LATAM Business Class Boeing 787: Frankfurt-Madrid-Frankfurt

LATAM ist eine Flug­ge­sell­schaft, auf die man eigent­lich nur bei Rei­sen nach Süd­ame­ri­ka stößt. Doch es gibt eine Rou­te in Euro­pa, die die Süd­ame­ri­ka­ner regel­mä­ßig betrei­ben und für die kein Lang­strecken­flug nötig ist, der Fifth Free­dom Flight zwi­schen Frank­furt und Madrid. 

Gebucht habe ich den Flug direkt auf der Inter­net­sei­te von LATAM. Die Air­line bie­tet oft sehr gün­sti­ge Tari­fe an. So kann die Busi­ness Class manch­mal schon für unter 200 Euro hin und zurück gebucht wer­den. Es ist eine schö­ne Mög­lich­keit, mal eine inter­na­tio­na­le Kabi­ne auf einem inner­eu­ro­päi­schen Flug zu haben. Für mich war die­ser Flug nicht nur der erste mit LATAM, son­dern gleich­zei­tig auch der erste Flug in einer Boe­ing 787.

LATAM 705 von Frankfurt nach Madrid

Nach­dem ich rund zwei Stun­den in der aus­ge­zeich­ne­ten Air Cana­da Map­le Leaf Lounge ver­brach­te habe, mache ich mich auch den Weg zum Gate. Hier war­ten schon vie­le Pas­sa­gie­re auf das Boar­ding, doch das ver­zö­gert sich. Lei­der ist die Infor­ma­ti­on dar­über nur unzureichend.

Gegen 19 Uhr beginnt dann der Ein­stieg. Zuerst dür­fen, wie über­all, Per­so­nen, die mehr Zeit benö­ti­gen und Fami­li­en mit klei­nen Kin­dern an Bord. Danach wer­den Sta­tus Kun­den und Busi­ness Class Pas­sa­gie­re aufgerufen.

Latam 705
Frank­furt (FRA) – Madrid (MAD)
Abflug: 19:25 Uhr
Ankunft: 22:00 Uhr 
Dau­er: 2:35 Stunden
Flug­zeug: Boe­ing 787
Sitz: 3A (Busi­ness Class)

Das Boar­ding fin­det über die zwei­te Tür statt, sodass ich gleich nach dem Ein­stieg nach links abbie­ge. So habe ich mei­nen ersten Blick auf die Kabi­ne, die LATAM Pre­mi­um Busi­ness nennt. Es gibt fünf Sitz­rei­hen und die Sit­ze sind 2–2‑2 ange­ord­net. Für Ein­zel­rei­sen­de nicht ide­al, aber wenn man zu zweit reist, sind die­se Sit­ze super.

Schon vor­ab habe ich mir den Sitz 3A reser­viert. Die­ser befin­det sich am Fen­ster auf der lin­ken Sei­te. Sehr viel Pri­vat­sphä­re bie­ten die LATAM Sit­ze nicht, da ich aber die­ses Mal nicht allein unter­wegs bin, ist es sehr schön, denn so kann man sich gut unterhalten.

Durch die Anord­nung und das Design ver­fü­gen die Sit­ze über sehr viel Platz. Sie sind gera­de ange­ord­net und kön­nen natür­lich in ein kom­plett fla­ches Bett ver­wan­delt wer­den. Für einen Flug von rund zwei Stun­den ist das schon der abso­lu­te Luxus.

Jeder Sitz ver­fügt über eine brei­te Fuß­bank, die Teil des Bet­tes wird. Man muss bei die­sem Sitz die Füße also nicht in eine enge Abla­ge unter dem Vor­der­sitz zwän­gen. In der auf­rech­ten Posi­ti­on kann die Fuß­bank aber nicht erreicht wer­den. Dar­un­ter fin­det sich Platz, um eine Tasche zu ver­stau­en, aller­dings nicht bei Start und Lan­dung, wor­auf die Crew extra hin­weist. Anson­sten sieht es mit Stau­raum lei­der sehr schlecht aus.

In der Leh­ne des Vor­der­sit­zes ist der Moni­tor ver­baut, der für ein neu­es Flug­zeug (die Maschi­ne ist erst weni­ge Mona­te alt) recht klein aus­fällt. Lei­der ist er auch fest instal­liert, sodass man aus der Schlaf­po­si­ti­on kei­ne gute Sicht hat.

