Stadtrundgang durch Weimar, Thüringen – Teil 1
Während eines Besuchs in Weimar habe ich einen ausführlichen Stadtrundgang gemacht, der mich zu vielen der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gebracht hat. Ausgangspunkt war für mich der Markt, an dem sich mein Hotel befunden hat.
Stadtrundgang durch Weimar – Markt
Mein Rundgang durch Weimar startet am Hotel Elephant, in dem ich während dieses Aufenthalts übernachtet habe. Das Hotel grenzt direkt an den historischen Marktplatz. Bereits seit 1300 ist der Markt, der wohl bedeutendste Platz der Stadt und besonders seine historischen Fassaden sind Highlights einer Stadtbesichtigung. Ein großer Teil der Nord- und Ostseite wurden jedoch im Krieg zerstört, aber später wieder Stilgetreu aufgebaut.
An der Ostseite befindet sich das 1549 erbaute Cranachhaus. Es wurde, wie sein nahezu identisches Nebengebäude, für den herzoglichen Kanzler Christian Brück erbaut. Im 16. Jahrhundert lebten hier die Maler Lucas Cranach der Ältere sowie sein Sohn Lucas Cranach der Jüngere.
Der Markt ist mit seinen 60 mal 60 Metern quadratisch angelegt und von ihm gehen die wichtigsten Achsen der Stadt ab. Ich biege in die Frauentorstraße ein, die mich zu einem ganz berühmten Wohnhaus führen soll.
Stadtrundgang durch Weimar – Goethehaus
Nur wenige Minuten Fußweg später stehe ich vor dem Wohnhaus von Johann Wolfgang von Goethe. Das Haus am Frauenplan ist heute ein Museum und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar”. Erbaut wurde das Haus bereits zwischen 1707 und 1709 vom fürstlichen Kammerkommissar und Strumpfhändler Georg Caspar Helmershausen. Goethe kam erst 1782 als Mieter hierher. Später wurde ihm das Haus vom Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach übertragen. Im Jahr 1832 verstarb Goethe in dem Gebäude.
Von Goethes Wohnhaus gehe ich ein kleines Stück auf der Frauentorstraße zurück, die teilweise von modernen, aber auch mit schön restaurierten Gebäuden flankiert ist.
Hier biege ich in die Schillerstraße ein, die eine schöne Fußgängerzone mit kleinen Geschäften und Lokalen ist.
Stadtrundgang durch Weimar – Schillerhaus
So gelange ich zum Schillerhaus. Erst 1802 zog die Familie in das Gebäude an der damaligen Esplanade ein, doch schon drei Jahre später verstarb der berühmte Dichter hier. Das Haus kann heute ebenfalls besichtigt werden und gehört zur Klassik Stiftung Weimar.
Ich folge der Schillerstraße nun bis zu ihrem Ende und entdecke dabei immer wieder schön restaurierte Gebäude, wie das Wittumspalais. Viele Jahre war es der Witwensitz der Herzogin Anna Amalia und bildete zu ihren Lebzeiten ein Zentrum des gesellschaftlichen und literarischen Lebens in der Stadt.
Stadtrundgang durch Weimar – Theaterplatz
Schließlich erreiche ich den Theaterplatz, an dessen Ostseite sich seit 2019 das Haus der Weimarer Republik befindet. In dem historischen Gebäude wurde 100 Jahre nach der Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung eine Dauerausstellung eröffnet.
Das Gebäude befindet sich genau gegenüber des Deutschen Nationaltheaters, in dem 1919 die Abgeordneten der Nationalversammlung tagten. Vor dem Theater steht eines der berühmtesten Standbilder der Dichter Goethe und Schiller. Errichtet wurde es 1857 und zeigt Goethe und Schiller auf Augenhöhe, obwohl Schiller in Wahrheit deutlich größer war. Mit der Darstellung sollte allerdings die literarische Ebenbürtigkeit dargestellt werden.
Ich laufe über den Zeughof weiter durch die Stadt und komme dabei am 1895 erbauten Donndorfbrunnen vorbei, der eine Wasser holende Mutter mit ihren zwei Kindern darstellt. Der Bildhauer Adolf von Donndorf schenkte den Brunnen seiner Geburtsstadt. Die Bronze Plastik ist übrigens eine Nachbildung der James Fountain am Union Square in New York, die der Künstler 1881 geschaffen hatte.
Nur wenige Meter weiter stehe ich vor der Geleitschenke, die auch als Köstritzer Schwarzbierhaus bekannt ist. Das 1547 erbaute Fachwerkhaus wurde ursprünglich als Wohnhaus und Speicher errichtet. Zum Lokal wurde es erst später umgebaut.
Mein Weg führt mich nun wieder weiter durch die engen Gassen der Altstadt, die teils von historischen Gebäuden und, teils von Häusern neueren Datums gesäumt sind.
Das Gasthaus „Scharfe Ecke”, das sich an der Geleitstraße Ecke Eisfeld befindet, ist für seine berühmten Thüringer Klöße bekannt und bietet sich, ebenso wie die umliegenden Lokale, als Stopp zum Mittagsessen während des Stadtrundgangs an.
Stadtrundgang durch Weimar – Herderplatz
Der nächste Platz, den ich erreiche, ist der Herderplatz, der zuerst Zentrum der Stadt war und diesen Status nach ihrer Ausdehnung an den Markt abgeben musste. Im Zentrum steht die Stadtkirche St. Peter und Paul, die auch Herderkirche genannt wird. Sie ist das bedeutendste Gotteshaus der Stadt und der heutige Bau wurde um 1500 errichtet. Sie trägt den Beinamen Herderkirche, weil der Philosoph Johann Gottfried Herder hier viele Jahre Generalsuperintendent war. Außerdem verfügt sie über einen Cranachaltar sowie fürstliche Grabstätten.
Vom Herderplatz gehe ich nun in Richtung Vorwerkgasse, die mich zum Stadtschloss führen soll.
Stadtrundgang durch Weimar – Stadtschloss
Der Ort, an dem sich heute das Weimarer Stadtschloss befindet, hat eine lange Geschichte. Schon im 6. Jahrhundert sollen sich hier die thüringischen Könige getroffen haben. Belegt ist auf jeden Fall die Existenz einer Wasserburg im 10. Jahrhundert. Danach folgten mehrere Gebäude, die des Öfteren Feuern zum Opfer fielen. Der heutige Schlossbau begann erst 1789 mit der Gründung einer Schlossbaukommission, an der auch Johann Wolfgang von Goethe mitwirkte. Momentan wird das Stadtschloss grundlegend saniert und soll dann als Museum mit verschiedenen Schwerpunkten wiedereröffnet werden.
Im zweiten Teil meines Rundgangs durch Weimar besuche ich unter anderen den Park an der Ilm, das Römische Haus und den Alten Friedhof.
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