Miró auf Mallorca – Einblicke in das Leben eines Künstlers
Wer in Palma de Mallorca unterwegs ist, der stolpert immer wieder über ihn, den spanischen Künstler Joan Miró. Fast dreißig Jahre nannte der Maler und Bildhauer Mallorca seine Heimat und ließ sich hier sogar sein Traumstudio von einem Stararchitekten errichten. Heute ist dieser Ort Teil einer Stiftung, die die Schaffensstätte und einige Werke des Künstlers für die Nachwelt erhält.
Es gibt einige Orte auf Mallorca, an denen man Kunstwerke von Joan Miró finden kann. Eines der bekanntesten ist sich die Plastik mitten in Palma vor dem königlichen Garten. Diesen Standort hat der Künstler sogar höchst persönlich ausgesucht. Kein Wunder, lebte und arbeitete Miró doch fast dreißig Jahre auf der Insel. Seine letzte Schaffensstätte ist heute ein Museum und angeschlossen eine Stiftung, die von seiner Witwe gegründet wurde und sein Lebenswerk der Öffentlichkeit zugänglich macht, die Fundacio Pilar i Joan Miró in Cala Major auf Mallorca.
Schon im Eingangsbereich sind Werke des Künstlers zu sehen, der sich sowohl der Malerei als auch Skulpturen widmete.
Im modernen Hauptgebäude des Museums befindet sich eine umfassende Sammlung mit Werken von Joan Miró. Besonders spannend ist jedoch der Besuch der historischen Gebäude des Anwesens, denn diese Einblicke in das Leben des Künstlers kann kein anderer Ort bieten.
Das Anwesen, auf dem Miró viele Jahre verbrachte, bietet einen wunderschönen Blick auf das Meer und die umliegenden Siedlungen. Leider wurde er über die Jahre teilweise verbaut, doch noch kann man erahnen, was den Künstler hier einst hergezogen hat.
Das wichtigste Gebäude des Anwesens ist Taller Sert, das Sert Studio. Im Jahr 1956 zog Joan Miró nach Mallorca, um hier seinen Traum von einem eigenen Studio zu realisieren. Entworfen wurde das Gebäude vom spanischen Architekten Josep Lluis Sert, der in den USA im Exil lebte.
Nach einem kleinen Einführungsfilm geht es durch eine Seitentür zuerst in den Nebenraum des Studios, wo einige persönliche Dinge von Miró untergebracht sind und wo sich der Künstler mit Besuchern zusammensetzen konnte.
Die obere Galerie bleibt den Besuchern bedauerlicherweise verschlossen. Sie kann lediglich aus dem Studio in Teilen eingesehen werden.
Der Hauptraum des Gebäudes ist das Studio selbst, das Miró explizit auf seine Bedürfnisse zuschneiden ließ. Die Werke, die hier heute zu sehen sind, sind Kopien, denn die Originale sind längst in Museen zu finden.
Wieder nach draußen geht es durch eine Tür in der Front des Gebäudes. Von hier ist auch das ungewöhnliche Design des Architekten sehr gut zu erkennen. Der Entstehungsprozess ist gut dokumentiert, denn Sert und Miró tauschten sich in unzähligen Briefen über das Gebäude aus.
Eine zweite Tür bietet noch einen weiteren Blick in das Studio. Von hier kann der hintere Teil des Raumes näher betrachtet werden.
Die Rückseite des Gebäudes ist hingegen vollständig verglast, um viel natürliches Licht in den Raum zu lassen.
Ein mit Steinen eingefasster Weg führt zum zweiten Studio des Künstlers.
Aus dem kleinen Garten bietet sich ein interessanter Blick auf einige der Nachbarhäuser.
Nur wenige Jahre nach dem Bau von Taller Sert, kaufte Miró im Jahr 1959 eine angrenzende Finca, die er Son Boter nannte. Während Taller Sert sein Studio für Malerei wurde, wollte er sich hier vor allem der Bildhauerei widmen.
Im Gebäude sind dann auch einige Formen für seine Skulpturen zu finden. Vor allem aber sind die Wände über und über mit Zeichnungen und Entwürfen für seine Arbeiten übersät.
Im Hof der Finca ist eine dieser Skulpturen ausgestellt. Das Nebengebäude der Finca wird noch heute als Ort für Künstler genutzt und macht das Museum so zu einem lebendigen Ort, der nicht nur von der Vergangenheit lebt.
Zurück geht es wieder über denselben Weg durch den Garten, vorbei an Taller Sert, zum Museum. Hier sind viele Werke des Künstlers ausgestellt und im Gegensatz zu den historischen Gebäuden ist das Fotografieren nicht erlaubt.
Hinter dem Museum befindet sich ein kleiner Garten, der auch zugänglich ist, ohne den Eintritt zum Museum zu zahlen. Hier befinden sich einige weitere Werke von Joan Miró sowie ein kleines Café, das etwas Erholung von der heißen Sonne Mallorcas bietet.
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