2. Tag: 7. Februar
More Bounce in California – Los Angeles nach San Diego
Als ich heute früh aus dem Hotel trete, ist es sonnig und angenehm warm. Doch das ist ganz und gar trügerisch, bin ich schließlich etwas im Inland. Eigentlich sind die Winter in Kalifornien ja eher nebelfrei, doch dieser ist so schön warm und sonnig, dass die Kehrseite leider der beständige Küstennebel ist. Und der begrüßt mich heute, je näher ich dem Pazifik komme. Stellenweise ist er so dicht, dass ich zusehe, Land zu gewinnen. So wird der angedachte Besuch von Laguna Beach kurzerhand gestrichen und ich fahre weiter gen San Diego.
Mein nächstes Ziel liegt aber dann wieder in strahlender Sonne. Der Leo Carrillo Ranch Historic Park ist das ehemalige Heim des Schauspielers Leo Carrillo.
Über die alte Zufahrt dürfen Autos zwar heute nicht mehr fahren, aber zu Fuß starte ich meine Tour hier.
Das Ranchgelände kann man sich auf eigene Faust ansehen, die Häuser sind aber nur auf einer geführten Tour zugänglich und der schließe ich mich an. Außer mir ist zunächst nur ein weiteres Paar am Treffpunkt und wir starten sofort zum Rundgang, der übrigens kostenlos ist. Erster Stopp ist das Haus des Vorarbeiters. Heute ist hier ein kleines Museum untergebracht.
Durch einen kleinen tropischen Garten geht es weiter zum Haupthaus.
In der Hacienda lebte Leo Carrillo mit seiner Familie. Carrillo entstammte einer der prominentesten kalifornischen Familien. Sein Stammbaum kann bis auf José Raimundo Carrillo zurückverfolgt werden, der 1769 einer der ersten Siedler San Diegos war.
Carrillo spielte in seinem Leben in über 90 Filmen mit, doch richtig berühmt wurde er erst 1948. In diesem Jahr verkörperte er zum ersten Mal die Rolle des Pancho Villa im Western „Cisco räumt auf”. Nach einigen weiteren Filmen wurde aus dem Stoff schließlich die Fernsehserie „The Cisco Kid” entwickelt. In insgesamt 156 Episoden spielte Carrillo auch hier den Pancho Villa, eine Rolle, die in den USA noch heute sehr bekannt ist.
Auf dem Ranchgelände ist davon nur wenig zu sehen. Lediglich eine winzige Ausstellung berichtet darüber. Hauptattraktion ist hier eher das schöne Gelände, zu dem auch ein riesiger Pool gehört. Hier zu Gast waren übrigens viele große Hollywoodstars der damaligen Zeit, zum Picknick und einer Übernachtung im Wohnwagen, denn Gästezimmer waren Mangelware.
Und dann war Leo Carrillo noch Ehrenbotschafter Kaliforniens. Diesen Titel erhielt er, weil er sich sehr für den Schutz schöner Gegenden einsetzte. Er arbeite 18 Jahre in der California Beach & Parks Commission, wo er u.a. für die Einrichtung der State Parks Hearst Castle und Anza-Borrego Desert verantwortlich war.
Wie schnell doch die Zeit verfliegt und als ich die Ranch schließlich verlasse, ist es höchste Zeit für ein kleines Mittagessen. Da trifft es sich doch gut, dass ich an der Straße einen Panda Express entdecke. Orange Chicken geht einfach immer.
Für heute Nachmittag habe ich noch ein weiteres historisches Gebäude auf dem Plan. Auch dieses stammt aus meinem Passport 2 History, den ich seit einem Jahr besitze. Hier sind zahlreiche historische Orte in Südkalifornien verzeichnet, so auch das Warner-Carrillo Ranch House.
Warners Ranch in der Nähe von Warner Springs war nicht nur eine der ersten Rinderfarmen in Kalifornien, sondern auch ein Stopp für viele Siedler sowie der Butterfield Overland Postkutsche. Seit 1961 ist die Ranch ein Historical Landmark und kann heute an Wochenenden besichtigt werden.
Im Vorraum treffe ich Jeff, der hier als Guide arbeitet, ganz in traditioneller Kluft. Zuerst zahle ich meine $5 Eintritt und dann gibt er mir einen kurzen Abriss über die Geschichte. Danach darf ich mich hier frei bewegen und Jeff wendet sich den nächsten Gästen zu.
Gleich hinter dem Museum liegt noch heute eine riesige Ranch, auf der Rinder für Whole Foods in Südkalifornien auf saftigen Weiden gezüchtet werden. Einiges Equipment kann ich hier auch besichtigen. So werden die Rinder mit Hilfe dieser Rampe auf LKW verladen.
Nur unweit von der Warner Ranch entfernt steht auch der historische Santa Ysabel Store, ein weiteres Ziel aus meinem Passport. Das Geschäft ist heute Teil Museum, aber auch noch ein operierendes Geschäft. Ich bin allerdings nur mäßig begeistert, denn die Angestellte hier wirkt sehr lustlos und kümmert sich kaum, sodass mein Aufenthalt recht kurz ausfällt.
Mit den letzten Sonnenstrahlen erreiche ich schließlich San Diego. Nach einer kurzen Runde zur Old Town und dem Presidio, wo ich morgen einige Besichtigungen plane, fahre ich noch nach Coronado. Der Sonnenuntergang verspricht heute toll zu werden und tatsächlich stehe ich genau vor dem Hotel Coronado und sehe den roten Feuerball im Meer verschwinden.
Zum ersten Mal auf all meinen Touren übernachte ich dieses Mal nicht direkt in der Gegend um Downtown, sondern etwa 15 Meilen entfernt im Doubletree Golf Resort. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer, denn aufgrund des MVP Programms konnte ich das Hotel recht günstig buchen.
Das Resort hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber das merkt man nur am manchmal seltsamen Design. Ansonsten ist es super in Schuss und liegt inmitten eines schönen Golfplatzes. Sogar eine kleine Terrasse habe ich, mit Blick auf den Platz.
Meilen: 308
Wetter: sonnig, 9–27 Grad
Hotel: Doubletree Golf Resort, $196.50 für 2 Nächte