1. Tag: 6. Februar 2015
Wish I could fly – Berlin nach Los Angeles
Es ist der altbekannte Weg, der mich, ich weiß gar nicht genau wie oft, nun schon zum Flughafen Tegel bringt. Wie immer, startet auch diese USA Reise genau hier, an meinem geliebten Berliner City Airport. Und wie immer hoffe ich, dass das noch ganz lange so ist. Wer braucht schon Megaairports, wenn man in einer Minute vom Auto am Check-in sein kann und in einer weiteren an der Security? Aber ganz so weit sind wir noch nicht, denn da ich auch dieses Mal Meilen für einen Prämienflug eingelöst habe, fliege ich ein weiteres Mal in der Business Class. Somit habe ich auch Lounge Zugang und nehme hier noch einen kleinen Snack ein. Dann gehts aber zurück zum Gate, durch die Security und an Bord. Draußen sieht es recht ungemütlich aus, aber es liegt kein Schnee. Das hatte ich auch schon anders im Februar.
Der Takeoff nach München ist dann pünktlich und unspektakulär. Viel zu sehen ist nach dem Start nicht mehr, denn die Wolken hängen einfach zu dicht. Dafür gibts dann kurz nach Erreichen der Reiseflughöhe gleich wieder etwas zu Essen.
Kurz vor München kann ich dann doch noch einen Blick auf die Erde werfen – und was sehe ich? – Schnee. Na den werde ich doch hoffentlich ganz schnell hinter mir lassen.
In München bekommen wir dieses Mal ein Gate mit Finger. So geht das Aussteigen ganz schnell, schließlich sitze ich ja ganz vorn. Von allen großen deutschen Airports mag ich München noch immer am liebsten, denn hier ist das Umsteigen irgendwie nicht ganz so nervig wie in Frankfurt oder auch in Düsseldorf. Nach dem Terminalwechsel komme ich in den Genuss der automatisierten Passkontrolle, eine Première und was für ein Glück, ist die Schlange von den regulären Kontrollen doch heute endlos lang. So aber bin ich in zwei Minuten fertig und recht schnell an der Kontrolle für die USA-Flüge. Also wieder Fragen beantwortet, eine zweite Sicherheitskontrolle will von mir aber wieder keiner, und so bin ich zügig am Gate, wo der A340 schon wartet.
Als ich jedoch die Business Class betrete, bin ich, gelinde ausgedrückt, enttäuscht. Der A340 ist noch mit den alten Business Class Sitzen ausgestattet und die sind nicht sonderlich bequem. Das hatte ich schon vor Jahren auf einem Prämienflug festgestellt und seitdem die Lufthansa Business Class gemieden.
Nun gut, ändern lässt sich das nicht mehr und zum Glück ist es ja ein Tagflug, sodass ich eher nicht schlafen werde. Neben mir nimmt währenddessen ein Herr Platz, der genauso enttäuscht ist. Kurze Zeit später erfahre ich, dass er mit seinen Kollegen auf einem Kurztrip nach Las Vegas ist. Spendiert wurde der vom Arbeitgeber.
Dann rückt die Abflugzeit immer näher, doch wir bewegen uns keinen Millimeter. Plötzlich die Durchsage aus dem Cockpit, zwei Passagiere wären nicht zum Flug erschienen und nun müssten ihre Koffer wieder ausgeladen werden. Das dauert ein Weilchen, doch dann sind sie endlich gefunden und bleiben auf dem Vorfeld stehen.
Wir aber rollen zur Startbahn, vor uns eine United Maschine, die mich doch gleich auf mein Reiseziel einstimmt. Irgendwie kommt die Amerikastimmung bei Lufthansa immer nicht so richtig auf. Ich weiß schon, warum ich US-Airlines bevorzuge. Da bin ich gleich nach dem Einsteigen angekommen.
Während meines Aufenthalts in München hat sich das Wetter merklich gebessert und so habe ich nach dem Start dieses Mal schöne Ausblicke auf verschneite Landschaften.
Ganz plötzlich ändert sich das Bild jedoch. Als ob jemand den Schnee an einer imaginären Grenze abgeschaltet hätte.
Nach dem Erreichen der Reiseflughöhe gibt es wieder Essen. Auf der Langstrecke stehen drei Vorspeisen, drei Hauptgerichte und drei Desserts zur Auswahl. Ich wähle als Erstes Cecina de Vacuno, luftgetrocknetes Rindfleisch, mit sizilianischem Gemüsesalat, Manchegokäse und Basilikumöl.
Draußen verschwindet so langsam der europäische Kontinent und ich schaue auf eine leicht verschneite britische Hauptinsel.
In der Business wird zur selben Zeit der Hauptgang serviert, für mich Cavatelli Nudeln in Rieslingsauce auf Spinat, mit Tomatenmarmelade und gerösteten Pinienkernen.
Das nehme ich ein, während ich die schottischen Berge unter mir sehe. Toll sieht das von hier oben aus und die Sicht ist viel besser, als bei meiner Tour im Juni 2012.
Zum Dessert habe ich mich für eine äußerst leckere Pana Cotta mit frischen Erdbeeren entschieden.
