Tag 4: Sonntag, 30. September 2018
Yesterday – Hong Kong nach Honolulu
„The loveliest fleet of islands that lies anchored in any ocean.” – Mark Twain
Noch einmal wache ich mit diesem unglaublichen Ausblick auf. Ich kann mich kaum satt sehen. Das ist einfach fantastisch, auch wenn das Foto das durch die getönten Scheiben, auf die die Sonne am Morgen scheint, nicht ganz wiedergeben kann.
Und heute wird im Hafen anscheinend schon für die morgendlichen Feierlichkeiten geprobt. Jedenfalls fahren immer Boote mit Wasserfontänen sowie einige militärische Schiffe auf und ab.
Doch irgendwann muss ich mich losreißen. Aber nicht lange, denn ich fahre ja nur in den 40. Stock zum Frühstück.
Danach heißt es dann aber wirklich Abschied nehmen. Ich checke aus und der Minibus bringt mich wieder zum Bahnhof, wo ich mit dem Express Zug zum Flughafen fahre. Hier checke ich bei Asiana für meinen Flug nach Honolulu ein und dann beginnt das fröhliche Lounge Hopping. Da ich ein Business Class Ticket besitze, kann ich mir heute die Lounges der Star Allianz ansehen. Los geht es in der Silver Kris Lounge von Singapore Airlines.
Anschließend ziehe ich in die Royal Orchid Lounge von Thai Airways um.
Hier ist es mir aber zu voll, sodass ich bald zum United Club von United Airlines weiterziehe.
Rund eine dreiviertel Stunde vor dem Boarding gehe ich zu meinem Gate. Hier wartet schon ein Airbus 330 auf mich, leider, muss ich sagen. Aber dazu gleich mehr.
Mein erster Flug mit Asiana soll mich von Hongkong nach Seoul führen. Gebucht habe ich ein One-way Ticket von Hongkong über Seoul nach Honolulu für 35.000 Miles&More Meilen und rund €40 Steuern und Gebühren.
Der erste Blick in die Kabine der Business Class ist dann allerdings schon eine herbe Enttäuschung. Eigentlich sollte auf der Strecke eine Boeing 777 mit Reverse Heringbone Sitzen eingesetzt werden, doch diese wurde wenige Tage vorher gegen den A330 ausgetauscht. Die Business Class in dieser Maschine ist schon recht alt und gleicht in etwa den „Rutschen“, die Lufthansa einst verbaut hatte. Ein flaches Bett gibt es nicht. Nun gut, für einen rund dreistündigen Flug ist es in Ordnung, mehr aber auch nicht.
Dreißig Plätze gibt es in der Kabine in einer 2–2‑2 Anordnung. Ich habe mir den Sitz 2K in der zweiten Reihe am Fenster reserviert. In der Boeing 777 wäre es ein Einzelplatz gewesen, so ist es aber eine Zweierreihe und da der Flug sehr gut gebucht ist, bekomme ich auch eine Sitznachbarin.
Mit ein paar Minuten Verspätung werden die Türen geschlossen. Die zwei Flugbegleiter der Business Class stehen vorn in den Gängen und verneigen sich kurz, danach wird das Sicherheitsvideo gezeigt.
Relativ schnell sind wir an der Startbahn und können auch gleich starten. Leider ist es heute in Hongkong wieder sehr diesig, sodass der Ausblick nur mäßig ist. Was hatte ich doch gestern für ein Wetterglück!
Nach rund fünfzehn Minuten werden die Anschnallzeichen ausgeschaltet und die Crew verteilt Speisekarten. Ich entscheide mich für den Western Lunch, was ich später etwas bereue, als ich sehe, was meine Mitpassagiere alles aufgetischt bekommen.
Vorspeise und Salat werden auf einem Tablett serviert. Dazu wähle ich leckeres Weißbrot. Alles macht einen sehr guten Eindruck und schmeckt auch.
Während des Essens überfliegen wir Taiwan und ich kann die Insel gut unter mir erkennen.
Die absolute Enttäuschung ist dann der Hauptgang. Selten habe ich ein so liebloses Essen in der Business Class gesehen. Es erinnert mich eher an eine Economy Class Speise auf Porzellan serviert, wie es z.B. die Lufthansa in ihrer Premium Economy tut. Das Beef Stew schmeckt auch gar nicht und die Nudeln sind hart.
Auch die Käseplatte macht nicht wirklich viel her und wirkt etwas lieblos zusammengewürfelt.
Zum Dessert entscheide ich mich für Eiscreme, die im Pappbecher serviert wird, und eine Tasse Tee.
Das Essen war insgesamt, bis auf die Vorspeise, eher eine Enttäuschung und bisher kann ich eine 5‑Sterne Airline nicht ausmachen, auch wenn die Crew wirklich bemüht und super nett ist. Nachdem der Lunch abgeräumt wurde, fahre ich meinen Sitz in eine bequemere Position und lese etwas. Nach rund zwei Stunden erreichen wir dann bereits die koreanische Halbinsel und ich kann zum ersten Mal einen Blick auf Südkorea werfen.
