Ahoi Nordsee – auf Kreuzfahrt mit der MS Hamburg

Tag 1: Don­ners­tag, 6. Juli 2023
Moin, Moin – Ber­lin nach Hamburg

„In dem Moment, wenn ich mit dem Zug in Ham­burg ein­fah­re – vom Haupt­bahn­hof über die Alster, links der Jung­fern­stieg, rechts die Außen­al­ster – da geht immer mein Herz auf.“ – Jan Delay

Mei­ne Rei­se star­tet die­ses Mal etwas unge­wöhn­lich. Es geht weder zum Flug­ha­fen, noch zum Haupt­bahn­hof und auch das Auto bleibt in der Gara­ge. Statt­des­sen fah­re ich mit der S‑Bahn zum Bahn­hof Berlin-​Friedrichstraße, von wo der Regio­nal­ex­press in Rich­tung Wis­mar abfährt.

Da der Zug regel­mä­ßig über den gan­zen Tag ver­teilt fährt und ich zu kei­ner bestimm­ten Zeit in Ham­burg sein muss, fah­re ich ein­fach am spä­ten Vor­mit­tag los. Knapp drei Stun­den dau­ert die Fahrt mit der ODEG nach Schwe­rin. Obwohl die Strecke mit einem soge­nann­ten Regio­nal­ex­press bedient wird, hält der Zug gefühlt an jeder Milch­kan­ne. Gan­ze 26 Stopps lie­gen zwi­schen mir und mei­nem Zwischenziel.

Da fra­ge ich mich dann schon kurz­fri­stig, wie­so ich mir das antue und nicht doch ein­fach das Auto neh­me. Wenig­stens habe ich einen Sitz­platz, denn unter­wegs ist der Zug teil­wei­se unan­ge­nehm voll. Da stört schon, dass ich mit einem klei­nen Kof­fer unter­wegs bin und so rich­tig bequem sind die aus­ge­wie­se­nen Gepäck­plät­ze mit ihren Klapp­sit­zen für eine Drei-​Stunden-​Fahrt auch nicht.

Immer­hin errei­chen wir pünkt­lich Schwe­rin. Man muss ja auch schon für klei­ne Din­ge dank­bar sein. Am Haupt­bahn­hof der Mecklenburg-​Vorpommerschen Lan­des­haupt­stadt spuckt mich der Zug mit einer Unmen­ge an ande­ren Fahr­gä­sten wie­der aus, bevor er wei­ter nach Wis­mar rauscht. Ich hin­ge­gen muss den Bahn­steig wech­seln, um nun den Regio­nal­ex­press nach Ham­burg zu neh­men. Der fährt gute zwan­zig Minu­ten spä­ter ab, sodass ich mir noch eine Klei­nig­keit zu Essen kau­fen kann. Zum Glück habe ich den Groß­teil der Fahrt schon geschafft. Vom Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof tren­nen mich nur noch knapp neun­zig Minu­ten. Die gehen schließ­lich auch vor­bei und so errei­che ich am Nach­mit­tag die Hansestadt.

Der Haupt­bahn­hof Ham­burg ist mal wie­der total über­füllt. Es ist gera­de­zu unan­ge­nehm sich zwi­schen den Men­schen­mas­sen hin­durch­zu­zwän­gen und vor der Tür ste­hen teils zwie­lich­ti­ge Gestal­ten. Schön ist anders und der Hin­weis, dass der Haupt­bahn­hof eine Waf­fen­ver­bots­zo­ne sei, in der Klapp­mes­ser und Schuss­waf­fen nicht mit­ge­führt wer­den dür­fen, trägt auch nicht gera­de zum Sicher­heits­ge­fühl bei. So sehe ich zu, dass ich schnell zur S‑Bahn kom­me, die mich bis zum Jung­fern­stieg bringt, der sich ganz in der Nähe mei­nes Hotels befindet.

Für die Über­nach­tung vor mei­ner Kreuz­fahrt habe ich das Renais­sance Hotel gebucht, in dem ich schon mehr­mals zu Gast war. Dank mei­nes Pla­ti­num Sta­tus bei Mar­riott Bon­voy bekom­me ich hier ein Upgrade auf eine Juni­or Suite und auch das Früh­stück am näch­sten Mor­gen ist für mich kosten­los. Die Juni­or Suite gefällt mir wie­der sehr gut und ist mehr als aus­rei­chend für eine Nacht in Hamburg.

Nach der lan­gen Bahn­fahrt will ich mir noch ein wenig die Bei­ne ver­tre­ten und da drau­ßen die Son­ne scheint, ent­schei­de ich mich für einen klei­nen Spa­zier­gang. Gleich neben dem Hotel beginnt die Stra­ße Gro­ße Blei­chen, die direkt zur Alster führt. Gera­de fin­det hier das Event „Ham­burgs Som­mer­gär­ten” statt, das Stra­ßen in ver­schie­de­nen Stadt­tei­len in klei­ne Oasen zum Ent­decken und Erho­len verwandelt.

Im Pas­sa­gen­vier­tel, zu dem die Stra­ße Gro­ße Blei­chen gehört, sind dazu bun­te Blu­men­ar­ran­ge­ments ver­teilt. Eini­ge laden zum Hin­set­zen ein, ande­ren sind als Foto­spot konzipiert.

Beson­ders beein­druckend fin­de ich die rie­si­ge Blu­men­ku­gel, die mit­ten über einer Kreu­zung häng und die Blicke der Pas­san­ten auf sich zieht.

Nett ist auch die Mög­lich­keit, eine kosten­lo­se Post­kar­te an die Lie­ben daheim zu ver­schicken. Die Kar­te gibt es gleich vor Ort und sie muss ledig­lich mit Text und Adres­se ver­se­hen wer­den. Das Por­to über­neh­men eben­falls die Ver­an­stal­ter. Eine net­te klei­ne Akti­on, von der ich auch Gebrauch mache.

Den Abend ver­brin­ge ich heu­te im Hotel. Die Fahrt war doch recht anstren­gend und so möch­te ich mich vor mei­ner Kreuz­fahrt noch ein wenig aus­ru­hen. Ich bin schon gespannt, was mich an Bord erwartet.

Wet­ter: hei­ter, 20 Grad
Hotel: Renais­sance Hotel, Hamburg

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