Zwi­schen den zwei Moni­to­ren befin­den sich Fächer, in denen die Kopf­hö­rer lie­gen. Die­se haben kei­ne beson­ders gute Qualität.

Neben der Sitz­flä­che fin­det sich die her­aus­zieh­ba­re Fern­be­die­nung für den Moni­tor sowie ein Flaschenhalter.

Dahin­ter ver­stecken sich eine 110V und eine USB Steck­do­se. Die­se fin­de ich sehr unglück­lich instal­liert, da man sie recht schlecht errei­chen kann und beim Ver­stel­len des Sit­zes auf­pas­sen muss, dass man nichts einklemmt.

Die Mit­tel­kon­so­le der Sit­ze ist recht groß und schirmt so sehr gut vom Nach­bar­sitz ab. Dadurch gibt es auch einen recht gro­ßen Tisch für Geträn­ke und Snacks.

Dahin­ter befin­den sich die Ein­stel­lun­gen für den Sitz. Auf die­sem Bild ist auch zu sehen, was mein größ­ter Kri­tik­punkt ist, die Maschi­ne wur­de nicht gründ­lich gerei­nigt. Bei genaue­rem Hin­se­hen fin­den sich über­all noch Krü­mel von den Vor­gän­gern. Das ist nicht sehr schön.

Eine Beson­der­heit der Boe­ing 787 sind die Fen­ster. Die­se las­sen sich auf Knopf­druck in meh­re­ren Stu­fen ver­dun­keln. Ich fin­de es aller­dings nicht so prak­tisch, da es doch recht lan­ge dau­ert, beson­ders wenn man foto­gra­fie­ren will. Das A350 Kon­zept fin­de ich da bes­ser gelungen.

Noch am Boden kommt ein Flug­be­glei­ter mit Geträn­ken her­um. Es wer­den Was­ser, Oran­gen­saft oder Cham­pa­gner ange­bo­ten. Dazu wer­den Nüs­se gereicht.

Danach wer­den noch Kis­sen und eine kusche­li­ge Decke ver­teilt. Für einen zwei Stun­den Flug abso­lut perfekt.

Wäh­rend neben­an gera­de eine Maschi­ne der ANA abge­fer­tigt wird, zeigt man bei uns das Sicherheitsvideo.

Dann geht es auch schon los und wir machen uns auf den Weg nach Madrid. Der Hin­flug führt über die Schweiz, wo wir Lau­sanne und Genf überfliegen.

Nach dem Start besu­che ich einen der Wasch­räu­me. Die­se sind nichts Beson­de­res und es gibt auch kei­ne beson­de­ren Annehm­lich­kei­ten für Busi­ness Class Passagiere.

Danach klicke ich mich ein­mal durch das Enter­tain­ment­pro­gramm. Die Aus­wahl ist in Ord­nung und man kann so sicher­lich auch einen län­ge­ren Flug überstehen.

Rund eine hal­be Stun­de nach dem Start beginnt der Ser­vice. Die Tische befin­den sich in der Mit­tel­arm­leh­ne und kön­nen nicht geteilt wer­den. Dadurch sind sie recht schwer und unfle­xi­bel. Auf­ste­hen ist nicht möglich.

Beim Essens­ser­vice gibt es kei­ne Kar­te und auch kei­ne Aus­wahl. Alle bekom­men das­sel­be Gericht, das auch einem Salat und Hühn­chen sowie einem Tört­chen als Des­sert besteht.

Nach­dem das Essen ser­viert ist, kommt die Crew noch ein­mal mit Geträn­ken durch die Kabine.

Nach knapp zwei Stun­den lan­den wird bereits auf dem Flug­ha­fen von Madrid. Die Fahrt zum Gate dau­ert dann noch ein­mal eine gefühl­te Ewig­keit, doch nach rund 15 Minu­ten errei­chen wird das Ter­mi­nal 4S und kön­nen aus­stei­gen. Pas­sa­gie­re, die wei­ter nach Sant­ia­go de Chi­le flie­gen, blei­ben hin­ge­gen an Bord.

Das sich der Rück­flug nur wenig vom Hin­flug unter­schei­det, habe ich die­se gleich hier mit zusam­men­ge­fasst. Eini­ge inter­es­san­te Details gibt es schon zu berichten.

