Hotel Imperial, Karlsbad, Tschechien

Das Hotel Impe­ri­al ist neben dem Grand­ho­tel Pupp das wohl bekann­te­ste Hotel im tsche­chi­schen Karls­bad. Es liegt zwar etwas außer­halb des Kur­be­zirks, ist mit die­sem aber auf raf­fi­nier­te Wei­se verbunden.

Hotel Imperial, Karlsbad – Geschichte

Im Jahr 1912 eröff­net das Hotel Impe­ri­al, das auf eine Idee des Karls­ba­der Ban­kiers und Unter­neh­mer Alfred Schwalb zurück­geht. Die Stadt hat­te sei­ner­zeit nicht genü­gend Kapa­zi­tä­ten, um alle Besu­cher unter­zu­brin­gen. So kauf­te Schwalb Grund­stücke ober­halb des Kur­be­zirks auf und ließ zwi­schen 1910 und 1912 das Hotel errichten.

In den fol­gen­den Jah­ren zog das Hotel vie­le inter­na­tio­na­le Gäste an. Dar­un­ter waren Ver­tre­ter aus den Königs­häu­sern Euro­pas wie Zar Fer­di­nand I. von Bul­ga­ri­en, Groß­fürst Pawel Alex­an­d­ro­witsch (Sohn des rus­si­schen Zaren Alex­an­der II.), Prinz Fried­rich Leo­pold (Schwa­ger des deut­schen Kai­sers Wil­helm II.), Erz­her­zog Franz Sal­va­tor von Österreich-​Toskana oder Lord Geor­ge Car­nar­von, dem das aus Down­ton Abbey berühm­te High­cle­re Cast­le gehörte.

Aber auch ande­re berühm­te Per­sön­lich­kei­ten aus der alten und der neu­en Welt besuch­ten das Hotel, dar­un­ter Mit­glie­der der Roth­schild Fami­lie, der berühm­te Kla­vier­her­stel­ler Wil­liam Stein­way oder die Schau­spie­ler Mary Pick­ford und Dou­glas Fair­banks jr.

Im Zwi­schen­ge­schoss des Hotels gibt es eine klei­ne Aus­stel­lung mit histo­ri­schen Foto­gra­fien, die die Geschich­te des Hotel Impe­ri­al erzählen.

Doch nicht nur in der Ver­gan­gen­heit, auch heu­te noch wer­den vie­le bekann­te Gäste begrüßt, dar­un­ter etli­che Staats­ober­häup­ter aus aller Welt.

Hotel Imperial, Karlsbad – Check-​in und Lobby

Ich errei­che das Hotel mit dem Auto und fah­re über die Hotel­vor­fahrt direkt vor den Ein­gang des Hotels. Hier ist aller­dings nur ein- und aus­stei­gen mög­lich, der Park­platz befin­det sich etwas wei­ter weg auf dem Grundstück.

Durch den Haupt­ein­gang betre­te ich die Lob­by, die einem alt­ehr­wür­di­gen Hotel defi­ni­tiv wür­dig ist. Sie erstreckt sich über zwei Eta­gen und ist mit gro­ßen Kron­leuch­tern und beque­men Sitz­mö­beln ausgestattet.

Die Rezep­ti­on befin­det sich gleich rechts vom Ein­gang. Und hier zeigt sich die Schwä­che des Hotels, das Per­so­nal. Die Begrü­ßung ist recht unter­kühlt und es dau­ert eine Wei­le bis ich ein­checkt bin. Auch muss ich dar­auf hin­wei­sen, dass ich Halb­pen­si­on gebucht habe. Infor­ma­tio­nen zum Essen oder wei­te­ren Ein­rich­tun­gen des Hau­ses bekom­me ich eben­falls nur auf Nach­fra­ge. Ins­ge­samt habe ich lei­der bei den mei­sten Mit­ar­bei­tern an der Rezep­ti­on irgend­wie das Gefühl, als wenn ich sie stö­re. Es kommt auch mal vor, dass man gese­hen wird, aber in aller See­len­ru­he erst ein­mal wei­ter auf dem Rech­ner getippt wird, bevor man sich irgend­wann an den Gast wen­det. Das ist wirk­lich scha­de und eines sol­chen Hotels nicht würdig.

Die Archi­tek­tur des Hau­ses ist aber wirk­lich toll und ent­schä­digt für vie­les. Das schö­ne Trep­pen­haus ist nicht der ein­zi­ge Zugang zu den Zim­mern. Es ste­hen natür­lich auch Auf­zü­ge zur Verfügung.

