Stadtrundgang durch Dresden, Sachsen – Teil 1
In meinem zweiteiligen Stadtrundgang möchte ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der sächsischen Landeshauptstadt Dresden vorstellen, die bei einem Besuch nicht fehlen dürfen. In zwei weiteren Artikeln werde ich das Hilton Hotel Dresden sowie das Gewandhaus Hotel Dresden vorstellen.
Startpunkt meines Stadtrundgangs durch Dresden ist das Hilton Hotel in der Altstadt. Gleich hinter dem Hotel liegt die Brühlsche Terrasse, welche nach dem sächsischen Staatsmann Heinrich von Brühl benannt ist. Über 500 Meter entlang der Elbe, zwischen der Augustusbrücke und der Carolabrücke, erstreckt sich dieser Teil der Dresdner Befestigungsanlagen, der seit dem 19. Jahrhundert auch „Balkon Europas” genannt wird, und bietet eine fantastische Aussicht über die Elbe und das andere Flussufer.
Ihre militärische Bedeutung verlor die Festungsmauer recht schnell, denn sie wurde mit verschiedenen Prachtbauten sowie einer Gartenanlage versehen. 1814 erhielt die Brühlsche Terrasse dann ihre Freitreppen und wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Rund um die Frauenkirche
Auf der anderen Seite grenzt das Hilton hingegen an den Neumarkt, auf dem auch die Frauenkirche steht. Bevor ich zur Kirche gehe, schaue ich mir jedoch noch das Coselpalais an. Das barocke Haus ist eines der wiederaufgebauten historischen Gebäude rund um die Frauenkirche.
Gleich gegenüber steht sie dann, die wiederaufgebaute Frauenkirche. Ursprünglich wurde die Kirche zwischen 1726 und 1743 erbaut, jedoch bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 zerstört. Während der DDR-Zeit blieb die Ruine als Mahnmal erhalten. Der Wiederaufbau begann erst 1994 und wurde 2005 abgeschlossen. Die Kirche ist ein prachtvolles Beispiel des protestantischen Sakralbaus und besitzt eine der größten steinernen Kuppeln nördlich der Alpen.
Zu bestimmten Zeiten kann man die Kirche auch von innen besichtigen. Am Eingang steht zwar, dass man nicht fotografieren darf, drinnen erlauben es die Angestellten dann aber doch. Allerdings ohne Blitz und nur von bestimmten Positionen, was etwas seltsam ist.
Rund um den Neumarkt wurden weitere Bürgerhäuser wieder rekonstruiert, sodass der Platz heute fast sein historisches Bild wiedererlangt hat.
Fürstenzug
Am Hilton vorbei, führt mich mein Weg nun zur Augustusstraße. Hier, an der Außenmauer des Stallhofes, befindet sich der Fürstenzug. 102 Meter lang ist das größte Porzellanwandbild der Welt und zeigt die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige, die zum Fürstenhaus Wettin gehörten.
Rund 23.000 Fliesen aus Meißener Porzellan wurden in der heutigen Form im Jahr 1907 installiert. Das Wandbild überstand auch die Luftangriffe auf Dresden fast unbeschadet, denn die mehrfach gebrannten Fliesen hielten der Gluthitze des Feuers stand. Nur rund 200 Fliesen mussten nach dem Krieg ersetzt werden.
Im Fürstenzug sind insgesamt 94 Personen dargestellt, 45 zu Pferd und 49 zu Fuß. Es befindet sich nur eine einzige Frau auf dem gesamten Wandbild.
Auf der anderen Seite des Fürstenzuges befindet sich der Stallhof, den ich als Nächstes besichtige. Er gehört zum Residenzschloss und diente einst als Turnierplatz.
Residenz und Hofkirche
Wenige Schritte nur trennen mich jetzt von der Hofkirche sowie der Residenz. Das Renaissanceschloss der sächsischen Kurfürsten und Könige war der Stammsitz der albertinisches Linie des Hauses Wettin und war prägend für die kulturelle Entwicklung Dresdens. 1945 wurde es ebenfalls stark beschädigt und seit den 1980er Jahren wieder aufgebaut. 2021 soll der Wiederaufbau beendet sein. Heute beherbergt die Residenz bedeutende Museen zu denen auch der berühmte historische Grüne Gewölbe gehört. Auch ich schaue mir die beeindruckende Ausstellung an. Leider darf ich im Schloss nicht fotografieren.
