Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo, Malta

Das Kem­pinski Hotel San Law­renz ist ein Fünf-​Sterne-​Hotel auf der Insel Gozo. Im Jahr 1999 eröff­net, ver­fügt das Hotel über 122 Zim­mer und Sui­ten. Es wur­de im tra­di­tio­nel­len Stil aus Kalk­sand­stein, dem soge­nann­ten Glo­bi­ge­ri­nen­kalk, erbaut.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Lage

Das Hotel befin­det sich im Westen der Insel Gozo in der Nähe der Ort­schaft San Law­renz. Die Ver­bin­dung zur Haupt­in­sel Mal­ta ist über Fäh­ren gewähr­lei­stet, eine regu­lä­re Flug­ver­bin­dung gibt es nicht. Das Kem­pinski liegt nicht am Meer, son­dern im Inne­ren der Insel.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Check-​in und Lobby

Ich errei­che das Hotel mit dem Miet­wa­gen, den ich auf dem kosten­lo­sen Park­platz gleich neben dem Haupt­ein­gang abstel­len kann. Vor dem Haupt­ein­gang gibt es zwar einen Emp­fangs­tre­sen, aber Mit­ar­bei­ter ist nicht zu sehen. Auf den tref­fe ich erst als ich in das Gebäu­de tre­te und er mir die Tür aufhält.

Hin­ter einem klei­nen Ein­gangs­be­reich schließt sich ein wei­te­rer Raum an, in dem sich die Rezep­ti­on befin­det. Hier wer­de ich nach kur­zer War­te­zeit freund­lich begrüßt. Aller­dings ver­läuft der Check-​in etwas unge­lenk. Ob die Mit­ar­bei­te­rin neu ist, ver­mag ich nicht zu sagen, aber es kamen kaum pro­ak­ti­ve Infor­ma­tio­nen und ich muss­te prak­tisch alles ein­zeln abfra­gen. Da ich über eine Buchungs­platt­form gebucht habe, bei der ich einen Sta­tus besit­ze, soll­te ich ein Upgrade sowie einen Room Cre­dit erhal­ten. Auch die­se Infor­ma­tio­nen muss­te ich erst erfra­gen, wobei das Upgrade ledig­lich aus einem Aus­blick in Rich­tung Pool bestand. Scha­de, das wünscht man sich in einem Fünf-​Sterne-​Hotel doch ein wenig flüssiger.

Hin­ter der Rezep­ti­on eröff­net sich die eigent­li­che Lob­by, die aus einem gro­ßen, hohen Raum mit Ober­licht und ver­schie­de­nen Sitz­ecken besteht.

Ich mache mich nun mit Zim­mer­kar­te und einem ziem­lich deut­schen Fea­ture, der Pool­kar­te, in der Hand auf den Weg zu mei­nem Zim­mer. Dass Kem­pinski eine deut­sche Ket­te ist, soll­te ich übri­gens noch man­ches Mal mer­ken und das nicht immer im posi­ti­ven Sin­ne. Ein biss­chen weni­ger stei­fes Pro­to­koll hät­te dem Hotel da doch gutgetan.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Zimmer

Mein Zim­mer befin­det sich im sech­sten Stock, wobei man sagen muss, dass sich die Lob­by bereits im vier­ten Stock befin­det, da das Hotel an einen Hang gebaut wur­de. Über einen kur­zen Gang errei­che ich bereits mein Zimmer.

Unge­wöhn­lich für ein erst zwan­zig Jah­re altes Gebäu­de, ich ste­he nach dem Ein­tre­ten sofort im Zim­mer, es gibt kei­nen Ein­gangs­be­reich, was ich so eher nur aus histo­ri­schen Häu­sern ken­ne. Gleich links neben der Tür steht eine Kof­fer­ab­la­ge, dane­ben ein drei­tei­li­ger Schrank. Rechts geht es durch eine Tür ins Bad.

Der erste Blick ins Zim­mer zeigt einen gro­ßen Raum, der auf mich aller­dings schon ein wenig alt­backen wirkt. Die Ein­rich­tung ist in gutem Zustand, aber eine klei­ne Auf­fri­schung täte hier schon mal gut. Ins­ge­samt wirkt das Zim­mer auch etwas dun­kel, denn durch die Bal­kon­tür kommt nicht aus­rei­chend Tages­licht in den Raum.

Mit­tel­punkt des Zim­mers ist das gro­ße Dop­pel­bett, das aller­dings sehr bequem ist. Die Matrat­ze hier ist aus­ge­zeich­net. Nur die Kis­sen fin­det sich etwas zu fest gestopft, aber ins­ge­samt habe ich sehr gut geschlafen.

An der gegen­über­lie­gen­den Wand steht ein Fri­sier­tisch, der gleich­zei­tig als Schreib­tisch fungiert.

Hin­ter dem Bett und direkt an der Bal­kon­tür schließt sich ein klei­ner Wohn­be­reich mit Sofa und Flach­bild­fern­se­her an.