Pünktlich landen wir schließlich im letzten Tageslicht auf dem Flughafen Seoul-Incheon. Der Weg zum Terminal dauert noch eine Weile und ich kann mir die vielen Flugzeuge der Korean Air unterwegs anschauen.
Schließlich erreichen wir das Gate und ich betrete zum ersten Mal koreanischen Boden. Liebend gerne hätte ich eine Verbindung mit zehn Stunden Aufenthalt gebucht, denn dann hätte ich an einem der Ausflüge teilnehmen können, die hier kostenlos angeboten werden. Leider war diese Verbindung nicht mehr buchbar, sodass mir nun nur rund drei Stunden bleiben, die gerade mal für das Passieren der Sicherheitskontrolle und einen Loungebesuch reichen.
In Seoul muss ich also eine weitere Sicherheitskontrolle passieren, dann bin ich im riesigen Terminal des Flughafens und suche mir den Weg zur Asiana Lounge.
Nach dem Lounge Aufenthalt muss ich ein ganzes Stück durch den Terminal laufen, um zu meinem Gate zu kommen.
Rund 40 Minuten vor dem Abflug erreiche ich mein Gate, das sich ganz am Ende des Terminals in einer Art separatem Untergeschoss befindet. Hier werden die USA Flüge abgefertigt. Eine gesonderte Kontrolle gibt es aber nicht, nur die Ausweise werden noch einmal angesehen.
Das Boarding beginnt pünktlich und bevor der erste Passagier abgefertigt wird, stellen sich alle Mitarbeiter in einer Reihe auf und verneigen sich einmal. Das wird anscheinend nicht nur im Flugzeug, sondern auch am Boden gemacht. Dann darf ich als eine der ersten Passagiere einsteigen. Im Flugzeug zeigt sich mir ein inzwischen bekanntes Bild, denn die Maschine ist genauso ausgestattet, wie die, mit der ich aus Hongkong gekommen bin. Nur leider ist dieser Flug ein Nachtflug und viel länger als der erste.
Pünktlich verlassen wir das Gate und starten in Richtung Honolulu. Bevor die Sicherheitsvorführung startet, verneigen sich auch diesmal wieder die Flugbegleiter.
Ziemlich schnell wird jetzt an Bord das Essen serviert. Ein kulinarisches Erlebnis ist es aber auch diesmal nicht. Da hatte ich mir von Asiana wirklich mehr erhofft.
Nach dem Essen lege ich mich schlafen und das klappt trotz des recht unbequemen Sessels für vier Stunden ganz gut. Als ich aufwache, haben wir die Datumsgrenze bereits passiert und das Frühstück wird serviert.
Draußen zeigen sich gerade die ersten Sonnenstrahlen eines neuen Tages, oder besser gesagt, desselben Tages, den ich schon einmal durchlebt habe. In der Nacht haben wir nämlich die Datumsgrenze überflogen und so werde ich den Sonntag noch einmal erleben.
Kurze Zeit später bereitet die Crew die Kabine auf die Landung vor. Ich kann währenddessen aus dem Fenster Niihau sehen, die verbotene hawaiianische Insel, auf der Hawaiianer noch heute unter sich leben.
Nun dauert es nicht mehr lang und dann setzen wir schon zur Landung auf Oahu an und ich kann den südwestlichen Teil der Insel entdecken.
Nach der Landung gehe ich erst einmal zur Immigration, da ich auf dieser Reise zum ersten Mal amerikanischen Boden betrete. Und das ist etwas lustig, denn der Officer ist zuerst etwas verwundert, wo ich denn herkomme, in dem Meer aus Asiaten. Dann heißt er mich aber herzlich willkommen und stempelt meinen Pass, sodass die Einreise zügig vonstattengeht. Kurze Zeit später bin ich schon bei Alamo und übernehme meinen Mietwagen.
Mit dem Mietwagen geht es erst einmal ins Hotel. Hach, es ist schon toll wieder hier zu sein. Unterwegs stoppe ich noch bei Dole auf ein Ananas-Eis. Hmmmm, lecker.
Dann erreiche ich das nagelneue Hampton Inn Kapolei, das ich für heute Nacht gebucht habe und bekomme ein sehr schönes Zimmer.
Ich ruhe mich etwas aus, bevor ich noch einmal losfahre, denn ich bin noch zum Abendessen verabredet. So geht es über die H‑1 noch einmal zurück nach Waikiki und dort zum Ilikai Hotel, wo ich vor vielen Jahren mal übernachtet habe. Hier treffe ich A. und A. aus Deutschland, oder besser gesagt, ich hole sie ab. Dann fahren wir zusammen zur Cheesecake Factory, wo wir einen schönen Abend verbringen. An ihrem Hotel müssen wir uns dann schon wieder verabschieden, denn während die zwei morgen auf eine andere Insel fliegen, bleibe ich noch ein bisschen auf Oahu.
Meilen: 90
Wetter: 29–33 Grad
Hotel: Hampton Inn & Suites Kapolei