Gleich neben der Residenz befindet sich die katholische Hofkirche, die auch die Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen ist. Sie wurde zwischen 1739 und 1745 erbaut und ist als ehemalige Hofkirche durch einen Übergang mit der Residenz verbunden. Auch diese Kirche wurde im Krieg stark beschädigt, jedoch schon bis zum Jahr 1965 wiederaufgebaut. In der Kirche gibt es ein Hauptschiff, zwei Seitenschiffe sowie vier Eckkapellen.
Besonders beeindruckend ist die original erhaltene Silbermannorgel. Da die Orgel 1944 ausgelagert wurde, entging sie der Zerstörung, während die Orgel in der Frauenkirche sowie zwei weitere Exemplare zerstört wurden. Etwa 3000 Pfeifen sind in der Orgel verbaut worden. Seit 1971 wird sie regelmäßig zu den Gottesdiensten gespielt.
Rund um den Zwinger
Während sich der Eingang der Hofkirche auf der Seite gegenüber der Residenz befindet, verlasse ich die Kirche in Richtung Semperoper. Die Hof- und Staatsoper Sachsens wurde nach ihrem Architekten Gottfried Semper benannt. Die Aufführungen im Opernhaus sind sehr beliebt und zu über 90 Prozent ausverkauft. Seit 2006 finde jedes Jahr auch der traditionelle Opernball wieder statt.
Schräg gegenüber der Oper und neben der Residenz steht das wiederaufgebaute Taschenbergpalais. August der Starke ließ das Haus zwischen 1705 und 1707 für seine Mätresse die Gräfin Cosel errichten. Wie die Hofkirche war das Palais über einen Brückengang mit der Residenz verbunden. 1945 wurde es ebenfalls stark beschädigt und erst 1992 wieder aufgebaut. Seit 1995 ist hier das Hotel Kempinski untergebracht. Das Hotel war das erste Fünf-Sterne-Haus in Sachsen und beherbergte schon viele berühmte Persönlichkeiten zu denen auch US-Präsident Barack Obama zählte.
Nur ein paar Meter trennen mich nun noch vom Zwinger, der direkt gegenüber vom Taschenbergpalais liegt. Leider wird hier im Moment renoviert, sodass Teile der berühmten Innenhofansicht durch Baugerüste verdeckt sind. Doch zum Glück stehen die Gerüste nur noch an der Sempergalerie, sodass ich zumindest das schöne Kronentor gut fotografieren kann.
Der Zwinger entstand ab 1709 als Orangerie, Garten sowie Areal für Festlichkeiten. Er ist noch heute eines der bedeutendsten Bauwerke des Barock. Seine reich verzierten Pavillons sowie die von Balustraden, Figuren und Vasen gesäumten Galerien zeugen noch heute von der prachtvollen Regentschaft August des Starken. Ursprünglich war der Zwinger als Vorhof zum neuen Stadtschloss geplant, das an der Elbe entstehen sollte. Doch diese Pläne wurden nach dem Tod August des Starken aufgegeben.
Der Zwinger beherbergt heute die Gemäldegalerie Alter Meister, den Mathematisch-Physikalischen Salon sowie das Porzellankabinett. Man kann den Zwinger nicht nur im Innenhof besichtigen, sondern auch auf den Balustraden um das Gebäude herumlaufen. Der schönste Teil ist wohl der Gang unter dem Kronentor.
Von hier oben habe ich dann einen schönen Blick in den Innenhof, in dem seit 2017 im Sommer auch wieder Orangenbäume stehen und so an die ursprüngliche Nutzung als Orangerie erinnern.
Es ist schon früher Nachmittag und langsam macht sich bei mir der Hunger breit. Da kommt es ganz recht, dass ich an Dresdens berühmtester Currywurstbude, dem Curry 24, vorbeikomme. Sogar besser als in Berlin sollen die Würste hier sein und das will auch ich jetzt einmal testen. Und er Geschmackstest ist schon nicht schlecht. Besser als in Berlin würde ich jetzt nicht sagen, aber sehr gut war die Wurst schon. So gestärkt setze ich mein Stadtbesichtigungsprogramm in Dresden fort.
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Review: Gewandhaus Hotel, Autograph Collection, Dresden
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