British Airways Concorde, Manchester
Auf dem Flughafen von Manchester hat eine Concorde der British Airways ihre neue Heimat gefunden. Und diese Concorde ist eine ganz besondere Maschine. Sie war das Flaggschiff von British Airways. Deshalb sind besonders viele Prominente mit ihr geflogen. Ihre Kennung war G‑BOAC, Rufname Alpha Charlie. Sie war die erste Concorde, die British Airways je in Dienst stellte und flog zum ersten Mal am 27. Februar 1975.
Ausgeliefert wurde diese Concorde am 13. Februar 1976 und nach 22.260 Flugstunden am 31. Oktober 2003 in den Ruhestand versetzt. Sie absolvierte in ihrem Leben 7.730 Landungen und 6.761 Überschallflüge. In einer Halle am Rande des Flughafens von Manchester hat sie nach ihrer Pensionierung ein neues, permanentes Heim gefunden und kann nun im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Die Tour beginnt in einem Briefing Raum, wo uns die Geschichte der Concorde näher gebracht wird. Etwa zehn Minuten läuft der Film, der über das goldene Zeitalter der Maschinen berichtet. Dann geht es hinüber in den Hangar und zur Concorde. Es ist nicht die erste Maschine, die ich jemals gesehen habe, das war damals im Jahr 2000 zur ILA in Berlin. Aber heute soll es an Bord gehen und das habe ich noch nie gemacht.
Hier geht es die Gangway hinauf, ganz stilecht, wie auch damals. Sogar Bäumchen wie diese standen immer vor der Maschine.
Vor der Tür schnell ein Blick nach links und rechts. Gar nicht so groß die Concorde, wenn man sie so mit einem Jumbo vergleicht.
Und dann geht es auch schon ins Innere der Maschine. Auch die Tür ist ziemlich klein und eng. Schon ungewöhnlich, wenn man das mit anderen Flugzeugen vergleicht. Das ist irgendwie eher wie der Einstieg in einen Canadair Jet.
Nun werfe ich meinen ersten Blick in die Kabine und bin, ehrlich gesagt, etwas entsetzt. Wenn man bedenkt, was hier ein Ticket gekostet hat und das hier das Who is Who der Welt gereist ist, so sieht das doch eher wie eine bessere Economy Class aus. Kein Vergleich zu modernen First und Business Class Angeboten. Hier hat man wohl wirklich in erster Linie für die Geschwindigkeit bezahlt.
Jeder Teilnehmer der Tour darf in einer Sitzreihe Platz nehmen und wir bekommen die Speisekarte gezeigt. Die ist schon recht üppig, besonders die Weinkarte hat es in sich.
Der Sitzabstand zwischen den Reihen ist auch okay und die Sitze bequem, aber wie gesagt, für den Preis finde ich es nicht wirklich außergewöhnlich. In Reihe 1 sind übrigens immer die Stammplätze von Queen Elizabeth II. und Prinz Phillip gewesen. Genau hier an Bord dieser Maschine. Fast nicht zu glauben, dass sie in diesen Sitzen gereist sind.
Zum Schluss darf jeder noch das Cockpit besichtigen und einmal im Pilotensitz Platz nehmen. Was für ein altmodisches Cockpit. Wenn ich das mit dem aufgeräumten Arbeitsplatz eines heutigen Piloten im neuen A350 vergleiche, den ich gerade erst besichtigen durfte, so ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kaum zu glauben, dass diese Maschinen noch in diesem Jahrtausend so in Betrieb waren.
Auch der Blick aus dem Cockpitfenster ist interessant. Die Scheiben sind winzig und die Concorde musste sogar die Nase absenken, sonst konnten die Piloten nichts sehen. Draußen landet übrigens gerade ein A380, was für ein Kontrast.
Interessant sind allerdings die Geschichten über die Flüge. So wurde die Hitze so groß, dass sich zwischen Schaltpulten und Wänden eine derart große Lücke bildete, dass die Piloten dort ihre Mützen ablegten. Sie durften allerdings nicht vergessen, diese vor der Landung wieder herauszunehmen, denn ansonsten waren sie nach der Landung Matsch. Wahnsinn, welche Kräfte hier gewirkt haben müssen.
Die Concorde wurde während des Fluges zwischen 15 und 25 Zentimeter länger und musste deshalb mit einer ganz besonderen Farbe gestrichen werden, damit diese nicht riss. Sie schaffte es von 0 auf 225 Meilen pro Stunde in 30 Sekunden und flog in 60.000 Fuß Höhe, das sind mehr als 18 Kilometer. Mehr als 2.5 Millionen Passagiere reisten mit der Concorde.
Ich erkunde schließlich den ganzen Hangar. Es ist toll, dass die Concorde hier so allein steht, nicht wie in anderen Museen, wo viele andere Flugzeuge Drumherum stehen. Noch besser, nur mit einer Tour kommt man hinein und mit mir sind nur vier weitere Leute hier. So kann ich alles gut anschauen.
Faszinierend wie anders es unter diesem Flugzeug aussieht. Ich bin ja schon unter einigen Maschinen unterwegs gewesen, unter ihnen die Boeing 747 und der Airbus 380, aber sie alle haben eher eine runde Form und auch die Triebwerke und Flügel sind ganz anders gebaut. Man sieht ganz deutlich, dass dieses Flugzeug für den Überschallflug konzipiert wurde, es gleicht eher einem Eurofighter.
Die Luke links im nächsten Bild ist übrigens die Gepäckluke. Winzig ist sie und auch der Platz für Gepäck und Fracht war sehr begrenzt.
Das Rufzeichen BOAC hat für British Airways eine ganz besondere Bedeutung. Es steht für British Overseas Airways Corporation, den Vorläufer der heutigen British Airways. Mehr zur Maschine gibt es hier.
Für mich war dieser Besuch, der eine Stunde dauerte, ein ganz besonderes Erlebnis und hat mir ausgezeichnet gefallen. Auch über den Preis von 13.50 Pfund kann man nicht meckern. Es hat wirklich Spaß gemacht, die fast private Führung durch die Concorde.
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