Patrulla Águila – die Kunstflugstaffel aus Spanien
Die Patrulla Águila ist die Kunstflugstaffel der spanischen Luftstreitkräfte. Sie wurde am 4. Juli 1985 gegründet und ist damit die jüngste Kunstflugstaffel in Europa. Übersetzt heißt der Name Adlerpatrouille. Zur Patrulla Águila gehören sieben Flugzeuge, was ebenfalls ungewöhnlich ist, denn die meisten Teams bestehen aus sechs Mitgliedern. Ich habe die Kunstflieger aus Spanien auf der ILA 2018 erleben können, wo sie zum ersten Mal seit 1988 in Deutschland aufgetreten sind.
Die Patrulla Águila, die auf der spanischen Luftwaffenbasis San Javier stationiert ist, fliegt mit CASA C‑101 Aviojets des spanischen Herstellers Construcciones Aeronáuticas S.A.. Insgesamt ist die Flugstaffel mit acht Maschinen dieses Typs angereist, wobei eine Maschine als Ersatz auf dem Boden blieb. Sieben Flugzeuge gehören zum regulären Programm.
Der Patrulla Águila gehören sieben Piloten, ein Kommandant sowie fünf Reservisten an. Jeder Pilot muss mindestens 1000 Flugstunden auf Jägern oder Jagdbombern nachweisen können. Davon müssen mindestens 300 Stunden auf Strahlflugzeugen absolviert worden sein. Wenn man in die Staffel aufgenommen wird, beginnt man als Reservist und steigt im zweiten Jahr in die reguläre Mannschaft auf. Die Mitgliedschaft dauert allgemein drei Jahre. Momentan gehört die erste Frau der Flugstaffel an und war auch in Berlin mit dabei.
An vier von fünf Messetagen ist die Patrulla Águila auf der ILA aufgetreten. Leider hat man die Startzeit auf die Mittagsstunde festgesetzt, sodass es deutlich schwieriger ist zu fotografieren, als bei vorherigen Veranstaltungen, da die Startbahn genau im Süden liegt.
Die Formationen der spanischen Flugstaffel werden im Verband von sechs Maschinen und einem Solopiloten vorgeführt. Die Patrulla Águila absolviert verhältnismäßig wenige Auftritte außerhalb Spaniens, sodass es schon ein Erlebnis war, sie in Berlin sehen zu können.
Zu Beginn der Show fliegen die Maschinen einige Formationen im Verband. Alle Flugzeuge sind mit Rauchanlagen ausgestattet, die auch während der Manöver eingesetzt werden.
Die halbstündige Show unterteilt sich in drei Abschnitte. Im ersten und letzten Teil fliegen alle sieben Maschinen zusammen. Der spektakulärste Abschnitt ist der Mittelteil, in dem die Staffel aufgeteilt in drei Gruppen: el Solo (den Solopiloten), el Par (zwei Piloten) und el Rombo (vier Piloten) unterwegs ist.
Ein spektakuläres Manöver ist dieses, fünf Maschinen werden von zwei einzelnen umkreist und hinterlassen dabei Rauchstreifen in den royalen Farben Spaniens, rot und gelb.
Zu Beginn des dritten Abschnitts wird ein Manöver in Erinnerung an die Pioniere der Luftfahrt geflogen. Dazu fliegen zwei Flugzeuge kopfüber und lassen sich immer weiter durch die anderen Maschinen zurückfallen.
Die spanische Flagge wird als letztes Manöver in den Himmel über Berlin/ Brandenburg gezeichnet, bevor die Show der Patrulla Águila vorbei ist.
Eines der Markenzeichen der Formation ist die Landung, die im engen Verband durchgeführt wird. Das ist einmalig und sehr beeindruckend. Ich habe es so noch nicht gesehen.
Wieder am Boden gibt es noch ein kurzes Winken der Piloten, bevor diese mit ihren Maschinen zurück auf ihre Parkpositionen fahren.
Der Auftritt der Patrulla Águila war eine sehr beeindruckende Show auf der ILA. Nachdem in den letzten Jahren immer die Schweizer Patrouille Suisse zu Gast war, waren die Spanier eine interessante Abwechslung, die aber meiner Meinung nach, nicht ganz an das Niveau der Patrouille Suisse heranreichen, obwohl auch sie eine tolle Show geboten haben. Mein absoluter Favorit ist und bleibt aber weiterhin die Flugstaffel der US Navy, die Blue Angels.
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