf Bus­se und Autos. Wie machen die das nur? Inner­halb von Minu­ten sind alle weg. Zum Glück steht mein Auto gleich neben dem Aus­gang und so muss ich nicht weit lau­fen. Dann heißt es noch eine hal­be Stun­de fah­ren, bis ich zurück am Hotel bin. Für mich war es so aber wirk­lich gün­sti­ger, als in Man­hat­tan zu übernachten.

Und man glaubt es kaum, die Krach­ma­cher sind offen­sicht­lich abge­reist. Es herrscht jeden­falls himm­li­sche Ruhe und ich schla­fe nach die­sem fan­ta­sti­schen Tag gut und schnell ein.

Mei­len: 156
Wet­ter: son­nig, 11–23 Grad
Hil­ton Gar­den Inn Bridge­wa­ter, $197.80 (2 Nächte)

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