Ein Flug wie kein anderer – Mit dem United Island Hopper durch Micronesien – Teil 3

Der Flug mit dem Island Hop­per war ein lang geheg­ter Traum von mir. In den ersten zwei Tei­len mei­nes Berichts bin ich von Hono­lu­lu über Maju­ro auf den Mar­shall­in­seln, Kos­rae und Pohn­pei bis nach Chu­uk geflo­gen, das nun die letz­te Sta­ti­on in den Föde­rier­ten Staa­ten von Mikro­ne­si­en ist. 

United Island Hopper – Chuuk, Föderierte Staaten von Mikronesien

Nach einer Stun­de Flug kann ich am Hori­zont Chu­uk erken­nen, unser letz­tes Ziel in den Föde­rier­ten Staa­ten von Mikro­ne­si­en. Auch die­se Insel­grup­pe ist von einem Riff umge­ben, das beim Anflug über­quert wird.

In der Lagu­ne von Chu­uk befin­den sich ins­ge­samt 57 Inseln, von denen die elf größ­ten bewohnt sind. Wie schon die ande­ren Insel­grup­pen war auch die­se von 1899 bis 1918 eine deut­sche Kolo­nie. Da Chu­uk unge­fähr auf hal­bem Weg zwi­schen Hawaii und den Phil­ip­pi­nen liegt, wur­de die Insel im Zwei­ten Welt­krieg aller­dings nicht nur von den Japa­nern besetzt, son­dern sie bau­ten hier einen gro­ßen Mili­tär­stütz­punkt. Die­ser wur­de 1944 mas­siv von den Ame­ri­ka­nern bom­bar­diert, sodass die Insel­grup­pe schwe­re Schä­den davon­trug. Auf­grund die­ser Bom­bar­die­rung gibt es rund um die Inseln vie­le Schiffs­wracks, die heu­te ein belieb­tes Tauch­re­vier sind.

Wie­der umflie­gen wir beim Anflug eini­ge der Inseln, bis ich in der Fer­ne den Flug­ha­fen ent­decken kann.

Wäh­rend wir immer tie­fer sin­ken, kann ich im fla­chen Was­ser der Lagu­ne win­zi­ge Insel­chen ausmachen.

Schließ­lich flie­gen wir so nah an der Haupt­in­sel vor­bei, dass ich Orte und Häu­ser sehen kann.

Wäh­rend der Island Hop­per auf der Lan­de­bahn auf­setzt, steht ein­mal mehr die Feu­er­wehr bereit.

Dann gibt es eine schar­fe Brem­sung und ich wer­de wie­der rich­tig in den Sitz gedrückt. Anson­sten ist alles gleich. Wir dre­hen am Ende der Lan­de­bahn und fah­ren zum Ter­mi­nal zurück. Inzwi­schen ist das Pro­ze­de­re für mich schon Routine.

Sofort ins Auge sticht mir das mehr­stöcki­ge Gebäu­de in der Nähe des Flug­ha­fens. Wie ich von der Crew erfah­re, ist es ein Hotel und wahr­schein­lich das größ­te Gebäu­de, das ich auf allen Inseln gese­hen habe.

Der Ter­mi­nal ist dann wie­der etwas klei­ner als auf Pohn­pei, die Gang­way aber exakt die glei­che wie auf allen Flug­hä­fen zuvor.

Ein letz­tes Mal schnap­pe ich mir mein Hand­ge­päck und stei­ge aus. Inzwi­schen kennt mich die Crew schon und weiß, dass ich eine von denen bin, die die­sen Flug aus rei­nem Inter­es­se machen. Noch ein­mal ist der Him­mel blau und das Ther­mo­me­ter zeigt 30 Grad an.

Das Flug­ha­fen­schild von Chu­uk ist lei­der total ver­bli­chen und fast gar nicht mehr zu lesen. Scha­de, dass man das nicht renoviert.

Dann geht es wie­der in den Ter­mi­nal. Und hier ist die­ses Mal rich­tig was los. So vie­le Men­schen habe ich auf kei­nem der ande­ren Flug­hä­fen gese­hen. Vie­le von ihnen sind aber kei­ne Ein­hei­mi­schen, son­dern Tou­ri­sten, die zum Tau­chen nach Chu­uk kommen.

Anson­sten bleibt gera­de noch Zeit für einen kur­zen Besuch der Wasch­räu­me, die hier lei­der nicht so gut in Schuss sind wie auf Kos­rae oder Pohn­pei. Auch das Ange­bot an Snacks und Sou­ve­nirs ist viel klei­ner. Das ist aber nicht wei­ter schlimm, denn kur­ze Zeit spä­ter wird unser Flug schon wie­der aufgerufen.

Zwölf Stun­den bin ich bereits unter­wegs, als ich ein letz­tes Mal an Bord gehe. Das Flug­zeug ist jetzt gut gefüllt mit Urlau­bern, die von Chu­uk wie­der nach Hau­se fliegen.

Dann geht es auch schon los und wir bre­chen zur letz­ten Etap­pe auf – unser Ziel: Guam.