Was mir bei genaue­rem Hin­se­hen auf­fällt, das gesam­te Zim­mer wirkt recht kahl. Auf den Bil­dern im Inter­net sieht das ganz ande­res aus. Auf Nach­fra­ge erfah­re ich, dass das hier eine Coro­na­maß­nah­me sein und man nicht nur Zeit­schrif­ten, son­dern auch gleich alle Bil­der von den Wän­den, die Tep­pi­che oder die Couch­kis­sen ent­fernt hät­te. In die­ser rigo­ro­sen Art und Wei­se habe ich das in noch kei­nem Hotel erlebt und ich muss sagen, es tut dem Wohl­fühl­ge­fühl im Zim­mer nicht gera­de gut.

In dem Schränk­chen unter dem Fern­se­her befin­den sich die Mini­bar sowie ein Was­ser­ko­cher und zwei kosten­lo­se Fla­schen Wasser.

Zum Zim­mer gehört ein klei­ner Bal­kon mit zwei Stüh­len, die sogar über Auf­la­gen ver­fü­gen, und einem klei­nen Tisch. Auf­grund der Bau­art des Gebäu­des ist der Bal­kon aller­dings eben­falls recht dun­kel und erhält nur am Nach­mit­tag etwas Sonne.

Der Aus­blick reicht über den Pool­be­reich bis zu einem Hügel in der Fer­ne und mit etwas Fan­ta­sie kann ich sogar ein klei­nes Stück Meer erkennen.

Das wirk­li­che Fünf-​Sterne-​Gefühl kommt in mei­nem Zim­mer eigent­lich nur im Bad auf. Das ist wirk­lich gut gelun­gen, sehr geräu­mig und kom­plett aus Mar­mor, was sehr edel wirkt. Es gibt einen Wasch­tisch mit aus­rei­chend Abla­ge, außer­dem Bade­män­tel und Slip­per sowie sehr gute Hygie­ne­pro­duk­te von Sal­va­to­re Ferragamo.

Wei­ter­hin ist das Bad mit einer Wan­ne aus­ge­stat­tet, die auch über zwei Dusch­köp­fe ver­fügt. Scha­de, dass die Dusche nicht abge­trennt ist, denn durch die kur­ze Dusch­wand hat man wie­der das Pro­blem, dass man schnell das hal­be Bad unter Was­ser setzt.

Etwas Selt­sa­mes ist mir dann noch beim Ser­vice auf­ge­fal­len. Am zwei­ten Mor­gen hat­te ich mei­ne Hand­tü­cher zum Wech­seln in die Wan­ne gelegt. Als ich wie­der in das Zim­mer kam, hing ein Bade­hand­tuch über der Dusch­wand. Ob es das benutz­te oder ein fri­sches war, ver­mag ich nicht zu sagen. Aber allein dass es dort hing, und das nur an die­sem einen Tag, war schon etwas seltsam.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Innenpool und Spa

Im Haupt­ge­bäu­de, eine Eta­ge unter der Rezep­ti­on, befin­det sich der Ein­gang zum groß­zü­gi­gen Spa und Well­ness Bereich, der sich über zwei Eta­gen erstreckt. Dazu zäh­len ein Fit­ness­cen­ter, ver­schie­de­ne Behand­lungs­räu­me sowie ein Innen­pool. Auf­grund der Coro­na­maß­nah­men kön­nen der­zeit alle Berei­che nur mit Ter­min genutzt werden.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Außenpools und Garten

Da es auf Gozo den Groß­teil des Jah­res schö­nes Wet­ter mit ange­neh­mem Kli­ma gibt, spielt sich ein gro­ßer Teil des Lebens hier drau­ßen ab. So ver­fügt das Hotel über eine gro­ße Gar­ten­an­la­ge mit meh­re­ren Pools sowie einem klei­nen tro­pi­schen Garten.

Die zwei Haupt­pools wer­den von drei Sei­ten vom Hotel umschlos­sen und sind wirk­lich sehr schön. Durch ihre unre­gel­mä­ßi­gen For­men und die klei­nen Pal­men­in­seln wirk­ten sie fast wie klei­ne Seen. Der gro­ße Pool ist übri­gens sehr tief, sodass man nur an einer Sei­te für weni­ge Meter über­haupt ste­hen kann. So eig­net er sich exzel­lent zum Schwimmen.

Umrahmt sind die Pools mit Holz­lie­gen und Auf­la­gen. Aller­dings macht sich hier auch das Alter der Anla­ge etwas bemerk­bar und eini­ge der Lie­gen könn­ten durch­aus mal erneu­ert wer­den. Ganz furcht­bar fin­de ich aller­dings die Pool­hand­tü­cher. Sie sind viel zu dünn und man bekommt wirk­lich nur eines auf Abzäh­lung gegen Aus­hän­di­gung der Kar­te. Gleich­zei­tig wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass man es zu den Öff­nungs­zei­ten des Pools zurück­brin­gen müs­se, da sonst drei­ßig Euro auf die Rech­nung gesetzt wer­den. Sowas fin­de ich eines Hotels die­ser Kate­go­rie doch etwas unwürdig.