Mit der Zim­mer­kar­te in der Hand bege­be ich mich in die obe­ren Stock­wer­ke zu mei­nem Zim­mer. Ins­ge­samt war ich zwei­mal im Hotel zu Gast, wes­we­gen ich auch zwei ver­schie­de­ne Zim­mer­ty­pen vor­stel­len möchte.

Hotel Imperial, Karlsbad – Doppelzimmer mit Stadtblick (Superior City View)

Ich betre­te das Zim­mer und ste­he in einem klei­nen Vor­raum. Hier gibt es eine Gar­de­ro­be sowie zwei Türen, die zum Schlaf­zim­mer sowie zum Bad führen.

Das Zim­mer ist mit zwei ein­zel­nen Bet­ten aus­ge­stat­tet, die zu einem Dop­pel­bett zusam­men­ge­scho­ben sind. Es gibt ein gro­ßes Kis­sen, das mir aller­dings etwas zu weich ist, sowie ein klei­nes, qua­dra­ti­sches Kissen.

Am Fen­ster ste­hen zwei Stüh­le und ein Tisch. Dar­auf zu fin­den sind zwei kosten­lo­se Fla­schen Wasser.

An der gegen­über­lie­gen­den Wand befin­den sich ein klei­ner Schreib­tisch, der Flach­bild­fern­se­her sowie die Minibar.

Der rie­si­ge Klei­der­schrank ist in die Wand eingebaut.

Das Zim­mer ver­fügt über einen klei­nen Bal­kon und der Blick reicht über den Park bis hin­un­ter in die Stadt. Auf­grund des recht schlech­ten Wet­ters wäh­rend mei­nes Auf­ent­hal­tes ist die Sicht aller­dings sehr trübe.

Das Bad ist recht alt­mo­disch und ich fin­de es mit den ocker­far­be­nen Flie­sen nicht sehr anspre­chend. Es gibt einen Wasch­tisch, eine Toi­let­te und ein Bidet sowie eine Bade­wan­ne mit einer Glas­wand, um das Duschen zu ermög­li­chen. Alles ist sau­ber und in gutem Zustand, aber nach 5‑Sterne-​Hotel sieht es hier für mich irgend­wie nicht aus.

Die Hygie­ne­pro­duk­te stam­men aus dem haus­ei­ge­nen Spa und sind sehr gut.

Hotel Imperial, Karlsbad – Einzelzimmer (Superior)

Das Ein­zel­zim­mer ver­fügt eben­falls über einen klei­nen Vor­raum und ist mit einer Gar­de­ro­be ausgestattet.

Das Zim­mer ist etwas klei­ner als die Dop­pel­zim­mer und ver­fügt nur über einen zwei­tei­li­gen Ein­bau­schrank sowie über ein etwas brei­te­res Einzelbett.

Am Fen­ster gibt es auch hier einen Tisch mit einem Stuhl sowie eine Fla­sche kosten­lo­ses Wasser.

Die Schreib­tisch­kom­bi­na­ti­on mit der Mini­bar und dem Fern­se­her ist die­sel­be wie in den Doppelzimmern.

Das Ein­zel­zim­mer ver­fügt erstaun­li­cher­wei­se über einen recht gro­ßen Bal­kon und befin­det sich auf der Stirn­sei­te des Hotels. Hier gibt es auch Sitz­mö­bel, sodass man sich län­ge­re Zeit drau­ßen auf­hal­ten kann.

Das Bad hat lei­der die­sel­be gelb­li­che Far­be und ver­fügt wie­der über einen Wasch­tisch und eine Bade­wan­ne. Aller­dings gibt es hier weder eine Glas­schei­be noch einen Vor­hang, sodass Duschen fast unmög­lich ist ohne das Bad kom­plett unter Was­ser zu setzen.

Hotel Imperial, Karlsbad – Restaurant und Bar

Das Hotel Impe­ri­al besitzt eine klas­si­sche Bar mit einem Außen­be­reich, die auch Spei­sen à la car­te anbietet.

Grö­ße­re Ver­an­stal­tungs­räu­me kön­nen im Hotel eben­falls ange­mie­tet werden.

Hotel Imperial, Karlsbad – Abendessen

Stan­dard­mä­ßig bie­tet das Hotel Impe­ri­al sei­ne Zim­mer mit Früh­stück oder mit Halb­pen­si­on an. Bei­de Mahl­zei­ten wer­den als Buf­fet im Restau­rant Prag ser­viert, das sich im Erd­ge­schoss neben der Lob­by befin­det. Das Abend­essen kann auch vor Ort sepa­rat gebucht wer­den, ist dann aber teu­rer als die Inklusiv-Rate.

