Die Schöne im Atlantik – Martha’s Vineyard
Ein Mann kommt mit seinen beiden Töchtern aus einer Eisdiele – eigentlich nichts Besonderes in einem Urlaubsörtchen wie Oak Bluffs. Doch dieser Mann ist der amerikanische Präsident, der mit seiner Familie hier Urlaub macht. Ganz entspannt plaudert er mit Passanten, während seine Töchter ihr Eis essen. Gibt’s nicht? Doch, denn auf Martha’s Vineyard haben sie fast alle schon mal Urlaub, die Schönen und Reichen und eben auch viele US-Präsidenten.
Eine Präsidentenfamilie hat sogar heute noch ein Anwesen hier – die Kennedys. Doch auch für ganz normale Urlauber ist die Insel ein lohnendes Ziel. Vor der Küste von Massachusetts gelegen, bietet sie ein mildes Klima und einzigartiges Flair.
Die meisten Besucher kommen mit einer der zahlreichen Fähren auf die Insel. Eine von ihnen ist die Vineyard Fast Ferry, eine Katamaranfähre, die zwischen Rhode Island und Martha’s Vineyard unterwegs ist. Wer die Tour als Tagesausflug macht, der kann an Bord auch gleich eine Inselrundfahrt mitbuchen. Sie führt zu den bekanntesten Plätzen von Martha’s Vineyard.
Auf den Klippen an der Westseite der Insel befindet sich einer der schönsten Leuchttürme Neuenglands. Schon seit 1799 gab es einen Leuchtturm an dieser Stelle, um den Schiffen das Navigieren zu erleichtern. Der heutige Turm wurde im Jahr 1854 errichtet und weist Seefahrern seitdem den Weg um die Klippen der Insel. Trotzdem ist genau dieser Ort auch Schauplatz des schlimmsten Schiffsunglücks in der Geschichte von Neuengland. Am frühen Morgen des 19. Januar 1884 lief die „City of Columbus” genau dort auf Grund und sank. Nur 29 Passagiere überlebten das Unglück, mehr als 100 ertranken in den Fluten des Atlantiks.
Fast wie in einer Zuckerbäckerei fühlt man sich, wenn man durch Oak Bluffs läuft. Die „Cottage City” ist berühmt für ihre vielen bunten Holzhäuser, die rund um den Tabernakle angeordnet sind. Die Meisten sind allerdings nur von außen zu bewundern, denn sie sind private Wohnhäuser. Nur eines ist als kleines Museum eingerichtet. Somit bekommt man dann doch noch einen kleinen Einblick in die Wohnräume dieser bezaubernden Häuser.
Zum Bummeln lädt aber auch der Hafen von Oak Bluffs ein. Da hier auch die meisten Fähren an- und ablegen, herrscht ständig ein geschäftiges Treiben. Mittendrin und fast unscheinbar zwischen Souvenirläden versteckt, findet man dann auch noch eines der ältesten Karussells der USA. Mehr als 130 Jahre alt ist das hölzerne Kunstwerk, das liebevoll restauriert wurde.
Neben Oak Bluffs wartet auch der Hauptort Edgartown mit vielen historischen Gebäuden auf. Zwar sind diese nicht im Zuckerbäckerstil, aber deshalb nicht weniger sehenswert. Was dem aufmerksamen Reisenden bei so einer Fahrt über die Insel auch noch auffällt, ist das Fehlen sämtlicher großen Reklametafeln und Ketten, wie Wal*Mart, McDonalds oder Burger King. Auf Martha’s Vineyard sind solche Ansiedlungen verpönt und so blühen auch heute noch die kleinen Tante Emma Läden und private Diner.
Doch nicht nur Martha’s Vineyard selbst ist absolut sehenswert, auch die Fahrt von der Insel zum Festland bietet fantastische Erlebnisse. Immer entlang der Küste von Massachusetts, und später Rhode Island, rast die Fast Ferry über das Meer.
Besonders bei schönem Wetter ein einmaliges Erlebnis. Das letzte Stück bis zum Hafen in Quonset ist dann nochmal etwas ganz besonderes, denn hier hat man einen ungestörten Blick auf die fantastischen Villen der oberen 10.000 von Rhode Island.
Ganz zum Schluss unterquert die Fähre noch die beeindruckende Pell Brücke, die nach Newport führt und fährt am Plum Beach Lighthouse vorbei, einem der schönsten in der Region…
… bevor sie ihre Passagiere nach einem interessanten Ausflug in die Inselwelt Neuenglands wieder zum Ausgangspunkt in Rhode Island bringt.
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