Rund um Natchez, Teil 2
Am schönsten in ein Besuch in Natchez wohl zur Zeit der Spring- oder Fallpilgrimage, denn während dieser Zeit sind nicht nur die Museumshäuser, sondern auch viele Privathäuser für Besucher geöffnet. So auch Cherokee, ein Haus im Antebellum Stil, das zwischen 1794 und 1810 erbaut wurde.
„The higher the house, the older the house.”, sagt ein altes Sprichwort in Natchez. Und das trifft auch auf Cherokee zu, dessen älteste Teile auf Land errichtet wurden, als es noch verboten war, Hügel zu begradigen. Man glaubte damals, dass die Gelbfieberviren in der Erde liegen und deren Bearbeitung die Viren freisetzt. So steht Cherokee auch heute noch auf einem Hügel hoch über den Häusern ringsherum.
Da die meisten Häuser auch heute noch von Privatpersonen bewohnt werden, steht es diesen frei, das Fotografieren zu erlauben oder manchmal leider auch nicht. Cherokee ist eines der Häuser, wo der Fotoapparat nur draußen zu Einsatz kommen darf. Neben dem Haus ist ein kleiner Garten angelegt worden, der zum Verweilen und auch Fotografieren einlädt.
Nicht alle Häuser, die während einer Spring- oder Fall Pilgrimage geöffnet sind, sind deshalb auch im nächsten Jahr dabei. Das Angebot wechselt ständig. Eines der Häuser, die momentan nur von außen zu besichtigen sind, ist Bontura. In 2007 konnte ich aber einen Blick hineinwerfen.
Bontura wurde in den frühen 1850 Jahren für Robert Smith, einem freien schwarzen Geschäftsmann erbaut. Fast die Hälfte der freien schwarzen Bevölkerung in Mississippi wohnte zu dieser Zeit in Natchez.
Vom schönen schmiedeeisernen Balkon habe ich einen traumhaften Blick auf den Mississippi.
Montaigne wurde 1855 als Wohnhaus von William T. Martin errichtet. Er war Anwalt und ein hochrangiger General der Konföderierten. Bekannt war Martin dafür, dass er Sklaven freikaufte und ihnen die Rückreise nach Afrika ermöglichte, wo er den Familien auch half, wieder Fuß zu fassen.
Das schöne Haus im italienischen Stil wurde 1927 im Inneren komplett umgebaut und renoviert, sodass es heute in einem neo-klassischen Stil erstrahlt.
Oaklands einfache Fassade lässt kaum erahnen, welche Pracht sich in dem 1838 errichteten Haus befindet. Doch besonders im Inneren ist das Haus, das Horatio Eustis für sich und seine Frau Catherine erbauen ließ, ein Kleinod.
Die Fensterrahmen sind alle aus Mahagoni, die Böden aus dicken Zypressenbohlen und die Kaminsimse aus Marmor.
Der schöne Esszimmertisch ist ein Erbstück der jetzigen Besitzer und die Hepplewhite Stühle wurden bereits 1785 hergestellt.
Was einen Besuch in Natchez sehr schön abrundet ist, wenn man in einem der zahlreichen B&Bs übernachtet, die in vielen schönen Antebellum Häuser mit untergebracht sind. Neben dem Pleasant Hill habe ich auch schon in The Burn geschlafen. Das ist zwar nicht ganz billig, lohnt sich aber sehr. Neben der Übernachtung ist auch immer eine Haustour im Paket enthalten.
Mit 21 Jahren verließ John P. Walworth sein Zuhause in Cleveland, Ohio, um per Dampfschiff nach New Orleans zu fahren. Während eines Stopps in Natchez ging er an Land und verließ die Stadt danach nie wieder. Er wurde ein erfolgreicher Pflanzer und Händler sowie später auch der Bürgermeister von Natchez. Als Wohnhaus ließ er sich 1836 The Burn errichten. Benannt ist das Haus nach dem kleinen Bach, der durch den Garten verläuft, auf schottisch heißt Bach „Burn”.
Während im vorderen Teil des Hauses die heutigen Besitzer wohnen, ist in den Zimmern zum Garten das B&B untergebracht. Im großen Aufenthaltsraum wird auch jeden Morgen ein köstliches Südstaatenfrühstück serviert.
Alle Zimmer des B&B sind liebevoll und individuell eingerichtet. Da ich schon immer mal in einem typischen Südstaatenbett schlafen wollte, habe ich mir das Douglaszimmer ausgesucht.
Im Garten befindet sich dieser schöne Pool, der von den Gästen genutzt werden kann.
Übrigens lohnt sich auch eine kleine Nachttour durch Natchez, denn viele der Häuser sind dann wunderschön angestrahlt.
Am Abend empfiehlt sich auch ein kleiner Ausflug nach Natchez-under-the-Hill. Hier haben manchmal die Mississippi Raddampfer festgemacht, die auch heute noch Kreuzfahrten auf dem Fluss anbieten.
Zum Abendessen empfehlen kann ich den Magnolia Grill. Vom Patio bietet sich auch ein schöner Blick auf den Mississippi. Auf dem Menu stehen neben Burgern und Steak auch typische regionale Gerichte wie Fisch aus dem Golf von Mexico oder die berühmten grünen Tomaten.
Cherokee, Ecke High und Wall Street, Natchez
Bontura, 107 South Broadway Street, Natchez
Montaigne, Liberty Road, Natchez
Oakland, 9 Oakhurst Drive, Natchez
The Burn, 712 N. Union Street, Natchez
Magnolia Grill, 49 Silver Street, Natchez, MS 39120
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