Wie schon der Anflug bie­tet auch der Abflug wie­der tol­le Aus­blicke auf die Insel­welt. Es ist ein­fach toll, wie per­fekt die Sicht heu­te ist. Ich habe wahn­sin­ni­ges Glück mit dem Wet­ter und das ich die­sen Sitz­platz ergat­tern konnte.

United Island Hopper – Ankunft in Guam

Rund zehn Minu­ten nach dem Start wer­den die Anschnall­zei­chen aus­ge­schal­tet und Kapi­tän Russ Kel­ler infor­miert uns ein letz­tes Mal über eine Flug­zeit von neun­zig Minu­ten. Dann kom­men die Flug­be­glei­ter durch die Kabi­ne und ver­tei­len die Ein­rei­se­for­mu­la­re für Guam. Der Zet­tel, den ich hier aus­fül­len muss, ähnelt dem, den man auch bei der Ein­rei­se nach Hawaii bekommt.

Unter­wegs wer­fe ich natür­lich auch immer mal wie­der einen Blick aus dem Fen­ster. Ab und zu sind klei­ne Atol­le zu sehen, mei­stens aber nur der blaue Pazi­fik und die Wolken.

Auf die­ser Etap­pe gibt es dann tat­säch­lich noch ein­mal etwas zu essen. Damit hat­te ich gar nicht gerech­net, doch neben den Geträn­ken wird noch ein Sand­wich serviert.

Lang­sam nähern wir uns Guam und mei­ne Auf­re­gung steigt noch­mals, denn die Insel ist einer der weni­gen Orte der USA, die ich noch nicht ken­ne. Nach­dem ich alle 50 Bun­des­staa­ten besucht hat­te, habe ich mir vor­ge­nom­men, die Ter­ri­to­ri­en eben­falls anzu­schau­en. Guam aber ist ja nicht so ein­fach zu errei­chen. Doch heu­te soll die­ser lang geheg­te Traum nun end­lich in Erfül­lung gehen.

Nach etwa sieb­zig Minu­ten Flug­zeit kann ich dann tat­säch­lich wie­der eine grö­ße­re Land­mas­se ent­decken, wir über­flie­gen die Küste von Guam. Fast ist es geschafft, nun sind es nur noch weni­ge Minu­ten bis zur Landung.

Nach einer Wei­le kann ich die ersten Sied­lun­gen ent­decken. Von oben sieht es fast ein wenig wie Hawaii aus.

Kurz vor der Lan­dung kann ich einen Groß­teil der west­li­chen Küste sehen, dar­un­ter die Haupt­stadt Hagat­na und den Hotel­be­zirk. Etwas wei­ter hin­ten ist sogar der Lovers Point zu sehen, einer der Orte, die ich in den näch­sten Tagen besu­chen werde.

Nach einer Stun­de und sechs­und­zwan­zig Minu­ten lan­det der Island Hop­per schließ­lich auf dem Flug­ha­fen von Guam. Fast vier­zehn Stun­den Flug lie­gen hin­ter uns, vier Zwi­schen­lan­dun­gen, die Über­que­rung der Datums­gren­ze und unse­rem Start­punkt Hono­lu­lu sind wir nun 20 Stun­den voraus.

Nach dem Andocken am Gate muss ich hier die US-​Immigration pas­sie­ren, ganz so wie bei jeder Ein­rei­se in die USA. Bei einem Non-​Stop Flug zwi­schen Hawaii und Guam wäre das nicht nötig gewe­sen, doch durch die Zwi­schen­lan­dun­gen bin ich ja aus den USA aus­ge­reist. Da es hier die neu­en Auto­ma­ten gibt, geht das aber ganz schnell, sodass ich schon weni­ge Minu­ten spä­ter mei­nen Miet­wa­gen in Emp­fang neh­men kann. Aber das ist eine ande­re Geschich­te. Der Flug mit dem Island Hop­per ist vor­bei, doch für mich wird er unver­gess­lich bleiben.

United Island Hopper – Fazit

Wur­den mei­ne Erwar­tun­gen an den Island Hop­per erfüllt? Das kann ich ganz klar mit Ja beant­wor­ten. Es war ein tol­les Erleb­nis, ein­fach unbe­schreib­lich. War es anstren­gend? Auch das kann ich mit Ja beant­wor­ten, denn 14 Stun­den Flug­zeit, die Zeit­ver­schie­bung und dann noch meh­re­re Lan­dun­gen, jedes Mal aus­stei­gen, drau­ßen heiß, drin­nen kli­ma­ti­siert – da ist man am Ende des Tages schon geschafft. Bereut habe ich es aber kei­ne Sekun­de und wür­de den Flug genau­so wie­der machen. Neben­bei ist es eine gan­ze beson­de­re Art und Wei­se nach Guam zu kom­men und über­all kam ich über den Island Hop­per mit Men­schen ins Gespräch. Die­se Strecke ist ein­zig­ar­tig und die Ein­drücke sowie die Men­schen, die ich unter­wegs getrof­fen habe, wer­de ich mein Leben lang nicht vergessen.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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