LATAM 704 von Madrid nach Frankfurt

Nach mei­nem Auf­ent­halt in der Ibe­ria Lounge im Ter­mi­nal 4S bege­be ich mich rund eine hal­be Stun­de vor dem Abflug zum Gate. Das ist prak­ti­scher­wei­se gleich um die Ecke.

Das Boar­ding fin­det hier sehr geord­net nach Grup­pen statt und es wird wie­der nur über die zwei­te Tür eingestiegen.

Latam 704
Madrid (MAD) – Frank­furt (FRA)
Abflug: 15:05 Uhr
Ankunft: 17:40 Uhr
Dau­er: 2:35 Stunden
Flug­zeug: Boe­ing 787
Sitz: 1A (Busi­ness Class)

Die­ses Mal konn­te ich mir den Platz 1A reser­vie­ren, den ich in Flug­zeu­gen mei­stens bevor­zu­ge. Da der Sitz der­sel­be ist wie auf dem Hin­flug, wer­de ich die­sen nicht noch ein­mal im Detail vorstellen.

Es gibt nur einen klei­nen Unter­schied. Da es sich hier um die erste Rei­he han­delt, sind der Moni­tor und die Fuß­ab­la­ge nicht in der Rück­wand des Vor­der­sit­zes, son­dern in einer Art Scha­le an der Vor­der­wand ver­baut. Dadurch ist der Moni­tor tie­fer in die Wand ein­ge­las­sen und wirkt irgend­wie noch klei­ner. Auch sind die zwei Fuß­ab­la­gen kom­plett von­ein­an­der getrennt, was wie­der­um sehr ange­nehm ist, wenn man allein reist.

Manch­mal gibt es von die­sem Sitz auch einen klei­nen Ein­blick ins Cockpit.

Auch dies­mal wer­den am Boden wie­der Geträn­ke und Nüs­se gereicht, heu­te habe ich aber freie Aus­wahl. Die Crew ist auf die­sem Flug irgend­wie bes­ser drauf als auf dem Hin­flug. Da war Freund­lich­keit etwas Mangelware.

Pünkt­lich ver­las­sen wird das Gate und es wird das Sicher­heits­vi­deo gezeigt.

Dann beginnt wie­der die end­los lan­ge Fahrt zur Start­bahn. Wer baut bloß sol­che Flug­hä­fen? Auch die Ter­mi­nals sind hier in Madrid end­los weitläufig.

Schließ­lich haben wir Start­frei­ga­be und da es dies­mal ein Tag­flug ist, kann ich nun auch etwas von der Land­schaft sehen.

Nach Errei­chen der Rei­se­flug­hö­he star­tet der Ser­vice mit war­men Tüchern. Danach wer­den wie­der Geträn­ke serviert.

Und dann wird es kuri­os. Beim Essen gibt es wie­der kei­ne Aus­wahl, doch nicht nur das, es gibt exakt das Glei­che. Nur der Spar­gel fehlt, anson­sten gibt es wie­der Salat mit Huhn und dem Tört­chen. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt.

Der Rück­flug folgt einer ande­ren Rou­te und führt uns über Paris, das sich aber unter einer geschlos­se­nen Wol­ken­decke versteckt.

Mit der unter­ge­hen­den Son­ne errei­chen wir schließ­lich wie­der Frankfurt,…

… wo wir nach rund zwei Stun­den landen.

Fazit: Mir hat mein Flug mit LATAM gut gefal­len. Die Busi­ness Class ist sicher­lich nicht das modern­ste und toll­ste Pro­dukt auf dem Markt, aber ein soli­des Ange­bot. Ich wür­de sogar so weit gehen und die­se Sit­ze denen der Luft­han­sa vor­zie­hen, da man trotz 2–2‑2 Anord­nung doch nicht so nah am Nach­barn sitzt und die Sitz­flä­che auch etwas brei­ter ist. Etwas kuri­os fand ich hin­ge­gen, dass es auf bei­den Flü­gen exakt das glei­che Essen gab. Anson­sten ist die Busi­ness Class für einen zwei Stun­den Flug inner­halb Euro­pas ein­fach super, beson­ders wenn man bedenkt, dass sie oft für unter 200 Euro ange­bo­ten wird. Ich die­sen Flug jedem, der ein­mal eine Lang­strecken Busi­ness Class testen möch­te, nur empfehlen.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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