Edelweiss Business Class A320: Zürich-Fuerteventura-Zürich
Edelweiss – der Schweizer Ferienflieger, stand bisher so gar nicht auf meinem Flugplan. Fliegt die Gesellschaft doch ähnlich wie Eurowings vor allem Feriendestinationen an. Dazu gehören auch die Kanaren. Nach meinem eher dürftigen Erlebnis bei Eurowings Discover war ich nun gespannt, wie sich Edelweiss auf dieser Strecke schlägt.
Edelweiss Business Class A320 – Zürich-Fuerteventura
Nach meinem Zubringerflug mit Swiss und einem Besuch der Alpine Lounge mache ich mich eine gute halbe Stunde vor Abflug auf zum Gate. Hier beginnt gerade das Boarding mit den Passagieren der Business Class, zu denen auch ich heute gehöre.
Edelweiss 212
Zürich (ZRH) – Fuerteventura (FUE)
Abflug: 13:10 Uhr
Ankunft: 16:45 Uhr (-1 Std.)
Dauer: 4:35 Stunden
Flugzeug: Airbus 320
Sitz: 3F (Business)
Sehr positiv fällt hier gleich auf, dass es eine Fluggastbrücke gibt und der Einstieg nicht per Bus erfolgt. Das ist auf jeden Fall angenehmer.
Die Kabine empfängt mich dann mit der typischen, europäischen Einklassenbestuhlung. Die Business Class zeichnet sich lediglich durch den freien Mittelsitz sowie einen Vorhang aus. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.
Die Sitze sind in einem kräftigen Blau gehalten und vollständig aus Kunstleder. Die Maschine ist ein inzwischen dreiundzwanzig Jahre alter Airbus 320, dem man sein Alter allerdings nicht ansieht.
Auf dem Mittelsitz steht eine Flasche Wasser für mich bereit. Ansonsten gibt es am Boden keine Begrüßungsgetränke.
Edelweiss bietet Entertainment auf den eigenen Geräten an und dafür wurde an den Sitzen eine Gerätehalterung installiert, sodass man einfach Filme schauen kann.
An jedem Sitz befindet sich ein Aufkleber mit Kurzanleitung, was ich sehr gut finde, denn bei manchen Airlines sucht man danach vergebens. Ausprobieren kann ich das System aber erst nach dem Start.
Der Start erfolgt pünktlich und der Sitz neben mir ist heute leer geblieben, was den Flug etwas angenehmer macht. Durch das trübe Wetter gibt es nicht viel zu sehen und wir sind relativ schnell über den Wolken und im Sonnenschein.
Schon nach guten zehn Minuten werden die Anschnallzeichen ausgeschaltet und der Service beginnt mit einer Getränkerunde sowie Knabbereien. Parallel wird das Essen abgefragt, Speisekarten gibt es nicht.
Interessant ist das Edelweiss Branding mit den kleinen Blüten zwischen den Goldfischli. Der Snack wird also exklusiv für die Airline hergestellt.
Während wir Frankreich überfliegen, habe ich Gelegenheit das Edelweiss Entertainment etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Eine Verbindung zum Bordnetz herzustellen, ist noch leicht. Das kann allerdings nur zum Streamen genutzt werden. Internet gibt es nicht. Anschließend beginnen jedoch die Probleme, denn ohne den richtigen Browser funktioniert das Programm nicht. Auf meinem Android Smartphone läuft es nur auf Google Chrome. Firefox zum Beispiel kann das Programm gar nicht anzeigen. Das ist nur wenig kundenfreundlich.
Auf Chrome kann ich aber das Menü aufrufen und habe die Wahl zwischen Filmen, Musik und der Airshow. Die Airshow ist dabei für mich das beste Feature, denn so kann ich den Flug verfolgen. Der Rest des Programms ist dann doch sehr beschränkt. Sowohl Film- als auch Musikauswahl sind sehr mager. Die Filme kann man bestenfalls als antik beschrieben, aktuelle Filme gibt es genau einen. Auch die Musikauswahl ist sehr speziell und aktuelle Mainstream Musik sucht man vergebens. Insgesamt ist das Angebot doch recht enttäuschend.
Eine Stunde nach dem Start wird das warme Mittagessen serviert. Ich habe mich für Rindfleisch mit Kartoffelbrei entschieden, was sehr gut schmeckt. Dazu gibt es einen kleinen Salat mit Dressing, was ich ganz besonders schätze, denn bei vielen Airlines wird lediglich Öl gereicht. Das absolute Highlight ist aber das Brot. Ich habe selten sowas Leckeres an Bord eines Flugzeugs bekommen. Überhaupt nicht zu vergleichen mit den oft staubtrockenen Brötchen bei Lufthansa oder Swiss. Das Dessert besteht aus Milchreis mit Mangokompott.
Der weitere Flug verläuft sehr ereignislos und schöne Ausblicke gibt es aufgrund der Wolkendecke kaum. Die Crew ist aber sehr präsent in der Kabine und bietet immer wieder aktiv Getränke an. Auch Champagner wird an Bord ausgeschenkt.
Kurz vor der Landung gibt es noch für jeden Passagier ein Biberli mit Edelweiss Prägung. Die Spezialität aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden wird auch heute noch in einem Familienunternehmen nach Geheimrezept hergestellt.
Nach knapp vier Stunden wird die Kabine für die Landung vorbereitet und ich kann erste Anzeichen von Land erkennen. Wir überfliegen die Insel Lanzarote, die aufgrund der Wolken aber nur in Teilen zu sehen ist.
Kurze Zeit später kommt Fuerteventura in mein Blickfeld. Zur Landung fliegen wir zunächst an der Insel vorbei, um den Flughafen dann von Süden her anzufliegen.
