Iberia Business Class A350: Madrid-London
Im Sommer 2018 hat die spanische Fluggesellschaft Iberia ihren ersten Airbus 350 in Empfang genommen. Bevor diese auf die Langstrecke geschickt wurden, waren sie zu Testzwecken auf der Strecke Madrid-London im Einsatz. Für mich ein Grund, mir den A350, der auch eine neue Kabinenausstattung bekommen hat, einmal genauer anzuschauen.
Nach meinem Aufenthalt in der Iberia Business Class Lounge begebe ich mich zum Gate. Die Wege in Madrid sind extrem lang, denn die Terminals sind sehr weitläufig. So bin ich auch hier einige Minuten unterwegs, bis ich den richtigen Flugsteig erreiche.
Pünktlich beginnt der Einstieg und als Passagier der Business Class darf ich zuerst einsteigen. Ins Flugzeug geht es trotzdem noch nicht, denn der Zugang ist durch ein rotes Band versperrt. Das sorgt für reichlich Irritationen, denn am Gate weiß man davon anscheinend nichts und so stauen sich die Passagiere langsam in der gesamten Fluggastbrücke. Im Flugzeug ist man hingegen irritiert, dass die Passagiere bereits vor der Tür stehen. Erst nach rund zehn Minuten ist das Problem gelöst und wir können endlich einsteigen.
Dass der A350 neu ist, das wusste ich schon bei der Buchung, doch dass die Maschine nagelneu ist, sozusagen heute für die Iberia erstmalig mit Passagieren abhebt, davon hatte ich keine Ahnung, bevor ich an Bord komme. Hier werde ich etwas reserviert begrüßt und dann sehe ich zum ersten Mal die neue Business Class Kabine der Iberia.
Iberia 3166
Madrid (MAD) – London (LHR)
Abflug: 15:55 Uhr
Ankunft: 17:20 Uhr (-1 Std.)
Dauer: 2:25 Stunden
Flugzeug: Airbus 350
Sitz: 6A (Business Class)
Die Sitze sind versetzt angeordnet, sodass sich eine 1–2‑1 Konfiguration ergibt und in der Mitte jeweils einmal zwei Sitze am Gang mit breiter Mittelkonsole und in der nächsten Reihe zwei sogenannte Honeymoon-Sitze entstehen. Diese Sitzpaare würde ich wirklich nur Paaren empfehlen, denn die Sitze sind schon sehr dicht zusammen.
Die Sitze am Fenster sind alle Einzelsitze und es wechselt zwischen echten Fensterplätzen in den Reihen mit geraden Sitznummern und Sitzen am Gang mit breiter Konsole zum Fenster hin in den ungeraden Sitzreihen. Die Sitze sind angenehm breit und recht bequem. Was mir nicht so sehr gefällt, ist die Farbgebung. Das wirkt alles sehr eintönig in den Braun- und Grautönen.
Ich habe mir im Vorfeld den Platz 6A reserviert, der ein echter Fensterplatz ist und somit sehr viel Privatsphäre bietet.
Das Fußfach, das sich unter dem Vordersitz befindet, ist angenehm groß, sodass man beim Schlafen ausreichend Platz haben sollte.
Darunter befindet sich ein weiteres Fach, das als Stauraum für Schuhe oder eine Tasche genutzt werden kann.
Am Fenster gibt es eine Armlehne, die allerdings sehr schmal ist, wie ich finde.
Nicht so schön finde ich den recht offenen Fußraum sowie die schmale Armlehne besonders bei den Gangplätzen.
In die Rückwand des Vordersitzes ist der angenehm große Monitor eingebaut, der aber leider nicht angeklappt werden kann, sodass er aus der liegenden Position kaum zu erkennen ist, denn die Oberfläche spiegelt auch etwas. Die Auswahl des Entertainmentprogramms ist in Ordnung, aber nicht besonders groß.
Neben dem Sitz befinden sich die Bedienelemente zum Verstellen der Position. Darunter befindet sich die Fernbedienung für den Monitor, in der sich ein weiterer kleiner Touchscreen Monitor befindet.
Neben der Kopfstütze ist eine kleine Leselampe angebracht.
In der Sitzkonsole befinden sich zwei großzügige Fächer, die reichlich Stauraum bieten.
Darunter sind Steckdose und USB-Anschlüsse sowie der Kopfhöreranschluss untergebracht.
An der Rückwand zum Vordersitz gibt es eine kleine Tasche für Literatur.
Darüber befindet sich der Tisch, der ausgeklappt wird.