Der drit­te Pool liegt etwas wei­ter ent­fernt und ist beson­ders für Fami­li­en mit klei­nen Kin­dern aus­ge­wie­sen. Die­ser Pool ist auch fla­cher und somit zum Schwim­men weni­ger geeignet.

Hin­ter dem Pool­be­reich schließ­lich der Gar­ten des Hotels an. Neben einem tro­pi­schen Gar­ten mit aller­lei tro­pi­schen Pflan­zen gibt es auch einen klei­nen Gemü­se­gar­ten, der vom Hotel­per­so­nal betrie­ben wird.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Restaurants und Bars

Das Kem­pinski Hotel ver­fügt natür­lich auch über meh­re­re Restau­rants sowie eine Bar. Aller­dings hat­ten wäh­rend mei­nes Auf­ent­hal­tes eini­ge Loka­li­tä­ten beschränk­te Öff­nungs­zei­ten oder waren ganz geschlos­sen. Das Haupt­re­stau­rant befin­det sich eine Eta­ge unter der Lob­by und ist von dort über eine reprä­sen­ta­ti­ve Trep­pe zu erreichen.

Hier wer­den Früh­stück, Mit­tag und Abend­essen ser­viert, wobei das Restau­rant auch über eine Ter­ras­se zum drau­ßen sit­zen verfügt.

Eine Eta­ge höher, gleich hin­ter der Lob­by, befin­det sich die Lob­by Lounge, eine Kom­bi­na­ti­on aus Bar, Café und Restau­rant für ein­fa­che Speisen.

Auch hier gibt es eine klei­ne Außen­ter­ras­se, auf der ich ein­mal zu Abend geges­sen habe. Der Ser­vice war in Ord­nung und die Aus­wahl der Spei­sen ebenfalls.

Außer­dem gibt es noch ein wei­te­res Restau­rant im Gar­ten des Hotels, das wäh­rend mei­nes Auf­ent­hal­tes aber nur an zwei Tagen in der Woche geöff­net hatte.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Frühstück

Das Früh­stück wird im Kem­pinski im Haupt­re­stau­rant ser­viert und wenn es nicht in der Zim­mer­ra­te inklu­diert ist, schlägt es mit fünf­und­zwan­zig Euro zu Buche. Eine Buchung beim Check-​in redu­ziert den Betrag auf zwan­zig Euro.

Es besteht die Wahl zwi­schen einem Platz im Restau­rant oder auf der Terrasse.

Das Früh­stück steht haupt­säch­lich als Buf­fet bereits, es gibt aber auch Eier­spei­sen à la car­te. Ins­ge­samt hat mich die Aus­wahl sowohl qua­li­ta­tiv als auch quan­ti­ta­tiv etwas ent­täuscht. Für den Preis hät­te ich doch etwas mehr erwartet.

Zu beach­ten ist bei einem Platz auf der Ter­ras­se auch, dass es hier äußert fre­che Spat­zen gibt, die jede Sekun­de nut­zen, um etwas zu Fres­sen zu erha­schen. Ist man wie ich allein unter­wegs, kann man den Tisch nicht ver­las­sen, ohne das Essen abzudecken.

Kempinski Hotel San Lawrenz, Gozo – Fazit

Ich zie­he ein etwas durch­wach­se­nen Fazit nach mei­nem Auf­ent­halt im Kem­pinski Hotel San Law­renz. Einer­seits ist das Hotel sehr schön gele­gen, ande­rer­seits sieht man dem Haus sein Alter schon ein wenig an. Es hat natür­lich auch eine Art Mono­pol auf der Insel, denn im hoch­wer­ti­gen Seg­ment gibt es auf Gozo nicht son­der­lich viel Aus­wahl. Über­haupt sind die mei­sten Hotels eher auf Mal­ta zu fin­den. Das schlägt sich dann auch im Preis nieder.

Etwas befremd­lich fand ich hier vor allem die Umset­zung der Coro­na­maß­nah­men im Zim­mer. Da ist man für mich irgend­wie etwas über das Ziel hin­aus­ge­schos­sen. Dadurch wirkt das Zim­mer irgend­wie nicht mehr rich­tig ein­la­dend. Posi­tiv ist aber auf jeden Fall das sehr beque­me Bett. Da schläft man schon sehr gut.

Wür­de ich wie­der nach Gozo kom­men, wür­de ich das Hotel wohl trotz­dem wie­der buchen, denn so rich­tig viel Aus­wahl gibt es nicht und nur für einen Tages­aus­flug nach Gozo zu fah­ren, fin­de ich ein­fach zu wenig. Dazu gibt es zu viel zu sehen und auch sonst hebt sich die Insel posi­tiv von der gro­ßen Schwe­ster Mal­ta ab, denn es gibt im Ver­gleich nur weni­ge Tou­ri­sten, die län­ger auf der Insel blei­ben, wodurch es ruhi­ger und weni­ger über­lau­fen ist.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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