Grand Hotel und Seebad Heiligendamm, Mecklenburg-Vorpommern
Spätestens seit dem G8 Gipfel im Jahr 2007 sind das mecklenburgische Seebad Heiligendamm und sein Grand Hotel weltbekannt. Gegründet wurde Deutschlands erstes Seebad jedoch schon viel früher und die Besucher zieht die weiße Stadt wie eh und je an.
Noch sieht man in Heiligendamm, das heute zu Bad Doberan gehört, die Spuren von vierzig Jahren DDR. Saniert wurde da wenig und so blätterte der Putz der Gebäude allmählich ab und die weiße Farbe schimmerte gelb oder wurde grau.
Doch nach der Wende begannen Sanierungsarbeiten, zuerst war das berühmte Grand-Hotel dran, dann einige der Stadtvillen. Lange passierte danach nichts, doch seit 2017 scheint das Projekt wieder Fahrt aufzunehmen und die ersten Strandvillen sind sogar schon bezugsfertig.
Während die berühmten weißen Häuser für die Öffentlichkeit nur von außen zu bestaunen sind, kann das Grand-Hotel besucht werden. Normalerweise jedoch nur von Hotelgästen, doch zum Tag des offenen Denkmals öffnete das historische Haus seine Pforten für Jedermann.
Bereits 1793 wurde Heiligendamm als erstes Seebad Deutschlands und Kontinentaleuropas gegründet – der erste Badegast war Großherzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg, der von seinem Leibarzt an die See geschickt wurde. Noch heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Hotelgelände an der royalen Gast.
Bekannte mecklenburgische Baumeister schufen schließlich zwischen 1793 und 1870 die imposanten Logier‑, Bade- und Gesellschaftshäuser, die noch heute als „Weiße Stadt am Meer” bekannt sind.
Mittelpunkt des Kurbades ist das prächtige Kurhaus, welches 1814 bis 1816 erbaut wurde. „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ steht am Giebel geschrieben: „Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade.” – seither das Motto des Seebades.
Neben dem Kurhaus, umfasst das Grand-Hotel Heiligendamm noch fünf weitere Gebäude, in denen die Gästezimmer und Suiten untergebracht sind. Das Haus Grand Hotel ist das Herzstück, in dem sich neben Gästezimmern die Rezeption sowie einige Aufenthaltsräume befinden.
Gleich daneben steht das Severin Palais, das als einziges Gebäude ein Neubau ist, sich aber völlig in das historische Ensemble einpasst.
Das Haus Mecklenburg hingegen ist das älteste Gebäude des Hotels und wurde bereits 1795 erbaut.
Etwas zurückgesetzt im Park befindet sich das wohl auffälligste Gebäude des Hotels, die Burg Hohenzollern. Mit dem Bau erfüllte Großherzog Paul Friedrich sich und seiner Gemahlin den Traum von einer Burg am Meer. Heute sind in dem Gebäude edle Zimmer und Suiten untergebracht.
Das fünfte Hotelgebäude ist die Orangerie, in der kleine Suiten und Apartments, viele davon mit eigener Terrasse, zu finden sind.
Hinter den Gebäuden erstreckt sich ein kleiner Park direkt an der Ostsee entlang. Im Park gibt es schöne Ausblicke auf das Meer und den vorgelagerten Küstenweg.
Versteckt im Park finden sich schließlich noch einige historische Nebengebäude, die teilweise noch darauf warten, aus ihrem Dornröschenschlaf wiedererweckt zu werden.
Natürlich gehört zu einem Seebad auch ein Strand. Der des Grand-Hotels ist mit schönen Strandkörben und einer Beach-Bar ausgestattet.
Am Strand entlang führt dann auch die öffentliche Seepromenade von Heiligendamm, von der aus die schönsten Blicke auf die weiße Stadt zu erhaschen sind. Momentan gibt es aber des Öfteren etwas Baulärm, denn während einige Häuser schon in neuem Glanz erstrahlen, werden andere gerade erst saniert.
Sehenswert in Heiligendamm ist übrigens nicht nur die weiße Stadt, denn das kleine Seebad beherbergt seit 1823 auch die erste Galopprennbahn des europäischen Kontinents. Und schon seit 1862 können die Gäste ganz traditionell mit der Schmalspurbahn „Molli” anreisen.
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