Goodbye, Tegel! – Mein letzter Flug

Wie­der ein­mal hat Coro­na alle mei­ne Pla­nung kräf­tig durch­ein­an­der­ge­wir­belt, denn mei­nen letz­ten Flug von Berlin-​Tegel vor der Schlie­ßung hat­te ich mir irgend­wie anders vor­ge­stellt. Ein inter­es­san­tes Ziel soll­te es sein, viel­leicht ein Ort, an dem ich noch nie war. Oder eine der weni­gen Lang­strecken. Doch all das ist momen­tan nicht mög­lich und so führ­te mich mein letz­ter regu­lä­rer Flug nach München.

Los geht es schon früh am Mor­gen. Mein Auto par­ke ich im Park­haus, das sich direkt unter dem Ter­mi­nal befin­det. Dann geht es eine Eta­ge nach oben und scho­ne ste­he ich im legen­dä­ren Innen­kreis, wo auch ich unzäh­li­ge Male vor mei­nen Rei­sen abge­setzt wurde.

Die Haupt­hal­le ist momen­tan gäh­nend leer. Das war nicht immer so. Nor­ma­ler­wei­se herrsch­te hier zur Betriebs­zeit immer Hoch­be­trieb, doch wäh­rend der Coro­na­kri­se gibt es nur weni­ge Abflü­ge und noch weni­ger Pas­sa­gie­re. Das merkt man sofort.

In der Haupt­hal­le schaue ich auf die gro­ße Abflug­ta­fel, auf der alle Abflü­ge und Gates zu fin­den sind.

Mein Flug star­tet heu­te im Ter­mi­nal A, jenem Sechs­eck, das die vier­zehn ursprüng­li­chen Gates behei­ma­tet. Mein Gate ist heu­te die A02.

Lan­ge Zeit hat auch Luft­han­sa am Gate den Check-​in vor­ge­nom­men, doch seit eini­ger Zeit fin­det der gesam­te Check-​in der Kra­nich­air­line im B‑Bereich statt. So geht es hier nur noch zur Sicherheitskontrolle.

Nach der Sicher­heits­kon­trol­le gelan­ge ich in den War­te­raum, der immer jeweils zwei Gates bedient. Von die­sem Raum kön­nen das Gate A02 und das Gate A03 erreicht werden.

Die­ser War­te­raum ist einer jener, der einst von Air Ber­lin umge­baut wur­de und auf einem Zwi­schen­ge­schoss noch mehr Sitz­plät­ze besaß. Hier wur­de aber schon alles beräumt, offen ist die Empo­re mit dem Blick in den Raum und den Ter­mi­nal aber immer noch.

Durch die gro­ßen Schei­ben ist auch schon mei­ne Maschi­ne zu sehen. Der Air­bus 320neo, der den Namen der Stadt „Hof” trägt, wird mich heu­te nach Mün­chen bringen.

Ein letz­tes Mal zei­ge ich nun mei­ne Bord­kar­te vor und dann geht es an Bord des Airbus.

Der Ein­stieg erfolgt durch eine der Fluggastbrücken.

An Bord dann das gewohn­te Bild eines Kurz­strecken Luft­han­sa Sitzes.

Viel zu sehen ist heu­te aber lei­der nicht, denn es reg­net in Strömen.

Pünkt­lich star­ten wir nach Mün­chen. War­te­zei­ten gibt es beim Start momen­tan auf­grund der weni­gen statt­fin­den­den Flü­ge nicht, sodass die Start­frei­ga­be sofort erfolgt.

Kurz nach dem Start nach Westen kann ich noch einen kur­zen Blick auf den Ter­mi­nal werfen.

Dann ist lei­der nichts mehr zu sehen, denn wir flie­gen durch eine dicke Wol­ken­schicht. Über den Wol­ken ist aber bereits die Son­ne zu sehen, die gera­de auf­ge­gan­gen ist.

Der Flug ist ruhig, jedoch kom­plett über einer geschlos­se­nen Wol­ken­decke. Auch in Mün­chen ist es die­sig, sodass erst recht spät etwas von der Land­schaft zu sehen ist.

Nach 47 Minu­ten Flug­zeit setzt der Air­bus unter dem Kom­man­do von Flug­ka­pi­tän Ermert und dem ersten Offi­zier Apo­stel sanft auf dem Flug­ha­fen von Mün­chen auf.

Mein Rück­flug star­tet am Abend unter dem momen­tan bunt beleuch­te­ten Ter­mi­nal­da­ch des Flug­ha­fens Mün­chen. Von hier gelan­ge ich in die Haupthalle.

Nach der Sicher­heits­kon­trol­le bege­be ich mich zu mei­nem Gate, das heu­te G32 ist. Ein letz­tes Mal ist hier Ber­lin mit dem Zusatz TXL angeschlagen.

Der Rück­flug wird von einem Air­bus 319 mit dem Namen Sins­heim durch­ge­führt, der schon am Gate wartet.

Nach einem ereig­nis­lo­sen Flug errei­chen wir den Flug­ha­fen Tegel, der heu­te ganz klas­sisch von Osten ange­flo­gen wird. Dabei gibt es einen tol­len Über­flug über gro­ße Tei­le von Ber­lin und eine schö­ne Sicht bis hin zum Fern­seh­turm am Alexanderplatz.

Nach 48 Minu­ten Flug­zeit bringt uns Flug­ka­pi­tän sicher wie­der zurück nach Tegel, wo für mich mein letz­ter regu­lä­rer Lini­en­flug zu die­sem Ber­li­ner Flug­ha­fen endet.

Der Aus­stieg erfolgt wie­der über die Flug­gast­brücke, die­ses Mal am Gate A05, das eines der Gates ist, die auch von inter­na­tio­na­len Flü­gen genutzt wer­den können.

Und hier zei­gen sich noch ein­mal die kur­zen Wege, denn gleich hin­ter der Flug­gast­brücke wür­de nun die Pass­kon­trol­le statt­fin­den und nur weni­ge Schrit­te wei­ter liegt das Gepäckband.

Ich aber war heu­te nur mit Hand­ge­päck unter­wegs, sodass ich sofort wei­ter in den Ter­mi­nal gehe, des­sen Aus­gang sich nur eini­ge Meter wei­ter befindet.

Über eines der sechs­ecki­gen Trep­pen­häu­ser geht es für mich nur wie­der eine Eta­ge tie­fer auf das Park­deck, wo sich mein Auto befin­det, damit ich die Heim­fahrt antre­ten kann.

Fazit: Für mich war die­ser Flug einer emo­tio­na­ler Moment, ein Abschied von mei­nem gelieb­ten Flug­ha­fen Berlin-​Tegel. Ja, er war schon etwas älter und oft akut über­füllt, aber trotz­dem immer ein­fach Klas­se. Die kur­zen Wege mach­ten es mög­lich, dass man auch in unter einer Stun­de sei­nen Flug noch bequem errei­chen konn­te und nach der Lan­dung oft weni­ge Minu­ten spä­ter schon auf der Stra­ße stand. Das wird es so nicht mehr geben. Ich hät­te mir gewünscht, dass der Flug­ha­fen wei­ter als City­flug­ha­fen betrie­ben wird, so wie die Mehr­heit der Ber­li­ner. Doch die Poli­tik hat das abge­lehnt und so wird der Flug­ha­fen Berlin-​Tegel zukünf­tig nur noch in der Erin­ne­rung der Pas­sa­gie­re und den Geschichts­bü­chern weiterleben.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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