Irgendwann sehe ich auf dem Monitor, dass wir gerade über Island sein müssten. Und tatsächlich, als ich aus dem Fenster schaue, kann ich die Insel unter uns entdecken.
Ach ja, die Toilette im A340 ist übrigens auch mit Fenster ausgestattet, die im A330 bot jedoch viel mehr Platz.
Draußen sind derweil riesige Eisschollen auf dem Ozean zu sehen.
Auch über Grönland habe ich schließlich Glück und kann die eisigen Landschaften bestaunen. Lange bin ich schon nicht mehr so weit nördlich geflogen, denn auf Flügen an die Ostküste verläuft die Streckenführung gewöhnlich nicht so weit nördlich.
Nachdem etwa die Hälfte der Flugzeit herum ist, gibt es einen weiteren Snack. Ich entscheide mich für Schnitzel mit Kartoffelsalat, was sehr lecker ist.
Auch Kanada ist mit Schnee und Eis überzogen, als der A340 den nordamerikanischen Kontinent erreicht.
Leider zieht sich der Himmel dann immer mehr zu, sodass von der Grenze zu den USA nichts mehr zu sehen ist. Schade, denn unter mir ist gerade North Dakota, das ich schon einige Male bereist habe. So habe ich halt mehr Zeit, mich ein weiteres Mal mit Essen zu beschäftigen. Irgendwie verbringt damit in der Business Class ganz schön viel Zeit.
Dieses Mal serviert die Stewardess Gemüsesuppe auf Käsecrouton sowie bunte Blattsalate mit Antipasti und geräuchertem Marlin, dazu ein weißes Balsamico-Dressing.
Schließlich ist dann doch mal wieder etwas zu sehen, die schneebedeckten Berge rund um Park City, denn wir fliegen gerade über Utah.
Und dann entdeckte ich auf einmal eine riesige Stadt unter mir. Die Gebäude kommen mir doch gleich bekannt vor, das kann nur Las Vegas sein.
Ebenso schön zu sehen, ist der Mount Charleston, der nur ganz wenig Schnee auf dem Gipfel hat. Das ist schon ungewöhnlich für diese Jahreszeit.
Schließlich erreiche ich die LA Metro Area und was sehe ich da, Lake Arrowhead, sogar ganz ohne Schnee. Wirklich sehr ungewöhnlich für Februar.
Die ersten Städte rund um San Bernadino sind jetzt schnell erreicht und wir fliegen in etwa über dem I‑10.
So entdecke ich dann auch das riesige Interstatekreuz von I‑10 und I‑15 sowie die Ontario Mills Mall unter mir.
Schöne Ausblicke bieten sich auf die Berge und die weiteren Vororte der Foothills.
Inzwischen sind wir dann etwas vom I‑10 nach Süden abgedriftet. Klasse, ich sitze mal wieder genau auf der richtigen Seite und habe so einen tollen Blick auf Downtown. Sogar das Hollywood Sign kann ich in der Ferne entdecken.
Schließlich kreuzen wir noch den I‑405 bevor wir zur Landung ansetzen.
Als ich zur Immigration komme, ist die Schlange dort elendig lang. Doch dann sehe ich eine dritte Schlange, nur für ESTA Inhaber und da stehen ganze fünf Leute vor mir. Also dort angestellt. Kurz werde ich gefragt, ob ich mit dem Pass seit 2008 schon eingereist bin und da ich das bejahe, geht es zum Automaten. Dort wird der Pass eingescannt, dann vier Fingerabdrücke der rechten Hand eingelesen, ein Foto gemacht und schließlich muss ich noch die Fragen vom Zollformular beantworten. Danach druckt die Maschine diesen Beleg aus.
Mit dem gehe ich zu einem Beamten, der nochmal in den Pass schaut, mich fragt wie lange ich im Land bleibe und dann den Pass, wie auch den Beleg, abstempelt. Nun noch durch den Zoll, wo mir der Beleg schließlich wieder abgenommen wird und die Einreise ist erledigt. Wow, so schnell war ich selten im Land.
Also auf zu Alamo. Der Shuttlebus ist brechend voll, aber diesmal stört mich das wenig, hat doch der Ausdruck des Skip the Counter Tickets geklappt. Während also die Massen alle ins Gebäude drängen, biege ich sofort in Richtung Autos ab. Erst will mich ein Mitarbeiter noch aufhalten, doch nachdem ich mein Ticket zeige, darf ich von Dannen ziehen.
Die Choice Line ist gut gefüllt. Mindestens zehn Mid-Size SUV stehen hier, in allen Formen und Farben. Schließlich fällt meine Wahl auf einen weinroten Buick Encore.
Nun liegt noch eine etwa einstündige Fahrt durch die Rushhour von LA vor mir, denn mein Hotel für heute Nacht befindet sich in Foothill Ranch. Das Hilton Garden Inn habe ich günstig durch das MVP Programm bekommen und es gefällt mir gut.
Nachdem ich mir noch eine Kleinigkeit zu Essen gekauft habe, schlafe ich recht bald ein. Ab morgen habe ich schließlich volles Programm, da will ich ausgeruht und fit sein.
Meilen: 60
Wetter: leicht bewölkt, 16 Grad
Hotel: Hilton Garden Inn Foothill Ranch, $78.37