Lufthansa Business Class Airbus 380: München-Los Angeles
In den letzten Jahren hat die Lufthansa einige ihrer Airbus 380 von Frankfurt nach München verlegt. Eine Strecke, die bisher von diesem Flugzeugtyp bedient wurde, ist der Flug nach Los Angeles. Nach meinem Review der Lufthansa Business Class in der Boeing 747–8, möchte ich in diesem Review die Business Class im Airbus 380 vorstellen.
Ich weiß nicht, wie die Lufthansa es schafft, aber irgendwie ist im Vorfeld eines Fluges mit dem Kranich bei mir immer ein bisschen Chaos. Dieses Mal liegt das vor allem an einer der Damen am Flughafen München, die die Befragung vor den USA Flügen macht. Anders als in Frankfurt kann man hier durchaus zu einer weiteren Kontrolle geschickt werden. Und da die Dame so gut wie kein Deutsch spricht, Englisch aber auch nicht, verstehe ich sie kaum. Sie wiederum kann das nicht verstehen und da sie am längeren Hebel sitzt, schickt sie mich erst einmal zum Secondary Screening. Also muss ich nochmals eine komplette Sicherheitskontrolle passieren.
Nun ja, das geht auch vorbei und ich bin endlich am Gate. Das Boarding ist dann ebenfalls wieder etwas chaotisch, denn so richtig klappt es da mit dem Anstellen in der richtigen Schlange bei der Lufthansa einfach nicht. Aber irgendwann geht es an Bord, wo ich einen Platz auch dem Upper Deck des Airbus 380 reserviert habe.
Die Sitze hier sind die typischen Lufthansa Business Class Sitze in einer 2–2‑2 Anordnung. Besonders schön und bequem finde ich sie nicht und auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Aber bisher gibt es neue Sitze nur auf dem Papier, sodass ich mich damit begnügen muss.
Ich habe mir den Fensterplatz in der letzten Reihe der hinteren Kabine auf dem Oberdeck reserviert, doch an Bord werde ich gleich wieder überrascht, denn die Lufthansa hat mich mal eben umgesetzt, ohne es mir mitzuteilen. Ich sitze nun eine Reihe davor, ein Platz, der mit nicht so viel Freude bringen wird, aber dazu später mehr.
Hinter der Business Class Kabine gibt es im Lufthansa A 380 noch eine kleine Economy Class Kabine mit ein paar wenigen Sitzreihen. Besonders beliebt ist sie wegen der Zweierreihen am Fenster.
Ich aber richte mich auf meinem Sitz erst einmal häuslich ein. Noch habe ich die Hoffnung, dass der Nebenplatz vielleicht frei bleibt. Für Alleinreisende ist die Lufthansa Bestuhlung einfach suboptimal.
Die Besonderheit der Sitze auf dem Oberdeck, zumindest der am Fenster, sind die zusätzlichen Staufächer, die es hier gibt. Ansonsten ist das nämlich auch ein Manko dieser Sitze, dass es so gut wie keine Ablageflächen gibt.
Am Platz steht für mich eine Tüte mit der Matratzenauflage bereit, die Lufthansa seit kurzem auf Langstreckenflügen anbietet. Außerdem gibt es ein Kissen sowie eine Decke.
Das einzige Fach befindet sich unter dem Monitor. Darin verstaut sind das Amenity Kit sowie eine Flasche Wasser.
Unter der Mittelarmlehne befinden sich der Tisch sowie die Fernbedienung für das Entertainmentsystem.
Davor ist das Bedienelement für den Sitz verbaut, das sich teilweise etwas schwer drücken lässt und träge reagiert.
In einem kleinen Fach neben der Sitzfläche ist der Kopfhörer untergebracht. Lufthansa hat hier Bose Kopfhörer verbaut, die sehr gut sind.
Was mir bei Lufthansa sehr gut gefällt, das Amenity Kit wechselt sehr oft, sodass man nicht ständig dasselbe Täschchen bekommt. Dieses stammt von The Bridge aus Florenz.
Der Inhalt ist dann allerdings überschaubar. Es gibt eine Schlafmaske, Socken, Überzieher für die Kopfhörer, Zahnputzzeug sowie eine kleine Crème und Ohrstöpsel.
Schon am Boden wird ein Begrüßungsgetränk serviert, das auf diesem Flug sogar selbst gewählt werden kann. Manchmal gibt es hier nur Sekt, Orangensaft und Wasser.
Pünktlich verlassen wir das Gate, doch dann halten wir plötzlich an. Aus dem Cockpit erfahren wir, dass die Maschine zurück zum Gate müsse, auf Anweisung der Bundespolizei. Warum, das weiß keiner. Eine ganze Weile stehen wir so auf dem Vorfeld, bis es irgendwann heißt, wir haben Starterlaubnis.
Aus dem Fenster kann ich noch den Hügel des Besucherparks sehen, den ich selber schon besucht habe.
Vor uns macht sich noch eine Maschine der British Airways startklar, dann heißt es auch für mich auf Wiedersehen Deutschland und der Airbus 380 startet in Richtung Los Angeles.
