15. Tag: 20. Februar
What a beautiful day – Page
Mein erster Weg führt mich heute von Page nach Kanab. Unterwegs halte ich nicht an, denn ich will pünktlich zur Wave Lottery ankommen. Als ich ankomme, sind nur einige Personen im Visitor Center, bis zur Verlosung erhöht sich die Zahl auf etwa siebzig. Zusammen gehen wir in den Raum für die Lotterie und füllen die Formulare aus. Da heute Freitag ist, werden die Permits gleich für die drei folgenden Tage verlost. Ich finde es lustig, das Prozedere zu beobachten, auch wenn ich selber kein Losglück habe.
Ich selbst habe ein Permit für die CBS am Sonntag. Da das Wetter aber am Samstag besser sein soll, will ich versuchen, mein Permit tauschen zu können. Als die zehn CBS Permits aufgerufen werden, melden sich nur drei Leute, sodass es kein Problem ist, ein Permit für Samstag zu bekommen. Es hat schon Vorteile, im Winter hier zu sein. Und Wetterpech kann man immer haben.
Mit dem Permit in der Tasche fahre ich zurück in Richtung Page. Das Wetter ist toll. Kaum zu glauben, dass es Mitte Februar ist. Ich halte am Parkplatz der Toadstool Hoodoos und mache mich auf den Weg.
Der Weg ist nicht weiter beschwerlich, sodass ich gut vorankomme.
Nach etwa 25 Minuten und unzähligen Fotos erreiche ich das Gebiet, in dem die Hoodoos zu finden sind.
Viel los ist hier, trotz des schönen Wetters, nicht. Nur eine Handvoll Leute treffe ich an. So kann ich das Gebiet in aller Ruhe erkunden.
Nach einer dreiviertel Stunde kehre ich dann aber doch wieder zum Auto zurück. Die kleine Wanderung hat mir sehr gut gefallen, doch es warten noch weitere Ziele auf mich.
Als nächstes beschließe ich zur Cottonwood Canyon Road zu fahren. Im Visitor Center hatte ich nach deren Beschaffenheit gefragt und erfahren, dass sie sehr gut befahrbar ist. Zurück soll es über die Skumptah Road gehen, die laut Rangerin, derzeit auch kein Problem darstellt. Unter besten Voraussetzungen mache ich mich also auf den Weg.
Die ersten Kilometer sind unspektakulär, ja fast langweilig zu fahren.
Doch schon bald lande ich in einem Wunderland aus Farben. Traumhaft hier unterwegs zu sein.
Am Abzweig zum Grosvenor Arch biege ich ab, denn diesen Ort will ich auf keinen Fall auslassen. Nur ein kurzes Stück ist es bis zum Parkplatz. Schon von weitem ist er zu sehen, doch die wahre Größe lässt sich noch viel besser erkennen, nachdem ich den Trail bis zum Arch gelaufen bin.
Ich bin beeindruckt. So groß hatte ich mir den Arch gar nicht vorgestellt. Und bei schönstem Wetter gibt er, aber auch die Umgebung, ein tolles Motiv ab.
Nun fahre ich die CCR bis zum Ende. Hier befindet sich der Eingang zum Kodachrome Basin State Park. Das Visitor Center am Eingang ist nicht besetzt, so hinterlasse ich meine $8 Eintritt in einem Umschlag. Kein Mensch ist hier weit und breit zu sehen und so genieße ich den Park ganz für mich allein.
Seinen Namen hat der Park 1948 von einer Expedition des National Geographic bekommen, die das Gebiet nach dem berühmten Farbfilm benannte. Und wenn man die Farben hier so sieht, dann kann man das schon gut nachvollziehen. Es ist schon etwas anderes, diese Pracht auf Farbfilm anstatt auf Schwarz-weiß-Film zu bannen.
Ich fahre bis zum Chimney Rock, wo ich eine kleine Pause einlege und mich etwas umsehe.
Dann fahre ich weiter durch den Park, der mir sehr gut gefällt.
Schließlich fahre ich zur Skumptah Road. Die ist anfangs auch gut zu fahren, doch umso weiter ich komme, desto schlimmer wird der Zustand der Straße.
Zuerst sind es nur einige eisige Stellen, über die ich fahren muss. Dann kommen auch größere Wasserflächen hinzu. Einmal steige ich sogar aus, um erst einmal die Tiefe zu prüfen. Doch hinter einer Kurve ist für mich dann Schluss. Hier ist alles matschig und so tief zerfurcht, dass es schon einen Panzer braucht, um weiterzukommen. So drehe ich schweren Herzens um, was auf der engen Straße am Hang gar nicht so einfach ist. Aber rückwärts Fahren ist hier auch keine Option. Nun bleibt mir nichts anderes übrig, als über die CCR zurück nach Page zu fahren.
Gegen 18 Uhr lande ich dann wieder an der US89 und biege Richtung Page ab. Von der Straße aus glüht der Lone Rock in schönsten Farben. Und hier habe ich auch endlich wieder Handynetz um meine Reservierung beim Paria Outpost zu bestätigen. Ich hatte zwar auf der Rückfahrt von Kanab dort schon einen Zettel hinterlegt, doch war mir das zu unsicher. Steve bestätigt meine Reservierung sofort und erklärt mir kurz, was ich dabei haben sollte. Ich freue mich schon riesig auf morgen.
Die nächsten zwei Nächte habe ich im Courtyard in Page reserviert, das im Winter sogar immer noch bezahlbare Preise hat. Hier habe ich schon oft übernachtet und ich finde noch immer, dass es das beste Hotel in Page ist.
Von meinem Balkon kann ich schön den Mond beobachten, der sich über der Wüste erhebt.
Abendessen gibt es auch heute von Safeway, denn der einzige Nachteil einer Winterreise nach Page scheint zu sein, dass fast alle Restaurants Winterpause haben. Zumindest die, die ich gerne ausprobiert hätte.
Meilen: 274
Wetter: heiter, 0–20 Grad
Hotel: Courtyard by Marriott, $184.50 für 2 Nächte