An jedem Platz befinden sich Kopfhörer, die aber keine sehr gute Qualität haben und auch nicht sehr gut auf den Ohren sitzen.
Da der A350 auch für die Iberia Crew neu ist, kann ich recht gut beobachten, wie sich diese mit dem Flugzeug vertraut macht. Das ist ja auch der Grund, warum die Maschinen zuerst auf der Kurzstrecke eingesetzt werden. Immer wieder zeigt ein Supervisor Funktionen und die Flugbegleiter stehen um ihn herum und machen sich Notizen oder Handyfotos. Wir verlassen derweil pünktlich das Gate und rollen zur Startbahn.
Neben uns wird ein A380 der Emirates abgefertigt, der eine Sonderbemalung zur EXPO 2020 trägt.
Wie schon bei meinem Flug nach Madrid ist das auch diesmal wieder ein weiter Weg und dauert fast 15 Minuten.
Schließlich hebt der A350 sanft und leise vom Flughafen Madrid ab und wir begeben uns auf den Weg nach London.
Während des Steigflugs schaue ich mir die Flightshow an. Kameras gibt es bei Iberia, im Gegensatz zum A350 von Finnair, leider nicht.
Gut zehn Minuten nach dem Start werden die Anschnallzeichen ausgeschaltet und die Crew verteilt Speisekarten. So etwas gab es auf meinem knapp dreistündigen Iberia Express Flug nicht und ebenso wenig eine Speiseauswahl. Ich wähle auf der Karte die Pasta aus.
Kurze Zeit später werden die Essenswünsche aufgenommen und dann ist die Crew erst einmal nicht mehr zu sehen. Irgendwie hat man genug mit sich selbst und dem neuen Flugzeug zu tun, sodass es nicht einmal eine Getränkerunde gibt. Ich klappe schon mal den Tisch herunter. Dieser kann nicht geteilt werden, allerdings lässt er sich nach vorn schieben, sodass man mit etwas Mühe sogar aufstehen könnte.
Kurze Zeit später wird das Essen serviert. Alles kommt auf einem Tablett, was bei der Kürze des Fluges aber nicht ungewöhnlich ist. Seltsam finde ich hingegen, dass über Salat und Käse noch die Folie gespannt ist. Das soll wohl die Frische demonstrieren, ich finde es für die Business Class aber nicht so elegant.
Die Pasta ist in Ordnung, aber nichts Besonderes. Der Salat dagegen ist sehr lecker und auch etwas ungewöhnlich mit den Walnusskernen. Auf Getränke warte ich aber immer noch. Die Crew ist nach dem Servieren einfach wieder verschwunden.
Erst ganze zwanzig Minuten nach dem Essen kommen schließlich die ersten Getränke. Das finde ich, gelinde gesagt, schon sehr schwach. Normalerweise beginnt doch jeder Service mit einer Getränkerunde.
Rund eine Stunde nach dem Start ist der Essensservice dann beendet und die Tabletts werden abgeräumt.
Ich fahre nun meinen Sitz in die Liegeposition. Wie heute bei vielen Airlines üblich, lässt sich auch dieser Sitz völlig flach stellen, dabei wird die Armlehne versenkt und so eine breitere Liegefläche geboten.
Kurze Zeit später beginnt der Landeanflug auf London Heathrow und ich kann zu meinem Erstaunen unter mir die Isle of Wight entdecken.
Dann heißt es Handgepäck verstauen, anschnallen und auf die Landung vorbereiten.
Schließlich erreichen wir pünktlich den Flughafen London Heathrow und fahren zum Terminal 5.
Fazit: Mit einem nagelneuen Flugzeug zu fliegen, das ist schon etwas Besonderes und kommt nicht allzu häufig vor. Dieser Teil des Fluges war einfach Klasse. Ansonsten bietet Iberia im A350 ein solides Business Class Produkt, bei dem der Passagier von jedem Sitz Zugang zum Gang hat. Die Sitze sind angenehm breit, ich empfinde sie allerdings als etwas hart. Was ich zu bemängeln habe, ist das Servicekonzept. Es ist einfach schade, dass sich die Crew so wenig um die Passagiere kümmert und absolut unverständlich, warum es nur eine Getränkerunde gibt, die auch noch nach dem Essen stattfindet. Da muss sich Iberia meiner Meinung nach wirklich mehr anstrengen, um mit anderen Airlines mithalten zu können. Ich würde die Airline nur für einen guten Preis buchen, die Flüge auf Meilen in Richtung Nordamerika sind allerdings sehr attraktiv und mich würde interessieren, ob der Service dort besser funktioniert.
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