Bereits nach kurzer Zeit werden an Bord die Anschnallzeichen ausgeschaltet und der Service beginnt mit heißen Tüchern.
Anschließend wird ein Getränk nach Wahl und dazu Mandeln serviert. Ebenfalls verteilt werden die Menükarten.
Kurze Zeit später beginnt bereits der Service. Dazu klappe ich den Tisch aus der Armlehne, der sich in der Mitte teilen lässt. Er ist nicht sonderlich groß und könnte auch etwas stabiler sein.
Die Hauptmahlzeit wird bei Lufthansa seit Einführung des neuen Bordservice nicht mehr auf einem Tablett, sondern direkt auf den Tisch serviert. Ich habe mich bei der Vorspeise für den Tafelspitz entschieden.
Als Hauptspeise habe ich das Rindfleisch gewählt, das in Ordnung ist. Das Gemüse dagegen ist nicht essbar.
Zum Hauptgericht wird ein kleiner Salat serviert, der auch nicht sonderlich schmackhaft ist.
Die Käseplatte nach dem Essen ist dann wieder in Ordnung.
Als Dessert habe ich mich für die Eiscreme entschieden, die bei Lufthansa leider nach wie vor im Pappbecher serviert wird.
Da an diesem Abflugtag Karfreitag ist, bekommt jeder Passagier nach dem Essen noch einen Lindt Osterhasen.
Der weitere Flug wird für mich dann leider immer mehr zur Geduldsprobe. Der Sitz neben mir ist nämlich leider nicht frei geblieben, dort sitzt ein rund vier Jahre alter Junge, seine Eltern vor mir und die Schwester über den Gang. Nach dem Essen geht dann die Rotation los, denn den Kindern ist anscheinend langweilig und die Eltern bekommen sie nicht beschäftigt. Während dann die Eltern ein Nickerchen machen, turnen die Kinder herum, auch über meine Beine, an meiner Armlehne und das eine kleine Ewigkeit. Keinen scheint es zu interessieren und da die Eltern und Kinder weder Deutsch noch Englisch sprechen, ist auch die Kommunikation schwierig. Irgendwann sind sie zwar mal etwas müde, doch danach geht es von vorn los. Es nervt einfach, aber auch die Flugbegleiter fühlen sich nicht zuständig.
Ich versuche mich unterdessen ein wenig mit der Aussicht abzulenken, denn wir überqueren gerade Island und die Insel ist heute mal wieder gut aus der Luft zu sehen.
Auf dem Monitor ist die Route gut zu erkennen. Leider ist dies aber der alte Lufthansa Monitor, dessen Schärfe doch sehr zu wünschen übrig lässt.
Nach einer Weile sind wir dann wieder über dem Atlantik und die Crew bietet kleine Snacks an. Das jedoch ist das schlimmste Essen, was ich je an Bord eines Flugzeuges bekommen habe, egal in welcher Klasse, denn es ist schlichtweg verdorben. Das Sandwich ist hart, als wenn man es an der Luft zu stehen hatte, an Stelle in der Kühlung und die Gemüsesticks sind schmierig. Lediglich die Cracker aus der Tüte sind essbar. Auf eine Reklamation meinerseits wird von der Crew nicht reagiert.
Im weiteren Verlauf des Fluges mache ich ein Nickerchen und schaue einen Film. Die turnenden Kinder muss ich aber von Zeit zu Zeit immer wieder ertragen, da sich keiner darum zu kümmern scheint. Für eine Weile schlafen sie aber auch, sodass ich da etwas Ruhe habe. Von Grönland oder dem Überflug über Kanada ist leider aufgrund der meist dicken Wolkendecke nicht viel zu sehen.
Rund zwei Stunden vor der Landung gibt es eine weitere Mahlzeit. Die finde ich bei Lufthansa immer sehr schwach, denn es gibt keine Auswahl und es werden nur eine Suppe und Salat serviert. Bei einem kurzen Flug an die Ostküste mag das noch in Ordnung sein, aber bei über zehn Stunden finde ich das dürftig.
Erst über Arizona reißen die Wolken wieder auf und geben den Blick auf die Landschaft unter uns frei.
Sehr schön zu erkennen ist dann der Flug über den Colorado, der hier die Grenze zwischen Arizona und Kalifornien bildet.
Die Bergspitzen rund um Los Angeles präsentieren sich dann Mitte April auch noch tief verschneit.
Kurze Zeit später sind dann auch die typischen breiten Autobahnen sowie das Häusermeer der Metropolregion zu sehen.
Die Landung in Los Angeles erfolgt dann zügig und ich kann das Flugzeug schnell in Richtung Einreisekontrolle verlassen.
Fazit: Lufthansa bietet im Großen und Ganzen ein solides Produkt im Transatlantikverkehr, mehr aber auch nicht. Inzwischen wurde die deutsche Fluggesellschaft hier in vielen Punkten selbst von anderen europäischen und amerikansichen Airlines überholt. Besonders die Sitze sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Auf diesem Flug kam das nicht sehr gute Catering hinzu. Eine Fünf-Sterne-Airline verkörpert das für mich jedenfalls nicht, wenn ich da zum Beispiel an meine Flüge mit Qatar Airways denke.
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