Kurz vor der Landung kann ich schon die ersten Ferienresorts erkennen. Auch mein Hotel, das Sheraton, kann ich kurz ausmachen.
Der Flughafen liegt direkt am Meer, sodass ich selbst bei der Landung einen schönen Ausblick auf das Wasser habe.
Pünktlich erreichen wir das Terminal, wo wir wieder eine Fluggastbrücke bekommen. Ich verabschiede mich noch vor der sehr netten und kompetenten Crew, bevor es zur Einreisekontrolle für die Impfung geht.
Edelweiss Business Class A320 – Fuerteventura-Zürich
Der Start des Rückflugs gestaltet sich als etwas chaotisch. Zunächst bietet Edelweiss seinen Passagieren keinen Loungezugang, obwohl eine Lounge am Flughafen vorhanden ist. Der Flughafen selbst ist allerdings etwas klein, um die vielen Passagiere zu bewältigen, sodass es überall Schlangen gibt. Auch an der Security hatte ich das schon bemerkt, denn hier wird ebenfalls keine Fast Lane angeboten.
Das Chaos wird nicht kleiner, als es um das Boarding geht. Das Gate wird erst eine Stunde vor Abflug bekannt gegeben und da wird Gate 7 angeschrieben. So versammeln sich die Passagiere hier und warten. Ein Flugzeug ist aber nicht zu sehen, im Gegenteil, am Finger befindet sich eine andere Maschine. Den Edelweiss Airbus sehe ich kurze Zeit später vorbeifahren. Ein Blick auf den Monitor zeigt nun Gate 22, das sich am anderen Ende des Terminals befindet. Einen weiteren Hinweis gibt es nicht.
Edelweiss 213
Fuerteventura (FUE) – Zürich (ZRH)
Abflug: 10:25 Uhr
Ankunft: 15:25 Uhr (+1 Std.)
Dauer: 4:00 Stunden
Flugzeug: Airbus 320
Sitz: 5A (Business)
Doch hier hören die Probleme nicht auf, denn an diesem Gate ist anscheinend die Fluggastbrücke defekt, sodass das Boarding etwas ungewöhnlich erfolgt. Wir gehen die Fluggastbrücke entlang und an deren Ende eine Treppe hinunter, dann über das Vorfeld und über eine weitere Treppe an Bord.
Der einzige Vorteil dieses Boardings ist die Möglichkeit, schöne Bilder von der Maschine zu machen. Diesmal ist es ein sechzehn Jahre alter Airbus, der zuvor schon für China Airlines sowie Air Berlin unterwegs war.
Interessant ist auch, dass die Zeit hier am Boden anscheinend so knapp bemessen ist, dass noch während des Einstiegs betankt wird.
Trotz des ganzen Chaos verlassen wir die Parkposition pünktlich und machen uns auf den Weg nach Zürich.
Kurz nach dem Start habe ich noch einen schönen Blick auf den Terminal des Flughafens.
Nur Minuten später sehe ich die Inselhauptstadt Puerto del Rosario mit dem Kreuzfahrthafen, wo heute ein Schiff von TUI Cruises am Pier festgemacht hat.
Auch den Leuchtturm im Hafengebiet habe ich hier schön im Blick. Vom Boden war das eher nicht der Fall.
Anschließend habe ich noch einen guten Ausblick auf den Norden der Insel und natürlich die Dünen von Corralejo. Auch die Rio Hotels im Norden der Insel sind schön zu erkennen.
Wenige Minuten später überfliegen wir die Isla de Lobos, eine unbewohnte Insel zwischen Fuerteventura und Lanzarote.
Wie schon auf dem Hinflug fliegen wir anschließend wieder über Lanzarote, diesmal mit besserem Ausblick auf die Insel. Schön zu erkennen ist Playa Blanca an der Südküste.
Der letzte Blick auf die Kanaren bietet sich mir mit La Graciosa, einer kleinen Insel nordwestlich von Lanzarote.
An Bord gibt es derweil zunächst wieder eine Getränkerunde und anschließend ein warmes Essen. Der Service an Bord ist abermals super und die Crew absolut professionell. Dieses Mal gibt es ein Hähnchen mit Kartoffelbrei und Erbsen sowie Salat und Schokomousse.
Der Flug über Spanien bietet dann leider keine schönen Ausblicke mehr, denn es gibt eine dicke Wolkendecke, die erst über den Pyrenäen etwas aufreißt und Sicht auf schneebedeckte Berge erlaubt.
Danach ist die Wolkendecke jedoch wieder dicker und so ist selbst beim Landeanflug nichts zu sehen. In Zürich ist es trüb und kalt, doch da ich nur umsteigen werde, stört mich das nicht weiter.
Nach dem Aussteigen werfe ich noch einen letzten Blick auf den Airbus, bevor es für mich in die Senator Lounge geht, wo ich auf meinen Weiterflug warte.
Edelweiss Business Class A320 – Fazit
Meine ersten beiden Flüge mit Edelweiss waren ein voller Erfolg. Die Business Class ist zwar eine typisch europäische Business, mit Economy Class Sitzen und freiem Mittelplatz, aber das Softprodukt passt. Die Getränke und Speisen an Bord passen ebenso, die Crews waren freundlich und zuvorkommend. Ich würde nicht zögern, wieder mit Edelweiss zu fliegen.
Noch ein Wort für Meilensammler: Da Edelweiss nicht der Star Alliance ist, können Meilen bei Miles and More nur gesammelt werden, wenn man Edelweiss als Swiss Codeshare Flug bucht. Das sollte aber kein großes Problem darstellen, da fast alle Flüge auch als Codeshare gebucht werden können.
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