Tag 6 – Montag, 27. August 2018
Known and Unknown – Exeter nach Bournemouth
„I never get tired of the blue sky.”—Vincent van Gogh
Am Morgen treffen sich U., Frau B. und ich noch einmal zu weiteren Unternehmungen. Wir fahren zum Powderham Castle, das sich ganz in der Nähe von Exeter befindet. Bereits zwischen 1390 und 1420 wurde die Burg von Sir Philip Courtenay erbaut und ist bis heute im Besitz der Familie, deren Oberhaupt den Titel Earl of Devon trägt.
Vom Parkplatz laufen wir recht zügig zur Burg, denn war heute Morgen der Himmel noch blau, so ziehen nun in atemberaubender Geschwindigkeit dichte Wolken auf. Nur ab und zu zeigt sich die Sonne noch und für ein Foto heißt es auch mal kurz warten.
Nachdem wir die Außenaufnahmen im Kasten haben, geht es über eine lange, steinerne Brücke über den Burggraben zum Eingang. Dieser wurde während eines großen Umbaus der Anlage im 19. Jahrhundert vom 10. Earl of Devon so gestaltet.
Auf dem Burghof angekommen, sind wir so ziemlich die ersten Besucher heute, sodass es noch recht leer ist. Leider ist aber auch der Himmel inzwischen fast komplett zugezogen.
So beschließen wir, gleich an der ersten Führung durch die Burg teilzunehmen. Da es sich um ein Privathaus handelt, ist Fotografieren aber wieder nicht gestattet. Was aber erlaubt ist, ist das Mitbringen von Hunden und das auch zur Führung. Der derzeitige Graf ist sehr tierlieb und gestattet so auch fremde Hunde im Haus.
Nach der Führung durch das Gebäude gehen wir noch um die Burg herum und schauen uns die Gärten sowie die 1861 geweihte Kapelle an.
Das gesamte Grundstück, das Powderham Castle umgibt, hat eine beachtliche Größe und reicht bis an den Fluss Exe. Auf einem Teil ist eine große Herde Hirsche beheimatet, von denen ich einige auf einer kleinen Insel erspähen kann.
Nachdem wir alles ausgiebig besichtigt haben, fahren wir weiter. Über enge Straßen und kleine Dörfer geht es zu einem Herrenhaus, das nicht ganz so professionell vermarktet wird wie Powderham Castle. Sand liegt in einem kleinen Tal im östlichen Devon und wurde in elisabethanischer Zeit gebaut. Noch heute ist es ein Privathaus und man wird von den Bewohnern höchstpersönlich durch das Gebäude geführt, was eher selten der Fall ist. Die meisten Anwesen haben Personal oder Freiwillige, die die Touren übernehmen.
Da die nächste Tour jedoch sehr voll ist, entscheiden wir uns, etwas zu warten und zuerst den schönen Garten anzuschauen. Inzwischen ist die Sonne auch wieder etwas hervorgekommen, sodass es angenehm warm ist.
Der Garten ist übrigens noch sehr jung. Erst 1911 wurde er von einer Mieterin angelegt und seitdem gepflegt. Über mehrere Terrassen erstreckt sich die Anlage und bietet immer wieder schöne Ausblicke.
Auf der Tour durch das Haus dürfen wir leider wieder nicht fotografieren, doch wir erfahren spannende Geschichten. Es ist schon etwas Besonderes, wenn die Bewohner selbst durch das Haus führen und davon berichten, wie es ist, in einem über 500 Jahre alten Gebäude zu leben. Und noch etwas erfahren wir, unsere Guides machen das heute zum letzten Mal, denn für 2018 ist die Öffnung des Anwesens beendet und im nächsten Jahr werden sie nicht mehr hier sein. Aus Altersgründen wechseln sie in ein kleineres Haus und eine neue Generation wird Sand nun übernehmen.
Nach dieser Besichtigung muss mich von U. und Frau B. verabschieden, denn jetzt trennen sich unsere Wege wieder. Während die zwei noch etwas Zeit in der Region Exeter verbringen, um dann zurück zur Kanalfähre zu fahren, mache ich mich auf den Rückweg nach London. Der führt mich heute erst einmal nach Bournemouth, wo ich noch einmal im Hilton Hotel übernachte, das mir bei meinem letzten Aufenthalt so gut gefallen hat.
Auch dieses Mal bekomme ich eine tolle Suite als Upgrade und lasse hier den Abend ausklingen.
Am Abend mache ich noch Pläne für die nächsten Tage, denn auch wenn mich die Fahrt jetzt wieder in die Region um London zurückführt, so habe ich doch noch einige Orte auf dem Plan, die ich besuchen möchte.
Meilen: 113
Wetter: 16–19 Grad, stark bewölkt
Hotel: Hilton Bournemouth