Das Abend­essen bie­tet eine brei­te Aus­wahl von Spei­sen, die vari­iert. Von der Vor­spei­se bis zum Des­sert ste­hen ver­schie­de­ne Gerich­te zur Aus­wahl und auch Vege­ta­ri­er kom­men nicht zu kurz.

Das Buf­fet befin­det sich vor der offe­nen Küche des Hotels, wo man die Zube­rei­tung der Spei­sen beob­ach­ten kann.

Ich habe alle Spei­sen als sehr schmack­haft emp­fun­den und das Ange­bot zwei­mal genutzt, ohne ent­täuscht zu werden.

Zum Abend­essen sind auch Geträn­ke inklu­diert. Dazu gehö­ren Kaf­fee, Tee sowie Was­ser und Säfte.

Hotel Imperial, Karlsbad – Frühstück

Das Früh­stück wird, wie das Abend­essen, vor der offe­nen Küche im Restau­rant Prag als Buf­fet serviert.

Hier ist die Aus­wahl eben­falls sehr gut und sie Spei­sen sind schmack­haft, sodass ich rund­um zufrie­den bin.

Hotel Imperial, Karlsbad – Spa & Health Club

Zum Hotel gehö­ren ein Spa, das alle gän­gi­gen Anwen­dun­gen anbie­tet, sowie ein Health Club in einem sepa­ra­ten Gebäu­de. Da die­ser auch von exter­nen Gästen besucht wird, war hier zu jeder Zeit Betrieb. Es gibt auch einen Pool, der in einem Anbau unter­ge­bracht ist.

Hotel Imperial, Karlsbad – Hotelgelände

Das Hotel­ge­län­de ist sehr schön ange­legt und umfasst einen klei­nen Park, der sich ter­ras­sen­för­mig vor dem Gebäu­de erstreckt.

Hotel Imperial, Karlsbad – Standseilbahn

Zum Hotel gehört eine Stand­seil­bahn, die einst gebaut wur­de, damit die Gäste den Kur­be­zirk bequem errei­chen kön­nen. Die­sen Zweck erfüllt sie noch heu­te, auch wenn sie inzwi­schen zum öffent­li­chen Ver­kehrs­netz der Stadt gehört und von jeder­mann genutzt wer­den kann. Die Berg­sta­ti­on ist in die­sem schö­nen Gebäu­de untergebracht.

Für Hotel­gä­ste ist die Fahrt mit der Stand­seil­bahn, sowie dem Bus der in die Innen­stadt und wei­ter ins Kur­zen­trum fährt kosten­los. Die Hül­le der Schlüs­sel­kar­te gilt als Ticket.

Schon der Ein­gangs­be­reich des Gebäu­des ist inter­es­sant und hier wird auch die Geschich­te der Bahn ein wenig näher beleuchtet.

Die Hal­te­stel­le sel­ber kann erst betre­ten wer­den, wenn eine Bahn abfahr­be­reit ist. Über die Stu­fen geht es zu den ein­zel­nen Abteilen.

Die Fahrt auf der ein­glei­si­gen Strecke dau­ert nur weni­ge Minu­ten, doch über­brückt sie einen ziem­lich stei­len Hang.

Hotel Imperial, Karlsbad – Fazit

Mir hat mein Auf­ent­halt im Hotel Impe­ri­al gut gefal­len. Aller­dings gibt es ein paar Klei­nig­kei­ten, die ver­bes­se­rungs­wür­dig sind. Dazu gehört vor allem die Freund­lich­keit der Mit­ar­bei­ter an der Rezep­ti­on. Das fin­de ich schon etwas scha­de, dass hier der erste Ein­druck etwas nega­tiv ist. Des Wei­te­ren könn­ten die Bäder eine Moder­ni­sie­rung ver­tra­gen oder zumin­dest alle mit einer Dusch­wand aus­ge­stat­tet wer­den. Die Zim­mer an sich fin­de ich aber sehr schön. Zu beden­ken ist aber, dass es kei­ne Kli­ma­an­la­ge gibt und somit an sehr hei­ßen Som­mer­ta­gen auch im Zim­mer recht warm ist. Rich­tig super fin­de ich das Ange­bot der Halb­pen­si­on, denn im Umkreis des Hotels gibt es kei­ne Loka­le, sodass man zum Essen in die Stadt müss­te. Das Ange­bot ist wirk­lich sehr gut und ich wür­de es wie­der wählen.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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